Info zu Bügelspanner gesucht

Es gibt 582 Antworten in diesem Thema, welches 86.403 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Januar 2024 um 19:47) ist von jowald.

  • Heute kam eine Postsendung von pls92s mit Mustergeschossen, ich sage recht herzlichen Dank. Da ich denke das auch pls92s an das Prinzip der offenen Daten glaubt weil das inspiriert in Eigeninitiative neue Wege zu beschreiten werde ich die Spitzgeschosse exakt vermessen, was auch für andere Besitzer ausgefallener Luftgewehre in ungewöhnlichen Kalibern von Interesse sein dürfte, und die Daten hier einstellen.

    Ziel des ganzen ist es langfristig dahin zu kommen das Spitzgeschosse entsprechend den historischen Abmessungen selbst gepresst werden können.

    Um dieses Ziel zu erreichen wird es wohl darauf hinauslaufen das herkömmliche und günstige Luftgewehrgeschosse umgepresst werden.

    Wieso?

    Der Mensch ist geschaffen um tätig zu sein. - Friedrich der Große

  • Bei den schwedischen Excellent Gewehren ist ja auch das Problem das es keine passenden Diabolos in 5,4mm mehr zu kaufen gibt.

    Irgendwann im nächsten Jahr werde ich mit dem Umbau meiner Werkstatt und aufräumen bis ins letzte Regal fertig.

    Dann werde ich mir für meine Hebelpresse ein paar Matrizen drehen in denen ich die Diabolos auf ein kleineres Maß bringe.

    Grüße Jens

    Treffen tun die anderen ;)

  • alter Schwede,

    mit der Technolgie bin ich eigentlich vertraut hatte aber an Luftgewehrgeschosse dabei nicht gedacht. Schon seit vielen Jahren swage ich damit 14,75 mm Minie auf 15,25 mm für meine Husqvarna Modell 17a( auf Jagdschein). Die Husqvarna schießt eine Kugelpatronen Kal. 28 , natürlich mit Schwarzpulver, 90 grains passen da noch rein.

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    unter der Patrone eine 22 lfB zum Vergleich

    die Bleigeschosse müssen vorher natürlich gefettet werden da sich die Fettrillen sonst zusammendrücken

    Zum umpressen von Luftgewehrgeschossen in Spitzkugeln habe ich an meine Wiederladepresse gedacht weil das Ding eh für solche Arbeiten genutzt wird. Ich presse auch Mantelgeschosse in seltenen Kaliber um oder mache Teilmantelgeschosse aus Hülsen wie 401WSL Geschosse aus 9 mm Para Hülsen.

    Da liegt es für mich natürlich nahe auch dafür auf die Presse zu setzen. Außerdem sollte es etwas schneller gehen, denke auch daran das man das ausstoßen des fertigen Geschosses aus der Matrizen mit der Presse verbinden kann. Wenn der Setzstempel wieder runter geht müßte er dabei oben auf den Kopfstempel drücken und das Geschosse unten rausdrücken. Welche Erfahrung hast du mit dem Hohlboden gemacht? Klemmt sich das Geschoss mit dem hinteren Ende fest oder rutscht das leicht runter?

    so jetzt noch etwas Theorie, folgende Geschosse wurden mir zur Verfügung gestellt, ich nehme an das die Kaliberbezeichnung so von der Schachtel kommt

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    Kaliber - Durchmesser mm - Länge mm - Gewicht in grains


    4 mm - 4,00 - 4,84 - 6,6

    4,5 - 4,54 - 5,30 - 7,9

    5 1/3 - 5,35 - 5,88 - 11,7

    5,7 - 5,75 - 5,84 - 11,6

    5 3/4 - 5,84 - 5,56 - 13,4

    6 1/3 - 6,25 - 6,52 - 16,8

    das sind natürlich keine standardisierten Maße aber es es reicht als Überblick

    4 mm ist das Kaliber für spezielle Luftgewehre mit schwacher Feder wie dieses Modell das sich am Mauser Modell 71 orientiert

    https://forum.vintageairgunsgallery.com/oscar-will-ven…-pull-repeater/

    war erst neulich einer bei egun

    Das kleinste Kaliber mit dem leichtesten Geschoß bringt aus diesem Modell die meiste Leistung da die Feder durch die Art des Spannhebels nicht besonder stark sein kann.

    4,5 mm ist klar, für gezogene Läufe

    5 1/3 denke ich ist das gleiche wie 6 1/3 , hatte noch nie eine Waffe dieses Kalibers in der Hand aber 6 1/3 ist für Luftgewehre mit glatten Läufen.

    Da liegt es nahe das die 5 1/3 auch für glatte Läufe war. Wenn man diese Läufe dann gezogen hat dann brauchte man die 5,7 oder die 5 3/4 die ich nur für Varianten halte, eventuell Hersteller bezogen.

    6 1/3 oder 6,3 mm ist das Kaliber das man gewöhnlich bei wirklich alten Luftdruckwaffen mit glatten Läufen findet. Es könnte im 19. Jahrhundert das erste Kaliber gewesen sein das eine Standardisierung erfuhr und nach und nach von allen Büchsenmachern übernommen wurde.

    Das Feldkaliber heutiger gezogener Luftgewehrläufe ist übrigens ganz genau 6,29 mm . Man sieht das diese alten 6,30 mm Läufe irgendwann gezogen wurden und so das moderne 6,35 mm Kaliber entstanden ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von lancaster (21. Oktober 2021 um 21:37)

  • eine bitte hab ich noch, last uns alle kameradschaftlich miteinander umgehen auf das die faden noch 100 seiten lang wird

    ich muss morgen die kataloge mal durchsehen wann die diabolos auftauchen

  • es sieht so aus als wenn deine Spitzkugel ein Führungsband hätte, ist das so?

    42302802yj.jpeg

    42302803vf.jpeg

    42302805ql.jpeg

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    ich habe ein wenig dazu gesucht aber wieder nur deine waffe gefunden https://forum.vintageairgunsgallery.com/th-bergmann/bergmann-altona/

    der Lauf ist glatt? Sieht aus als wenn hinten ein konische Ansatz ist, vielleicht um der Spitzkugel einen gewissen Halt zu verleihen über das Führungsband?

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    hier war noch eins, stolzer Preis für ein beschnitztes https://www.gunfinder.de/angebote/5301564

    Ist mir jetzt nicht klar was das mit Langenhahn in Zella zu tun hatte, eher Schmeisser - Louis oder schon Hugo. Die Bergmann Fabrik war in Suhl.

    Wenn ich richtig erinnere hat das nach dem Weltkrieg einer von den Merkel Brüdern übernommen.

  • Guten Morgen.

    Um es kurz zu fassen:

    Das Gewehr ist an der Laufwurzel mit FLZ gestempelt, weil Friedrich Langenhan in Zella der Hersteller war.

    Gefertigt wurde es aber für den Automatenverkäufer Bergmann, der wiederum mit dem Waffen-Bergmann (Bergmann Pistolen und Co.) nichts zu tun hatte.

    Ja, Führungsband ist dran.

    Ich muss nachher mal gucken, ob ich die Unterlagen noch finde…

  • vielen Dank für deine Erklärung, trotzdem ziemlich selten bei der vermuteten Stückzahl von über 4500 heute, oder? Noch mal gefragt, glatter Lauf?

    die in USA wird jedenfalls auch als .177 angegeben, also auch in 4,5 mm gebaut.

  • Die Bergmänner gab es wohl in verschiedenen Kalibern. Bei der Ami-Waffe vermute ich, dass der Lauf da mal getauscht worden ist.
    Das Gewehr gab es ja auch aus normaler Produktion ohne Bergmann-Logo.
    Ja, der Lauf ist glatt.

    Das folgende habe ich von einem sehr netten Konatkt aus der Patronensammlervereinigung erhalten:

  • habe auch angefangen in die Kataloge zu schauen

    zuerst Stukenbrock 1913

    die üblichen Verdächtigen von Oskar Will, mal mit 6,2 und mal mit 6 1/3 beschrieben? ich halte 6,2 und 6 1/3 weiter nur für Varainten weil die Läufe mal so und mal so ausfielen

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    dazu Spitzkugeln, sehr merkwürdige 6,2 mm Rundkugel - sieht aus wie ein Einguss der nicht richtig abgeschnitten wurde

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    wenn man dann vorblättert findet sich als "Neuheit" ein Luftgewehr mit feinen Expresszügen, so hätte man es damals genannt was heute noch Standard für Luftgewehrzüge ist

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    darunter sind dann auch 4,5 mm diabolo abgebildet und dann kommt schon die Exzcellent

    hier im Braun &Bloem Munitionskatalog von 1925 sind die Diabolo's dann in 4,5 und 5,5 mm dazu offenbar eine Spitzkugel 4, 5 mm mit Führungsring

    braun&Bloem hat sogar die Spitzkugel in 6,5 und 7mm, auch die 6 mm ist abgebildet die vielleicht für Herrn Svensson Bergmann Altona war?

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    Es sieht also aus als wenn bis zum 1 Weltkrieg 1914 glatte Läufe Standard gewesen wären - mit Spitzkugel. Nach dem Krieg nimmt der verkauf von Luftwaffen mit gezogenen Läufen zu und der Diabolo verbreitet sich.

    der gezogene Lauf ist 1913 noch"Neuheit" aber der Diabolo kommt gleich mit da es wohl schwierig wäre eine Spitzkugel im Zugkaliber in den Lauf zu drücken. Beim Diabolo hat der Kopf Feldmaß und das Heck Zugmaß so das er sich leicht laden läßt.

  • noch ein Nachtrag, in Großbritannien wurden die Spitzkugel cup slug, hollow slug oder cat slug genannt

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    1936 Eley-Kynoch Katalog

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    das dürfte 4,5 mm , 5,5 und 6,3 mm sein, auch hier wieder diabolo für gezogenen läufe und spitzkugel für glatte läufe. offensichtlich haben die spitzkugeln einen führungsring! dazu noch 4,5 mm schrot für luftgewehre als billig version.

    ähnlich haben die auch die 6 mm , 7 mm und 9 mm Flobert als No. 1, 2 und 3 gallery gun bezeichnet

    4 Mal editiert, zuletzt von lancaster (23. Oktober 2021 um 13:53)