Augenabstand

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 1.467 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Dezember 2006 um 23:39) ist von big-marmot.

  • Ich bin mal wieder dabei, mir den Kopf über optische Geräte zu zerbrechen....

    Mir ist nicht klar, wo der Augenabstand herkommt. Im Prinzip ist es doch so, dass das Licht mit der Austrittspupille parallel austritt, also unabhängig von der Entfernung gleich ins Auge fallen sollte. Weshalb muss man denn einen bestimmten Abstand halten, um das Bild korrekt zu sehen?

  • Ein Okular direkt am Auge, wie bei Mikroskopen/ Teleskopen, ist bei einer Waffe die teils mächtig nach hinten ausschlägt nicht so gut.
    Daher wurden die Linsen so geschliffen, das das Bild erst bei einem gewissen Abstand scharf zu sehen ist.

  • Fragen sie ihren Augenoptiker oder kaufen sie ein RedDotVisier.
    Das sie war nicht persönlich. *lol*

    molon labe FWR-Mitglied #2xxxx
    4mm-Kurzwaffen mit :F:, auf WBK.
    Manchmal verliert man, manchmal gewinnen die Anderen. :nod:

  • Zitat

    Original von tetrahydrofuran
    Meine Frage ist aber generell, warum man das Auge nicht mehr oder weniger in beliebigem Abstand zum Okular halten kann? Das LIcht tritt doch parallel aus, oder?

    Das liegt wahrscheinlich daran, dass das menschliche Auge im Vergleich zu einigen Tieren recht schwach ist.

    Macht mit beim Fernwettkampf.

  • Nein, das kann es nicht sein. Es geht mir um folgenden Effekt: Wenn ich mir ein Fernglas, Zf etc. weit vors Gesicht halte, sehe ich einen kleinen hellen Fleck, die Austrittspupille. Wenn ich dann immer näher herangehe, wird dieser immer größer, bis er eben das gesamte Objektiv ausfüllt. Warum ist das so? Warum füllt er für mich nicht immer das gesamte Objektiv aus?

  • Das Licht tritt aus der letzten Linse im Okular parallel aus. Die Pupille hat aber nur eine bestimmte Eintrittsöffnung. Je weiter Du von Okular weggehst, desto mehr siehst Du von der Umgebung des Okulars. Stell Dir einfach vor, Du bohrst in eine Platte ein kleines Loch. Auf einer bestimmten Entfernung kannst Du durch das Loch schauen. Gehst Du weiter zurück, siehst Du immer mehr von der Platte. Genauso verhält es sich mit der Austrittsöffnung beim ZF.

  • Wenn es sich aber wie mit dem Loch in der Platte verhält, warum wird das Gesichtsfeld dann wieder kleiner, wenn ich mit dem Auge zu nah an das Okular herangehe? Und warum wird der helle Fleck schneller größer als das Okular? Es ist ein wenig so, als würde win Bild vor dem Okular schweben und ich muss mein Auge hineinhalten. Nur sollte dort keine virtuelle Bildebene existieren, oder?

  • Zitat

    Original von tetrahydrofuran
    ..Im Prinzip ist es doch so, dass das Licht mit der Austrittspupille parallel austritt, also unabhängig von der Entfernung gleich ins Auge fallen sollte....

    Nicht ganz. Dies gilt nur für den Sonderfall einer Punktförmigen Lichtquelle. Wir wollen aber ein flächiges Ziel (mit den entsprechenden vergrösserten Blickwinkeln) abbilden.

    Zeichne mal den Strahlengang und simuliere dabei die Fläche durch zwei Punkte mit einem Abstand zueinander, dann wirst Du es verstehen.

    gruss Waldo

  • Hallo,


    > Es ist ein wenig so, als würde win Bild vor dem Okular schweben und ich
    > muss mein Auge hineinhalten.

    Das läßt nach meinem Verständnis doch nur den Rückschluß zu, daß die Lichtstrahlen entgegen der Annahme und diversen Skizzen nicht parallel austreten, sondern, wie von einer Konvexlinse zu erwarten, in einem Brennpunkt zusammenlaufen.

    Das Auge sieht das Bild nur dann scharf, wenn sich die Pupille etwa im Brennpunkt befindet und ein Bild auf die Netzhaut fällt.

    Vergleiche Strahlengang nach dem Okular [Zeiss].

    Je größer die Brennweite, desto größer der Augenabstand und der Spielraum für den Augenabstand, und um so schneller kann man Fokussieren.

    Tatsächlich ist das Thema Okulare komplex, weil es ja noch verschiedene Arten gibt.

    Ich erinnere mich aber, daß es bei meinem Mikroskop und meinem Refraktor (Teleskop) ähnlich war. --- Leider habe ich kein ZF zur Hand, um meine Überlegungen zu überprüfen.

    Aber woher kommt die Annahme, daß der Strahlengang in der Austrittspupille parallel sei?


    viele Grüße

    Andreas

    2 Mal editiert, zuletzt von kreuzbogen (21. Dezember 2006 um 16:25)

  • kreuzbogen

    Ich kann das auch nicht glauben. Alle Linsen haben einen Brennpunkt.

    Sammellinsen (also beidseitig Konvex geschliffen) lassen die Strahlen zwar von vorne in Richtung Auge betrachtet, parallel durch, aber vorgelagert ist immer ein Fokus. Also eine weitere Linse, die Beispielhaft auch bei der sogenannten Parallaxe den Abstand zur Sammellinse verschieben kann. Dadurch wird der Fokus verlagert und die Schärfentiefe beeinflusst. Eine Entfernungsmessung ist möglich.

    Und wenn das Okular für das Auge angepasst ist (sprich die Dioptrien) dann ist auch ein bestimmter Abstand der "Brennpunkt" und nur dort ist die max. erreichbare Abbildungs-Schärfe auch verfügbar.

    Der Abstand ist allerdings vom jeweiligen ZF und dessen opto-physikalischen Eigenschaften beeinflusst. Daher gibts beim Durchsehen nur dann die max. Durchsichtsfläche, wenn der jeweilige Abstand eingehalten wird. Ansonsten bildet sich ein dunkler Ring oder auch Schatten... Der parallele Strahlengang soll also so zentriert sein, daß die Augenlinse das Maximum der Parallelität aufnehmen kann.

    Zu nah heißt, ein Teil geht um die Augenlinse herum an Sichtfläche verloren. Zu weit heißt, ein Teil liegt bereits ausserhalb des Abbildungsbereiches... das Auge sieht mehr als das ZF-Bild bietet. Also wohl die Umrandung des Zielfernrohr-Okulares an sich.

    Insgesamt ist es aber bei allen ZF so, daß der Abstand immer ein paar Zentimeter vom Okular entfernt ist. Warum.... Wegen des Rückstoßes der Waffe (ZF sind ja eher dem jagdlichen Schiessen entsprungen). Und kein Jäger will ständig mit einem blaugeschlagenen Auge durch die Gegend latschen und seiner Frau erklären wo es nu wirklich herkommt.

    Nur Fensterglas lässt, weil plan die Strahlen mehr oder weniger oder diffus aber insgesamt (wenn auch Leihenhaft betrachtet) parallel von der Eintritts- und Austrittsebene betrachtet, durch. Aber das wird ja bei optischen Glässern gerade wegen des erwünschten Effektes nicht gewünscht.

    Gruß Robert

    12 Mal editiert, zuletzt von LostinPast (21. Dezember 2006 um 18:08)

  • Zitat

    Original von tetrahydrofuran
    Meine Frage ist aber generell, warum man das Auge nicht mehr oder weniger in beliebigem Abstand zum Okular halten kann? Das LIcht tritt doch parallel aus, oder?

    das licht tritt parallel aus??? :confused2: nach dem es durch eine linse auf einen definierten punkt gelenkt wurde... (sagen wir mal das du die wochen in PH wegen krankheit verpasst hast...)