Frage an die Munitionsexperten hier

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 733 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. Juli 2009 um 13:04) ist von Vogelspinne.

  • Ich hab hier eine 9 mm Patrone von WADIE. (9 x 17R)

    Material: Stahl verkupfert, gelber Plastikverschluß, vernickeltes Zündhütchen.
    Bodenstempel: WADIE 9mm CS

    Der Patronenboden ist rot, was auf eine Beschußpatrone hindeutet.

    Nun die Fragen:

    Ist es tatsächlich eine Beschußpatrone?

    Enthält sie wirklich CS oder wurden hier nur vorhandene Hülsen verwendet? Es wäre beim Beschuß ja eher hinderlich und auch unnötig, da es eigentlich "nur" um den Gasdruck geht.

    Ist sie überhaupt aus Deutschland? Hier werden Beschußpatronen eigentlich durch Rändelungen gekennzeichnet. Die Amis und die Österreicher z. B. haben rote Farbmarkierungen für Beschußpatronen.

    Gruß Hägar

  • Es gibt keine CS-Gas Beschußpatronen. Beim Beschuß geht es rein um den erhöhten Druck und die Beschußpatronen für die SSW-Kaliber haben alle eine weiße Kappe und sind anderweitig nicht speziell gekennzeichnet (abgesehen von der Verpackung natürlich). Die Rillen und Farbcodierungen, wie das bei scharfen Patronen gemacht wird, wird meines Wissens nicht bei den SSW-Kartuschen praktiziert. Für mich sieht das so aus, als wenn der Vorbesitzer eine normale CS-Kartusche hinten rot angepinselt hat.

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    Einmal editiert, zuletzt von flens69 (14. Juli 2009 um 08:36)

  • Zitat

    Original von flens69
    Für mich sieht das so aus, als wenn der Vorbesitzer eine normale CS-Kartusche hinten rot angepinselt hat.

    Könnte sein, um in der Trommel zu sehen was drin ist. Aber wie ich schon schrieb, muß es nicht unbedingt eine deutsche sein. Ich will da schon sicher gehen und noch ein paar Antworten abwarten.

    Gruß Hägar

  • Hallo,

    ich hatte auch schon mal bei einer alten Waffe solche Wadi CS dabei.
    Die waren genauso rot bepinselt.
    Warum ???

    Ich könnte mir vorstellen das es früher beim Hersteller zur unterscheidung der Hülsen genutzt wurde oder so was.

    Gruß C.C.

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  • Zitat

    Originally posted by Hägar
    ....

    Könnte sein, um in der Trommel zu sehen was drin ist. Aber wie ich schon schrieb, muß es nicht unbedingt eine deutsche sein. Ich will da schon sicher gehen und noch ein paar Antworten abwarten.

    Gruß Hägar

    Das wohl weniger. Wenn man die aufklappt, kann man ja auch CS lesen und normalerweise sollte man auch wissen, was man geladen hat. Es gibt aber leute, die lackieren die Teile um das Zündhütchen und vorner an der Crimpung nach, um die Luftdichtigkeit zu erhöhen, was evtl. sogar sinnvoll ist, wenn man so etwas jahrelang bei Wind und Wetter mit sich rumschleppt.

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  • Mir fällt gerade was ein, was allerdings wohl weniger mit dem Thema zu tun hat.
    Aber interressieren tuts mich jetzt trotsdem und vielleicht hilfts ja auch etwas weiter.
    Vor Jahren habe ich mal einige abgefeuerte 9x19 Hülsen der Polizei, die die Kinder damals auf deren Schießstand beim Tag der offenen Tür aufsammeln durften, gesehen, die im Bereich der Rille zwischen Zündhütchen und Hülse auch rote Farbmarkierungen aufwiesen.

    Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen. (Albert Einstein) 
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  • Farbliche "Markierungen" zwischen Patronenboden und Zündhütchen sind fast immer vom Hersteller aufgebracht, um die Funktionssicherheit bei Feuchtigkeit zu erhöhen.

    Ein farbig angemalter Patronenboden ist hingegen vom Besitzer gemacht, um vielleicht auf den ersten Blick zu erkennen, was in der Trommel geladen wurde.

    Verkupferte Hülse mit "vernickelten", ist meist Edelstahl oder Aluminium, Zündhütchen und gelber Plastikkappe ( genormt für CS ) ist Standard bei Wadie-Gaspatronen seit Wadie selber die Patronen herstellt und sie nicht mehr von RWS bezieht.