Haenel 310 Restaurieren

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 3.691 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. November 2008 um 17:37) ist von schoster.

  • Hallo,

    Zum Geburtstag habe nochmal 2 Haenel 310 geschenkt bekommen, beide sind in recht schlechtem Zustand also hab ich mich mal ans restaurieren gemacht. Inzwischen sind beide Schäfte abgeschliffen der eine Abzug repariert und ich habe die Gewehre mit Stahlwolle entrostet. Nun frage ich mich ob ich die Schäfte lakieren soll und wenn wie genau. Entwertet man die Gewehre wenn man sie z.b. nur beizt und dann ölt? Ich habe mich auch mal ein wenig übers Brünieren informiert und diverse Anleitungen gefunden, allerdings wird fast überall davon abgeraten es selber zu machen weil man mit Säuren etc. hantieren muss. Ich bin dann auch noch auf eine alte Methode gestoßen bei der das Metall erhitz wird (280°) dann wird Leinöl aufgetragen und dann wird weiter erhitzt bis das Leinöl restlos verdampft ist. Vielleicht kann mir jemand von seinen Erfahrungen berichten?

    mfg Piet

    Waldorf war gut für mich, en bisschen wär auch gut für dich :crazy2:

  • Nun habe ich den einen Schaft zweimal gebeitz und dann geölt:



    Waldorf war gut für mich, en bisschen wär auch gut für dich :crazy2:

    Einmal editiert, zuletzt von Piet007 (10. September 2008 um 00:18)

  • mit welchen Säuren willst Du denn beim Brünieren hantieren?

    Du kannst die alte Brünierung mit " Cilit Bang " entfernen, Systemhülse und

    Lauf eventuell noch schleifen wenn nötig, dann mit Kaltentfetter oder

    Bremsenreiniger von Fett und Öl befreien ( aber gründlich ) und dann mit

    z.B. " Klever Schnellbrünierung " neu brünieren.

    Schau mal im Lexikon oder in der Suche, dort findest Du genug Anregungen.

    Zum Schaft, mit einem gut geölten Schaft entwertest Du das LG bestimmt

    nicht.

    Allerdings sieht der abgebildete Schaft na sagen wir mal etwas komisch aus.

    Entweder hast Du nicht gründlich genug geschliffen, ( wichtig ist nach

    jedem Schleifgang mit Wasser abspülen und trocknen lasen )

    oder beim Beizen wurde nicht aufgepasst.

    Was sind denn das für Flecken auf dem 1. Bild?

    Beize immer dünn auftragen, ca. 5min warten, und dann die überflüssige

    Beize wieder aufnehmen. Trocknen lassen und leicht abschleifen ( feine

    Körnung )

    Das ganze so oft wiederholen bis der gewünschte Farbton erreicht ist.

    Schau mal hier Schaftbearbeitung

    Ich hoffe ich konnte Dir etwas helfen.

    Gruß
    Dirk

    bekennender Haenel FAN :thumbsup:

    Einmal editiert, zuletzt von disa42 (10. September 2008 um 06:59)

  • Hi,

    also von der "Klever Schnellbrünierung" kann ich nur abraten. Die kann man vielleicht mal für Kleinteile nehmen, aber nicht für ein komplettes LG.
    Das wird immer irgendwie fleckig aussehen. Außerdem hält sie nicht sonderlich gut.

    Mein Tip: geh zum Büchsenmacher deines Vertrauens und lass es professionell brünieren. Das dauert zwar meistens etwas länger, weil der BüMa erstmal ein paar Teile zusammen haben muss, bevor sich das Brünieren lohnt.
    Dafür bezahlst du dann aber auch nur, in deinem Fall so 20 bis 30 €.

    Wichtig ist aber, das eine Brünierung nur so gleichmäßig sein kann, wie es das Material hergibt.
    Sprich alle Rostnarben und Unebenheiten vorher entfernen !

    Ich geb die Teile immer zum Korund-Strahlen.

    Den Schaft würde ich nie lackieren - der sieht matt geölt viel edler aus.

    Bei deinem Schaft sieht es aber so aus, als ob da irgendwas die Beize abstößt.
    Vielleicht Öl o.Ä. Ich denke mal, das du das auch mit ausgiebigem Schleifen nicht wieder hinbekommst.

    Naja, das Teil hat halt einfach "gelebt". ;)

    Viel Spaß beim Basteln !

  • Das Schwärzen der Metallteile mit Leinöl habe ich auch schon betrieben. Im Grunde genommen ist es ein Anlassen der Teile, durch das Öl wird Luftkontakt vermieden. Die besten ergebnisse erhält man, wenn man das Teil bis dunkelblau anläßt und dann in das Leinöl taucht. Ist allerdings bei einem kompletten System eines Luftgewehrs eher nicht zu Hause machbar. Ich hatte etliche kleinteile wie Visiere, Abzugszüngel etc. historischer Waffen so geschwärzt. Ach ja - und besser draußen machen, es riecht heftig ;)

  • Hallo,

    Schonmal danke für die Antworten. Die Flecken auf dem Schaft waren schon da als ich das Gewehr bekam ich vermute mal da hat jemand mit dem Falschen Öl das System geölt und gekleckert, leider ließen sich die Ölflecken nicht rausschleifen. Der Schaft war generell in einem Total miserablen Zustand und ich muste erst Zwei Lakierungen abschleifen bevor ich auf Holz stieß. Beim Normalen Brünieren (wie es auch der Büma macht oder machen Lässt) musst man mit Natronlauge (ok stimmt keine säure aber auch ätzend) Hantieren und das Ganze beri recht hohen Temperaturen "die Teile werden in eine siedende alkalisch - oxidierende Lösung eingetaucht. ".

    Waldorf war gut für mich, en bisschen wär auch gut für dich :crazy2:

  • Inzwischen sind die ersatzteile für das erste Haenel gekommen und ich habe den Zweiten schaft gebeitz und geölt. Das System des Zweiten 310 wurde abgeschliffen, jetzt überlege ich ob ich das System vielleicht Blank lassen soll nur wie soll ich das vor Rost schützen ? einfach Ballistol oder doch Klarlack?

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  • Poliertes Metall einfach nur Ölen bzw. an Stellen, an denen es im Holz liegt gut fetten. ist das Metall wirklich spiegelblank poliert, rostet es nicht schneller als Brüniertes Metall (zum Beispiel waren bei alten Militärgewehren die Schloßhülsen ebenfalls nur poliert). Wenn man da nach dem Schießen mit einem Öllappen drüberwischt, reicht das völlig aus - zumindest in unseren Breiten. Aber die wenigsten werden mit Ihrem LG in den tropischen Regenwald gehen ...

  • ok danke für die Antwort ... dann wird das system wohl blank bleiben :lol:

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  • Zitat

    Original von ulli s
    Das Schwärzen der Metallteile mit Leinöl habe ich auch schon betrieben. Im Grunde genommen ist es ein Anlassen der Teile, durch das Öl wird Luftkontakt vermieden. Die besten ergebnisse erhält man, wenn man das Teil bis dunkelblau anläßt und dann in das Leinöl taucht. Ist allerdings bei einem kompletten System eines Luftgewehrs eher nicht zu Hause machbar. Ich hatte etliche kleinteile wie Visiere, Abzugszüngel etc. historischer Waffen so geschwärzt. Ach ja - und besser draußen machen, es riecht heftig ;)


    Durch das Glühen von Stahl erreicht man eine geringere Festigkeit, höhere Zähigkeit und geringere Spannungen, aber keinen Korrosionsschutz, welcher Sinn einer Brünierung besitzt. Und ob ich einen Lauf, der sicher in einer Wärmebehandlung vo Hersteller in einen fest definierten optimalen Zustand versetzt würde glühen würde - lieber nicht. Schlimmstenfalls wird er zu weich und verformt sich z.B. sobald man beim Federknicker den Lauf knickt.

    2 Mal editiert, zuletzt von ralph12345 (24. Oktober 2008 um 10:07)

  • Muß ich mal als alter Metaller intervenieren - Anlassen und Glühen sind 2 verschiedene Dinge. Da liegen einige hundert Grad dazwischen ;)
    Gehärtete Teile werden in der Regel nach dem Härten nach einmal angelassen, und den Korrosionsschutz erreiche ich beim Schwärzen genauso wie beim Brünieren durch eine feste, dichte Oxidschicht.

  • Aber wie gesagt, ein komplettes System - bei dem Hänel ist ja der Lauf fest verbunden - wird nicht mit Hausmitteln machbar sein, man bräuchte einen größeren Anlaßofen, um das System gleichmäßig zu erwärmen und eine ziemlich große Ölwanne (alte Dachrinne geht einigermaßen), in die das System schnell eingebracht wird. Unterschiedliche Temperatur gibt unterschiedliche Farbe. Und den Lauf schwärzen - da bleibt im Laufinneren ziemlich viel Dreck und Kohle haften - weiß nicht, ob das so gut ist ...

  • Danke, sieht sehr gut aus.

    Habe neulich versehentlich ein paar Spritzer Salzlake von schwarzen Oliven auf Stahlblech gehabt, wurde auch fast schwarz... Ob sich Flächen damit gleichmäßig schwärzen lassen habe ich (noch) nicht ausprobiert.

    Wer jetzt lacht, geht heute barfuß ins Bett, klar? ;)

  • Ich hab ja auch schon einige 310er restauriert, die habe ich in der Regel mit Brüniercreme (von Brunox ??? ) ganz gut hinbekommen. Der Stahl der 310 funtionierte damit recht gut, allerdings mußte man nach dem entfetten bestimmt 5 mal einchremen, mit seife abwaschen , einchremen, mit Seife abwaschen und zum Schluß mit Stahlwolle 000 und Öl abreiben. Wird nicht tiefschwarz, eher so ein dunkles Blaugrau.

  • Ich hab mein Diana 26 ( hatte ich gebraucht übernommen, -ein Jahr alt - und ziemlich flugrostrot vom vielen ölen :evil:) mit grober und dann mit ganz feiner Stahlwolle und " Monidur Metallpolitur " spiegelblank geschliffen. Vom Schwärzen im Ölbad ließ ich die Finger, obwohl mir ein Anlassofen in der Firma zur Verfügung stand . Ich finde eine schöne politur macht auch was her, zumal sie ja nicht alltäglich ist . Finde ich in verbindung mit einem dunklen schaft auf alle Fälle
    schöner als ein brüniertes mit lackiertem Standart -Nussbraun - Schaft

    Viele Grüße... Schoster

    Weihrauch HW 40, Walther LG 55, Diana 26, 2 x Weihrauch HW 35 mit ZF , Weihrauch HW 50 s, Diana 35 Commemorative