Ich bin kreativ - Sammlung von Ideen und Konzepten zum Bau einer eigenen SSW

Es gibt 67 Antworten in diesem Thema, welches 7.250 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. August 2012 um 22:57) ist von Stiffler's Mom.

  • Prinzipiell find ich die Idee super, eure Kreativität und euer Elan wird aber von Vorschriften, Geld und der PTB gebremst werden.Jeder, der sich was gutes leisten will kauft sich die gebrauchten Stahlwaren von früher oder driftet für besondere Features(FA,Schreckschussgewehr,unsichtbare dünne Laufsperre,Starenschreck) in die Illegalität ab.
    Der Markt ist sowas von uninteressant und dünn geworden da würde ich nicht investieren.
    PS: ich kann ua. 3D-CAD zeichnen :)

  • Langwaffe: Erma EGG 1

    Ich verstehe also nicht was hier "abgedriftet" sein soll? Für die Teile werden, meines Wissens als SSW-Noob nach, bei eGun Unsummen abgedrückt. Die Problematik des Kalibers und der Niedergang des Herstellers waren sicher die einzigen Fakten die den Verkauf gebremst haben. Für diesen Zinkdruckguß-gewordenen Alptraum eines österreichischen Handfeuerwaffen-Nachbaus haben sich ja anscheinend trotz utopischen (oder doch an Wahnsinn grenzenden?) Kaufpreises auch Abnehmer gefunden.

    Wie gesagt, ich bin kein SSW-Fan/Sammler/Liebhaber/User, aber das ist definitiv eine Lücke im Markt. Wer baut den eigentlich derzeit ein SSW-Gewehr? Ich selber kenne nur 2, das Erma und der Reck-Unterhebelrepetierer, die beide meines Wissens nach nicht mehr gebaut werden.

    Da wär mir so ein schicker M1-Nachbau oder eine Ruger 10/22 Replika das Geld aber sicher mehr wert als ein reines Deko-Teil für'n Haufen Geld.

  • Wenn schon "einfache" Sammlungsbestellungs-Threads an dieser Hürde riesen Reibungspunkte zeigen...ohoh.... :whistling:

    Deine Kreativität ehrt Dich.....aber ein SSW-Waffenmodell selbst zu entwerfen, zu produzieren.... ist nicht eben mal in Meisters Eder Werkstatt was schnitzen.

    1. Bevor man ein Projekt angeht, sollte man vorab wissen, wie hoch denn die anfallenden Kosten ausfallen.
    Glaube...DAS ist hier die grosse Unbekannte.

    2. Bedenke auch...das Waffenherstellung in D grosse Auflagen erfüllen muss.
    So eben mal Zentralpool was bauen lassen und testen....glaube das dürfen wir nicht.


    1. ca. 150.000 €, Konstruktion, Gussformen Zinkdruckguss + Kunststoff, Schnitte für Stanzteile

    2. man braucht einen mit einer Waffenherstellungslizenz

  • Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass allein die Erteilung der PTB Zulassung schon um die 20.000€ kostet :whistling:
    Von den Entwicklungskosten ganz zu schweigen....
    Ich kann schlecht einschätzen, was die Entwicklung und das Inverkehrbringen eines gänzlich neuen SSW Modells die Hersteller kostet..
    Aber ich schätze, dass es hoche sechsstellige oder gar schon siebenstellige Summen sein dürften..

    eine neue PTB Zulassung ca. 2000 € + alle 2 Jahre eine Verlängerung ca. 1000 €

  • "auf jeden fall müsste man bei den HI-points kaum noch was machen, wenn man die auf den SSW-markt schmeissen wollen würde - anderer lauf, andere feder, das wars!

    und könnte die dann mit dem slogan werben: entspricht zu 99% dem Scharfen vorbild!"

    kommt aus dem fred:

    .45er mit Masseverschluss aus Zinkdruck!!!

    vielleicht interessant, da müsste man nämlich für einen neue SSW keine neue wirklich konstruieren.

    .380 AUTO Hi-Point, hätte sogar bereits das richtige magazin mit an bord ;^)

    da die komponenten für den schrfen schuss konstruiert wurden, währe es wohl die langlebigste SSW am markt. ich denke da an 100.000 schuss bis zum ersten austausch verschlissener teile.
    vielleicht direkt beim hersteller umbauen lassen(da kostet die scharfe gerademal 70€), bei der einfuhr beschiessen und dann ab in die läden damit! das endprodukt läge wohl bei ca. 150€, was mehr als moderat ist für ne EX-scharfe SSW!

  • Ich habe den Thread bisher nur passiv verfolgt, hab aber mal eine Frage an die Erma-Experten: Da ich nur den EGR66 besitze würde mich mal interessieren wie Erma das seinerzeit mit dem 66x bezüglich PTB gemacht hat? Wurde der aus Vollmaterial spanend hergestellt oder doch irgendwie gegossen? Nach den heutigen Möglichkeiten der spanenden Bearbeitung sollte es doch nicht ganz soweit hergeholt sein, z.B. einen Revolver in einer "Kleinserie" herzustellen. Bei einer Pistole stelle ich mir schon alles sehr viel schwieriger vor, das ist klar.

    Wenn ich gerade wieder die Preisentwicklung bei 2 Egun Auktionen mit dem 66x sehe denke ich das man ruhig mal soweit "spinnen" darf, einen Kleinserien-Revolver z.B. für 500-600 EUR auf den Markt zu bringen. Die PTB schreibt doch das Material nicht vor oder was hab ich hier schon des öfteren gelesen?

  • Hi Dextor,

    gefräst, also kein Guss. Deshalb haben EGR 66X an manchen Stellen auch leichtes "Übermass" gegenüber den EGR66.

    Gruss
    Alfred

  • Hallo Alfred!

    Wie wurde das mit der Laufsperre gelöst? Lauf in zwei oder mehreren Teilen herstellen, Einlage versehen, zusammenschweißen o.ä. und danach wieder überarbeiten?

  • Ich habe jetzt auf die Schnelle versucht eine Detailaufnahme des Laufinneren zu machen. Aber trotz "Gegenlicht" mittels einer Laufleuchte wird das eher "das grosse dunkle Ungewisse" :^)

    Deshalb versuche ich es in Worten: Im Innenlauf wird ein Stück mit der Bodenseitig positionierten Laufsperre eingesetzt. Unter der Laufsperre ist im Lauf eine kleine Nut eingefräst, dort greift die Laufsperre ein und wird fixiert.
    Wer also meint, er müsse dieses edle Teil aufbohren, scheitert an einer kleinen Überraschung an dieser Stelle.

    Das Ganze aus meiner Erinnerung, denn lange ist es her. Und die "X" wurden auch nicht laufend in hohen Stückzahlen produziert. Ich muss mal mit den beiden anderen ERMA-Jüngern flens69/Holger und Thomas magnum bei Gelegenheit alte Erinnerungern wieder auffrischen :^)

    Gruss
    Alfred

  • Ich kann es mir ungefähr vorstellen wie das ausschaut, also hat man sich damals ja schon intensive Gedanken gemacht wie man Manipulation sicher verhindert. Sonst hätte die PTB wohl auch kein grünes Licht gegeben. Ob denn kein Hersteller bisher mal eine Kalkulation angestellt hat was eine Fertigung eines Revolvers z.B. in Edelstahl wie Erma es seinerzeit gemacht hat anzubieten? z.B. Weihrauch einen "HW37X" ? Zum 5-6 fachen Preis? Würde den niemand kaufen wollen? Kann ich mir gar nicht vorstellen, sicherlich wären es sehr geringe Stückzahlen aber man kann doch auf die vorliegende Konstruktion, auf Serienteile etc etc einfach zurückgreifen. Vielleicht hat man es getan aber dann aufgrund des Risikos verworfen das es unwirtschaftlich ist. Etwas eigenes herzustellen, ohne Marktpräsenz, ohne Lizenz, und vor allem OHNE ERFAHRUNG etc. halte ich für blauäugig. Ich glaube auch nicht, dass wir hier das Rad neu erfinden können und müssen uns wohl mit dem abfinden, was der Markt anbietet.

    Und das ist wie ich zur Zeit finde, gar nicht so schlecht wie immer getan wird oder wie es noch vor ein paar Jahren war. Siehe z.B. PK380, damit kann man einen Unternehmensruf wahnsinnig nach vorne bringen.

  • Bastler gibts immer und überall.

    Ich weiß gar nicht, wird der HW88 gefräst? Ich nehme es an. Wäre also durchaus denkbar "einfach" ein anderes Material aufzuspannen und.... Werkzeuge, Schnittgeschwindigkeiten, Vorschübe etc. muss natürlich angepasst werden.

  • ..... z.B. Weihrauch einen "HW37X" ? Zum 5-6 fachen Preis? Würde den niemand kaufen wollen? .....


    Ich kann Dir nur wiedergeben, was ich damals recht häufig im Freundeskreis gehört habe, immer dann wenn ich von einem Einkauf in Höhe von ca. 500,- DM für einen EGR77 erzählt habe: "Spinnst Du?" ..... "Hast Du zuviel Geld?" ..... "Was hätte man für dieses Geld alles Schönes kaufen können" (Letzteres zugegebnermassen von Richtung weiblicher Lebensabschnittsgefährtinnen :^)

    Das EGG1 hat sich deshalb auch nur schleppend verkauft, Wer war damals schon bereit echtes Geld für "nur" ein Schreckschuss-Gewehr auszugeben?

    Heute würden natürlich Viele gerne in einen Laden gehen, einen Werksneuen EGR77 in 4" mit schönen Target-Holzgriffschalen kaufen. Aber ob es eben soviele wären, die umgerechnet in aktuelle Kaufkraft/Arbeitseinkommen 500 - 700 € dann tatsächlich für diesen Revolver ausgeben würden?

    Ich bin mir nicht sicher .... auch wenn sich im Forum sofort 100 Enthusiasten finden würden ...... 100 Stück sind keine Kostensparende Serienfertigung, eher eine Büchsenmacherähnliche Handarbeit/ fast Einzelfertigung. Und dann würde der Preis entsprechend hoch anzusetzen sein.

    Ich befürchte, unter (geschätzten) 500 - 1.000 Stück in Form von festen Vorbestellungen, wäre die Fertigung eines neuen Modell nicht tragfähig.
    Und das bezieht sich auf Zinkdruckguss, bei Edelstahl wäre der Kosten-/Preis-Faktor um einiges höher.

    Viele Grüsse
    Alfred

  • Das mit dem "zuviel" Geld ausgeben kennen wir wohl alle. Es gibt aber auch genug andere verrückte Hobbies. z.B. Modellbahner, die geben auch gerne mal vierstellige Beträge aus um sich einen kompletten Zug zusammenzustellen. Und davon viele auch "nur" in der Vitrine. ... es gibt meiner Meinung nach genug Klientel für teure Hobbies.

    Aber ich schätze auch das die Zahl 500-1000 Stck. wohl eher noch höher anzusetzen ist. Schade das man keine Fertigungszahlen der Hersteller von momenten Modellen in die Finger bekommt, dann könnte man den Gedanken mal weiterspinnen.