Ich hoffe, es ist zulässig, - habe gerade den alten Strang von 2006 Weihrauch HW94 - Aktuelle Laufsperre? durchgelesen, und war mir als Neuling nicht sicher, ob es Sinn machen würde, dort weiter zu posten, weil es womöglich nach fünf Jahren keiner mehr lesen würde. Oder wird der Strang in diesem Fall wieder aktualisiert, z.B. weiter nach vorne verschoben?
Wie auch immer: für mich ist das Thema interessant, weil ich mir vor -zig Jahren auch eine HW94 gekauft hatte - PTB 467 -, und dann vor kurzem als allgemeiner SSW-Wiedereinsteiger (nach 10, bzw. eigentlich sogar 35 Jahren) mit Erstaunen das YouTube-Video von "bfgguns" angesehen habe, wo sich die Waffe - auch zum sichtlichen Erstaunen des Autors -, als absolut unbrauchbar mit Pfefferkartuschen erwies, weil sie sofort massiv verrußte und klemmte!
In einem meiner ersten Beiträge hier hatte ich daraufhin geschrieben, daß ich die Waffe damals gekauft hatte, um sie auf einer "Abenteuerreise" mit Jeep und Schlafsack quer durch Frankreich und Spanien (u.U. noch nach Nordafrika, was aber dann entfiel) zur SV mitzunehmen. Und daß mir "...heute noch nachträglich bei dem Gedanken schlecht wird, ich hätte sie damals womöglich tatsächlich einzusetzen versucht, und es hätte nur einmal "Paff" gemacht...!" Was glücklicherweise nicht nötig wurde.
Außerdem hatte ich noch zum Ausdruck gebracht, daß ich es für unerhört hielte, daß eine immerhin im Handel auch zur SV angebotene Waffe dafür definitiv untauglich ist, - und dies, obwohl sicherlich auch Hersteller und Handel bekannt, nirgendwo warnend vermerkt wird. Etwa so: "Achtung, diese Waffe ist zum Verschuß von Gas- und Pfeffermunition n i c h t geeignet, bzw. nicht dafür vorgesehen!"
Nun sagte mir aber vor kurzem ein Bekannter, bfgguns hätte offenbar eine relativ n e u e Version getestet. Aha! Und da ich mich hier inzwischen schlau gelesen hatte, was sich alles an "Umbausicherheit" usw. entwickelt hat, habe ich die Pistole noch einmal aus dem Schrank genommen und durch den Lauf geleuchtet. Und siehe da: der ist vergleichsweise offen, - nur eine garnichtmal allzu dicke senkrechte Sperre, wie auch schon ganz früher allgemein üblich. Also eigrntlich alles okay, - theoretisch könnte ein Test mit d i e s e m Exemplar ganz anders ausfallen als der aktuelle auf YouTube.
Das sollten HW94-Besitzer auf jeden Fall wissen, sofern sie den alten Strang nicht ebenfalls schon gelesen haben. Auch muß ich Weihrauch und Händler für d a m a l s vermutlich vom Vorwurf der Unseriösität entlasten. Es scheint, daß meine - a l t e - HW94 seinerzeit nötigenfalls wohl doch funktioniert hätte.
Für neuere Versionen gilt das aber offenbar n i c h t mehr!
Es bleibt in meinen Augen eine üble Verantwortungslosigkeit aus Geschäfts- und Profitinteresse, gutgläubige Käufer, die vertrauensvoll eine - jedenfalls dem Anschein nach -, sogar besonders gute SV-Waffe (massiver Aufbau, Kaliber usw.) eines rennomierten Herstellers erworben haben, damit im Ernstfall buchstäblich "ins Messer laufen" zu lassen. Ohne ihnen zu sagen, was in solch einem Fall auf sie wartet: nämlich eine garantiert nicht funktionierende Waffe, über die eventuelle Angreifer nur schallend lachen, - bevor sie den bedauernswerten Weihrauch-, bzw. Schneider oder Frankonia--Kunden fertig machen!
Ich verstehe auch nicht, was dieses "mal so mal so" u.a. bei Laufsperren - zumindest bei der HW94 offenbar auch innerhalb derselben PTB-Serie -, eigentlich soll. Ist das vorauseilender Gehorsam vor dem Gesetzgeber, oder was? Eigentlich sollten Unternehmen doch daran interessiert sein, ihre Produkte für am jeweiligen Verwendungszweck interessierte Kunden so attraktiv wie möglich zu halten, und gesetztliche Einschränkungen nur berücksichtigen, soweit unbedingt nötig . Und sie nicht noch freiwillig zu übertreffen suchen!
Jedenfalls, nach dem was ich bisher hier so gelesen habe, scheint die Produktionsentwicklung mit kümmerlichen Kartuschenladungen, verstopften Läufen, dünnen Blechröhrchen als Lauf, allerlei Sollbruchstellen, Hahn, Lauf und was weiß ich noch alles aus Druckguß usw. immer mehr in Richtung Billigkram und Kinderspielzeug nur noch zum angucken zu gehen. Wobei ich mich frage, ob das alles wirklich in jedem Fall von Behörden und Gesetzgeber erzwungen ist.
Für mich ist der aktuelle Markt jedenfalls derart unübsichtlich, ja verwirrend geworden, daß ich nur noch (sehr) alte Waffen bei eGun kaufen werde. Was ist das für ein Irrsinn, daß man sich erst durch diverse PTB-Serien, Herstellungsdatum/Seriennummern, zahllose Erfahrungsberichte, Tests usw. hindurchwühlen muß, bis der Kopf raucht - oft sogar vergeblich, z.B. aufgrund widersprüchlicher Informationen -, um schließlich zu etwa Brauchbarem zu kommen. Wenn man Glück hat!
Die hervorragende Traditionsfirma Erma ist u.a. auch daran bereits zugrunde gegangen (Verbot der 8mm k Munition) , und ich frage mich, wo eigentlich das Verkaufsintereresse der Hersteller und Händler bleibt, wo deren Lobby-Politik? Würde jeder dieselben Schlüsse ziehen wie ich, müßte das doch theoretisch das baldige Ende des Marktes für neue SSW bedeuten. Nach dem Motto: Wer will den Murks noch? Oder ist das - das allmähliche Einschlafenlassen dieses Marktes -, womöglich sogar beabsichtigt?
Naja, das mußte mal gesagt werden, finde ich ...