Probleme mit Dichtung bei HW 97k

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 2.580 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. April 2004 um 11:47) ist von ottertim.

  • also ich bin seit einiger Zeit stolzer besitzer einer HW 97k :nuts: jetzt habe ich nur ein Problem:
    Ich schätze daß ich bis jetzt so an die 750 Schuß mit dem Teil gemacht habe. Nun muß ich jedoch leider feststellen, daß sich der Dichtring zwischen Lauf und Kompressionshülse langsam auflöst. Die Dichtung selbst habe ich nach jedem Schießen geölt, damit sie länger geschmeidig bleibt. Von der kurzen Lebensdauer des Dichtrings bin ich etwas enttäuscht, aber ansonsten hat die Waffe alle meine Erwartungen übertroffen :n1:

    Hatte einer von euch ein ähnliches Problem? Wo bekomme ich am besten Ersatzdichtringe her und was könnte das ungefähr kosten? Muß ich beim Auswechseln irgendwas beachten?

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • nach jedem schießen ölem ist mehr als übertrieben . außerlich ca 1-2x im monat . bei dir scheint ne menge öl in den kolbenraum gelossen zu sein . das ist jenach öl gift für die dichtung . also kolben ausbauen und neue duihtung drauf . ebenfalls gelich überschüsiges öl entfernen . je weniger öl desto besser . benutze mal die suchefkn mit " schmieren ölen " usw.

    ciao crossi

  • hi,

    auf die dichtungen würde ich gar kein öl auftragen. auch kein wd40. ab und zu etwas fett.

    mfg
    kai

  • Ich habe natürlich nicht nach jedem Schuss Öl aufgetragen! Nach fast jedem Schießen, das sind bei mir in der Regel so 30-50 Schuss. Ich habe nur sehr sparsam einen Tropfen Balistol aufgetragen und extra darauf acht gegeben, daß kein Öl in den Kompressionsraum läuft. Allerdings scheint Weihrauch es in punkto Schmierung etwas lockerer gesehen zu haben. Am Anfang hat das Gewehr nach jedem Schuss vorne aus dem Lauf geraucht. Mittlerweile hat das aufgehört und die Schussleistung hat sich auch noch etwas verbessert.
    Aber zurück zur Dichtung: Ich habe fast das Gefühl, daß diese verbrannt ist. Möglicherweise enstehen durch das schlagartige Kompremieren der Luft im Kolben extreme Temperaturen. Auffällig ist daß die Dichtung von der Mitte her zum Rand immer kaputter geht.

    Hat von euch noch niemand dieses Problem gehabt?

    Danke für eure Antworten
    columbo

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    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Hallo Columbo,

    na, da bin ich ja erleichtert, daß sich nicht nur bei meiner 97er die Dichtung auflöst! Nee, keine Schadenfreude!

    Ich hab' das gerade heute bemerkt. Der Ring beginnt, nach innen auszufransen. Ich vermute, daß er auf die Dauer dem harten Schlag vom Kolben nicht gewachsen ist. Immerhin stützt sich ja die Hülse nur (?) über die Dichtung auf dem Lauf-Ende ab - zumindest ein ganzes Stück weit - und dengelt dabei die Dichtung scheinbar ordentlich platt. Der Spitzendruck des Luftpolsters in der Hülse soll laut meinem schlauen Buch über 1000 psi (bis 1300 psi!) - das entspricht 70...90 Bar - betragen. Die Kolbenfläche ist ca. 5,3 cm², so kommen wir auf fast eine halbe Tonne, die in einem kurzen Augenblick nach vorn wirkt und irgendwie abgefangen werden muß. Wer das nun genau macht - die Dichtung oder ob sich die Hülse direkt am Eisen abstützt - weiß ich auch nicht. Mir scheint hier aber ein Fehler im System zu sein.

    Erfreulicherweise ist Weihrauch sehr kulant. Du wirst keine Probleme haben, die Dichtung als Ersatzteil zu bekommen. Ruf' bei W. an und verlang' Herrn Pfeffer. Das klappt sicher und die Teile sind sehr preiswert.

    Grüße vom airman

  • hallo

    die haben dich warscheinlich alle falsch verstanden.er meinte nicht die kolbendichtung sondern die laufdichtung.da würde ich garkein öl raufgeben.nimm mal talkum.mit meinem altem haenel 303 schieße ich regelmäßig seit 28 jahren und auf die laufdichtung habe ich immer talkum draufgemacht und es hält heute noch.

    vati

    Treffen mit dem ersten Schuss

  • Hallo nochmal...

    Vati:
    Ich glaube, hier hat nur einer was falsch verstanden.

    Lt. Columbo:
    Das mit den Temperaturen siehst Du ganz richtig. Mein schlaues Buch sagt dazu, daß hier wegen der adiabatischen Kompression durchaus 800° und mehr erreicht werden. Wenn es da irgendwas brennbares gibt, verbrennt es! So auch das Öl, das du auf die Dichtung gegeben hast. Und das reichliche Fett, das Weihrauch Dir "mitgeliefert" hat ist ja teilweise schon verbrannt, wie Du beschreibst. Die Öl/Fett-Verbrennung soll sogar hauptsächlich im "Transfer-Port" stattfinden, was nochmal unterstreicht, daß auf die Dichtung kein Öl gehört. Selbst andere Arten der Schmierung würde ich unterlassen, denn hier findet ja keine Gleitbewegung statt, ist also keine Schmierung nötig. Man muß auch immer mit einem chemischen Einfluß des Öls auf den Kunststoff rechnen. Und gerade Ballistol? Was willst Du mit einem Zeugs, das für alles und jedes gut sein soll? Nach meiner Erfahrung taugt es weder zur Konservierung (weil es sich mit Wasser verbindet) noch zur Schmierung (einer der Nachteile: Es verharzt recht schnell). Die Wirkung gegen Läuse und Zecken habe ich nicht ausprobiert. *lol* Der einzige Zweck, für den ich noch Ballistol nehme, ist die Herstellung einer Emulsion zum tränken der Schußpflaster für's Vorderladerschießen.

    Grüße vom airman

  • hallo,

    also ich benutze balistol für mein hw35 seit 27 jahren und da ist absolut nix drann.

    ich hab vor zwei monaten die eine neue feder eingebaut und im kolbenraum war immer noch das fett vom ersten tag. also denk ich kann da nicht alzuviel verbrennen.

    meine kunstoffdichtungen sowie alle kunstoffteile fette ich damit sie nicht austrocknen und besser dichten mit bremsenfett aus dem autoteilehandel. ist zwar etwas teuer aber die tube hält dafür jahre.

    auch balistol hat meinen dichtungen nix gemacht, allerdings würd ich kein normales fett nehmen weil davon gummi und kunststoffe kaputtgehen.

    gruß
    al

    :)) - Walther LG300 XT Alutec "Evolution" - :)) - Walther LP 300 silver - :))
    :schiess1: 1. DM Co2-Mehrdistanz 2004 ... ich war dabei! - FWR-Mitglied-Nr. 29065 - :schiess1:

  • hallo,

    ich danke euch allen für die schnellen und guten Antworten. Ich werde in Zukunft am besten gar kein Öl mehr auf die Dichtung geben. Es war eigentlich auch mehr reine Gewohnheit, da ich meine CP88 immer recht gut geölt habe und sie auch jetzt nach drei Jahren und ca. 15.000 Schuss noch immer geschmeidige Dichtungen hat. Woran ich bisher nicht gedacht habe ist, daß es bei Federdruckwaffen etwas heißer hergeht.

    airman
    ich hätte nicht gedacht, daß es beim Abschuss so heiß wird. Ein guter Grund weshalb man kein Öl auf die Dichtung geben sollte. Der Gedanke, daß die Laufdichtung "zerstoßen" wird ist mir auch schon gekommen. Allerdings glaube ich, daß sich die Kompressionshülse auf der Stirnfläche in welcher der Lauf befestigt ist abstützt, sonst würde das Gewehr wahrscheinlich nicht lange halten :crazy2:

    Also noch einmal ein Dank an euch alle für eure Tips. Ich werde es jetzt erstmal ohne Öl versuchen.

    Eine Frage noch: Womit pflegt/konserviert man die Oberfläche der Waffe am besten (z.B. Schaft, Kolben)? Was für ein Fett benutzt man am besten für die Schmierung der Kolbendichtungund und der Feder?

    gruß columbo

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • also für metall und holz nehm ich zur konservierung und pflege ausschließlich balistol und evtl. noch schaftöl bei älterem holz.

    für kolben und feder (auch wenn viele behaupten man braucht keins) und alles aus metal (gelenke) nehm ich ein gutes fett für hochdrucklager, gibts ebenfalls im autoteilehandel und wird auch von büchsenmachern benutzt. im kolbenraum und um die dichtung sehr dünn, dahinter (feder) schon mal etwas mehr.

    für kunststoffe und gummidichtungen soll auch vaseline gehen (billiger), ich nehm halt lieber mein bremsenfett weils garantiert nichts angreift.

    schönen gruß
    al

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  • Zitat

    Original von airman
    Mein schlaues Buch sagt dazu, daß hier wegen der adiabatischen Kompression durchaus 800° und mehr erreicht werden.....
    Grüße vom airman


    Was ist das für ein schönes Buch??
    Ich glaube , ich bin soweit um so ein Buch zu kaufen -
    Ist denn schon Weihnachten? :))

    kein FWR Mitglied

  • Hallo Frediee,

    das Buch heißt "The Airgun from Triger to Target" von Cardew & Cardew, ISBN 0 9505108 2 3, Verlag (?), gibt's bei "U. S. Books Ulrich Sander", Bergstr. 63 b, 44625 Herne, http://www.usbooks.de und kostet 30,-€ plus Versand.

    Mir ist das Buch als "Airgunner-Bible" empfohlen worden und ich muß sagen, das war nicht übertrieben. Der nette Nebeneffekt: Mein Englisch ist wieder etwas besser geworden. ;)

    Grüße vom airman

  • Hi,

    für alle, die auch ein wenig an der Historie Interesse haben noch ein Tip:
    Arne Hoff - Windbüchsen und andere Druckluftwaffen - ISBN 3-490-08212-5
    zwar etwas trocken im Stil (oder der Übersetzung), aber schon erstaunlich wie alt manch System doch eigentlich ist.

    point

  • Hallo nochmal...

    nun wollte ich es genauer wissen und habe die Dichtung bei meiner 97er ausgebaut. Zunächst dachte ich, es sei eine flache Scheibe, aber siehe da: Es ist offenbar die "Weihrauch-Standard"-Dichtung, wie sie auch in den Knickern eingebaut wird. Da diese in einer etwa 3mm tiefen Ringnut in der Kompressionshülse sitzt, muß ich meine Meinung bzgl. Abstützung der K-Hülse auf der Dichtung revidieren. Die Dichtung dürfte beim Schuß so weit zusammengedrückt werden, bis die K-Hülse am vorderen Abschluß der Außenhülse anliegt. Nach meiner Schätzung ist der Weg einige Zehntel mm - bis zu 0,5mm (?).

    Aber der innere Rand der Ringnut (zum Transfer-Port hin) ist sehr scharfkantig und dürfte für das Ausfransen der Dichtung verantwortlich sein. Als Sofortmaßnahme habe ich das Ausgefranste von der Dichtung abgeschnitten und sie umgekehrt wieder in die Nut gesteckt. So ne Dichtung ist übrigens richtig teuer: 82 Cent! ;)

    Grüße vom airman

    edit: Hatte doch das Bild vergessen...

  • ich hatte übrigens das gleiche problem mit meinem neuen gamo realtree. scharfe kanten die die dichtung eingeschnitten hatte und am rand ausgefranz war.

    hab ne neuen dichtung bekommen (reserve) und die alte umgekehrt wieder eingebaut. geht prima.

    gruß
    al

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  • Zitat

    Original von airman
    Aber der innere Rand der Ringnut (zum Transfer-Port hin) ist sehr scharfkantig und dürfte für das Ausfransen der Dichtung verantwortlich sein. Als Sofortmaßnahme habe ich das Ausgefranste von der Dichtung abgeschnitten und sie umgekehrt wieder in die Nut gesteckt. So ne Dichtung ist übrigens richtig teuer: 82 Cent! ;)

    Grüße vom airman

    edit: Hatte doch das Bild vergessen...

    Hoffentlich hast Du dann auch den scharfen Rand geglättet.

  • Hallo columbo,

    siehe PM! In Kurzform für Alle: Wenn es nicht drauf ankommt, die Dichtung heil zu lassen, einfach mit was Spitzem einstechen und raushebeln.

    Den wirklich ultimativen Tip habe ich auch nicht. Der wichtigste Grundsatz: Ich würde lieber die Dichtung opfern, als das Gewehr beschädigen ;)

    Grüße vom airman

  • Hallo Leute,

    ein nicht mehr ganz neues Thema wieder aufgewärmt: Gestern sah ich mir mal wieder die Laufdichtung meiner HW97 an. Die hatte ich im Dezember "recyclet" (siehe Beitrag weiter oben). Inzwischen sah die Dichtung wieder so aus, als würde sie bald ausfransen. Nun habe ich mal die Teile vermessen und bin zu folgendem Schluß gekommen: Hier handelt es sich möglicherweise um einen Konstruktionsfehler.

    Das Lauf-Ende schaut 4,7mm aus dem vorderen Systemhülsen-Abschluß heraus. Die Vorderfläche des "Transfer-Ports" liegt von der Vorderfläche der Kompressionshülse gemessen 5mm tiefer. Die Ringnut für die Dichtung liegt darin nochmal 3mm tiefer. Die Kanten der Nut sind nicht abgerundet oder abgeschrägt.

    Ich gehe davon aus, daß beim Schuß die Kompressionshülse mit hoher Kraft nach vorn gedrückt wird. Bei meiner sind auf ihrer Vorderfläche Abdruck-Spuren von der Lauf-Einpressung (Verzahnung) zu sehen, was meine Annahme beweisen dürfte. Wieviel Platz bleibt da also für die Dichtung übrig? Die Gesamt-Tiefe der Nut ist 8mm, abzüglich 4,7mm für das Lauf-Ende verbleiben 3,3mm. Eine neue Dichtung ist aber 4,5mm dick - sie wird also um insgesamt 1,2mm zusammen gequetscht. Das könnte sie möglicherweise noch vertragen, wenn sie irgendwo Platz zum ausweichen hätte. Hat sie eigentlich auch, aber nur in dem verbleibenden Spalt von 0,3mm vor dem Transfer-Port. Klar, daß ihr das auf Dauer nicht gut bekommt.

    Anl. Foto (leider ziemlich unscharf - meine DigiCam taugt nichts) zeigt, daß nur ein kleiner Bereich der Vorderfläche des Transferports schmutzig ist - den äußeren Bereich wischt die gequetschte Dichtung immer sauber.

    Hat jemand ähnliche Beobachtungen gemacht, oder ist meine ein Einzelfall?

    Grüße
    airman