Anfang des Jahres habe ich mir eine Excalibur Exocet 200 mit Right Stuff Package zugelegt. Habe alles schön zusammengebaut und mangels Schießmöglichkeit erstmal weggelegt. Am Wochenende konnte ich erstmals probeschießen und war begeistert.
Über die Armbrust ist ja schon einiges geschrieben worden. Mit dabei war ein variables Excalibur-Zielfernrohr, bei dem ich so meine Bedenken hatte - eine Verstellung der Türme mit einer Münze kenne ich eigentlich nur von Billigzielfernrohren aber Versuch macht kluch. Bei dem ZF kann man die Pfeilgeschwindigkeit einstellen und dann sollen die vorhandenen Haltepunkte auf 10, 20, 30, 40 und 50 Yards passen. Ich war skeptisch. Die Exocet ist ja mit 330 fps mit leichten Pfeilen angegeben, ich habe die Vergrößerung aber auf 300 gestellt, da ich mehr in Metern als in Yards denke.
Erster Schuss auf 10 Meter - Einschlag rechts unten. (Die Kraft der Armbrust hat mich echt überrascht - hatte mal ne Wildcat, die gegen die Exocet Kinderkram war)
Das ZF war schnell justiert.
Dann habe ich 20 Meter probiert - Haltepunkt passte!
30, 40 und 50 Meter passte auch - ich war positiv überrascht.
Wir haben dann auch auf 60 Meter geschossen, wobei das ZF für diese Entfernung keinen Haltepunkt mehr hat. Die beste Schussguppe auf 60 Meter lag mit 3 Pfeilen (Excalibur Firebolt aus Carbon) innerhalb eines Kreises von 5 cm, wobei sicher auch Glück mit im Spiel war.
Von dem mitgelieferten Anbauköcher war ich nicht so begeistert. die Halteschrauben hatten sich innerhalb kürzester Zeit losgerappelt zudem braucht man diesen Köcher fürs Scheibenschießen nicht wirklich. Das Einklemmen der Pfeile ist lästig - viel besser geht es, wenn man die Pfeile einfach in die Erde steckt.
Zum Vergleich konnte ich mit einer Tenpoint Blazer mit AIA-Zielfernrohr schießen. Schönes Teil, bei der der Abzug viel leichter geht als bei der Excalibur. Das Schussverhalten ist nach meinem subjektiven Empfinden aber ähnlich ruppig wie bei der Excalibur. Die Präzision war ähnlich. Besser fand ich bei der Tenpoint auch die Sicherung, die beim Spannen automatisch einrastet sowie den integrierten Seilzug zum Spannen. Wenn man bei der Exocet nicht aufpasst, liegt das Seil beim Spannen auf dem System und nicht auf der vorgesehenen Aussparung des Schaftes.
Das AIA-ZF konnte von der optischen Brillianz nicht mit dem ZF von Excalibur mithalten - im direkten Vergleich hatte das AIA-ZF einen leichten Grauschleier. Allerdings hat das AIA-ZF mehr Haltepunkte.
Bei beiden Combos hatten sich beim Schießen die Schrauben der Montagen losgerappelt - eine Fixierung mit etwas Kleber scheint sinnvoll.
Insgesamt bin ich mit der Exocet sehr zufrieden, auf den Anbauköcher würde ich allerdings bei einem nochmaligen Kauf verzichten. Die Präzision ist prima, die Energie mehr als ausreichend und der Preis meiner Meinung nach nicht zu hoch. Das Schießen mit dieser Jagdarmbrust macht Laune, verursacht aber Muskelkater, wenn man wie ich nicht so wirklich durchtrainiert ist.
