Sehr alte Diana Mod.35

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.654 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Februar 2008 um 00:13) ist von TimT.

  • Nabend die (Damen und) Herren!
    Bin neu hier im Forum und habe gleich ein paar Fragen. Ich habe mich selbst schon mit ein paar erfahreren Schützen unterhalten, doch hätte ich gern möglichst viele Meinungen, bevor ich handle. Nun zu meinem Problem:

    Ich hatte das Glück, eine alte Diana Mod. 35 zu ergattern, das Baujahr kenne ich nicht, sie dürfte aber schon weit mehr als 40 Jahre auf dem Buckel haben (sogar mein Vater hat als Kind mit jener geschossen!). Dieser war aber überrascht, wie viel Leistung sie doch über die Jahrzehnte verloren hat. Die Dichtungen sind teilweise unter aller Sau, ein Wechsel wäre daher dringend nötig. Da das schöne Stück allerdings (lang) vor 1970 gebaut worden ist (und somit eine 12J Feder im Innern schlummert) und ich schon von vielen Seiten gehört habe, bei einem solchen Fall lieber den Fachmann die Dichtungen wechseln zu lassen, ich es allerdings gerne selbst tun würde (auch aus Kostengründen), bin ich im Moment etwas rat-/hilflos. Ich habe mir schon den kompletten Aufbau als PDF File besorgt, geschaut wie viel die Dichtungen kosten und so weiter... Allerdings habe ich immernoch ein gewisses Unbehagen... Könnt ihr mir Tipps geben? Erfahrung mit so alten (durch 12J auch starken) Gewehren? Was muss ich beachten bei der Feder?
    Bin für jeden Tipp dankbar!
    Grüße
    Tim

  • Willkommen im Forum,

    erstmal Glückwunsch zu einer so schönen alten Waffe. Dichtungen zu wechseln ist bei dem Alter der Waffe durchaus eine gute Idee, wobei man nicht selten die alte Lederkolbendichtung mit viel Öl und Fett wieder flott kriegen kann, es sei denn sie ist total bröselig, dann natürlich nicht. Wenn man das Gewehr dann schonmal auseinander hat, kann man selbstverständlich auch gleich die Feder mit wechseln.

    Zitat


    Könnt ihr mir Tipps geben? Erfahrung mit so alten (durch 12J auch starken) Gewehren? Was muss ich beachten bei der Feder?


    Nun, im wesentlichen ist ein gewisses Geschick im Umgang mit Luftgewhren erforderlich, sowie ein gewisses Mindestmaß an technischem Verständnis. Die alte etwas stärkere Feder wird prinzipiell genauso gewechselt wie eine neuere normale Feder. Einzig zu beachten wäre, daß eine nicht unerhebliche Vorspannung auf der alten Feder lasten dürfte, d.h. VORSICHT bei der Entnahme der zwei Splinte die den Abzugsblock halten. Außerdem aufpassen mit den drei winzigen Kügelchen, welche nach dem Entnehmen des Abzugs/Halteblock gerne mal aus dem selbigen kullern. Um die fürs Zusammenbauen wieder zum halten zu bekommen empfehle ich diese mit Fett zu sichern.

    Du solltest überdies hinaus unbedingt noch eine zweite Person hinzuziehen. Gerade wenn man sowas noch nie gemacht hat, braucht man häufig eine dritte oder gar vierte Hand. Dolumentiere möglichst jeden Schritt mit Photos, so kannst Du im Zweifelsfall nachschauen wie herum Teil X oder Teil Y denn nun gehört.
    Anders als die modernen PUR (Polyurethan) Kunststoffdichtungen benötigen die alten Lederdichtungen etwas hochwertiges Schmierfett. Die Lederdichtung also mit einer geringen Menge fetten, aber nicht zuviel, sonst dieselt das Gewehr enorm. Ein wenig dieseln wird sich aber wohl nicht verhindern lassen. Kein dünnflüssiges Öl wie zb WD40 oder Ballistol etc. an der Lederkolebndichtung verwenden! Diese Öle eigenen sich nicht zur Schmierung und haben einen deutlich zu geringen Flammpunkt. Lediglich um eine alte Lederdichtung wieder geschmeidig zu machen eigent sich Ballistol. Nur danach zur Langzeitschmierung sparsam richtiges Schmierfett aufbringen.

    Wie gesagt es sit alles kein Hexenwerk, aber ein wenig Geschick benötigt man schon.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Hallo!

    Und wenn Du sie auseinander hast kannst Du auch gleich einmal nach dem genauen Datum sehen, das ist manchmal ein wenig durch den Schaft verdeckt:

    Viel Spaß damit!

    Gruß
    Heiko

  • Zitat

    Original von TimT
    ... Könnt ihr mir Tipps geben? Erfahrung mit so alten (durch 12J auch starken) Gewehren? Was muss ich beachten bei der Feder?
    Bin für jeden Tipp dankbar!
    Grüße
    Tim

    Hallo Tim,

    machs wie ich: bau eine 7,5 Joule-Druckfeder ein, dann kannst du auch zu Hause schießen.

    Gruß
    Roland

    Gruß
    Roland

  • Vielen Dank schonmal für eure Ratschläge und Tipps! Werde mich nächste Woche mal beim nächsten Büchsenmacher erkundigen, wie viel es denn bei ihm kosten würde. Da ich technisch nicht wirklich versiert bin und mich auch nicht den Allergeschicktesten nennen würde, informiere ich mich mal nach den Preisen für die Materialien und Einbau derselbigen.
    Ich werd mal versuchen, dem Büchsenmacher etwas über die Schulter zu sehen... vielleicht mach ich's dann beim nächsten Mal alleine ;)
    Vielen Dank nochmal für eure Ratschläge!
    Grüße
    Tim