Walther LGR vs. Feinwerkbau 602 oder Feinwerkbau 300s ... ?

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 10.111 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. September 2011 um 21:22) ist von bossler.

  • Ok ich lese schon könnte ein Problem sein.
    Am einfachsten ist es wenn du die FWB 601 spannst,
    sauber nach vorne drücken sauber nach hinten ziehen,
    Keinen Diabolo laden, mit den Daumen den Lauf vorne zuhalten,
    Abdrücken und dann lauschen ob sie irgentwo Druck verliert.

    Wenn die dichtungen Hart sind reicht schon das Säubern
    und vieleicht etwas Fett an die Laufdichtung der FWB 601 kommt man ja gut ran.
    Dichtungen kosten nicht die Welt.....
    Als Notlösung bei defekter Laufdichtung, gibt es Dichtungen im Baumarkt,
    die sind dann nicht weiß (wie die alten) oder grün, (wie die neuen Dichtungen)
    sondern schwarz und kosten fast nichts.

    Ist aber schon ärgerlich ich hoffe dein Verkäufer bekommt was zu hören.
    Vieleicht zahlt er dir ja was zurück.
    Oder zahlt für dich den ersten Vereinsbeitrag. ;)

  • Moin!

    Der Verkäufer ist recht zerknirscht und will die Sache in Ordnung bringen lassen - bis dato kein Stress, scheint echt ein anständiger Mensch zu sein.
    Ich wollte natürlich am WE jetzt damit schiessen und bin ebenfalls was knirschig;-) Außerdem wurmt mich das vom technischen Standpunkt her...

    Es ist so:
    Manchmal komprimiert sie gleich beim ersten Mal spannen, dann wieder kann man mehrmals spannen bis endlich komprimiert wird.
    Wenn sie nicht komprimiert, zischt die Luft oben aus der kleinen (Ventil-) Bohrung vor dem hinteren Laufende (wo das Diabolo reinkommt).

    Beim Auslösen des Schusses wird nur eine winzige Menge Luftdruck abgegeben (den Finger kann man locker auf dem Lauf halten).
    Der meiste Druck entweicht erst, wenn man den Spannhebel dann wieder nach vorn bewegt. Das ist konstant, dass heißt jedesmal so.

    Habe zwei Büchsenmacher in der Nähe angerufen. Der Eine meint, das Ding muß zu FWB, man braucht Spezialwerkzeug zum zerlegen/reparieren (nanü...;-) )
    Er meinte, das wahrscheinlich im System altes Fett/Schmutz irgendwelche Öffnungen zeitweise blockiert.

    Der Andere würde es selbst reparieren, tippt auf spröde/rissige Dichtungen die ob des Drucks halt ab und an nochmal schließen.

    Was mich an der Sache irritiert, ist der nicht vollständig abgegebene Druck - denn dieser Effekt ist recht konsistent.

    Danke & Gruß,
    Matthias

    * Update*
    Gerade mit Feinwerkbau gesprochen. Sehr nett, kannten das Thema schon. Ventildichtung zerbröselt/hart und wahrscheinlich
    "verengt", wodurch sich nicht der ganze Druck beim Schuß abbaut.
    Der Herr sprach von ca. 160 - 180,-€ Kosten - allerdings dann für eine komplette Überholung inkl. aller Dichtungen und Kleinteile.
    Macht ja auch Sinn, dann gleich alles auszutauschen - ist ja wohl alles ähnlich alt.
    Er meinte es könne schon sein, dass die Dichtungen bei längerer Nichtbenutzung gelitten haben...

    Nun, dann werde ich mal mit dem Vorbesitzer sprechen.

    Dan Wesson 6" CO2 - RWS C225 CO2 - Zoraki HP-01L - FWB LP65 - FWB 601

    Einmal editiert, zuletzt von bossler (2. September 2011 um 09:52)

  • "Klar, ein paar Inbus- und Schraubenschlüssel und ein Schraubendreher PH2. Das hat nicht jeder Büchsenmacher "

    *lach* genau! Wie gut, dass ich da besser ausgestattet bin *grins*
    Lt. dem Herrn von FWB ist die einzig fummelige Ecke das einsetzen des Kolben, da die Kante des Zylinders recht scharfkantig ist
    und sich dort bei hoher Schußleistung ein Grat gebildet haben kann. Da kann man dann die neue Kolbendichtung easily gleich wieder
    zerbröseln...
    Er fragte mich auch gleich, warum ich das nicht bei einem Büchsenmacher in der Nähe machen lasse, denn er hat z.Zt. ca.
    10 AT Vorlauf. Als ich ihm sagte, dass der Büchsenmacher das Teil auch nur einschickt, war er etwas verblüfft...

    Gruß,
    Matthias

    Dan Wesson 6" CO2 - RWS C225 CO2 - Zoraki HP-01L - FWB LP65 - FWB 601

  • Lt. dem Herrn von FWB ist die einzig fummelige Ecke das einsetzen des Kolben, da die Kante des Zylinders recht scharfkantig ist
    und sich dort bei hoher Schußleistung ein Grat gebildet haben kann.

    Bekommt jeder handwerklich begabter Mensch selber hin. Ich sehe eigentlich nirgendwo echte Probleme. Aber ist doch immer wieder schön wie man bei Feinwerkbau beraten wird, auch wenn man die Teile selber einbaut! Für andere Gewehre kriegst nicht mal eine Explosionszeichnung geschweige den Einzelteile geschickt...

  • Klar, ein paar Inbus- und Schraubenschlüssel und ein Schraubendreher PH2. Das hat nicht jeder Büchsenmacher ;)

    ;^) Na, sei mal nicht so streng. Kann ja mal vorkommen, dass ein BüMa eine FWB mit einer Diana verwechselt.
    :D Der ist bestimmt FeuerwaffenBüMa und will mit Druckluft nichts zu tun haben. Also ab ins Werk damit.

    Gruß
    Roland

  • Hallo,

    erstmal möchte ich die Büchsenmacher etwas in Schutz nehmen.
    Die sehen jetzt sicher zum ersten mal eine kaputte Feinwerkbau 601
    müssen sich einen Dichtungssatz bestellen und dann schauen wie die überhaubt zu wechseln ist.
    Die Leute bei Feinwerkbau machen das täglich und haben es im schlaf drauf.
    Ist komisch das es so viel kosten soll.
    Ich vermute Händler, Büchsenmacher und Vereine bekommen viel bessere Preise als eine Privatperson.
    Ich habe auch einen Dichtungssatz hier und müsste erstmal ne weile schaun wie das geht fals es mal nötig wird.
    Wenn man eine Arbeitsstunde eines Büchsenmacher mit 60€ ansetzt kommt da schnell ne Summe zusammen,
    die der Kunde nicht mehr zahlen kann/ möchte darum schicken die das ein und sind sicher, es ist danach wie neu.

    Nen kleinen Funken Hoffnung habe ich noch für dich bossler.
    Also mach mal etwas was man mit einem Feder- Kolben- Gewehr nie machen sollte.
    Mach einige Schüsse ohne zu Laden, am besten auf ein Papiertuch.
    Wenn dieses Fettflecken bekommt, hat es einer etwas übertriben mit dem Fett... am einfachsten zu entfernen mit Leerschüssen.
    Wenn da kleine gelblich weise Klumpen zu sehen sind, hat es jemand Baristol (kaputt) "gepflegt", da hilft WD40 und Leerschüsse bis es wieder trocken ist.
    Am ende einen Laufreiniger oder Zigarettenfliter verschießen um den Lauf zu reiniegen.
    Kleine Blaue Splitter bedeuten das die Dichtung zerbröselt ist und getauscht werden muss.
    Aber bei den Stand sind wir ja auch.
    Nichts von alle dem, einschicken die Bei Feinwerkbau machen eh alles neu.
    Mal versuchen über eden Verein die Waffe einzuschicken oder über einen Büma.

  • Hallo Leute,

    vielen Dank erstmal für eure Hilfe!
    Das Problem ist in der Tat die Ventildichtung, ist zerbröselt. Ich wollts ja auch nicht glauben, dass eine defekte Ventildichtung dafür verantwortlich sein kann,
    dass beim Schuss nur ein Bruchteil des Drucks abgegeben wird. Ist aber so. Hat mir ein wirklich versierter Büchsenmacher aus der Gegend nochmal bestätigt.
    Die Dichtung kostet nicht die Welt, auseinander hatte ich das alles schon (und das geht sowas von einfach, da braucht man kein FWB-Experte zu sein!).

    Die Tage bekomme ich von besagtem BüMa die Dichtungen und dann gehts weiter. Das würde mir die 601 auch komplett überholen (er selbst...) und ruft dafür nen Hunderter auf.
    Inkl. Kolbendichtung. Ich soll aber erstmal schauen, ob die überhaupt was hat. Weil meist ist es wohl nur die Ventildichtung und evtl. die Dichtung am Verschluß-Schlitten.
    Die Ventildichtung hat auf der Zylinder-Seite einen dünnen Rand, an welchem der Ventilkolben dichtet. Dieser zerbröselt mit der Zeit gern, vor allem wenn der Ventilkolben daran
    "festbappt". Das passiert entweder durch Fett aus einem zu stark geschmierten Druckzylinder oder durch längere Liegezeit ohne Benutzung. Wenn das Gewehr dann wieder geschossen wird, passierts... EDIT: Und nun die Erklärung für den "witzigen" Effekt, das Druck im Zylinder bleibt (wenn das Ventil dann doch noch mal schließt):
    Durch den fehlenden Rand in der Dichtung sitzt der Ventilstößtel weiter vorn (in Richtung Schlagbolzen). Der Abstand des gespannten Schlagbolzen zum Ventilstößel ist geringer als gedacht. Bei Schußauslösung wird nun nicht die volle Öffnung erreicht - voila, das wars. Theoretisch könnte man in solch einem Fall evtl. etwas mit einer stärkeren Schlagbolzenfeder oder einer gekürzten Ventilstößel-Feder erreichen - aber Dichtung tauschen ist einfacher;-)
    EDIT ENDE
    -> die Erklärung ist schön, aber daran liegts wohl nicht wirklich *grins*
    Habe heute Abend die neue Dichtung und gleich noch ne neue Verschluß-Dichtung unten eingebaut.
    (Der Einbau war übrigens ein Kinderspiel, 10 Minuten und gut ist.)
    Die neue Dichtung habe ich mir unter der Lupe angeschaut - da ist gar kein dünner Rand...
    Also mal ehrlich, ich kann mir nicht wirklich erklären, weshalb - aber mit der neuen Dichtung schießt das Teil wieder wie ne Eins!
    Egal, das ist halt Praxis - keiner weiß warum, aber es funktioniert *gg*

    Gruß & bis die Tage,
    Matthias

    Dan Wesson 6" CO2 - RWS C225 CO2 - Zoraki HP-01L - FWB LP65 - FWB 601

    2 Mal editiert, zuletzt von bossler (5. September 2011 um 21:35)

  • ...ach ja, das muß ich jetzt grad nochmal loswerden:

    Das 601 schiesst sich einfach super! Was für ein Abzug, was für ein Schußbild!

    Anh. Scheibenbild ist eine LG Scheibe auf 10m, aufgelegt geschossen.
    Wohlgemerkt die ersten 5 Schuß nach der Reperatur.
    Um zu testen, ob alles dicht ist, habe ich vor dem fünften Schuß das Gewehr gespannt und vor dem Schuß 10 Minuten liegen lassen. Wie man sieht, ging der Schuß sauber durch, kein Höhenverlust.
    Ein Vergleich der fünf verschossenen Dias ergab eine gleichmäßige Deformation, alle Dias aus der 601 hatten eine Höhe von 1,2 mm und einen recht ähnlichen Durchmesser.
    Okay, meine Methode der Ermittlung der Schußleistung mag zwar was komisch klingen, funktioniert aber ganz gut, wenn man mehrere .177 Waffen hat...
    Ich vergleiche einfach die Dicken und Durchmesser der gleichen Dia-Sorte, verschossen auf die gleiche Entfernung mit unterschiedlichen Waffen.
    In anh. Bild von links nach rechts:
    3x Dia von 601, 1x Dia Zoraki HP-01 3x gepumpt, 1x Dia Zoraki HP-01 2x gepumpt, 1x Dia LP65, 1x Dia Zoraki HP-01 1x gepumpt.
    Die Dicken (=Höhe des Dias nach Schuß):
    601: 1,2mm; Zora 3P: 1,4mm; Zora 2P: 1,45mm; LP65: 1,7mm; Zora 1P: 2,4mm.
    Die "Werte" passen recht gut zu den einschlägigen Angaben, welche man zu den Waffen findet.
    Die Zora soll bei 1/2/3 Pump Geschwindigkeiten von 120/150/168 m/s erreichen (in der F-Version).
    Die LP 65 ca. 130 m/s.
    Das 601 175m/s.
    Zumindest der Tendenz/der "Reihenfolge" nach passen diese Werte zu den Deformationen der Dias.

    Vielleicht kaufe ich mir doch nochmal nen Chrony... Wobei, der Büchsenmacher meines Vertrauens hat auch keinen und macht das so in der Art wie von mir beschrieben;-)

    So denn - werde ich mal ein bisschen Gewehr trainieren!

    Gruß,
    Matthias