Suche Cuttermesser

Es gibt 47 Antworten in diesem Thema, welches 5.419 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. März 2023 um 12:59) ist von Floppyk.

  • Wenn man sich die Klingen, genauer die Segmente der normalen und 30° Klingen bei 9 mm anschaut, so haben die normalen 9 mm Klingen 11 Segmente, jedoch nur 7 in der 30° Ausführung. Schaut man den dazugehörigen Messergriff an, so scheint der Abstand der Rastung anders zu sein. Möglicherweise lassen sich die Klingen doch nicht austauschen.

    Dann fährt man die Klinge halt einen Klick weiter aus, das sollte nicht das Problem sein.

    Ansonsten kauft man sich halt Mal ein passendes Messer, bei unter 10€ jetzt nicht so eine riesige Investition.

  • So, ich habe gerade 3 x Olfa NOL1 (18 mm) und 5 x TAJIMA LC390B (9 mm, 30°) bestellt.

    Da es vielleicht den Einen oder Anderen interessiert, werde ich einen kleinen Bericht nach Eintreffen schreiben.

    Vielen Dank für Eure hilfreichen Tipps und Fotos.

  • Ist jetzt zwar OT, aber die Schärfe eines guten Cuttermessers ist echt beeindruckend.

    Man schneidet durch dicken festen Karton wie durch Butter, jede andere Klinge hätte damit Probleme.

    Habe nur billige aber eins von Olfa oder ähnlich hochwertig werde ich mir jetzt auch mal zulegen. :thumbsup:

    Habe von Olfa den großen Rollschneider, da gibt es mWn auch nix besseres,

    nur bei den Klingen gibt es von einem anderen Hersteller titan-nitrit beschichtete Klingen,

    die im Gummi noch sauberere Schnitte erzeugen...

  • Man schneidet durch dicken festen Karton wie durch Butter,

    Das stimmt zwar, aber Papier- und Kartonschnitte machen jede Klinge schnell stumpf. Auch ein Grund für Cuttermesser, denn Ersatzklingen sind billig, zumal man mehrfach eine scharfe Spitze brechen kann.

  • Ingo.M - die kleinen 9 mm Cutter Tajima LC-390 sind heute angekommen. Wie ich vermutet hatte lassen sich die normalen 9 mm Klingen einlegen, aber der Winkel der Klingenspitze harmoniert nicht mit dem Griffstück. Überhaupt sind die Griffstückspitze am "Klingenaustritt" ganz anders geformt. Weiterhin lässt sich die Standardklinge 11 mal abbrechen, die 30° Klinge nur 6 mal, obwohl die Gesamtlänge beider Klingenvarianten gleich ist.

    Ich warte noch die Lieferung der Olfa 18 mm Cutter ab. Dann mache ich Fotos und schreibe was dazu. Diese Info aber schon mal vorab.

  • Wie versprochen mein kleines Review zu meinen neuen Cuttermessern:

    Cuttermesser

    Hier ein kleines Review zu den eigentlich allseits bekannten und wohl in jedem Haushalt anzutreffenden Cuttermessern. Es gibt viele Messer mit Einwegklingen, aber hier meine ich ausdrücklich nur Cuttermesser mit sog. Abbrechklingen. Die Klingen haben zwischen 6 bis 12 vorgegebene Sollbruchstellen. Somit bekommt man durch einfaches Abbrechen wieder eine scharfe Klingenspitze.

    Die Allermeisten dürften gleich mehrere Ausführungen davon im Haushalt oder Werkstatt haben und weil diese so alltäglich sind, machen sich die Meisten auch keine Gedanken dazu. Das hatte ich bislang auch nicht getan, bis meine Frau mir gleich zwei dieser Messer mit den Worten – „die taugen nichts“ - auf den Schreibtisch legte.

    Also müssen wir uns ml damit beschäftigen!

    Es waren Cuttermesser mit einem Magazin für Ersatzklingen im Griff. Tatsächlich muss da wohl der Konstrukteur nicht ganz ausgeschlafen zu haben. Obwohl diese Messer nahezu neuwertig waren, funktionierten sie nicht so, wie es sollte. Die kleine Metallnase hielt die Klinge nicht sicher, das andere war insgesamt schwergängig. Beide fummelig zu bedienen, insgesamt ziemlich klobig in der Hand. Wir wissen sicher, dass diese Klingen wirklich rattenscharf sind. Am besten man nimmt die nackte Klinge selbst gar nicht in die Hand. Wenn die Mechanik im Handgriff nicht sicher funktioniert oder ist beim Klingenwechsel schwergängig, besteht höchste Verletzungsgefahr. Aufgrund nicht nur ihrer sprichwörtlichen Schärfe, sind Verletzungen damit immer schwerwiegend. Auch oder gerade deswegen sollte man sich vielleicht mehr als zwei Gedanken machen und auch nicht die allerbilligste Version kaufen.

    Das brauche ich bestimmt nicht weiter ausführen.

    Wenn man nun ein gutes Cuttermesser sucht, ist man von der Auswahl absolut überfordert. Das fängt schon im Baumarkt an, wo mindestens schon 5 Modelle angeboten werden. Oft braucht man bei Billigware nicht mal mehr als ein oder zwei Euro ausgeben. Wer tiefer gräbt findet viele Modelle mit Zusatzfunktionen oder auch Klingenmagazin. Egal wo man schaut, diese Dinger scheinen Streuware zu sein. Im Internet wird es dann unüberschaubar.

    Also, gesucht wurde ein Cuttermesser für die handelsüblichen und preiswerten Abbrechklingen. Wer es nicht weiß, es gibt drei Größen – 9, 18 und 25 mm Klingenhöhe. Ich wollte die Messer in 9 und 18 mm haben. Offenbar recht neu ist in der 9 mm Version die 30° Variante, die die Klinge spitzer macht.

    Mir waren folgende Eigenschaften wichtig:

    Kein Vollmetall

    (Da wohl kaum Stabilitätsprobleme zu befürchten sind, sind leichte Kunststoffausführungen handlicher.)

    Schlanke Ausführung, am besten mit rutschsicherem Griff.

    (Auch hier ist Handlichkeit Trumpf.)

    Sicher Bedienung auch mit Handschuhen

    Das wird gern vergessen, aber gerade diese Messer sollten nur mit Handschuhen benutzt werden.

    Klingenführung aus Metall bis zur Messerspitze

    (Damit ständiges Rein- und Rausfahren die Klinge nicht in den Griff schneidet. Zudem Verjüngung an der Spitze.)

    Einfacher aber sichere Klingenarretierung insbesondere bei der 18 mm Ausführung

    (Sonst besteht Verletzungsgefahr – Einhandbedienung sinnvoll)

    Kein Klingenmagazin

    (Klemmt oft, verdoppelt Griffdicke, umständliches Nachfüllen, Verletzungsgefahr, oft mehr fummelig als es nutzt)

    Einfacher Klingenwechsel ohne gleich das Messer zerlegen zu müssen

    Ohne Zusatzwerkzeug am Griffteil

    (Einfachheit, schlankes Design ist sinnvoller als Haken, Ösen oder andere abstehende Teile, die man meist auch nicht braucht.)

    Da mehrere beschafft werden sollten, vernünftiger Preis

    (Meine alten Cutter fliegen allesamt in den Müll um dann an einigen Stellen einheitliche Cutter zu haben. 10 € pro Stück sollten reichen.)

    Nach der freundlichen Beratung hier im Forum wählte ich aus:

    Tajima Edelstahl-Cutter LC390B für 9 mm 30° Klinge

    Olfa Cutter NOL-1 für 18 mm-Klingen


    Wenden wir uns zunächst dem kleineren Cutter von Tajima zu. Es dürfte so ziemlich der schlankeste und dünnste Cutter in dieser Gruppe sein. Wie man sehen kann, ist da keine überflüssige Kunststoffhülle zusätzlich drum. Daher ist der Griff auch nicht viel breiter als die Klinge selbst. Für filigrane und feine Arbeiten ideal. Erstmalig verwende ich nun die neuen 30° Klingen. Man sieht im Vergleich zur alten Version den Vorteil. Es geht schon in Richtung Skalpell. Nichts für Kraftakte, dafür sehr leicht. Für alle die auch gern mal einen „stinknormalen“ Bleistift einem schwereren Kuli den Vorzug geben. Der Klingenschieber rastet deutlich, lässt sich aber nicht feststellen. Zum Klingenwechsel muss die Klammer abgezogen werden. Diese Klammer hat einen Schlitz zum Brechen der Klinge.

    Zusätzlich wollte ich die Frage klären, ob beide 9 mm Klingenarten grundsätzlich in allen 9 mm Griffstücken passen und ob diese Klingen eine Vorteil bringen. Siehe insbesondere die Fotos.


    Der Cutter von Olfa ist deutlich robuster. Ich habe keine Zweifel daran, dass er auch den rauem Werkstattalltag standhalten wird. Dennoch gilt bei allen Cuttermessern die prinzipielle Bruchempfindlichkeit dieser Klingen. Schließlich haben sie mehrere Sollbruchstellen, die die Klinge bei Querbelastung brechen lässt. Das weiß jeder Nutzer dieser Messerart und benutzt es dementsprechend.

    Übrigens - ich habe es dem Forum zu verdanken, dass ich nun die Firmennamen „Tajima“ und „Olfa“ kennengelernt habe, die renommierten japanischen Messerherstellern gehören. Ich wusste gar nicht, dass eines meiner alten kleinen Cutter von Olfa ist und somit zu den qualitativ besseren Cuttern gehört.


    Abschließend noch ein Wort zu den Klingen selbst. Ich benutze Cuttermesser schon seit fast ewigen Zeiten. So werden die Ersatzklingen im 10’er Pack gekauft, ohne jedoch auf Markennamen zu achten. Mir ist in all den Jahren kein Qualitätsunterschied aufgefallen. Überhaupt kann man da schwer eine Aussage treffen, wenn man denn nicht ganz gezielt eine Auswahl verschiedener Klingen bereitlegt und damit einen festgelegten Test durchführt. Nur eines ist versichert. Der Klingenstahl ist ein Karbonstahl, was für einen harten Stahl spricht. Er dürfte zu den Sorten mit hoher Schnitthaltigkeit, hohe Anfangsschärfe, aber auch Rostanfälligkeit gehören.

    Zu den Fotos:

    Zu 1: Der 18 mm Cutter „Olfa NOL1“

    Zu 2: Der 9 mm Cutter Tajima LC390B

    Zu 3: Im Vergleich mein alter Cutter „Olfa Modell A“ mit Standard 9 mm Klinge zum neuen Tajima mit serienmäßiger 9 mm 30° Klinge, jeweils mit Klinge ausgeschoben in 1. Rast

    Zu 4: Beide 9 mm Klingen im Vergleich, oben die 30 ° Klinge, unten die Standard Klinge

    Zu 5: Es galt die Frage zu klären, ob beide Klingenarten in beiden Griffstücken taugen. Hier also mit vertauschter Klinge, ausgeschoben im 1. Rast. Somit 30 ° Klinge im alten Griff ist brauchbar, umgekehrt muss die Klinge zum 2. Rast ausgeschoben werden. Geht also, wenn auch nicht optimal.

    Zu 6: Vertauschte Klingen im 2. Rast

    Zu 7 und 8: Das wahrscheinlichste billigste Cuttermesser. Ich halte das für gefährlich. Zum einen keine Klingenführung aus Metall. Hier hat sie deutlich mehr Spiel, als beim Olfa. Wenn man den Klingenschieber zu weit nach hinten schiebt, stößt dieser die Endkappe ab und Klingenschieber fällt zusammen mit der Klinge ohne weitere Sicherung raus. Komischerweise geht das sehr leicht, während das Abziehen der Kappe per Hand sehr schwer geht.

    Beim Olfa muss die (rastende) Feststellschraube sehr weit ausgedreht werden, bevor man den Klingenschieber mitsamt der Klinge herausnehmen kann. Zum Bewegen bzw. Feststellen der Klinge reicht eine ¼ Umdrehung, wobei sich die Klingen erst nach 2 vollen Umdrehungen herausnehmen lässt.

      

    Foto 1 und 2

      

    Foto 3 und 4

      

    Foto 5 Foto 6

      

    Foto 7 und 8

    Nachtrag: Das Olfa NOL1 habe ich über eBay zu 8,25 € (plus Porto) und das Tajima LC390B über Amazon zu 3,20 € (plus Porto) bekommen. Ersatzklingen gibt es in Hülle und Fülle. Die 9 mm 30 ° Klingen sind etwa 30 % teurer und lassen sich weniger oft brechen. Das einberechnet verdreifacht den Preis. Aber ich habe 100 (!) Klingen für 15 € incl. Porto bekommen, so dass der Mehrpreis weitgehend uninteressant ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (18. März 2023 um 13:10)