Messerstahl

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 3.806 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Januar 2008 um 22:29) ist von Vampyr.

  • Hallo liebes Forum

    ich spiel schon länger mit dem Gedanken mir mein eigenes Messer zu schmieden!
    Nun benötige ich nur noch einige Hilfestellungen von euch:

    1. welchen Stah:l
    - ich will für den Anfang einen Preiswerten Stahl!
    - und woher bekommen ich ihn?
    2. das Härten:
    - Wie heis muss das öl sein
    - und geht Salatöl?

    LG
    Teipan

    geht es hir um BLUMEN..? -- ??? |-| :direx: alle WELT liebt mich :n24:
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  • Hi,
    Nimm einen c60 Stahl wenns rosten darf!
    Das Öl beim eig. härtevorgang kann auch gegen Wasser getauscht werden da es primär sowieso nur auf die jeweils passende Werkstücktemperatur ankommt!
    Anlassen danach bei ca. 250°C. bei einem c60 nicht vergessen sonst hast du zwar 65-75 HRC aber du zerbrichst das Messer auch in der Hand ;)
    Wichtig ist auserdem dass du die Klinge im wesentlichen vorschmiedest und nicht schleifst!
    Ansonsten viel Spaß mir wäre die Arbeit zu viel ;)


    LG

    HW 77 (24J.) inkl. Bushnell Elite 3200 3-9x40 mit Lederriemen
    HW 45 brüniert
    ...

  • Hallo

    Meinem Vorposter muss ich leider in einigen Punkten wiedersprechen:
    Ich würde auf jeden Fall raten die ersten Messer in Öl zu härten, da Wasser hierbei wesentlich aggressiver ist. Bei solch dünnen Querschnitt, wie bei messern kann dies sehr leicht zu Rissen im Material führen
    Abgeschreckt werden sollten C-Stähle kurz über der Temperatur, bei der sie nicht mehr magnetisch sind.
    Danach 2 mal eine Stunde bei 180 bis 200 ° anlassen
    Das sollte eine goldgelbe Anlassfarbe bewirken

    Ob die Klinge geschmiedet wird, oder nur geschliffen, macht im wesentlichen keinen großen unterschied, solange eine vollständige wärmebehandlung durchgeführt wird(dies ist aber in beiden Fällen notwendig)
    Die vollständige wärmebehandlung für "perfekte" Ergebnisse findest du hier:
    http://www.messerforum.net/showthread.php…E4rmebehandlung

    Als sehr guten, günstigen Stahl kann ich dir alte feilen empfehlen. Diese bestehen meist aus C100- C140 o.ä
    wichtig ist, dass die feile leicht bricht. Dies zeigt, dass sie vollständig aus diesem stahl besteht
    Neuere, billige Feilen bestehen häufig nur aus aufgekohlten Stählen, d.h. dass nur die äußerste Schichte kohlenstoffhaltig sind

  • vielen dank genau das wollt ich wissen bei so einem feilenstahl wie heis muss das öl sein?

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  • Es geht hier doch nur um eine Bastelarbeit ;)
    Demzufolge wird er weder ein Gefühl für Stahl noch sonst etwas besitzen...
    Natürlich gibt es spezielle Härteöle und Temperaturmesssensoeren und ewig viele Tabellen, aber was nützt einem dass wenn man den Grundstock nicht versteht von Metallgefügen, Spannungs-Dehnungs Diagrammen usw...

    Lass den Messerrohling bis ins etwas hellere orang mit einem Acytelenbrenner an schmeiss es danach in ein synthetische Öl, Wasser oder Salzbad lass es kurz darin abkühlen, wirf es dann für 1stunde jeweils 1-3 mal in einen voll laufenden Backofen und gut ist!

    Bin zwar nur ein normaler Maschinenbautechniker aber ich würds so machen...


    LG

    HW 77 (24J.) inkl. Bushnell Elite 3200 3-9x40 mit Lederriemen
    HW 45 brüniert
    ...

  • danke... (jedoch beantwortet das nicht meine frage)

    es handelt sich um eine bastelarbeit... das heist jedoch noch lange nicht das es nicht ordentlich gemacht werden soll.!!! sonst würd ich sowas nicht machen und wenn es sch... wird hat man auch keine spaß sich weiter einzuarbeiten und seine arbeit zu verbessern.

    LG
    Teipan

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  • Aus Fehlern und eigenen Erfahrungsberichten lernt man!
    Tipps haste ja jetzt ;)
    Also dreh auf den Sauerstoff und das Acetylen *lol*

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    ...

  • mit einem atzebrenner auf temperatur bringen? Damit bekommst du aber keine Gleichmäßige temperatur ins werkstück.
    leg das gute stück in die esse, gib ihr nicht zu viel Feuer, nimm die klinge in regelmäßigen kurzen abständen heraus und mach den magnettest.
    zum Härten kannst du eigendlich fast jedes Öl benutzen (Trafoöl solltest du allerdings vermeiden), ich nehme ab und zu altes Motoröl das geht ganz gut.
    Aber ich denke, da bist du im Messerforum wohl besser beraten als hier.

  • Zitat

    Original von *Teipan*
    es handelt sich um eine bastelarbeit... das heist jedoch noch lange nicht das es nicht ordentlich gemacht werden soll.!!!

    eben aus diesem Grund hatte ich es etwas genauer erklärt.
    wie perfektionistisch das Werk werden soll, muss jeder für sich selber entscheiden. Ich halte mich auch nicht vollständig an den Plan

    Allerdings finde ich grade wichtig, dass in Öl gehärtet wird( auf etwa 50° aufgewärmt), da eben bei Wasser die Gefahr Härterisse zu bekommen wesentlich größer ist( dafür aber auch 2-3 HRC mehr erreicht werden können), wodurch die vorige Arbeit umsonst wäre

    Ein Tip noch:
    Schleif unbedingt die Feilenriefen mit Schleifpapier aus der Klinge, bevor du härtest
    Danach ist das fast nicht mehr möglich
    Ich hatte bei meiner ersten Klinge auch nur bis Korn 120 geschliffen
    Das macht keinen Spass :crazy3:

    Einmal editiert, zuletzt von guenny (3. Januar 2008 um 00:02)

  • hab vor jahren auch mit feilenstahl messer gebaut,bei meinem ersten versuch habe ich eine feile in einem schmelzofen rot geglüht und dann versucht sie zu schmieden. ich habe wie ein berserker draufgehauen und es ist kaum etwas passiert. :cry: dann habe ich die feilen nur noch mit dem winkelschleifer bearbeitet, das ist für den anfang das einfachste und auch effektiefste.
    auch gut mit dem winkelschleifer zu bearbeiten sind alte hubsägeblätter aus grossen sägen. du musst aber mit dem winkelschleifer aufpassen das dein messer nicht zu heiss wird und ausglüht.
    du erspahrst dir so das härten.

    bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat. werner heisenberg

  • Rotglut ist zum richtigen Schmieden eigentlich noch zu kalt. man kann eigentlich bis Gelb hochgehen, solange der Kohlenstoff nicht verbrennt.

    Es ist allerdings schon fast garantiert, dass die Klinge ausglüht, wenn man sie mit dem Winkelschleifer bearbeitet. Der Querschnitt hierbei ist einfach zu dünn
    Für ordentliche Ergebisse würde ich noch einmal neu Härten.
    Vorher natürlich einmal Weichglühen, damit es sich ordentlich bearbeiten lässt.

  • guenny, geb dir recht aber um vernünftig zu härten brauchts schon ein bischen erfahrung. ;D

    bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat. werner heisenberg

  • Also na gut ich versuch dann mal mein Glück!

    Lg
    Teipan

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