Hilfe bei Schaftbearbeitung(Beize u.s.w.) gesucht

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 898 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Juli 2010 um 14:47) ist von Adelsmann.

  • Hallo,

    ich habe nun meinen neuen Schaft fertigestellt und möchte ihn logischer Weise auch verschönern.

    Nun Habe ich vor den Multiplex Birke-Schaft zu beizen und weiß einfach nicht mit welchen Mitteln ich das anstellen soll...!

    Also er soll schön dunkelbraun werden und matt-oder hochglänzend, am Ende sollen die einzelnen Schichten gut zu erkennen sein.

    Ich habe nach CCL-Mitteln gesucht und leider nicht alles gefunden, gibt es auch andere vernünftige Miitel dafür?
    Hat irgendwer Erfahrungen mit speziellen Mitteln gemacht?

    Wie wird dabei verfahren, also vom ersten bis zum letzten Schritt???
    Welche Beizen, Öle und Wachse benutzt ihr?

    Vielleicht hat jemand eine gute bezugsquelle, bei guuuhgell und Tante wiki ist leider nichts passendes zu finden...

    Bitte um eure Hilfe.
    Mfg - Michael

  • Hallo,

    vor Jahren habe ich einen alten Schaft folgendermasen bearbeitet.
    In einem Waffengeschäft kaufte ich mir von "Ballistol Klever" eine Beize und einen dazupassenden Klarlack (hat mir damals der Büma so empfohlen).
    Nach dem Schleifen und Wässern des Schaftes, dass man so lange wiederholt, bis sich keine Fasern mehr aufstellen, habe ich die Beize mit einem Pinsel aufgetragen und nach der Trocknung mit feinster Stahlwolle poliert. Dann nochmal Beize auftragen und wieder polieren.
    So kann man evtl. Flecken im Holz ausgleichen.
    Dann mit einem Pinsel den Klarlack auftragen (stinkt etwas nach Nitroverdünnung), über Nacht trocknen lassen.
    Der Schaft sah danach aus wie neu. Ist dann natürlich kein gewachster Schaft, aber wunderschön.
    Ich habe das vor vielen Jahren so gemacht, kann sein, dass es inzwischen andere Verfahren gibt.
    Am besten ist es wohl, sich in einem guten Waffengeschäft beraten zu lassen, habe ich damals auch gemacht, und bin gut damit gefahren.
    Kostete damals so um die 20 - 25 Mark.

    vG :nuts:

  • Hallo Michael,

    ich schließe mich an dieser Stelle mal dem Kurt an, Bilder währen ganz sinnvoll.

    Das Problem beim Multiplex sind Ausreißer des Holzes in (zwischen) den Lagen.

    Insofern alles spiegelglatt geschliffen ist kannst Du mit dem Beizen loslegen. In etwa wie zuvor geschildert.
    Stahlwolle würde ich zum Abziehen der Fasern aber nicht nehmen, Du reißt damit evtl. feine Stückchen aus der Oberfläche heraus.
    Ich persönlich würde Schleifpapier nehmen...

    Bevor Du ans Lackieren gehst, solltest Du mehrfach stark verdünnten Lack oder Tiefengrund (nicht den aus dem Baumarkt für die Wände!!) naß in naß aufstreichen um die Oberfläche zu verfestigen.
    Dann sehr vorsichtig schleifen und anschließend Lackieren.

    @ Kurt: Du hast das doch schonmal mit nem Schaft für die Steyer gemacht, sag Du doch mal was :)

    Gruß,
    Ralle

  • Reiherschützer: Kleines Missverständnis, Du hast Recht. Zum Feinschleifen natürlich Schmiergelpapier nehmen.
    Stahlwolle, ganz ganz feine nimmt man zum Polieren der Beize, weil man mit Schmiergelpapier Flecken in den Schaft schleifen kann, da Schmiergelp. im Gegensatz zu Stahlwolle nicht gleichmäßig abträgt.

    vG :nuts:

  • Vielleicht von mir auch noch zwei Tipps:

    Den Farbton der Beize eher hell nehmen. Denn je nach Holz dringt die Beize tief ins Holz ein und färbt stark dunkel. Man kann auch zweimal beizen, dann wird es nochmals dunkler. Aber eine im Grundton zu dunkle Beize kann man nach Anschrich nicht mehr aufhellen.
    Unbedingt an einem Stück Abfallholz gleichen Types zur Probe testens. Eine einmal aufgetragene Beize ist so gut wie nicht mehr entfernbar.
    Nach dem Beizen und gründlichem trocknen kann man auch ölen. Das ist einfach, billig, macht das Holz wasserfest, das ist aber sehr zeitaufwändig, weil mehrmals geölt mit tagelanger Trockenzeit werden muss. Das Ölen kann man nach Jahren Gebrauch beliebig wiederholen.

    Die Dose Leinölfirnis kostet im Baumarkt so um die 3,50 pro 0,5 L

    Aber Achtung: Wer mit Leinöl(firnis) arbeitet muss wissen, dass der benutze Stofflappen u.U. zur Selbstentzündung neigt. Es ist keine Eile angesagt, jedoch den benutzen Lappen nicht über Nacht offen liegen lassen. Daher nach der Arbeit den Lappen in einer metallenen Dose oder Glas (ausgewaschenes Marmeladenglas mit Schraubverschluss o.a.) luftdicht verschließen. Ist die Arbeit abgeschlossen, den Lappen mit Wasser und entwas Seife auswaschen und nass in den Müll geben.
    Leinöl selbst stammt aus dem ausgepressten Leinsamen. Das wird auch als Speiseöl verwendet. Zur Firnis werden Trocknungsstoffe beigefügt, jedoch sollte auch die Leinölfirnis ungiftig bleiben. Auch in heutigen Schaftölen ist die Grundsubstanz Leinöl.

  • Hallo,
    leider habe ich noch keine Bilder-ich habe zwar schon etliche gemacht-kann diese aber nicht verkleinern da ich kein Programm auf meinem PC habe...!

    Ich werde sobald ich Sie einstellen kann einen Baubericht eröffnen, dann könnt ihr euch alles genau ansehen.

    Danke euch allen für die freundliche Hilfe und bis in kürze, Michael
    Mfg:)