Beschusszeichen nachgravieren lassen

Es gibt 40 Antworten in diesem Thema, welches 4.539 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. Februar 2016 um 10:24) ist von stofftier.

  • Hallo an alle, und direkt schonmal entschuldigung falls die Frage schonmal gestellt wurde - mein Handy packt die SuFu hier nicht so richtig.
    Ich hab die letzten Tage ein bisschen rumgeschaut und habe gefallen an den teilpolierten SSWs gefunden (Patronenlager, Lauf, Rückholstange) und würde das auch gerne mit meiner P22Q machen. Da ich sie allerdings von Zeit zu Zeit führe und die Beschusszeichen ja auf dem Patronenlager aufgedruckt sind habe ich mir die Frage gestellt ob man diese von einem Büchsenmacher nachgravieren lassen darf. Im Prinzip ist die Pistole ja abgenommen, ich weiß halt nur nicht ob jeder die Beschusszeichen auf einer Waffe anbringen darf, egal ob sie die vorher hatte oder nicht.

    LG, Collie

    "Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen" - K.M.

    2 Mal editiert, zuletzt von Collie1848 (25. Februar 2016 um 15:41)

  • Hi Collie,

    ich weiß jetzt nicht wie tief das Beschusszeichen bei der P22Q eingeprägt ist, bei meiner damaligen P225 von Geco konnte ich das Patronenlager
    polieren ohne das die Zeichen weg waren. Habe ich damals mit Never Dull gemacht und das ging problemlos. Nach dem Polieren waren weiterhin
    alle Zeichen gut lesbar :) . Nur dran denken, das Zinkdruckguss mit der Zeit grau anläuft.

    Beste Grüße

  • Danke für die fixe Antwort.
    Es sieht leider wirklich so aus als seien die Zeichen nur aufgedruckt oder minimal in die Brünierung eingelassen. Ich würds halt nur ungerne versuchen und auf halber Strecke merken das nichts mehr zu sehen ist, wenn ichs nicht nachmachen lassen kann :p
    Das der Zink nach einiger Zeit anläuft habe ich mir schon gedacht, aber das sollte man dann ja recht leicht nachpoliert bekommen :)

    "Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen" - K.M.

  • Klar nachpolieren von Zeit zu Zeit ist kein Akt. Ich glaube nicht, das eine Nachgravierung möglich ist und wenn
    dann wahrscheinlich viel zu teuer. Ich denke nicht das Du die Zeichen wegpoliert bekommst. Die Beschichtung
    ist ja nur hauchdünn und du wolltest ja sicherlich mit Polierwatte drangehen und nicht mit der Feile ;)

  • Rechtlich dürfen nur Befugte solche Zeichen anbringen und ein Büchsenmacher gehört nicht dazu. Jeder Büchsenmacher müsste bei der Anfrage auch sofort abwinken, denn damit dürfte seine Zulassung in akuter Gefahr sein.

  • Hm hm hm, ok das bringt mich ja zumindrst ein Stück weiter. Ich werd einfach mal wen fragen der seine P22 so hergerichtet hat unt wies da mit den Zeichen aussieht.
    Danke euch nochnal!

    "Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen" - K.M.

  • Nur die Beschußämter (oder deren "Außendienstler" die im Hause der Waffenhersteller ihrer Tätigkeit nachgehen) dürfen Beschußzeichen anbringen.

    Dein Büchsenmacher darf dies ebenso wenig, wie du selber.

    Leider sind nicht immer die Beschußzeichen so tief im Material eingeschlagen, dass sie ein, zumindest häufiges, Polieren der Waffe, unbeschadet überstehen. Sie verschwinden zwar nicht von jetzt auf gleich ganz, werden aber immer "flacher". Du solltest also den Bereich der Beschußzeichen entsprechend vorsichtig polieren und dann diesen Bereich gegen ein (zu frühes) Anlaufen schützen.


    Nachtrag:

    Ich selber habe es noch nie probiert aber ein Bekannter erzählte mir mal, dass er polierte NE-Metall-Teile mit Hartwachs (was man für Autos verwendet) gegen Anlaufen schützt.

    2 Mal editiert, zuletzt von JochenOWL (25. Februar 2016 um 16:23)

  • Gibt es irgendeinen speziellen Lack oder sowas in die Richtung mit dem ich die polierten Teile konservieren kann und der auch den Belastungen standhält? Oder einfach darauf achten das der ganze Spaß immer anständig geölt ist?

    "Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen" - K.M.

  • Collie1848

    Ich habe oben meinen Beitrag ergänzt. Wie gesagt, probiert habe ich das noch nicht aber es klingst zumindest plausibel, weil durch die Wachsschicht ja der Zutritt von Feuchtigkeit und Sauerstoff verhindert wird.

    Wenn du Öl verwenden solltest, dann sollte es harz- und säurefrei sein, also ein gutes "Nähmachinen-Öl" was übrigens grundsätzlich gut zur Pflege von SSW´s verwendbar ist, weil dadurch ja keine grün oder weiß schimmernde Oberflächen entstehen, wie das bei dem einen oder anderen Waffenöl vorkommen kann.

  • Ok, klingt wie ein guter Tipp. Hab eigentlich immer auf Balistol geschworen, dann aber auch gelesen das das öfter zu einem Grünstich führen kann. Gibts also jetzt nurnoch für die Messer :p

    "Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen" - K.M.

  • Das Problem ist ja, dass die Oberfläche von SSW´s ("brünierte" Ausführung) garnicht brüniert ist.

    Zink oder Alu kann man nicht brünieren (das geht nur bei Stahl, denn eine Brünierung ist eine Art "Edelrost"). Zink wird gebeizt und diese Beize ist in aller Regel nicht so stabil, wie eine "echte" Brünierung oder sogar Phosphatierung (Militär - und Dienstwaffen).

    Deshalb sollte man bei SSW´s besonderen Wert auf Oberflächenschutz legen.

  • @ Collie 1848

    Ich würde mir einen Graveur suchen der gut ist. Oder einer der die Beschusszeichen in einen Computer eingeben kann und das mit einer Fräse automatisch
    fräsen kann.
    Kostet sicher ein bisschen.

    In dem Augenblick in dem man den Gravurladen verlässt interessiert sich niemand mehr dafür wer die Beschusszeichen eingebracht hat.

    Es könnte sein....... ja dann wird auch festgestellt daß alle Zeichen korrekt sind. Im schlimmsten Fall ist die Waffe dann weg.
    Wenn es so gemacht ist daß es aussieht als wäre es im Werk so gemacht wird nie was kommen.

    Illegal ist eh nur die Bearbeitung. Und wer hat es gemacht? Hab ich so auf einem Waffenmarkt gekauft.


    Beim PKW darf man sein Typenschild selber herstellen. Das ist keine Urkundenfälschung und auch nicht strafbar.
    Es wird nur bei einer Kontrolle sehr genau geguckt. Im Extremfall steht das Auto dann 2 Jahre im Keller bei der Polizeistation.
    Aber es ist nicht verboten. Die Angaben müssen aber stimmen.

    Mir ist ein Mann namentlich bekannt dessen Auto wegen so eines Typenschildes beschlagnahmt wurde.
    Nach etlichen Prozessen gegen die Polizei hat er es beschädigt zurück erhalten. Aber die Justiz konnte ihm nichts nachweisen.
    In dem Fall war er ja nur des Diebstahls und der Steuerhinterziehung verdächtig. Das selbst hergestellte ( ersetzte ) Typenschild war ja nur der Aufhänger.
    Wie gesagt, illegal ist das nicht.


    Zink würde ich nicht polieren. Das kann gehen, eher sieht es sch seisse aus.

  • Wie kann man mit fast 1500 Beiträgen hier solche Tipps geben? :whistling:
    Es ist ganz klar eine Straftat, solche Beschusszeichen zu fälschen.

  • Mal wieder ein selbst ernannter Blockwart.
    Jeder ist für sein tun selbst verantwortlich.
    Wenn's nicht nachweisbar ist, ist nix passiert.


    Nachtrag :
    Auf der ganzen Welt wird getrickst. von ganz oben bis weit nach unten (wer sich's traut).
    Die Kunst ist, es so gut zu machen das es keiner merkt.

    Nicht so wie VW, mehr wie die USA!

    „Viele Grüße aus Sachsen-Anhalt“

    2 Mal editiert, zuletzt von HW45Wolf (25. Februar 2016 um 20:30)

  • Stimmt wohl das man (gut) nachgemachte Beschusszeichen dann nicht mehr von den originalen unterscheiden könnte, gute Graveure arbeiten aber ja in der Regel beim Büchsenmacher oder beim Juwelier, beide wären wohl nicht unbedingt die richtigen Ansprechpartner.
    Zumal mir ja auch davon abgeraten wurde weils eben verboten ist. Ist warscheinlich eher mit einem notariell begläubigtem Brief zu vergkeichen als mit nem Kennzeichen. Da darfste den Stempel ja auch nicht selber neu draufklatschen wenn der irgendwie verloren gegangen sein sollte (wie auch immer :p).
    Bei Waffen nehm ichs lieber zu genau mit dem Gesetzt als am Ende der geleimte zu sein.

    Die polierten Zinkteile die ich hier gesehen habe schienen eigentlich immer recht sauber gelungen zu sein.

    Hätte aber trotzdem nochmal eine Frage: Im KWS (in meinem zumindest) ist nur vom PTB Stempel die rede, nicht aber von den anderen Beschusszeichen. Sind die dann überhaupt relevant?

    "Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen" - K.M.

  • Doch, die Beschußzeichen sind relevant, sie zeigen dir nämlich, dass die Waffe, so, wie es vorgeschrieben ist, "staatlich beschossen" wurde. Dieser Beschuß wird mit einer stärker laborierten Munition durchgeführt und dient deshalb der Sicherheit des Waffenbesitzers.

    Früher, als es noch Vorderladerkanonen gab, war es üblich, dass der Hersteller der Kanonen die ersten Schüsse neben der Kanone stehen musste. Diese Sitte hatte man eingeführt, weil es vorher durchaus vorkam, dass Schad- und Fehlerstellen beim Guß der Kanonen, einfach mit Kitt und Ruß "getarnt" wurden.

  • wie ist es bei deinem Auto? Fährst du mit oder ohne TÜV-Siegel ;^)

    Die Beschußzeichen gehören zur Waffe.

    Stelle sie dir so wie eine Art TÜV-Stempel/Siegel vor. Es ist ja sogar Vorschrift, dass eine Waffe nach bestimmten Reparaturen/Austausch von Teilen neu beschossen werden muss ("Reparaturbeschuss").

    Es steht auch nicht in deinem Führerschein, dass die Fahrzeuge, die du führst, ein TÜV-Siegel/KBA-Zulassung haben müssen...

    Edit: Ergänzung

    Einmal editiert, zuletzt von JochenOWL (25. Februar 2016 um 20:43)