Trefferlage vs. Diabolomasse

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 2.903 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. April 2010 um 22:02) ist von Lt. Columbo.

  • Die Interferenzen gibt´s mit Sicherheit. Ich tendiere auch dazu, das ein die Materialbelastbarkeit überschreitendes Aufschwingen (Nodalpunkte) den Knackpunkt verursacht.

    Lt.Columbo´s Modell der Koppelung Spiralfeder-Luftfeder ist genial, da anschaulich.

    Der Rückprall war mir schon immer suspekt. Ein Kolben ist kein Flummi. Warum stoppt er nicht einfach, wenn die Kraft vor dem Kolben der Kraft hinter dem Kolben gleicht. Als Rückprallwege werden je nach Quelle 0,1 inch und 15 mm genannt.

    Eine neue Kraftkomponente entsteht vor dem Kolben durch Verbrennung des Luft-Schmierstoff-Gemischs im Moment der Druckspitze.

    Eine wegfallende Kraftkomponente bildet sich, da die Masseträgheit von Kolben/Feder beim ersten Stopp vom Luftpolster aufgezehrt wird. Diesen Teil der Energie gibt das Luftpolster Richtung Kolben zurück, falls noch kein Druckabbau durch Losbrechen des Diabolos stattfindet.

    In der Luftfeder sitzt noch der Strömungsregler (wie nennt man das beim Kfz-Stoßdämpfer ?) Transferport. Da seine "Stirnfläche" ca. 60 mal kleiner als die des Kolbens ist, wird er sich als kleiner "David" wehren, dem mächtigen "Goliath" Kolben zu schnell die ganze Arbeit abzunehmen.

    Andreas

  • Das sind ja interessante Ansätze, die da gemacht werden. Bei einigen Theorien komme ich aber nicht ganz klar.


    Zitat

    Original von WJN
    Vielleicht ist der leichte Diabolo (darauf eingeschossen) noch in der steigenden Phase (vom ZF aus gesehen) bei 10m, auch das würde die höheren Treffer bei schweren Dias erklären ;)

    Gruß
    WJN

    Ich glaube, bei 10m sind sowohl der leichte als auch der schwere Diabolo noch im Steigen, daher verstehe ich das nicht.


    Zitat

    Original von Takuan
    Es ist anzunehmen, dass bei einem schwereren Geschoss, das den Lauf erst später verlässt (als ein leichtes), die Schwingung der Feder sich auf die "Feder" der Luftsäule überträgt, am Dia reflektiert wird, wieder den Weg in die Feder zurückfindet und dort mit der noch vorhandenen Schwingung Interferenzen bildet. Das bedeutet, in der Feder gibt es durch Addtition der Amplituden (Schwingungs-Auslenkungen) Wellenberge mit höherer Energie als ursprünglich.
    Da das Geschoss sich entfernt, sinkt die Frequenz (die Wellenlänge wird durch den Doppler-Effekt größer).

    Das ist im Prinzip schon richtig - den Doppler-Effekt kann man allerdings nur auf Schallquellen anwenden und nicht auf Oberflächen, die den Schall reflektieren.


    Ich versuche mal, das Phänomen aus meiner bescheidenen Sicht darzustellen:
    Wir haben hier zwei Schwingungssysteme, ein Feder-Masse-System und eine schwingende Luftsäule. Interferenz, wie sie vermutet wird, tut weh, wenn beide Systeme die gleiche Resonanzfrequenz haben.

    Beim Feder-Masse-System wird die Resonanzfrequenz unter diesen Annahmen...
    Federsteifigkeit = 10000 N/m
    Kolbenmasse = 0,05 kg
    ... etwa bei f = 500 Hz liegen

    Die Luftsäule schwingt mit Schallgeschwindigkeit zwischen Kolbenboden und Diabolo hin und her und ist variabel, weil sich der Diabolo wegbewegt:
    Annahmen:
    Abstand zw. Diabolo und Kolbenboden zu Beginn ca. 5 cm
    und Abstand zw. Diabolo u. Kolbenboden am Laufende ca. 45 cm

    Daraus folgen die Resonanzfrequenzen
    f1 = 3400 Hz
    f2 = 380 Hz

    Das heißt jetzt, dass auf jeden Fall, wenn auch nur kurzzeitig, beide Resonanzen zusammenfallen.
    Bei leichten Diabolos sehr kurzzeitig, bei schweren eben weniger kurzzeitig.

    So gesehen sind die hier "ersponnenen" Theorien durchaus realistisch.

  • vielleicht liegt es einfach an dem Durchmesser der Dias - ein 10tel mm kleiner und der dia hat eine höhere Geschwindigkeit - auch mit höherem Gewicht... das wirkt sich auch schon bei 10 m aus

    liegt der Schütze auch tot im Loch, Kalaschnikow schießt immer noch!

  • servus :direx: :direx:
    hab früher bei meinen HWs die kastrierten werksmäßigen federn
    angeglüht-dann auf eine kleine eisenplatte gedrückt(zum eben machen)
    anschließend in öl abgekühlt
    durch das gerade machen wurden die federn ein bischen kürzer
    das hab ich mit einem federdämmer ausgeglichen
    das machte ich am anfang meiner HW zeit
    später bestellte ich mir gleich noch eine ersatz dazu(waren gerade)
    aber das ist jetzt vorbei(alle weg)
    hab nur noch dianas und tell
    z.B. das tell 400 ist mit der export stärker als das HW80
    (beide in 5,5mm)

    franz :crazy2:

    DER niederbayer :new11:

  • Zitat

    Original von SanGerman
    vielleicht liegt es einfach an dem Durchmesser der Dias - ein 10tel mm kleiner und der dia hat eine höhere Geschwindigkeit - auch mit höherem Gewicht... das wirkt sich auch schon bei 10 m aus


    Nein, so funktioniert das nicht.
    Irgendwie habe ich das Gefühl Du hast die bisherigen Beiträge nicht wirklich gelesen, kann das sein :)) ? Es ist nun recht schwer hier umfassend zu antworten, da man dazu im Prinzip vieles wiederholen müßte, was bereits auf Seite 1 gesagt wurde...

    Das Losbrechmoment und die Reibung werden von vielen unterschiedlichen Faktoren beeinflußt, zb Reinheit des Bleis (und damit Härte), Kontaktfläche zum Lauf, Kopf- und Kelchdurchmesser sowie Masse.
    Wie sich ein, wodurch auch immer, erhöhtes Losbrechmoment bei zb Federdruckwaffen auswirken kann, davon haben wir es jetzt schon 1,5 Seiten lang ;)

    EIn Zehntel Millimeter ist übrigens sehr viel. Ich weiß nicht auf welches Maß am Diabolo Du Dich nun genau beziehst, aber zb das Kopfmaß gibt man normalerweise in hunderstel Schritten an. Ein Zehntel Millimeter wäre schon arg heftig...
    Meinst Du das Kopfmaß oder das Kelchmaß?

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )