Lansky Schärfsystem

Es gibt 44 Antworten in diesem Thema, welches 9.793 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Januar 2008 um 12:55) ist von cal..45.

  • Huch, ich fand das Schärfen doch immer sehr unproblematisch mit dem Lansky?

    Die Theorie geht ungefähr so, daß man auf jeder Seite der Schneide durch Materialabtrag eine Fläche herstellt, und daß diese beiden Flächen sich überschneiden (da ist dann die "eigentliche" Schneide, im Idealfall eine Reihe Atome. :) ). D.h., wenn man eine olle, vergnaddelte Schneide zum Schneiden bringen will, muß man zuerst so viel Material abtragen, daß sich die beiden Flächen treffen, ansonsten hat man zwei Flächen und dazwischen, also da wos drauf ankommt, den Rest von der ollen, vergnaddelten Schneide, bloß links und rechts hübsch geschliffen. Dazu nimmt man erstmal logischerweise den gröbsten Stein, der trägt am meisten ab, hinterläßt aber auch relativ tiefe Riefen (da, wo die Körner Späne rausgeschnitten haben). Die Schneide sieht dann, stark vergrößert, ungefähr aus wie die umlaufende Kante eines runden Kinderlampions (von der Sorte wo meist eine Sonne oder ein Mondgesicht draufgedruckt ist - gibts die eigentlich noch?). Also gezackt, eben wie zwei furchige (furchbare?) aufeinandertreffende Flächen. Diese Zacken schleift man mit dem nächst feineren Stein (komplett! wichtig!) weg, der wiederum kleinere Furchen hinterläßt, die man mitdem nächst feineren Stein komplett wegschleift, der wiederum...und so weiter. Je feiner der letzte Stein ist, desto mehr nähert man sich der Idealform , dem geometrisch perfekten Keil. Theoretisch jedenfalls. :) Wenn man mit dem einen Stein noch nicht fertig ist, also noch nicht die Furchen des vorherigen bzw. die olle, vergnaddelte Schneide entfernt hat, würde man mit dem nächsten umso länger brauchen,da er ja langsamer abträgt. "'n paar mal drüberwetzen" verschönert bloß die Spitzen zwischen den Furchen. wirkt aber nicht bis an die Stelle, an der sich die Seiten der Schneide treffen.

    Das ganze ist also unter anderem eine Übung in Geduld. Hat allerhand mit Zen zu tun...


    Als ich mein Lansky noch regelmäßig benutzte, habe ich es eigentlich nie drauf angelegt, die Steine nach dem Schleifen wieder steril zu kriegen. Mit nem möglichst fusselfreien Lappen drübergewischt bzw. -getupft damit es nicht tropft, fertig. Die meisten Späne waren damit entfernt, und die paar verbliebenen haben ja beim nächsten Einsatz eh wieder Gesellschaft bekommen...

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Du meinst vermutlich jene Klemmhalterung, die die Messerklemme an den Schreib-/Küchen-/sonstigen Tisch klemmt? Die hab ich nicht, bin auch ohne gut zurechtgekommen. Könnte mir vorstellen daß der Wechsel von der linken zur rechten Klingenseite damit umständlich wird. Die Führung wird ja von der Messerklemme und dem Stengel übernommen, von daher ist die Tischklemme für die Schleifgeometrie uninteressant. Ist wahrscheinlich ein Luxusupgrade. (Nichts gegen ein gutes Luxusupgrade. :) )

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Die Klemme ist garnich so schlecht,habe sie öfters benutzt,die Winkelklemme wird einfach nur raufgesteckt,der Wechsel von der linken zur rechten Klingenseite ist total problemlos.
    Ohne Klemme geht es aber auch gut,ich war immer zu geizig mir eine eigene zu kaufen :ngrins:
    Selberbauen sollte ohne probleme auch gehen,wie gesagt die Winkelklemme wird einfach nur aufgesteckt.

  • das lansky system ist das beste schärfesystem das ich bis heute kenne/benutzt habe. der witz an der sache ist natürlich, dass man wissen muss welchen schleifwinkel die messer haben, ansonsten macht man die klingen eher stumpf als scharf. aus diesem grund schleife ich alle meine messer auf 20°. sollten sie einen anderen winkel haben, werden sie von mir beim ersten mal schleifen neu "profiliert". kann natürlich je nach härte des verwendeten stahls ziemlich dauern. zum schärfen wetze ich jede seite jeweils zwei minuten i.d.r. nehme ich nur die drei feinen steine, die zwei groben brauche ich eigentlich nur zum "reprofilieren".


    gruß, holger

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