HW 77 Energie / Geschwindigkeit (F - Version) unter 3 Joule ?

Zitat von dr.darth

Ok, das Zinn und Blei ein Unterschied machen, klingt logisch. Trotzdem ist der Druck zu niedrig - das sind doch keine 6, 7 oder 7,5 Joule...

Ahso, es waren Zinn Geschosse, dann sieht das unter Umständen schon wieder etwas anders aus.
Zinn ist für die klassischen Formen oftmals einfach erheblich zu hart. Fertigt man ein Zinngeschoss mit denselben äußeren Bemaßungen, wie ein bewährtes Bleigeschoss, dann muß das mit nichten funktionieren. Das Zinn erfordert eine andere Bemaßung, sonst wird die Führungsfläche zum Lauf zu groß, und der Durchpreßwiderstand kann sich wegen des zu verformenden Materials durchaus so weit steigern, daß sich ein Geschoss im Extremfall bei 7,5J Federkolben Antrieb nicht mehr in Bewegung setzt.

Mit Zinn haben die Hersteller meiner Meinung nach aktuell immer noch so ihre liebe Not, so wie die momentan gefertigt werden eignet sich ein Großteil für übliche 7,5J Waffen kaum bis nicht. Würde man ein LG wie Dein HW77 so einstellen, daß die gewählten Zinngeschosse annehmbar mit um die 7,5J verschossen werden könnten, dann würde die Leistung des LG bei geeigneteren Bleigeschossen sicherlich deutlich über dem Grenzwert liegen. Herkömmliche 7,5J ist einfach schon sehr schwach, die Munitionsfühligkeit nimmt nach meiner Erfahrung tendenziell zu, je weiter dieser Wert unterschritten wird. Der Durchpreßwiderstand wird dann prozentual immer größer und wirkt sich dadurch zunehmend stärker auf das gesamte Schussverhalten aus. Speziell jetzt auf den Federkolbenantrieb bezogen.

Rückschlüsse auf die Leistung anhand der Beulentiefe lassen sich nur schwer ziehen, da sich die Ergebnisse und Erfahrungen von 4,5mm nicht auf 5,5mm übertragen lassen. Eines ist aber sicher: die Rasanz und Durchdringleistung zb vs. dünnstes Blech, ist bei 4,5mm deutlich größer wie bei 5,5mm, jedenfalls bei gleicher Abgangsenergie. Durchschlagskraft kommt durch Geschwindigkeit und Härte zustande. Vereinfacht kann man also sagen: "Je schneller und je hart, desto Loch"

Ich denke mit dem HW77 in 4,5 wirst du zufrieden sein. Ich bin wie viele generell ein großer Fan von Weihrauch.
5,5 wollte ich auch mal zum Spaß ausprobieren, aber möglichst wenig Geld dafür ausgeben. So kam ich dann zu meinem ersten Chinakracher, ein B2-4.
Dazu muss ich sagen, dass ich damit wohl echt Glück hatte, denn es ist besser verarbeitet als alle B2 die ich bisher gesehen habe. Mit Flachköpfen macht es in Diabolodosen auch nur größere Beulen. Zinn habe ich in dem Kaliber noch nicht ausprobiert und was ich so gehört habe werde ich das auch nicht. Ab und zu schiesse ich damit noch und es macht wohl Spaß. Wenn ich aber nochmal in ein Weihrauch investieren würde dann in 4,5.
Und noch zum Zinn, in 4,5 nehme ich die H&N FTT green zum plinken bis 10 Meter sehr gerne. Durch die Härte vom Zinn verformen die sich halt beim Aufprall kaum und machen da noch einiges kaputt wo Blei schon platt ist. Bei Diadosen z.b. geht damit ein Blech mehr durch als mit Blei. Da ist die Gefahr von Abprallern wie du schon gemerkt hast natürlich größer weil die Energie nicht durch Verformung aufgenommen Wird. Ganz abraten würde ich davon nicht, zumindest ein Teströhrchen solltest du in 4,5 mal ausprobieren.
Auf weite Entfernung habe ich aber das Gefühl das die Energie wohl wegen dem geringen Gewicht rasant abnimmt.
Noch eine Empfehlung, das Die JSB exact mit Weihrauch-Läufen gut harmonieren hast du ja bestimmt schon mitbekommen. Mein Tipp zum plinken mit Blei sind die Crosman Domed. Sehr präzise und die lochen Diadosen auch stets besser als andere Rundköpfe.

Ich wollte nur erwähnen daß es die Weihrauch Gewehre auch in 5 mm gibt.
Das ist das vielleicht idealste Kaliber in 7,5 und auch 16 Joule.
Leider ist die Munitionsauswahl stark eingeschränkt.

Zitat von dr.darth

Müsste man sich doch eigentlich aus Übersee schicken lassen können, oder ? Da müsste es doch mehr Auswahl geben.

Nö, dort ist 5mm auch recht rar: http://www.pyramydair.com/a/Ammo/Airgun_…84/calibers_0_2

Dort war lange 5,5mm weit verbreitet, da es dort ein gutes Kaliber für die Jagd ist.

Sportlich und FT ist auch dort 4,5mm auf dem Vormarsch.

Mal anders rum.
Die JSB Exact kosten 500 Stück 10 Euro in 5 mm.
Andere braucht man nicht.
In 5,5 sind die meisten Fabrikate mit 200 oder 250 Stück verpackt, so ab 4 Euro.
Das ist nicht viel Unterschied.

Aber ich mache hier keine Reklame für 5 mm. Das muss jeder selber wissen.
1500 Bleikegel in guter Qualität kosten in 4,5 mm nur 10 Euro. Das ist immer noch das beste Argument für dieses Kaliber wenn es für die Freizeit sein soll.

Zitat von dr.darth

Meine Frau z.B. reitet und hat ein eigenes Pferd, im Vergleich dazu ist das LG - Schiessen ein sehr sehr günstiges Hobby...

Kenn ich ...

Also ich sehe es eher so das 4,5 und 5,5 sich gut ergänzen und man hat einen Unterschied den man auch wahrnimmt. Ich sehe 5mm eher als unnötiges Zwischenkaliber, wie gesagt gibts da halt auch nicht viel Angebot.

5,5 ist auch in 7,5J völlig ok. Das wird gerne schlimmer dargestellt als es ist. Kannst problemlos bis 30m schießen. Ausserdem kommt dadurch ja eine neue Herausforderung, ist nicht so leicht je krummer die Flugbahn. Im Prinzip nix anderes als GK auf extreme LongRange wie ne Meile z.b. nur in klein im Garten  ;^)  

Genau darum beschäftige ich mich mit dem Kaliber 6,35 in !

Ist halt ne Herrausforderung auf 25/30 Meter.

5,5er hab ich auch (HE100,HW35,Norconia B2) und die gehen wirklich bis 30 Meter problemlos.