Holzgriffe in Leinöl aufkochen ???

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.223 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Mai 2009 um 19:44) ist von carfanatic.

  • ´n Abend zusammen...

    Ich habe eine alte LP mit Holzgriffschalen, welche leider sehr "vermackt" sind. Es sind fast nur Dellen, keine dicken Kratzer usw.
    Das Holz an sich ist schön gemasert.
    Ich habe mal gelesen, daß man diese Dellen wegbekommt, indem man die Holzteile in Leinöl kocht.

    Wer weiss genaueres zu diesen "Glättverfahren" ???

    Ich möchte nicht schleifen, da ich die alte "Patina" unbedingt erhalten möchte. Ein altes Stück wie dieses sollte nicht "wie neu" aussehen...

    Viele Grüße aus dem Bergischen Land

    Holger, der Blechbaron

  • Ich habe mal von einem altem Tischlermeister gehört,das Leinöl bei Erhitzung hochentzündlich wird-niedriger Flammpunkt.
    Also bitte Vorsichtig sein.

    Ob so ein "Bad"-aufquellen etwas bringt-weiß ich leider nicht.

    Gruß Helge 2

    Einmal editiert, zuletzt von helge2 (27. Mai 2009 um 01:28)

  • auf keinen fall die griffschalen im ölbad aufkochen, das holz wird sich ganz sicher verwerfen oder sogar reissen. besser ist es die dellen mit einem dampfbügeleisen oder einem normalen bügeleisen und einem feuchten tuch vorsichtig zu entfernen!

    vita brevis, ars longa

  • Ich habe schon einige Dellen aus Schäften gebügelt.
    Baumwoll oder besser Leinentuch (altes Geschirrhandtuch) nehmen, nass machen und leicht auswringen.
    Bügeleisen auf niedrige Temperatur stellen, das Wasser soll verdampfen, jedoch nicht Holz und Tüch bräunen!
    Doppellagiges, feuchtes Tuch auf der Delle legen und mit der Bügeleisenspitze ohne großen Druck erwärmen.
    Der Dampf lässt die Holzfasern quellen. Das klappt erstaunlich gut, aber das klappt nur bei Dellen gut, wo die Holzstrucktur nicht beschädigt ist. Ist der Schaft lackiert, wird das ungleich schwieriger bis unmöglich, weil die Holzfasern verklebt sind. Auch daher bin ich ein Freund des Ölschaftes.

    Nach einer gewissen Trocknungszeit sollte/muss die Stelle oder besser der ganze Schaft nachgeölt werden. Dazu einfach billige Leinölfirnis (Baumarkt, Farbenhandel, Literdoese ~ 5€) kaufen, sauberen Baumwoll- oder Leinenlappen tränken und satt auftragen. Eine Woche trocknen lassen. Wer will kann das mehrmals tun und nach Trocknung das Holz mit einem festen Lappen polieren. Ist aber aufwändig und macht Muckies.
    Wer mag kann auch das gefärbte Schaftöl kaufen. Ist aber nichts anderes nur gefärbt und teuerer (Klever ca. 8 € 100 ml)

    Vom Aufkochen in Öl habe ich noch nichts gehört. Ich könnte mir vorstellen, dass das Holz dann mürbe wird. Je nach Öl dürfte das dann auch eine ewig schmierige Angelegenheit bleiben.
    Von gelegentlich zu lesenden Experimenten mit Pflanzenölen kann man nur dringend abraten. Solche Öle werden ranzig und stinken dann. Das ist falsche Sparsamkeit.

    Achtung!!!
    Der mit Leinöl durchsetzte Lappen neigt zur Selbstentzündung. Nicht nach der Anwednung achtlos liegen lassen. Entweder für spätere Nutzung in einer verschließbaren Metalldose lagern oder ihn grob auswaschen und wässern.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (27. Mai 2009 um 11:33)

  • Das Holz über einen Topf mit kochendem Wasser in den Dampf halten, habe ich auch schon gemacht. Funktioniert bei kleineren Dellen gut. Danach aber mit feinem Schleifpapier oder Flies drüber gehen, weil sich die Fasern aufstellen.