Spannhebel und Filzstopfen

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 1.498 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Oktober 2007 um 21:41) ist von tetrahydrofuran.

  • Hallo allseits!
    Nun bin ich mit meiner HW 97k schon bei den Schießübungen - eigentlich noch beim Einschießen.
    Das Tasco Vermint ist verläßlich bisher, ich "drehe" mich an den Türmen langsam an den Mittelpunkt der Scheibe. :crazy2:
    Wie immer habe ich alter Pertfektionist einige Fragen:
    1. In der Weihrauch-Anleitung wird suggeriert, daß man den Spannhebel nie loslassen darf. Wenn er aber über den "magischen Punkt" ist, muß das doch aber gehen - wie will man sonst mal den Lauf inspizieren..?
    2. Das Inspizieren des Laufes war heute nötig, da ich die (übrigens sowieso fummeligen und nur mit etwas Gewalt in den Lauf zu bekommenden) Filzstopfen mal am Ende ausprobieren wollte. Die Dinger waren aber nach dem Abschuß immer verschwunden und ich wollte sicher gehen, daß sie nicht im Lauf klemmen. Sie waren wohl raus gegangen, aber an der Scheibe keine Spur - scheinbar heruntergefallen vorher.
    Die Frage: wie reinigt Ihr den Lauf? Besser Reinigungsbesteck?
    3. Nochmals eine Frage zum Zielfernrohr (Sorry Drangdüwel - ist immer noch nicht klar): Wenn ich das aus der eher mäßigen Beschreibung des ZFs richtig entnehme, stellt man mit dem Konus (also direkt vor dem Auge) scharf. Da erkenne ich beim Drehen aber keine Veränderung. Wesentliche Schärfeveränderungen sind nur bei der Fokussierung an (der Augen-fernen) Parallaxe-Einrichtung (wo die Meter-Angaben drauf sind) zu sehen. Liegt das evt. an der mit 10m für so ein ZF noch sehr geringen Zielentfernung (bisher)?? Draußen habe ich als blutiger Anfänger noch gar nichts versucht - im Keller komme ich max. auf 11 m Entfernung.

    Danke fürs "Einmischen"!
    Wishnu

    PS: Ich bin erstaunt, wie reproduzierbar die Trefferlage ist. Ich habe lange nicht mehr geschossen, aber die Turmverstellung beim Einschießen brachte gleich beim nächsten Schuß genau die erwarteten "Trefferwanderungen". Feines Gewehr!

    2 Mal editiert, zuletzt von Wishnu (2. Oktober 2007 um 19:32)

  • Hallo,


    mit dem hinteren Ring am Okular stellst Du nur das Absehen scharf(Dioptrienausgleich).

    Bitte Filzpfropfen immer nur mit einem Diabolo dahinter verschießen.
    sonst kommt es einem Leerschuß gleich, das ist nicht gut für das Gewehr.

    Wahrscheinlich findest Du den Pfropfen nicht, weil er sich beim Schuß zerbröselt hat ?


    Gruß Kante

  • Hi, also die Filzstopfen verlassen den Lauf garantiert :nuts: Du hörst es auch am scharfen Knall. Einige geben auch etwas Ballistol an den Filzpropfen und laden einen Diabolo hinterher.

    Bei dem ZF willst Du ja grundsätzlich sowohl das Absehen, als auch das Ziel gestochen scharf sehen. Dafür ist die Parallaxenverstellung vorne am Objektiv zuständig, auch an den augedruckten Meter oder Yardangeban zu erkennen. Hinten am Okkular (das Teil in welches du hineinschaust) wird der Dioptrienausgleich einmal eingestellt und dann läßt man es in Ruhe. Am Okkular (Dioptrieneinstellung) stellst Du nur ein, das Du das Absehen innendrin scharf siehst. Eine gute Möglichkeit die Dioptrien einzustellen ist folgende:

    Suche Dir eine geeignete größere einfarbige Fläche zb ne weiße Wand. Die Parallaxe würde ich so einstellen, daß man nichts scharf erkennen kann also zb auf unendlich, sonst lenkt der Hintergrund ab. Du blickst nun durch das ZF und schließt Dein Auge einen Moment lang. Öffne es und blicke durch das ZF. Wenn Du das Absehen nicht sofort gestochen scharf siehst, dann solltest Du die Einstellung solnage korrigieren, bis dies der Fall ist. Siehst Du das Absehen sofort und ohne Anstrengung scharf, so ist der Dioptrien Ausgleich für Dicdh perfekt eingestellt. Nun wird nichts mehr am Okkular verstellt. Alle Schärfeeinstellungen beim normalen Schießbetrieb erfolgen nun ausschließlich mit der Parallaxenverstellung vorne am Objektiv.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Ob der Lauf leer ist dürfte eigentlich mit eingerastetem Spannhebel am hinteren Anschlag bei offenem System wenn man die Ladeöffnung in Richtung einer besseren Lichtquelle hält von der Mündung her zu sehen sein.

    Klar, sollte man nie tun und die Sicherung sollte schon in Aktivposition sein.

    Ich benutze zum Reinigen das hier

    http://www.mec-shot.de/downloads/bk48.pdf
    und
    http://www.mec-shot.de/downloads/bk49.pdf

    beschriebene "Match-Set-Pocket".

    hab´s aber auch schon geschafft die Schnur vom Filzpropfenhalter abzureissen.
    Je weiter man die Pfropfen aufschraubt desto mehr dehnen sie sich und gehen nur noch mit zuviel Kraft durch den Lauf.

    Einige hier werden sagen: So ein Messingadapter kommt niemals in meinen Lauf.

    Ballistol beim ersten Propfen und danach einige trocken zum Entölen egal ob beim durchschiessen
    (mit oder ohne Diabolo dahinter) oder -ziehen würde ich machen, aber nicht zu oft. Wie oft ?:confused2:

  • Danke! Es gibt also auch andere Reinigungs-Sets - ich hatte auch schon an eine Art steifer Sehne mit Filz dran gedacht.
    Ich habe sogar noch eines (mit Stangenbefestigung) - will die "Messingstangen" aber nur ungern von der Mündung durch den Lauf schieben, um dann das Putzstück anzuschrauben.
    Die Lt. Columbo-Beschreibung der Einstellung des Absehens ist sehr gut - jetzt ist mir der Dreher klar. Somit muß man also nicht bei jeder Entfernungsänderung gleich alles mögliche ändern. (:)
    Wenn man mit diesen Vorkenntnissen die ZF-Beschreibung liest, versteht man sogar mal etwas.
    Und der Spannhebel ("aktiv" eingerastet) muß also nicht immer nur argwöhnisch beobachtet werden - geht ja bei der Beschäftigung (z.B.) mit dem inneren des Laufes kaum.
    Einstellen werde ich mir auch den Abzug noch - geht in der Werkseinstellung (wie schon oft von anderen beschrieben) etwas schwer - und dann aber ab.
    Wishnu

  • Zitat

    Original von Brezelbäcker
    hallo,
    Muss man auch bei einem vorkomprimierer (HW40) eine Kugel hinterher schießen?

    Nein, für einen Vorkomprimierer ist ein Leerschuß völlig gefahrlos. Man muß also nicht mit Diabolos dahinter schießen.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Ich komme mit dem Begriff "Vorkomprimierer" nicht klar - ist die HW 97k auch einer? Das Argument "Filzstopfen ist wie Leerschuß" kann ich angesichts der dichten Laufausfüllung durch einen solchen Stopfen kaum verstehen.
    Wishnu

  • Vorkomprimierer: Du produzierst mit einer Pumpe Pressluft, die dann beim Schuss in den Lauf geleitet wird. Denen ist ein Leerschuss egal. Das Hw97k ist ein Federdruck-Lg. Eine große Feder schlägt einen Kolben vor, der die Luft komprimiert. Und wenn das Geschoss nix wiegt (z.B. Leerschuss oder Filzpfropf), dann ist das nicht so gut für den Kolben. Man kann natürlich schon Filzpfropfen verwenden, aber nur in Maßen.

    Lies Dir mal das hier durch:
    https://www.co2air.de/wbb2/lexi-1468…--und-Nach.html

  • Danke - also z.B. Preßluftgewehre. Ich hatte ja die HW 100 z.B. zum Kauf erwogen. alles klar! Trotzdem: Wenn ich den Lauf völlig rein haben will und dann ein Diabolo hinterher jage ...?
    Ich werde es jedenfalls jetzt so machen - wenn ich die Stopfen verwende.
    Wishnu