Steyr LG 110 FT "Falcon"

Es gibt 50 Antworten in diesem Thema, welches 5.560 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. Januar 2011 um 17:48) ist von Kurt.

  • Ich frage mich einzig, warum Du den Vorderschaft nicht auch aus Gründen besserer Griffigkeit punziert hast? Und neigt die Versiegelung mit Lack nicht zu "Schweisshänden"?


    Hallo,

    durch die seitlichen "Fingerrillen" im Vorderschaft ist das Teil recht griffig. Die Oberfläche ist zwar mit Lack behandelt, aber dennoch handelt es sich nicht um einen "Lackschaft" wie man sich diesen im negativen Sinne vorstellt.

    Die Oberflächenbeschaffenheit lässt sich mit Worten schlecht bzw. gar nicht erklären - das muss man fühlen. Sie ist nicht glatt, sondern (gewollt) ganz leicht angerauht. Das wirkt sich m.E. in allen Belangen positiv aus. Auch ist die Maserung nicht mit Lack vollgekleistert, sondern hebt sich - auch von der Struktur her - deutlich ab.

    Auf den anhängenden zwei Bildern kann man das ein wenig erkennen.

    Gruß Kurt

  • warum hab ich das gefühl, daß du dich dem weihrauch schaft immer mehr näherst? (mir liegt der hw100 wie angegossen, der steyr schaft ist hingegen eine fehlkonstruktion sondergleichen und ich nehme an daß du für deine steyr keine schäfte bauen würdest wenn dir die originalen passen würden) du bist natürlich auch ein perfektionist und versuchst das beste rauszuholen. wie ich bei mir veränderungen an der waffe vorgenommen habe, haben meine vereinskollegen gemeint, daß ich mich in die technik verliere, ich sollte mich mit dem schaft abfinden und damit zurechtkommen. aber warum? wenn man die möglichkeiten hat den schaft so hinzuformen, daß man dadurch eine bequemere & stabilere position beim schießen hat, warum dann nicht?

  • Hallo,

    ich komme beim FTS mit den steilen Griffen der modernen Sportwaffen nicht so zurecht. Das ist allerdings nicht nur bei Steyr, sondern bei mittlerweile allen Sportwaffenherstellern der Fall. Daher probiere ich immer mal wieder etwas neues aus. Und da ich von der Qualität und der Praxistauglichkeit des Steyr-Systems überzeugt bin, muss vornehmlich dieses LG für meine Basteleien herhalten.

    Eine Ähnlichkeit mit dem Weihrauchschaft wäre wirklich rein zufällig. Bei diesem Schaft habe ich - wie immer - zunächst mal munter in Originalgröße drauflos gemalt, viel radiert und irgendwann hat mir das 2-D-Profil dann gefallen. Das 3-D-Profil dazu hat es nur im Kopf gegeben - ebenfalls wie immer. Während dem Bauen haben sich dann an diversen Stellen noch (kleinere) Änderungen zur ursprünglichen Planung ergeben - auch wie immer.

    Gruß Kurt

    50% + 1

  • ... haben meine vereinskollegen gemeint, daß ich mich in die technik verliere, ich sollte mich mit dem schaft abfinden und damit zurechtkommen...

    Deswegen wird auch im Profibereich nur Massgefertigt ... :whistling:

    vita brevis, ars longa

  • So, ich hatte jetzt auch mal Zeit mir den gesamten Bericht in Ruhe durchzulesen. Perfekte Arbeit, und ein exzellenter Bericht. Vielen Dank dafür. :thumbsup:


    Kurze Frage zur "Kunstharzbettung"; hast Du da einfach mit dem Pinsel stellenweise Kunstharz aufgetragen?

  • Hallo,

    damit später (beim Festziehen der vorderen und hinteren Halteschraube) zwischen dem hinteren Schaftteil und dem Vorderschaft wegen kleinen Unebenheiten im Holz etc. keine Verspannung ins System kommt, mache ich den Vorderschaft regelmäßig etwa 0,5 mm tiefer, als eigentlich erforderlich.

    Dann wird der (System)Vorderschaft mit Folie gegen Verkleben geschützt, im (Holz)Vorderschaft weden Punkte aus Kunstharz (5-Minuten-Epoxidharzkleber) aufgebracht und das Alusystem wird in den noch weichen Kunstharz montiert. Die Kunstharzpunkte passen sich dabei exakt an die Systemform an. Wenn der Kunstharz ausgehärtet ist, wird das System wieder demontiert und die Schutzfolie entfernt. So lässt sich später das System später immer wieder vollig exakt und passgenau im Holzschaft montieren. Es gibt keine Verspannungen, da alles absolut plan aufliegt. Das muss nicht vollflächig sein. Die Punkte reichen völlig aus.

    Gruß Kurt

    50% + 1

  • Dank Dir für die Erklärung. Jetzt hab ich es verstanden.

    Ich hab noch ein, zwei Punkte. Aber da denke ich jetzt nochmal drüber nach. Eventuell melde ich mich nochmal. :whistling:

  • So, weiter gehts.


    Sinn und Zweck der Kunstharzbettung ist es ja, daß man das System im Schaft absolut wiederholgenau und exakt montieren kann, wie Du selbst schon geschrieben hast. Logisch. Den Aspekt "Holz lebt" können wir in diesem Fall wohl eher vernachlässigen. Ich meine; Du wirst wohl kaum mit dem Steyr mehrere Tage irgendwo in Wüste oder Dschungel in Stellung liegen. ;) Dennoch; seitliche Einflüsse des Schaftes auf das System sind vernachlässigbar? Sprich; liegt das System satt an den "Seitenwänden" des Schaftes an?

    Kurz noch etwas zur Durchführung der Bettung; klebt die Schutzfolie nicht an den Epoxi-Punkten fest?


    Desweiteren interessiert mich noch Deine Lösung der Höheneinstellung an den Montageringen. Erstmal; super Idee. Muß man erstmal drauf kommen. Wo ich aber ein wenig ins Grübeln komme ist, daß das Glas zwar auf den unteren Ringen schön plan aufliegt, und dennoch Neigung nach unten hat, aber die oberen Ringe ja parallel zu den unteren verlaufen. Oder ist die Neigung so minimal, daß die oberen Ringe dennoch stabil das Glas klemmen ohne zu verkanten?

  • Desweiteren interessiert mich noch Deine Lösung der Höheneinstellung an den Montageringen. Erstmal; super Idee. Muß man erstmal drauf kommen. Wo ich aber ein wenig ins Grübeln komme ist, daß das Glas zwar auf den unteren Ringen schön plan aufliegt, und dennoch Neigung nach unten hat, aber die oberen Ringe ja parallel zu den unteren verlaufen. Oder ist die Neigung so minimal, daß die oberen Ringe dennoch stabil das Glas klemmen ohne zu verkanten?
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    Nicht zu fest ziehen , sonnst kann es knicken.
    Ist hier ja ein Presslüfter, also kein Problem.

    Tom

    :D PSE EVO NTN 33 Nockon John Dudley

  • Also .....

    das eigentliche System und besonders der Lauf sind ja im Alu-Schaft gelagert. Die Gefahr einer Verspannung bei der zusätzlichen Montage eines Holzschaftes sehe ich nur in Längsrichtung, wenn die Gefahr besteht, dass der Aluschaft durch Unebenheiten in der Auflagefläche beim Anziehen der Halte- bzw. Befestigungsschrauben "verbogen" werden könnte - daher auch nur die Bettung der Unterseite des Alu-Schaftes. Seitlich wird kein Druck vom Holz- auf den Aluschaft ausgeübt.

    Nein, die Schutzfolie klebt nicht an den Epoxi-Punkten fest (zumal die Schutzfolie zusätzlich dünn mit Öl bzw. Fett eingestrichen wurde).

    Die Lösung mit der Höhenverstellung an den Montageringen stammt nicht von mir, sondern von dem User "Kippchen". Ihm gebührt der Lob für diese super Idee. Ich habe sie nun bereits mehrfach nachgeahmt und die Sache hat immer prima funktioniert. Zudem ist sie m.E. eine sehr preiswerte Alternative zu den neigbaren Montagen. Nachteil hierbei ist allerdings, dass man den Vorgang ggf. wiederholen muss, wenn der Neigungswinkel nicht beim ersten Versuch getroffen wurde.

    Die Oberteile der Montageringe passen sich beim Festziehen automatisch der Neigung des ZF-Mittelrohrs an - auch und besonders, wenn alle Schrauben gleich fest angezogen werden. Natürlich bei sachgemäßer Ausführung, d.h. ohne übertriebene Gewaltanwendung etc. Das funktioniert auch bei Prellern.

    Gruß Kurt

    50% + 1

  • Hier mal meine Variante der Erhöhung der Visierung.

    Einfaches Dachdecker Bleiband 1mm dick.

    Kann mit der Schere zuschneiden und läßt sich in jede Form bringen.
    Doppelt legen , dreifach wie mans braucht.

    Und das Beste, es rutscht nichts mehr, weder Blei noch das Zielfernrohr.

    Mfg.


    Hast Du das schon mal in der Realität ausprobiert (Erfahrungswerte), oder ist das nur eine Studie?

    Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass diese Variante mit der benötigten Präzission und ohne ZF-Beschädigung funktioniert .

    Gruß Kurt

    50% + 1

  • Je nach ZF kann man diese art der Erhöhung schon mal probieren.

    Ich wollte eigentlich auch an der Montage für mein neues ZF (Simalux Gold 6,5-20) sparen, aber dann doch in eine AOP55 investiert.


    Und Kurt, du bist definitiv ein Schaftbaumeister :huldige:

  • Hallo.

    Ja hab ich.

    An meiner FWB 300 und HW 98.

    Die Turmverstellung beider Gläser reichte im Normal fall für die Justierung auf 50 m nicht aus.

    Also hinten etwas hoch.

    Das Blei ist weich genug um sich Perkekt an das Glas sowie den Montagering anzupassen.

    Was die Präzision betrifft kan ich nur mit meine Möglichkeitern als Schütze dienen.
    Einmal eingestellt passt.

    Ich konnte nicht negatives feststellen.

    Ist eine Variante die ca. 3 min Aufwand bedarf und zumindest für mich keine Kosten enstanden sind da ich dieses band vom Hausbau noch über hatte.


    PS. Das einzigste was man mit Vorsicht behandeln muß ist das Festziehen.
    Da das Zielfernrohr bei mir nicht mehr Parallel zu den Ringen sitz, da ich nur hinten was unter habe, sollte die vordere Montage nicht ganz so fest gezogen werden, damit dem Zielfernrohr nichts passiert.
    Problem hierbei die 300er prellt ja.
    Aber bei CO2 oder Pressluft kein Thema.
    Mfg. Tom

    :D PSE EVO NTN 33 Nockon John Dudley

    Einmal editiert, zuletzt von papatom (7. Januar 2011 um 19:59)

  • Hier noch was zur Präzision.

    Von letzten Sonntag mit FWB 300 und nem Simalux 6-20x42.

    Das nach 500 Schuss. Alles hält und noch im Ziel.

    ( immer 3er Gruppen)
    Der eine rechts lag Warscheinlich an der Waffe, da seit einiger Zeit etwas am Rückdämpf System hackt

    Also für mich OK.

    Mfg.

  • Hi papatom,

    keinesfalls möchte ich Deine "Bleilösung" in irgendeiner Form "niederreden". Wenn diese Lösung bei Dir funktioniert und Du damit zufrieden bist, dann ist das o.k. so. Allerdings habe ich noch immer enorme Bedenken, dass diese Lösung allgemein ratsam ist.

    Die entsprechende Anformung des Bleies im hinteren Montagering erfordert einen deutlich höheren Anpressdruck, als dies bei der ursprünglich von Kippchen beschriebenen Lösung (Metallkitt) der Fall ist. Im vorderen Ring hast Du offenbar keine Anpassung, da kein Bleiinlet vorgesehen ist. Somit liegt der ZF-Tubus zumindest im vorderen Montagering nicht vollflächig und zwangsläufig verkantet auf. Das alles birgt m.E. Gefahren für das ZF - aber, das muss jeder für sich selbst entscheiden.

    Gruß Kurt

    50% + 1

  • Also wie gesagt wenn man es nicht so fest zieht das es kracht passiert nichts.

    Denn die Abweichung bei 1mm Erhöhung auf einem Ringabstand von 13mm ist ja fast im my Bereich.

    Vollflächig ist da allerdings besser.

    Das roblem she ich beim Metallkit da ich nur hinten hoch muß.

    Es wird recht schwierig sein beide Montageringe mit Kit zu belegen , und dabei zb. wie bei mir um 1-1,5 mm hinten höher zu werden.

    Da werden es wohl einige Versuche werden.

    Man müßte erst nur hiunten belgen und aushärten lassen.

    Dann noch einmal beide Ringe.

    Jetzt wäre es hinten doppelt und höher.

    Aber ob hoch genug oder zu hoch, das muß man dann wohl probieren.

    Auf jeden Fall nicht schlecht.

    Mfg.

    :D PSE EVO NTN 33 Nockon John Dudley

  • Hallo!

    Du kannst ja hinten ein Zahnstocherstück, Papier ect für die Höhe unterlegen, dann den Rest mit Metallkit ausfüllen für die Passung oder?

    LG

    ad asTra per aspera

  • Hallo,

    klar klappt das auch mit einer in der Höhe genau definierten Unterlage im hinteren Montagering (Zahnstocher, Kunststoffteil oder was auch immer). Wenn man das "Verfahren" mehrmals angewendet hat, reicht es aber auch aus, im hinteren Montagering etwas mehr Metallkitt, als im vorderen Montagering einzubringen. Wenn man beim Festziehen der oberen Ringhälften die unterschiedlichen Spaltmaße (zwischen unterem und oberem Ring) bei der hinteren und vorderen Montage sowie die jeweils gleichen Spaltmaße auf der rechten und linken Seite der Montage in etwa kennt und im Auge behält, dann funktioniert das auch ohne Unterlage.

    Gruß Kurt

    50% + 1