Magnolienholzgriffe von japanischen Kochmessern wechseln

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 6.657 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Juni 2011 um 19:51) ist von Trabantino.

  • Zitat

    wie man den Griff anpassen kann, ohne die Angel zu erhitzen

    Bin natürlich kein Messermacher, aber ich denke so könnte es gehen:
    Zuerst wird die Angel vermessen, sprich Länge und Breite. Dabei muss man den Winkel nicht unbedingt stoisch einhalten, es soll ja noch Klebstoff rein. Angenommen die Angel ist oben z.B. 8mm breit und unten z.B. 4mm. Dann kann es meiner Meinung nach (das Loch im Griff meine ich) unten auch 5-6mm breit sein. Oben sollte das Loch allerdings maßhaltig, wenn nicht sogar leicht unter Maß sein, etwa 7-7,5mm (wird ja später noch eingetrieben), jedenfalls in der Breite. In der Dicke sollte es maßhaltig sein. Dann würde ich einen geeigneten Klebstoff ins Loch fließen lassen (nicht zuviel sonst quillts raus) und die Angel einsetzen. Jetzt dem Griffende mit einem Holzhammer ein paar beherzte Schläge verpassen damit die Angel ins Loch rutscht und im oberen Bereich gepresst wird.
    Dadurch, das die Angel den oberen Teil des Grifflochs auf Maß getrieben hat hält sie dort, der Kleber härtet aus und sorgt für eine hinreichend feste Verbindung von Holz und Metall.
    Eine Befestigung, die nur aus einer Presspassung besteht, halte ich nicht für sinnvoll, früher oder später hält die nichtmehr da das Holz arbeitet. Speziell in der Küche.
    Wie gesagt, so stelle ich mir das vor, lasse mich aber gern eines Besseren belehren.

    Ist das Holz den wirklich versengt? Oder schaut das nur so aus, könnte sich auch um Klebstoffreste handeln, der auf der Angel haftet und das Griffloch verfärbt hat.

    Grüße,
    Fabele

    Nothing in this world that`s worth having comes easy.
    FvLW und ProLegal - Mitglied.... du auch?

    Dies ist meine Signatur! Es gibt viele davon aber diese gehört mir... :P

  • Nein es ist definitiv versengt und ich meine auch mal einen Bericht über eine japanische Messerschmiede gesehen zu haben, in dem der Griff genau eben so durch "glühendes Eintreiben" angepasst wurde. Am Ende wird nur die feuchte Angel in den Griff gesteckt, das Holz quillt auf und es hält. (Quelle; http://blog.messerspezialist.de/allgemein/44-k…acher-japan.htm)

    Das Problem ist ja, dass die Angel sehr unregelmäßig war, grob geschmiedet halt. Da tut man sich mit Anpassen sehr schwer.

  • Leider muss ich Sakamoto recht geben was das Erhitzen der Angel betrifft.
    Gestern kamen wir auf das Thema Schmieden und Griffbearbeiten, und da wurde mir eben das Empfohlen!
    Der Schmied meint zu mir, ich solle die Angel erhitzen und dann in den Griff reinjagen. Der Griff ist im diesem Fall Horn gewesen.
    Scheint also doch irgendwo richtig zu sein...deshalb nehme ich meine erste Aussage zurück!

  • Hab ich gefragt gehabt. Es hieß nein. Also nach dem Härten kann/soll/darf die Angel wieder Erhitzt werden. Soll nichts an der Klinge verändern.

  • Also nach dem Härten kann/soll/darf die Angel wieder Erhitzt werden.


    Klar! Nennt man anlassen ... vermindert die Härte/Sprödigkeit des Materials um ein Brechen zu verhindern!

    Tool.

    Nur DER Mensch zeigt wahre Größe, der weder den Wurm zertreten, noch vor dem Herrscher kriechen muß.

  • Aber was sagst du als Fachmann Tool,

    War das ein Fehler, die Angel zum Rotglühlen zu bringen? Die Klinge wurde nicht sonderlich heiß, habe den Stahl nach dem Einpassen in den Griff ja sofort wieder abgekühlt.

    Weil mich hier alle so als Messerschänder verurteilen;)

  • Hi Sakamoto,

    also ich bin nicht der Fachmann, auch wenn ich`s mal gelernt hab`. (Wie Du siehst, musste ich Details auch nachgucken ...)

    Ich hätte auf jeden Fall das Griffstück der Klinge angepasst, nicht umgekehrt - einfach um Schaden an der Klinge/Angel zu vermeiden. Und eine fertige, ggf. geschmiedete Klinge nochmal einer Wärmebehandlung zu unterziehen (oder dran rumflexen ...) ... rein gefühlsmäßig würde ich das lassen. (Mal ganz abgesehen davon, daß man ein geschmiedetes Gefüge nicht mehr spanabhebend bearbeiten sollte - aber auch da scheiden sich die Geister.)

    Die Klinge wurde nicht sonderlich heiß

    Da reichen Backofentemperaturen ...

    Aber das ist jetzt alles Spekulation! Was meinst Du? Hat`s Dein Messer unbeschadet überstanden? Müsstest Du ja am Besten beurteilen können ...

    Tool.

    (Messerschänder finde ich etwas krass formuliert ... aber dir Richtung stimmt schon! :D ...nicht böse gemeint!)

    Nur DER Mensch zeigt wahre Größe, der weder den Wurm zertreten, noch vor dem Herrscher kriechen muß.

    Einmal editiert, zuletzt von toolmaker (24. Juni 2011 um 16:24)

  • sorry das ich etwas zu direkt war, wie man an meiner Rechtschreibung erkennen konnte entstand mein Beitrag nach einem heftigem Besuch in der örtlichen Gaststädte... ;) Also bitte nicht böse nehmen. Ich denke das was alle ein wenig irritiert ist das du geschrieben hast rot glühend. Wenn du gesgat hast ich habe die Klinge kurz erhitzt und dann da reingekloppt dann wäre das sicher kein Problem. Den Temperaturen von 200° dürfte so eine Klinge einen Moment überstehen den beim Anlassen wird die Klinge ja auch bei 180-220° über eine Stunde angelassen und ein paar Minuten weniger oder mehr machen da nichts dramatisch aus. Und eben deshalb meine ich das ein erhitzen auf 200° das sofortige einbringen der Klinge und dann das abschrecken im Wasser nichts so dramatisch schlimmes ist. Aber Rotglühend heißt ja das du dich in Bereichen von ab 700° bewegt hast und das ist schon etwas heftig. Gut wenn du die Klinge noch anfassen konntest dann hat es diese höchstwarscheinlich überlebt... Zum Glück! Den es ist wirklich ein schönes Messer. Auch was das flexen angeht. Eine sehr "krasse" Methode! Aber naja ok wenn man es kurz und nur an der Angel macht... Aber dir sollte schon bewusst sein das man ein fertig gehärtetes Messer nur noch unter Wasserkühlung bearbeitet, deshalb verwendet man zum schärfen ja auch Wassersteine und net einfach den Bandschleifer. Was die Methode angeht. Ich kann mich damit nicht anfreunden den ein Küchenmesser wird beim gebrauch immer feucht oder sogar nass, und das Holz fängt dann an zu quellen und die Klinge wird unter umständen wieder locker.

  • Aber das ist jetzt alles Spekulation! Was meinst Du? Hat`s Dein Messer unbeschadet überstanden? Müsstest Du ja am Besten beurteilen können ...

    Ich denke, dass es mein Messer unbeschadet überstanden hat. Wie bereits gesagt, hat ja nur die Angel kurz geglüht, da wurde die Klinge gar nicht richtig heiß.

    Zum Ende hin konnte ja zum Glück noch alles aufgeklärt werden, es gab ja auch ein paar Missverständnisse zu meiner Vorgehensweise.

    Mit Morty01 kann ich mich auch wieder vertragen, war ja gar nicht so schlimm;)

    Zum Thema Schärfen:

    Mit der Flex klappt das auch wunderbar, wenn man die Klinge einmal schnell drüberzieht. Super Ergebnisse!!!

    Nein, ich schärfe natürlich ausschließlich mit Wasserschleifsteinen. Angefangen hab ich mit dem King Kombi Stone 1000/6000, mittlerweile hab ich mir beim letzten Besuch bei Dick in Metten die Keramik-Glas-Steine von Shapton geholt.
    Sind zwar sackteuer, aber danach ist rasieren mim Messer kein Problem mehr ^^

    Im Bild vorn liegt noch mein anderes Hocho, diesmal ein Santoku. Den Urushi-Griff werde ich allerdings nicht so behandeln;)


    Grüße

  • ich bin auch der meinung das das griffstück der klinge angepasst werden muss. das habe ich bei 2-3 messern von mir gemacht, da hat es ein paar vorteile als Tischler.

    Der Feldwebel beim erklären des MG 3: "das ist ganz einfach damit zu schießen. erst auf "F" wie Frieden stellen und dann Blei in die Heide...

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