LGM-2 Junior Umbau

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 5.559 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Dezember 2014 um 10:50) ist von Trifftnienix.

  • Ich habe die LGM jetzt mal gespannt und dann 1/2 Stunde , 1 Stunde und noch mal ca 1 Stunde stehen lassen und danach jeweils V0 gemessen. Da hat sich nichts verändert. Gemessen habe ich 160 m/s , 158 m/s und 159 m/s, also quasi kein Unterschied. Das System scheint also dicht zu sein.

    Bei näherem Hinsehen ist mir aufgefallen, dass im Kompressionszylinder zwei Bohrungen angebracht sind. Ich habe mal ein Bild mit völlig zurückgezogenem Kolben gemacht.

    Das bedeutet m.E., dass bis zu diesen Bohrungen kein Druck aufgebaut werden kann. Ohne es nachgemessen zu haben sind das so ca 3-4 cm von der Kolbendichtung bis zu diesen Bohrungen. Das entspricht (auch nicht gemessen) etwa der Länge des Anschlagsstifts im Kolben, den ich entnommen habe (siehe früheren Beitrag in diesem Thread).. Das würde ja bedeuten, dass die Leistung der Junior doppelt gemindert wurde. Einmal durch den Anschlagbolzen im Kolbenboden, der verhindert, dass man den Kolben ganz zurückzieht, und noch einmal durch die Bohrungen, die ja quasi den Kompressionsraum verkürzen.

    Vielleicht kann mal jemand nachsehen, ob er bei seiner normalen LGM oder einer LGM Junior auch diese Borungen hat. Vielleicht reime ich mir da ja auch was zusammen.

    Falls meine Vermutung hingegen stimmt: wie bekomme ich die Bohrungen am besten verschlossen ? Die Wandstärke des Kompressionszylinders ist ca. 2mm, also schon ganz ordentlich. Was für ein Druck wird denn in so einem Vorkomprimierer aufgebaut. Ich habe da keine Vorstellung. Wahrscheinlich ist das aber nicht so dramatisch, da die Bohrungen ja am Anfang sind und der Druck erst bei voller Verdichtung am Endes des Zylinders aufgebaut wird.

    Rakell

  • Interessant, bei meiner Junior sind die Bohrungen auch da. Weiss nicht genau ob ich damals die V0 gemessen hatte.
    Bei meiner LG210 sind die Bohrungen weiter vorne fast an der Öffnung .Das spricht für Deine Theorie. In der Explosionszeichnung ist auch extra eine Junior Hülse ausgewiesen. :rolleyes: Man lernt nie aus.
    Druck dürfte ca. 60-70 bar sein.

  • Wenn Du mal Zeit hast, kannst Du ja die V0 der Junior ja mal messen, wenn Du sie noch hast. Das würde mich ja mal interessieren. 60 bar bis 70 bar Druck kann gut sein. Das entspricht ja in etwa dem Druck, denn der Regulator bei einer Pressluftwaffe einregelt. Ist also logisch.

    Wobei der Druck am Anfang der Kompressionshülse natürlich deutlich geringer ist. Ich bin mir aber nicht sicher, wie man die Bohrung verschließen kann. Einen Schweißpunkt aufsetzen sieht a) blöd aus und b) habe ich Sorge, dass sich dabei die Kompressionshülse verzieht.

    Aber da vore dürfte der Druck kein Problem sein. Ich habe das grade mal versucht. Die Bohrungen kann man selbst mit den Finger noch zuhalten, da ist noch nicht viel Druck. Es fehlt halt wahrscheinlich am Ende einfach das Luftvolumen, das komprimiert wird.

    Ich werde mal in den nächsten Tagen versuchen an dem ausgebauten System die Bohrungen provisorisch mit einer Schlauchklemme und einem Stück Gummi zu verschließen. Ausgebaut deswegen, weil das System mit "Bandage" natürlich nicht mehr in den Schaft geht. Mal sehen, ob sich die V0 dann ändert. Ich hoffe mal, denn dann weiß ich wenigstens , woran es liegt.

    Rakell

  • In dem Bereich ist der Druck noch so schwach,

    dass man zum V0-Testen ,die Bohrungen mit

    den Fingern zuhalten kann.


    Gruß Klaus

    .. hat sich überschnitten. Aber klar, warum soll ich eine Bandage machen. Ich halte einfach mit den Fingern zu. Klappt ja, wie ich schon probiert habe. Also warum kompliziert, wenn es auch einfach geht :) . Vielen Dank.

    Rakell

  • Wobei die Bohrungen sicher dazu da sind, um Luft in das System zu bekommen, wenn müsste man sicher neue weiter hinten machen.
    Meine Junior kann ich nicht mehr messen,weil sie auf Pressluft umgebaut wurde.

  • Bei dem Vereins LG 2 das ich derzeit nutze existieren 2 x 2 Löcher. 2 an der besagten Stelle und 2 ca 3-4 cm weiter hinten (Richtung Mündung natürlich).
    Die beiden leistungssenkenden Bolzen lassen sich ohne riesige Zerlegeaktion entfernen?

    Das LG ist perfekt für mich, nur leider (noch) zu leicht und es hat eine zu geringe V0, was ich gerne andern würde.

    FWB 300 S :love: FWB lp65 :love: Röhm RG 76 :love:

  • Die beiden leistungssenkenden Bolzen lassen sich ohne riesige Zerlegeaktion entfernen?


    Die beiden Bolzen lassen sich ziemlich einfach entnehmen. Bedeutet konkret: System aus dem Schaft ausbauen, 2 Inbusschrauben an der Laufhalterung lösen, Laufmantel abziehen, 2 Inbusschrauben unten an der Laufhalterung lösen, Laufhalterung abnehmen, 1 Inbusschraube unten am Kompressiosrohr rausschrauben und dann noch zuletzt vorne im
    Kompressionszylinder 2 Schrauben lösen, die innen im Kompressionsrohr eine kleine Platte fixieren. Dann kannst du den Hebel mit dem Kolben nach vorne rausziehen. Ach nein, noch was vergessen: den Verbindungshebel unten zur Abzugsmechanik muss im Kolben noch ausgehängt werden. Dazu ist ein Seegering zu lösen. Danach kann der Spannhebel
    mit Kolben entnommen werden. Die Stifte/Bolzen sind einfach zu entnehmen, ggf. etwas mit einer Zange ruckeln, wenn sie klemmen.

    Aber wie oben beschrieben hat sich dadurch der Kolbenhub verlängert, aber die VO hat sich nicht geändert. Warum habe ich noch nicht rausgefunden.

    Rakell

    Einmal editiert, zuletzt von Rakell (11. Dezember 2014 um 23:55)

  • Nun hatte ich zumindest ein halbes Erfolgserlebnis :)

    Ich habe den Spannhebel geöffnet. Dabei wird m.E. tatsächlich durch die beiden bei mir vorhandenen Bohrungen die Luft eingesaugt. Beim komprinieren habe ich dann mit dem Daumen beide Löcher zugehalten. Und was sagt der Chrony ?

    182 m/s ! Das sind ziemlich exakt 7,5 joule bei 0,45 Gramm Gecos. Also ist das System bestens in Ordnung. Prima.

    Der einzige Schönheitsfehler ist nur, dass das Spannen und gleichzeitige Schließen der Bohrungen per Daumen ein wenig unpraktikabel ist. Oder man gewöhnt sich eine Greiftechnik an, bei der man mit der linken Hand nicht nur den Schaft greift, sondern wie auf einer Flöte mit den Fingerkuppen noch die Löcher schließt und mit rechts eben spannt. Aber das will ich jetzt erstmal nicht weiterdenken und üben ...

    Zu den Anmerkungen von Domi und Kante:
    Falls die Bohrungen weiter hinten Richtung Mündung wären (kurz vor der Dichtung des Kolbens) , wie anscheinend bei der LG210 von Kante, dann müßte das natürlich klappen mit voller Leistung. Ist ja logisch.

    Was ich nicht verstehe ist das System mit 4 Bohrungen bei Domi. M.E. können nur die letzten 2 Bohrungen Richtung Ventil das Kompressionsvolumen bestimmen. Komprimiert werden kann ja nur nach der letzten Bohrung. Oder mache ich einen Denkfehler ?

    Rakell

  • Zwischendurch habe ich mich auch mit dem Holzgriff des Spannhebels beschäftigt. Der war ja original aus Buche wie der ursprüngliche Schaft. Ich habe ihn also farblich angepasst. Zunächst natürlich komplett abgeschliffen, bis der Lack runter war. Danach habe ich den Griff erstmal mit schwarz gebeizt. Die Beize habe ich leicht verdünnt, bis ich den richtigen Farbton hinbekommen habe. Danach war der Griff schwarz, aber eben nicht Schichtholz.

    Ich habe mal nach meinen Wasserfarbkasten geschaut und siehe da, da war eine Farbe dabei, die das grau/grün der Maserung des Schafts ziemlich genau trifft. Ein wenig habe ich noch nachgemischt. Dann habe ich zunächst mit einem feinen Pinsel Streifen aufgemalt. Das wird aber dennoch grob und gibt optisch keine gute Kanten.

    Danach habe ich das Feintuning mit einem dünnen schwarzen Filzstift gemacht. Damit die Farben nicht direkt verlaufen, wenn ich Klarlack sprühe, habe ich erst mit einem leichten Nebel Klarlack das ganze fixiert und einen Tag stehen lassen. Danach habe ich dann 4 Schichten stoßharten Klarlack gesprüht.

    Das Ergebnis sieht dann so aus:

    Rakell

  • Sieht echt schick aus.

    Was die Löcher angeht, würde ich vermuten das es nur Ausgleichsbohrungen sind, die für Umgebungsluftdruck sorgen sollen. Dazu sind sie beim Junior Modell weiter unten Richtung Verdichtungsraum positioniert, um kleinen Mädchen das Spannen zu erleichtern. Insofern vielleicht gar nicht für die Funktion nötig. Weil ich mir denken könnte, dass eigentlich eher noch irgendwo ein Rückschlagventil mit einer Art Luftfilterung (feines Sieb, Sinterfilter?) existieren könnte oder sollte. Über das die eigentliche Hauptluftmenge staubfrei angesaugt wird. Denn Staubkörner durch die doch recht großen Löcher zu saugen verlängert nicht gerade die Haltbarkeit der sensiblen Dichtung. .

    Natürlich ist es hoch verboten diese Löcher, mit einem um das System laufenden Streifen aus z.B. sehr dünnen (Edel) Stahlblech, verklebt mit zwei Komponentenkleber, optisch neutral zu verschließen und, wenn sie überhaupt nötig ist, so weit wie möglich oberhalb eine neue Luftausgleichsbohrung zu setzen.

    Verboten ist leider alles was etwas an dem Sportgerät ändert, auch wenn Du für FT jedes zulässige Joule ausnutzen möchtest. Auch wenn die 7.5 Joule nicht überschritten werden und sogar 8 Joule noch in der gesetzlichen Toleranz liegen, also das Gewehr weiter frei ab 18 bleibt und selbst eine offizielle Überprüfung sicherlich nicht zu Deiner sofortigen Einschläferung führen wird, ist das erst einmal streng verboten.

    Wenn Du also so etwas tust, mach das mit Deinem Kumpel, der eine behördliche Genehmigung zur nicht gewerblichen Bearbeitung dieser "Waffen" hat. Der kann Dir auch erklären ob und wie Du das geändert Sportgerät korrekt abnehmen lassen kannst /musst.

    Viel Erfolg.