Restauration einer Diana 75 mit Ölschaft

Es gibt 169 Antworten in diesem Thema, welches 20.442 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Juni 2012 um 20:42) ist von sternburch.

  • Warte erstmal bis ich fertig bin, Kostenaufstellung kommt am Ende noch im Detail. ;(
    Fang dann an...

    Spass beiseite, ich denke das passt schon. Am Ende ist die Diana 75 schöner als sie ausgeliefert wurde.
    .....zumindest hoffe ich das.....

  • Moin Andy,
    ja, er hat irgendwie einen Schlag Farbe bekommen. Die Bilder mache ich immer zur gleichen Zeit mit der gleichen Beleuchtung.

    Gestern hatte ich 4h Öl drauf und es sah im halbdunklen schon so aus als wenn "wärmer" wird.
    Es sind auch paar mehr Details der Maserung rausgekommen, nur Kleinigkeiten aber er verändert sich immer noch.

  • Sieht sehr schön aus der Schaft. Und dein System schon bei Diana? Wenn beides wieder vereint ist, dann ist das auf jeden Fall eine Augenweide.

    Das einzige was ich nicht so ganz verstehe ist folgendes, mein Diana-Schaft ist auch geölt und das war auch nicht mein erster Schaft den ich geölt habe, ich benutze immer Clou Lumberjack Leinölfirnis, entweder pur oder mit Pigmenten eingefärbt, beizen nie und nimmer, außer die Punzierung. Früher auch mal Leinölfirnis anderer Hersteller, aber warum lassen das einige immer stundenlang drauf zum einziehen?? 20-30min und dann abwischen bzw. einpolieren. Das Öl dringt auch nicht tiefer ein wenn es stundenlang drauf ist, lieber wenig und öfter als den Schaft in Öl ertränken. Wenn der Schaft vernünftig geölt ist dann schwitzt der auch kaum weil das Öl was eingedrungen ist auch aushärten kann.

    Gruß Eric

    Tante Edit: Seit heute hat mein Diana 75 auch wieder volle Leistung dank Federwechsel :D Die alten waren schon um 3,5-4cm gestaucht.

    „Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant“
    Hoffmann von Fallersleben

  • aber warum lassen das einige immer stundenlang drauf zum einziehen?? 20-30min und dann abwischen bzw. einpolieren. Das Öl dringt auch nicht tiefer ein wenn es stundenlang drauf ist, lieber wenig und öfter als den Schaft in Öl ertränken

    wieso glaubst du das das öl nicht tiefer eindringt wenn man den schaft ertränkt? ich würde am liebsten genau das tun! restauriere gerade einen buchenschaft, so schnell komm ich garnicht nach mit dem ölen, man kann zusehen wie es eindringt. am liebsten würde ich ihn eine woche in öl einlegen, dann abwischen, einen monat trocknen lassen, noch 2 oder 3 mal ölen in einem oder 2 monate abstand und fertig.

    bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat. werner heisenberg

  • @sternbruch
    Bilder mach ich morgen, hab noch keine.

    baumstamm
    Das ist normal, Buche saugt sowieso schneller als Nussbaum.
    Wenn du den Schaft ertränkst zieht das Öl auch nicht schneller oder tiefer ein. Nicht umsonst steht bei den Verarbeitungshinweisen im Normalfall etwas von 20 oder 30min. Danach wird das überschüssige abgewischt und fertig. Das heißt ja nicht das dass Öl nicht weiter eindringt, denn es dauert in der Regel so um die 24 Stunden bis das Öl aushärtet. Ich selbst bin auch kein Experte auf dem Gebiet, hatte aber mal Probleme mit einem total versifften, klebrigen FWB 300 Schaft den ich bekommen hatte und der total tot-geölt wurde. Darauf hin habe ich mich mal in einem anderen Forum mit Tischlern (und anderen Leuten die mit Holz ihr Geld verdienen) unterhalten, in Öl tränken ist völlig widersinnig und das Risiko, einen schwitzenden oder klebrigen Schaft zu erhalten ist ziemlich hoch. Hier mal ein Link, einfach mal durchlesen, das hat jemand geschrieben der weiß wovon er spricht.

    Mein ersten Schaft damals wurde allerdings auch getränkt ;^) Wusste es halt nicht besser :D

    http://www.wikidorf.de/reintechnisch/Inhalt/HolzOelen

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    Hoffmann von Fallersleben

  • das ertränken würde ich auch nur beim ersten mal, ich glaube der schaft würde so viel mehr firnis aufnehmen. bei der nächsten ölungen bringt das ertränken kaum etwas weil die darunterliegende schicht ja schon zum teil härter ist und so nicht mehr so viel aufgenommen wird. aber ich weiß was du mit ertränkt meinst, das sind diese schäfte die irgenwie immer "steckig" aussehen aber ungleichmäsig. klebrig sind die wenn man sie nicht abwischt und uber nacht trocknen läßt. kleine teile wie schleudern oder pistolengriffe ertänke ich so beim ersten mal.

    bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat. werner heisenberg

  • Was Baumstamm sagt passt schon.
    Ganz wichtig nach dem ölen ist das trockenwischen und "einpolieren". Ist zwar etwas mühsam aber die Oberfläche wird dadurch sehr glatt.
    Der Schaft ist nach dem polieren fast nicht mehr fühlbar klebrig. Nach Trocknung über Nacht ist der Schaft bei mir definitiv trocken und nicht klebrig gewesen.
    Jetzt hat er den beschriebenen Seidenglanz, etwas mehr vielleicht. Hab nach jeder Ölung auch gut trocken gewischt und richtig poliert, das Tuch war trocken. Speckig sieht da nichts aus, da hatte ich auch Bedenken - mag ich nicht. Das kommt auf vielen Bildern auch schlecht rüber.
    Durch die jetzt folgenden leichten Ölungen soll er nochmal mehr Tiefe bekommen, da habt Ihr mir ja tolle Bilder gezeigt. Das will ich auch so haben.
    Canelles und Baumstamm sind Schuld mit Ihren gezeigten Bildern :thumbup:

    Wie fasst sich der Schaft jetzt an?
    Ohne damit mal eine Stunde geschossen zu haben, ohne System ist es ja schlecht, fühlt sich das Teil weich und nicht so schwitzig an wie ein Lackschaft. Wie gesagt, ich konnte ihn noch nicht im Einsatz testen und grabbel da auch nicht mit Schweißfingern dran rum. Er muß auch erstmal richtig trocknen um eine konkrete Aussage treffen zu können.

    Meine Frage nach der Erstwochenhardcoreölung ist: Wie geht es jetzt weiter?
    Wann und wie oft soll ich Bilder für den weiteren Werdegang einstellen.

    Danke schonmal vorab für Eure Hilfe! Das wird dank Euch eine saubere Doku hier. Witzigerweise hatte ich mit dem Teil sowas nie vor, das erzähle ich Euch später noch. (Falls ich es vergesse, bitte erinnert mich nochmal daran!)

    So, das Schmuckstück hängt jetzt wieder an seinem Platz zum trocknen. Mal sehen ob morgen nochmal eine Farbveränderung zu sehen ist.

    Bilder.... Ihr wisst schon :^)

  • @ sternbruch
    Hier mal ein Bild von dem Gewehr. Ich habe noch ein paar in der Galerie.

    Der Schaft war vorher Kot-braun gebeizt, eigentlich ein totales Verbrechen da die Maserung kaum zu sehen war. Also schleifen, schleifen und dann ölen.
    Beim erster Gang wurde pigmentiertes Öl aufgetragen, danach nur noch Clou Lumberjack Leinölfirnis. Die Punzierung wurde mit Clou Spiritusbeize schwarz gebeizt.

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    Hoffmann von Fallersleben

  • Auf Bildern kommt es meistens nicht mal ansatzweise so schön rüber wie in der Realität, leider, leider.

    @sternbruch
    Ist sogar eine "alte" Dame, Bj. 12/78. Der Schaft ist allerdings nicht der originale, der ist von einer T-01. Ist im Bereich des Pistolengriffs etwas anders. Der originale ist auch nicht ganz so schön von der Maserung her, wird aber in absehbarer Zeit auch noch aufgearbeitet und aus sentimentalen Gründen auch wieder ran kommen. Ich will an meiner 34 Jahre alten Dame keinen Schaft der da nicht ran gehört. Dichtungen wurden schon einmal gewechselt bevor ich es gekauft habe, Vulkanoscheibe habe ich vor einem halben Jahr gewechselt und gestern habe ich noch einmal den Federnsatz getauscht. Nun hat sie wieder volle Leistung :D

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  • Das erste mal habe ich mit einem Bekannten zusammen ein Diana 75 überholt (sind beide gelernte Fertigungsmechaniker), mittlerweile habe ich ein bisschen Spezialwerkzeug (selbst gebaut) für die Achsschrauben usw., jedenfalls haben wir so um die 2-2,5 Stunden gebraucht, deshalb so lange weil wir die ganze Mechanik internsiv begutachtet haben um auch zu verstehen, warum, was und wie verbaut ist.
    Federnwechsel dauert 10min, ist gar kein Aufwand wenn man das passende Werkzeug hat. Kolbendichtungen dauern wesentlich länger weil das komplette System zerlegt werden muss.

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    Hoffmann von Fallersleben

  • So, der Schaft wird jetzt immer wenn er richtig abgetrocknet ist, dünn eingerieben, 20-40min stehen lassen und dann werden die Überstände auspoliert.
    Er bekommt jetzt doch deutlich mehr Glanz als es in der ersten Woche der Fall war.
    Am WE mach ich wieder Bilder.