Schwarpulver 9mmR- Versau ich mir den Revolver damit?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 1.776 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. September 2010 um 10:37) ist von Blue-Zenith.

  • Hey Freunde,mir brennt es jedes Jahr wieder aufs neue in den Fingern mir mal
    ne Packung 9mmR in SP zu kaufen und zu verschiessen.
    Nun hab ich nur ein Problem....- meine SSW Sammlung gibt leider nur einen
    9mm Revolver her,da ich irgendwie immer flob. Revolver angeschafft hab.
    Nun bei dem Revolver handelt es sich um einen RG99n Brüniert mit einer
    Schussleistung von 3Trommeln.Also neuwertig.
    Kann ich mit der 99n einfach mit SP loslegen oder versau ich mir die
    Brünierung/Beize damit?
    Und wie muss ich ihn anschliessend reinigen?Mit Wasser und Spühli?
    Oder vllt.doch ieber nen gebrauchten revolver zum versauen dazu kaufen??
    Was habt ihr für erfahrungen gemacht?

  • Du kannst ihn mit SP schießen ,allerdings solltest du ihn nach dem schießen schnellstmöglich reinigen. Am besten geht das, indem du den Revolver in warmes Wasser mit ein bisschen Spülmittel legst. Das löst die Verbrennungsrückstände und Salze des Schwarzpulvers, danach kannst du ihn ganz normal reinigen.

    Alternativ kannst du, wie bereits von dir vorgeschlagen, auch einen Zweitrevolver kaufen. Kauf dir einen gebrauchten RG89, die sind sehr haltbar und für kleines Geld zu bekommen. Mit dem kannst du dann immer Schwarzpulver schießen und man kann eh nie genug Waffen haben :D

  • Ja das klingt doch schonmal gut,wenn mann durch unverzügiches reinigen den guten Zustand wahren kann.
    Naja weil wenn mann so über die Sufu schaut liest man nicht viel gutes über die SP munition ausser des tollen
    Mündungsfeuers :)
    Deswegen scheue ich mich ein wenig davor die gute 99n damit zu nutzen.
    Hmm aber ich glaub es wir wohl auf nen 2ten Revover auslaufen,denn diese SSW-Gattung kommt in meiner
    Vitrine leider eh zu kurz :(

  • wenn dus wirklich reinigungsfreundlich willst, dann kauf dir für die schwarzpulverpatronen nen vernickelten revolver, erstens lässt der sich leichter reinigen, und zweitens ist die nickelschicht härter als der zinkdruckguss darunter, was dir ein ausbrennen des materials zwischen trommel und laufansatz verringert, denn SP ist doch sehr agressiv.
    bei scharfen waffen heist das glaub magnumrille. man korrigiere mich wenn ich falsch liege.

    Grüßle Torro

  • Kauf Dir doch zum verschiessen von SP-Munition eine Python, da spart man sich im Anschluss sogar das Reinigen :thumbsup:

    Wer seinen Männer sagt was sie tun sollen , aber nicht wie, muss mit überraschenden Ergebnissen rechnen - George S. Patton

  • denn SP ist doch sehr agressiv.
    bei scharfen waffen heist das glaub magnumrille. man korrigiere mich wenn ich falsch liege.

    Grüßle Torro

    Da liegst Du falsch, daher erlaube ich mir das aufzuklären:
    1. SP ist ein Gemisch aus Holzkohle, Schwefel und Salpeter. Letzteres ist ein Salz mit all seinen korrosionsfördernen Nachteilen. Salze sind in der Regel gut wasserlöslich, aber nicht öllöslich. Sp verbrennt mit mehr als 50 % Rückständen. Wer Öl in seine Schwarzpulverwaffe kippt, handelt kontraproduktiv. Das Öl durchsetzt diese Rückstände und bildet eine dann schwer zu entferndende klumpige Paste. Das Öl verhindert dann eine einfache Reinigung mit Wasser.
    Daher ist es immer besser, eine mit Schwarzpulver geschossene Waffe gründlich mit Wasser und evtl. einem Spülizustz durchzuspülen. Dann muss aber sofort gründlich getrocknet und geölt werden. Alle Vorderladerschützen machen das in dieser Art. Für Langwaffen gibt es zur einfacheren Reinigung sogar extra Wasserschlauchadapter, die in das Pistongewinde geschraubt werden.

    Ob die agressiven Rückstände eine Nickelschicht unbeeindruckt lassen, wäre ich nicht so sicher. Aber sie dürfte haltbarer als eine Brünierung sein. Zink(druck)guss blüht weiß auf und bildet Loch- bzw Kantenfraß.

    2. Mit einer Magnumrille ist ewas anderes gemeint. Eine Magnumrille findet sich an vielen Revolvern unter dem oberen Rahmen in der Höhe des Trommelspaltes. Wer viel heiße Magnumlaborierungen schießt fördert an dieser Stelle die Errosion des Metalls. Durch den scharfen Feuerstrahl an dieser Stelle, kerbt es das Metall ein. Das ist, unvermeidlich aber bevor es zu bedenklichen Stablitätsverlusten an der Rahmenbrücke kommt, muss der Revolver einige zehntausend Schuss gesehen haben. Mit der recht zahmen 38'er Laborierungen passiert das nicht oder weit weniger. Daher der Name "Magnumrille".
    Diese - man nennt das Errosion - kennt man auch im Übergangskonus bei Langwaffen in Verbindung mit schnellen Kalibern. So soll es heiße Kaliber geben, die den Konus mit 1000 Schuss derartig ausgebrannt haben, dass die Präzision dahin ist und einen Lauftausch nötig macht.

    (Übergangskonus ist der Übergang vom Patronenlager in den eigentlichen Lauf mit seinen Feldern und Zügen.)

  • Den Ausführungen von Floppyk ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
    Nach dem Schießen sofort reinigen und finger weg vom ÖL bei der ersten Reinigung.

    Die SP Munition ist wirklich wunderschön anzusehen ABER der verdreckungsgrad
    der SSW ist wirklich enorm. Persönlich würde ich für diese Munition keinen guten Revolver nehmen.

    Speziell für diese Munition, da ich von Ihr auch nicht die Finger lassen kann :P ,
    hab ich mir einen extra Revolver NUR für SP ausgesucht.
    Den Umarex S&W Chief Special kostet nicht die Welt und für SP völlig ausreichend.

    Am besten falls Du SP noch nicht kennst schaust Du mal folgendes Video an

    hLbzzCcnJgE

  • Hmm nettes Video :)
    Also ich kann die Finger nun ehrlich gesagt erst recht nichtmehr davon lassen :D
    Aber den Rg99n lass ich da lieber mal aussm Spiel.Werd mich mal bei egon
    nach nem SP-luder umsehen.Aber bestimmt kein Python- das ding kann ich ja mal
    garnicht leiden/brauchen fieses teil! X(
    Danke an euch für die Tipps! ihr seid Prima!

  • Grundsätzlich lassen sich schon nach einer Trommelfüllung Schwarzpulverpatronen im Bereich Trommelspalt Verbrennungen der Beize feststellen, die sich nicht mehr entfernen lassen. Deshalb ist eine Vitrinen-/Sammlerwaffe zu schade für den Einsatz von Schwarzpulverpatronen.

    Und wenn man Schwarzpulverpatronen verschiesst, sollte man versuchen, ältere Patronen aus den 80er/90er Jahren zu bekommen, da die aktuellen Schwarzpulverpatronen enttäuschend schwach geladen sind. Ich habe letztes Silvester ein paar alte RWS-SP-Patronen und ein paar aktuelle SP-Patronen in meinem Twinny ausprobiert - die alten Patronen hatten einen eindrucksvollen Bums, einen sehr langes Mündungsfeuer und der Twinny drehte in meiner Hand durch den Rückstoß hoch, - die aktuellen Patronen machten Pöff mit einem nur etwas stärkeren Mündungsfeuer als Nitropatronen und der Rückstoß war absolut null - nur der Dreck war der Gleiche. :S

    Daher halte ich aktuelle SP-Patronen für rausgeschmissenes Geld und Geldvernichtung wegen der irreparablen Schäden an der Oberfläche des Revolvers.

  • Zum Zünden von vier oder mehr Effekten aus einem Mehrschußbecher sind SP-Patronen aber nicht zu verachten!
    Ich benutze mit dem 4er Becher nur SP Patronen weil einfach alles anstandslos zündet und mit der Warmwasser-Spüli-Methode wird die Waffe danach auch wieder fast so sauber wie vor dem Schießen ... auch wenn ich dazu raten würde eine vernickelte Version der Waffe zu benutzen ... die Beitze wird es einem danken *g*

    _________________________________

    Who wants some?

    10.6.2011

  • Kauf dir einen verranzten alten Qualitätsrevolver, Röhm oder Weihrauch. Die sind relativ günstig zu haben, jedenfalls die 0815 Modelle wie HW1g RG79 oder 89, da hast du noch lange was von, lieber so als nen schrottigen neuen Revolver, ausserdem haben die meist ne kleinere Laufsperre, dadurch ist das Mündungsfeuer noch größer, speziell der RG79 PTB212 bietet sich hier an, der hat im Gegensatz zum PTB243 größere Trommelbohrungen und weniger Versatz zur Laufachse.

    When I was just a baby, My Mama told me, "Son, Always be a good boy, Don't ever play with guns"

    by Johnny Cash "Folsom Prison Blues"

  • Zitat

    speziell der RG79 PTB212 bietet sich hier an, der hat im Gegensatz zum PTB243 größere Trommelbohrungen und weniger Versatz zur Laufachse.


    Der Röhm RG59 mit der PTB 527 währe aber auch sehr gut geeignet, weil er bis auf einem dünnen Steg am oberen Lauf keine weitere Laufverbauung hat.
    Der komplette untere Lauf ist also FREI :rolleyes:

    Nachteil, dieser Revolver währe schon wieder viiieeel zu Schade zum SP schießen. :S

  • Hey leute.
    Ja also ich hab ne lösung.
    Mein daddy ist stolzer besitzer eines rg89 revolver.Den darf ich mit SP betreiben :D
    Weil der revolver ist amtlich verranzt und da machts nix mit dem SP.