Erfahrungsbericht Anics A3000 und einige offene Fragen

Jo, gestern wars soweit, da ist sie endlich gekommen, die Anics A3000. Voller Vorfreude das Ding endlich in Händen zu halten hab ich auch direkt den Karton in dem das kleine Köfferchen lag in Stücke gerissen . Danach hab ich dann flugs das Köfferchen geöffnet und mir das ganze erstmal angeschaut. Mein erster Eindruck: Die Waffe liegt einigermaßen ordentlich im (eigentlich zu kleinen) Koffer. Negativ ist aber, das keine Formen für Waffe, Magazin und "Magazinfüllwerkzeug" in den Schaumstoff geschnitten sind. Während das Zweitmagazin auch noch "einigermaßen" gut im Koffer liegt, fliegt das Werkzeug bei jedem Transport durch die Freiräume des Koffers. Eine Dose Dias könnte man nur noch mit Mühe und Not in dem noch freien Raum im Koffer plazieren. Für eine, geschweige denn mehrere CO2 Kartuschen wäre dann aber kein Platz mehr. Das heißt also wenn überhaupt geht nur eine Dose Dias, oder mit Gewalt 2 CO2 Kartuschen mit ins Köfferchen rein. Naja hab ich mir gedacht, kann eben nicht alles perfekt sein. Wie auch immer, sofort danach hab ich die Waffe endlich aus ihrem Behältnis "befreit" und in die Hand genommen. Mein Eindruck zur Waffe: an der Verarbeitung gibts überhaupt nichts zu meckern. Dafür das die Waffe zum großen Teil aus einem Polymer besteht, fühlt sie sich erstaunlich "kalt" an, selbst nachdem man sie ein paar Minuten in der Hand hatte, ist das Polymergriffstück immer noch nicht so warm geworden, wie die Hand. Die Waffe hat für ihre Größe ein sehr gutes Gewicht (ist natürlich subjektiv) und liegt gut in der Hand. Als positiv ist auch die gute Einstellbarkeit der Kimme zu bewerten, die sich sowohl horizontal, als auch leicht vertikal mittels einer Schraube verstellen lässt. Gut, soweit also der erste Eindruck der Waffe. Im Großen und Ganzen sehr Positiv. Nun gut, also hab ich als nächstes mal eine CO2 Kartusche in die Waffe eingebaut. Das gestaltet sich aber (besonders für Leute mit dickeren Fingern) nicht gerade einfach, weil alles auf sehr engem Raum stattfindet. Ich hatte schon ein bischen Mühe damit, obwohl ich vergleichsweise dünne Finger hab. Der Mechanismus ähnelt im Groben dem der Umarex-Waffen. Das laden des Magazins gestalltet sich aber meiner Meinung nach nicht so schwer, wie hier in den Tests beschrieben. Nachdem man mal ein Magazin geladen hat, geht doch alles recht zügig von der Hand (obwohl das auch daran liegen mag, dass ich wie gesagt vergleichsweise dünne Finger hab). Auch die schon mehrmals beschriebenen Ladehemmungen hab ich während meiner Testphase nicht erlebt. Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, wie die Dias im Normalfall aus dem Magazin zurück flutschebn können, wenn man sie ordentlich mit dem Werkzeug geladen hat, denn sie sitzen doch recht gut in den Gummitönnchen. So, damit wären wir ja auch schon beim wichtigsten Thema, dem schießen. Und dabei war die Enttäuschung bei mir groß . Die in Testberichten und in Posts angepriesene, verleichsweise hohe "Durchschlagskraft" kann ich absolut nicht bestätigen, wobei ich dann bei meiner ersten Frage wäre. Zum Testen hab ich auf eine ca. 1cm dicke Styropordämmplatte, die ich noch gefunden hatte, aus ca. 6m Entfernung geschossen. Das Ergebnis war ernüchternd. Das Diabolo (Umarex Präzisionsdiabolo, Fachkopf, geriffelt) hat das Styropor nicht durchschlagen können. Zu sehen war nur ein Einschuss, ca. so tief wie das Diabolo lang ist. Das Projektil blieb noch nicht mal in der Platte stecken, sondern flog mit noch relativ großer Wucht rücklings wieder aus der Platte heraus. Ist das normal . Ich meine, es ist doch "nur" Styropor. Das kann doch die Wucht des Projektils bestimmt nicht so gut kompensieren, wie z.B. eine Plastikcolaflasche. (hab ich übrigens auch drauf geschossen, Entfernung auch wieder ca. 6m, nicht mal ein kleiner Kratzer an der Flasche). Oder irre ich mich jetzt da? Und die Entfernung war ja auch "nur" immer 6m. Also eine Waffe die ein Diabolo auf über 160m/s beschleunigen kann, sollte meiner Meinung nach doch mindestens mal ne billige Styroporplatte durchschlagen können. Ich hab mich danach auch nicht mehr getraut, noch auf ne Dose zu schießen, aus Angst, dass sich meine ohnehin schon große Enttäuschung noch vergrößert. Was meint ihr dazu? Ist das normal? Sind meine Erwartungen wirklich zu hoch, oder ist das Ding defekt? Zweiter schwerer negativer Punkt, ist der auch schon mehrmals beschriebene schwergängige Schlitten. Man muss schon ne Menge Gewalt aufbringen den nach hinten zu ziehen. Da wären wir dann bei meiner zweiten Frage. Kann man die Fläche auf dem der Schlitten aufsitzt ölen, damit es leichter geht, oder macht man damit was kaputt? Und wo sollte man die Waffe generell ölen? Steht zwar in der englischen Anleitung, aber my english is not very good. Und in der Deutschen fehlt einiges. Der DA-Modus funktioniert aber im Gegensatz zu dem was andere hier schon gesagt haben vergleichsweise leicht (ist natürlich wieder subjektiv). Alles in allem ist die A3000 also meiner Meinung nach irgendwie ein zweischneidiges Schwert. Die eine Seite Rasiermesserscharf (Qualität, Verarbeitung), die andere Seite Stumpf wie sonstwas (Durchschlagskraft). Was meint ihr dazu? Hoffe auch ihr könnt mir meine Fragen beantworten. Ich wäre euch sehr dankbar.

@ opa_knack:
Ich hab ja bis jetzt auch immer nur gehört, dass bei der Anics richtig Power dahinter steckt. Umso größer war ja die Enttäuschung beim Praxistest . Aber was für Munition hast du verwendet? Die HPPs von Walther, oder normale Dias? Aber es kann doch nicht sein, dass man für ne Styroporplatte HPPs braucht. Das ist doch als wenn man mit Kanonen auf Spatzen schießt . Und aus welcher Entfernung hast du geschossen?

@ Sgt_Elias:
Warum sollte die Waffe denn nach 2000 Schuss stärker sein, als nach z.B. 5 . Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Und es war ja auch noch ne komplett frische CO2 Kapsel, aber noch nicht mal der allererste Schuss hat das Styropor durchschlagen. Ich glaub auch nicht, dass ich die Waffe wieder zurückgeben kann, wenn ich damit schon 2000 Schuß abgegeben hab. Denke auch nicht das die Kapsel nicht richtig angestochen ist, weil ich kein Gas austreten hören konnte. Danke auf jeden Fall für die Beantwortung der Öl-Frage.

@ Rifleman65
Tja, wie könnte ich denn herausfinden, ob ein Ventildefekt vorliegt? Dann müsste man ja schon das Ventil ausbauen und auseinander nehmen. Und ich möchte auch nur ungern die Waffe komplett auseinandernehmen (also mehr als für die Wartung notwendig).

@ Flipmode
Wenns jetzt ein Holzbrett gewesen wäre, könnte das schon sein, aber Styropor . Kann ich mir nur sehr schwer vorstellen. Ich mein, Styropor kann ich mitm kleinen Finger ohne viel Kraft durchbohren.

@ gunimo
Den Test hab ich vorher auch irgendwann schon mal gelesen. Ich find ihn übrigens sehr gut und kann im großen und ganzen nur mit dir übereinstimmen.

@ All
Die Diabolos waren nach dem Schuss auf die Styroporplatte verhältnismäßig platt gedrückt (mal ganz übertrieben gesagt fast so als hätt man das Dia auf ne Schiene gelegt und von nem Zug überrollen lassen). Ist doch auch nicht normal, oder . Das ist schon kein normales weißes Styropor wie man es als Verpackungsmaterial kennt (ist wie gesagt Dämmmaterial (mmm ) wies beim Häuserbau benutzt wird), aber trotzdem nicht viel härter (wie gesagt, man kann es mit wenig Kraft mit nem Finger durchbohren). Also wenn man mit der Anics angeblich ne Dose lochen können soll, dann sollte das doch wirklich kein Problem sein. Ich werd Montag mal noch ein paar Tests machen (morgen hab ich keine Zeit), auch noch mit ner Dose, obwohl ich ein mulmiges Gefühl dabei hab . Ich werd dann mal berichten. Bis denne

Grüße

47

Ach deswegen. Na gut, dass kann dann ja schon sein. Aber trotzdem kann doch die Energie am Anfang nicht SO gering sein.

Hab noch keine Kartusche komplett leergeschossen, weil ichs nach 20 (vergeblichen) Schüssen aus Enttäuschung erst mal bleiben gelassen hab. Ich probiers am Montag aus und schreibs dann hier rein.

cu

47

@ gunimo:
Ich werd das mit dem Tuch auf jeden Fall mal ausprobieren.

Zitat

Nicht gerade präzisionsfördernd das.

Also das die Waffe unpräzise ist kann ich nicht unbedingt behaupten. Sie schießt meiner Meinung nach schon sehr genau.

@ sonic:

Zitat

für micht klingt das so, als hättest du das Styropor direkt vor etwas hartes gestellt; in dem fall wird das Styro nur zusammengedrückt, und gibt die energie wieder nach hinten ab, das Geschoss müsste also ziemlich schnell zurückgesaust sein.

Nö, dem war nicht so. Die Styroporplatte war schräg gegen eine Wand angelehnt und stand nicht genau senkrecht dagegen. Auch die (Standard-)Colaflasche stand frei im Raum (auf einem Gegenstand um die Flasche, wenn man kniet, auf Augenhöhe zu haben). Die Flasche hats nur umgehauen. Da war nicht mal ein izibizibischen kleiner Kratzer dran. Noch nicht mal angedellt, geschweige denn eingeschossen.

Die Standardtests werd ich aber auf alle Fälle morgen mal machen und das Ergebnis hier posten.

Zitat

Aber achte darauf, dass es fester Stoff ist, damit die Diablos nicht durchdringen und pass auf den Hintergrund auf...

Na, logo!!!!!!!

@ gunimo:
Hab den Test mit dem Tuch mal gemacht. Das Diabolo war NICHT deformiert. Naja, hätte aber immerhin sein können. Danke trotzdem wegen dem Tip

@ Sledge Hammer:
Die Waffe schafft mit einer Kapsel etwas mehr wie 2,5 Magazine, also 73-78 Schuss ungefähr. Die letzten ca. 3 sind aber so lahm, dass sie Zielscheibe nur mit Mühe und Not durchschlagen. Die letzte blieb sogar drin stecken.

@ sonic:
Coladose konnte ich nicht probieren (Thema Dosenpfand; d.h. keine/kaum noch Dosen zu kaufen ). In Holz dringt das Diabolo 2-3mm ein und bleibt drin stecken. Hab mal auf ne Konservendose geschossen. Gibt ein paar Dellen, ein Diabolo hat sie einseitig durchschlagen. Dann hab ich auf ein Marmeladenglas geschossen. Glas hatte glaube ich durch den Schuss keinen Schaden , kann ich aber nicht beurteilen, da das Glas vom Geschoss auf den Boden geschmissen wurde, wos dann in Trümmer gebrochen ist. Alles mit Umarex PERFECTA Präz. Diabolokugeln (Flachkopf, geriffelt) gemacht. Sind die "Werte" normal?

@ All:
Lest euch bitte das mal durch, falls ihr noch nicht habt, und sagt mir bitte mal was ihr dazu meint:
https://www.co2air.de/wbb2/thread.ph…&boardid=7&sid=

Hab deswegen mal den Händler angerufen ( http://www.sportwaffen-schneider.de ). Der hat nur ganz entsetzt angemerkt, dass man die Waffe garnicht reinigen müsste und wenn, dann nur alle 5000 Schuss. Was meint ihr dazu?

Vielen Dank.
Was meinst du zu dem andren Problem in dem extra Thread? Braucht man diese 2 Knöpfe unbedingt beide funktionsfähig?

Grüße 47