Derringer Liegi, RWS Plus Zündhütchen und 44er Bleikugel

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 10.289 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Dezember 2014 um 10:21) ist von hobbyschuetze123.

  • Hallo ! Vorderlader sind für mich neu. Ich überlege mir einen gebrauchten 44 Liegi Derringer zu kaufen. Da es für mich kein Schwarzpulver zu kaufen gibt überlege ich RWS Plus Zünder zusammen mit 44er Bleikugeln zu probieren. Frage: Reicht es dann auch ohne Indoor Kit aus damit aus 5m Entfernung in Kartons zu schießen oder reicht der Druck nicht aus ?

  • Das reicht bei weitem nicht.
    Rundkugeln werden beim VL auch mit einem Schusspflaster gesetzt. Erst dann ist die Sache dicht und die Kugel bekommt vom Laufprofil seinen Drall übertragen.
    Das Setzen geht dann recht schwer und wird schon mit Kraft in den Lauf geschoben.
    Für das Indoorschießen werden Kunststoffkugeln benutzt, die entsprechend leicht in und wieder aus dem Lauf gehen.
    Ansonsten verwende ich bei einem 45'er VL von Ardesa H&N Rundkugel 11,05 mm mit 0,2'er Patch (und 20 Grains SP Schweizer 2).

  • Mit Schwarzpulver siehts bei mir schlecht aus, habe keinen Schein dafür. Hab mir noch ein paar Infos im Web gesucht. Das Schweizer 2 ist doch für Gewehre und das Schweizer 1 für kurze Waffen oder? SW1 ist wohl feiner und SW2 gröber in der Körnung. Warum wird da überhaupt ein Unterschied gemacht?

  • Nein, das Schweizer Nr. 2 ist ein Kurzwaffenpulver.
    Mit der Körnung des Pulvers wird auch die Oberfläche verändert und damit kann man die Abbrandgeschwindigkeit steuern. Als Grundrgel gilt, dass das Treibladungsmittel möglichst komplett verbrennen muss, wie das Geschoss noch im Lauf ist. Diese Zeit ist nunmal bei Gewehren länger, so dass die Treibladung auch einen längeren Einfluss auf das Geschoss hat. Dann kann man langsameres, aber mehr Pulver verwenden, ohne dass es zu Gasdruckspitzen kommt.
    Ist noch Pulver zum Abbrand da und das Geschoss tritt aus der Laufmündung aus, hat man zwar ein schönes Mündungsfeuer, aber das hat keinen Nutzen zur Beschleunigung bzw. zur Energieerhöhung des Geschosses. Ist also nutzlos.
    Allerdings kann man die Abbrandgeschwindigkeit bei Sp nur in geringen Grenzen variieren. Das geht bei NC wesentlich besser.

    Es ist bei SP üblich die Körnung mit den Zusatzbezeichnungen FG, FFG, FFFG oder mit den Ziffern 0-5 zu kennzeichnen. Je mehr "F" oder je größer die Ziffer, desto feiner das Pulver.
    Die Bezeichnung entsprechen den Korngrößen:
    Fg = 0,900 - 1,360 (= gröbstes Pulverkorn)
    FFg = 0,670 - 1,360
    FFFg = 0,508 - 0,870
    FFFFg = 0,226 - 0,508 mm (= feinstes Pulverkorn)
    Mit der Korngröße kann man die Abbrandgeschwindigkeit in engen Grenzen beeinflussen.
    Zusätzlich das mehlfeine Zündkraut als Zündhilfe für Steinschlosswaffen für die Pulverpfanne.

    Übrigens hat das Pulver in Silvesterknallern nichts mit echtem Schwarzpulver zu tun. In den meisten Knallern ist das Pulver durch Beimischungen von Gips oder ähnlichen inaktiven Stoffen absichtlich pflegmatisch gemacht. Daher ist es eher grau, als kohle-schwarz. Offen brennt es langsam zischelnd ab, während echtes SP auch offen in Überschallgeschwindigkeit mit einem "Wupp" schlagartig abbrennt. Es ist unmöglich SP mit einem Streichholz zu entzünden. Man verbrennt sich unweigerlich die Knochen.

    Hier ein Foto Pulverflaschen Vihtavuori N140 und Schweizer Nr. 2 3FG
    http://www.pulverschein.de/Pulver.jpg

  • Das ist ja wirklich interessant und halt was ganz anderes als Dias oder BB´s zu verschießen. Ich versuche es jetzt mal auf ein Indoor Piston zu übertragen, ist ja meine einzige Möglichkeit ohne Schein. Wenn ich also ein Indoor Piston in eine VL-Kurzwaffe schraube, sollte das Loch wo das Gas des Schrotzünders zum Lauf hin austritt nicht zu klein sein, damit die Kugel schnell ihren Druck abbekommt bevor sie den Lauf verlässt.
    Schraub ich solch ein Piston jedoch in ein Gewehr sollte das Loch kleiner sein, damit das Gas aus dem Zünder eben langsamer austritt. Oder?

  • ok, ist zwar etwas OT aber da es hier unter anderem um korngrößen geht...

    mein kopf sagt mir feineres pulver hat mengenbezogen eine größere oberfläche und müsste somit schneller abbrennen als gröberes pulver.

    was ich aber so mitbekommen hab ist grad das gegenteil, böllerpulver ist anscheinend gröber als normales schiesspulver.
    kürzlich kam ein bericht im fernsehen, da wurde marmor abgebaut. marmor wird anscheinend mit schwarzpulver abgebaut da normaler sprengstoff zu schnell abbrennt und somit nur "kies" übrig wäre statt marmorblöcke.
    das SP das sie da gezeigt haben hatte ne korngröße von ca 5mm.

    also gehe ich davon aus das gröberes pulver doch schneller abbrennt als feines. oder lieg ich da falsch??

    klaus hilf mir mal auf die sprünge.

    Grüßle Torro

  • Die Bohrungen sind schon so wie das sinnvoll ist. Wäre die Bohrung zu groß, entweicht dort auch wieder Druck. Zumindest bei diesen "Indoor-Pistons" für Schrotzünder die ich kenne, werden diese nach Einlegen des Zünders verschraubt. Die sind relativ dicht.
    Außerdem immer daran denken - der Gasdruck darf (und soll auch) solange einwirken und und das Geschoss stetig beschleunigen, solange das Geschoss noch im Lauf ist.

    Wenn du Lust zum "echten" VL-Schießen gefunden hast, spricht ja nichts dagegen. Dann ist ein Verein mit VL-Schießstand nötig, sowie nach ein paar Monaten ein Fachkundelehrgang. Dann kann der Schütze ab dem Mindestalter 21 den Pulversschein (oder Sprengstofferlaubnis nach § 27 SprengG - wie er richtig heißt) beantragen. Waffensachkunde schadet nicht, ist aber dafür keine Voraussetzung. Auch eine WBK ist nicht nötig, solange man sich mit freien VL zufrieden gibt. Ist man aber Vereinsmitglied, kann später auch eine WBK beantragt werden und darauf mehrschüssige VL-Revolver erworben werden.
    Die Vereinspflicht scheint auf den ersten Blick hinderlich, jedoch darf man VL ohnehin nur auf zugelassenen Schießständen schießen.

    Ich erlebe es immer wieder - ein Jeder der zum ersten Mal VL schießt staunt über den dumpfen kanonenartigen Schuss und grinst von einem Ohr bis zum anderen. :rolleyes:

  • also gehe ich davon aus das gröberes pulver doch schneller abbrennt als feines. oder lieg ich da falsch??


    Umgekehrt - je feiner das Pulverkorn, desto größer ist seine (anfängliche) Oberfläche und brennt dadurch schneller ab und lässt sich auch leichter entzünden. Daher auch das mehlfeine Zündkraut für Steinschloss, wo nur geringe Funken zur Verfügung stehen.
    Böllerpulver ist eine Sonderform, die auch rechtlich unterschieden wird. Es ist zwar chemisch völlig identisches SP, aber wie der Name schon sagt, ausschließlich für Böller vorgesehen, wo es auf Abbrand(Qualitäten) nicht ankommt. Es ist eher minderwertiges, recht grobes Pulver, was auch nicht besonders gleichmäßig ausgesiebt ist.
    Pulverscheininhaber mit Vorderladereintrag dürfen kein Böllerpulver erwerben und verwenden und Böllerschützen umgekehrt auch kein Schwarzpulver erwerben. Paradox, ist aber so.

    Falls noch interessant:
    1 Kg einfaches Böllerpulver kostet 20 €, Schweizer Nr. 2 dürfte mit rund 50 € das Kilo zu den teuersten SP-Sorten gehören. Deutsches SP "Jagdpulver" liegt bei etwa 40 €.
    Mit einem Kilo SP kann man etwa 750 Schuss mit einem 45'er VL machen.
    Privat bekommt man üblicherweise den Erwerb von Mengen 5 - 20 Kg auf 5 Jahre genehmigt. Kann man aber mit Begründung auch erhöhen lassen. Lagerung ist in Nebenräumen aber nur bis 1 Kg erlaubt, in Nebengebäuden 3 Kg.

  • Also ich denk schon das echtes VL-Schießen mir Spaß machen würde. Ist einfach mehr zu tun und zu laborieren und das liegt mir. Finde ich jedenfalls interessanter als wenn ich einfach ne 9mm Para in eine PPQ & Co einlegen würde um dann damit Figuren am Stand zu schießen.

    Ja das Indoor Piston ist von oben zugeschraubt. Ich habe ich Sachen und das angebohrte Piston nun gebraut hier und habe mal versucht durch das Piston zu pusten. Wirklich sehr dicht. Nach oben kann der Druck vom Schrotzünder jedenfalls nicht weg, denke ich.

  • Hi,

    wenn Du keinen Sprengstoffschein hast, aber eine WBK, dann kannst Du Dir auch Schwarzpulver Presslinge kaufen, denn die zählen zur Munition.
    Nachteil der Presslinge ist der ziemlich hohe Preis ( 48 Stk. ca. 37,00 Teuro ) und der Abbrand läuft wohl nicht immer gleichmäßig ab ( stärkere Verschmauchung ) Aber zum probieren denke ich allemal geeignet.

    Gruß Dirk

    bekennender Haenel FAN :thumbsup:

  • Richtig, wobei aber diese wirklich nur zum Ausprobieren taugen. Alleine der Preis schreckt ab. Bei dem genannten Preis kostet ein Schuss sagenhafte 77 ct. Übliches SP per Kiloflasche kommt auf etwa 5,3 ct! Zudem kann man keinerlei Ladungsanpassungen vornehmen und wegen des exorbitanten Preises bekommt man die auch nicht an jeder Ecke.
    Da relativieren sich auch die gesamten Kosten bis zum Pulverschein schnell, zumal man damit deutlich flexibler (z.B. Schwarzpulverersatzstoffe, bzw. Wiederladen) ist.
    Kosten Pulverschein sind:
    Unbedenklichkeitsbescheinigung (im Mittel) 45 €
    Lehrgang 180 €
    (Anfahrt ggf. Pension?)
    Pulverschein selbst 100 €
    (Verlängerung alle 5 Jahre 50 €)
    Gebühren können abweichen!

  • Zitat

    also gehe ich davon aus das gröberes pulver doch schneller abbrennt als feines. oder lieg ich da falsch??

    Das Abbrandverhalten hat ungefähr das Aussehen einer Gaußkurve.
    Ganz feines Schwarzpulver ungekörnt brennt sehr langsam, mit steigender Korngröße brennt es schneller. Allerdings ab einer gewissen Korngröße wieder langsamer.

    Habe übrigents auch den Liegi Derringer, mit normalen Zundhütchen bewegt sich eine .435er Bleimurmel kein Stück. Die Pedersoli Indoor Piston´s passen auf die Waffe. Allerdings fliegen auch damit die Kugeln sehr langsam, muss an der Lauflänge liegen. Mit einer Pedersoli Le Page und Indoor Piston muss ich nicht so weit über den Kugelfang halten.

  • Man muss dazu sagen, dass es im Gegensatz zum NC Pulver beim VL keine Ladedaten hinsichtlich der Pulverart erfolgt. Das hat den Grund darin, dass die Abbrandgeschwindigkeit von SP sich mit der Beschaffenheit nur in sehr engen Grenzen regulieren lässt. Das hat zwar einen Einfluss auf die Präzision, jedoch keinen gefährlichen Einfluss auf Gasdruckgrenzen. Deswegen steht in den Beschussbescheinigungen nur das Gewicht von Schwarzpulver und Vorlage, hat jedoch keine Angaben zur Pulverart. Eine Ausnahme haben lediglich Schwarzpulverersatzstoffe, die anderes berechnet werden.

    Bei Patronenwaffen und deren Munition ist das gänzlich anderes. Dort muss zwingend die exakte Pulversorte in den Ladedaten genannt werden. Tatsächlich kann eine Verwechselung der Pulversorte und damit Abbrandeigenschaften eine Waffe sprengen. Zahlreiche Waffensprengungen resultieren meist nicht auf zu viel Pulver oder Hindernis im Lauf, sondern durch falsches (zu schnelles) Pulver. Insbesondere der Revolvercabrio ist "beliebt". Mit dem relativ langsamen N110 von Vithakraft darf man die Hülse bei 357/44 Mag komplett voll machen, bis es beim Geschosssetzen knirscht. Nimmt man jedoch die gleiche Menge aber ein schnelles Pulver der N 3'er Reihe, sprengt es die Waffe zuverlässig!! Bei Drücken von jenseits 6 - 7000 Bar platzt die Trommel auf, Rahmenbrücke fliegt (hoffentlich nach vorn) weg - Totalschaden. Davon gibt es zahlreiche Fotos im Netz.
    Z.B. hier:
    http://www.st-joh-schuetzenbruderschaft-molbergen.de/mediapool/82/8…/Cabriolets.pdf

    (Sorry für Abschweifung ;) )

  • Danke, das liest sich alles wieder sehr interessant für mich. Aber warum liest man dann im Web von der Gefahr von Laufsprengungen bei normalen VL-Waffen, wenns bei denen eher nicht möglich ist wenn man normales SP verwendet? Wenn ich mir so meine nun gebraucht erworbene Patriot 45 anschaue, kann ich mir auch nur schwer vorstellen wie ich diesen dicken Lauf sprengen kann, falls ich ihn vorne nicht gerade zu schweiße.

  • Natürlich kann man bei einem VL den Lauf sprengen, aber nicht durch überladen.

    Man kann den Lauf bis zum Rand mit SP füllen... Es passiert nichts, aber wehe man hat zwischen Ladung und Kugel einen Hohlraum, dann bläst sich der Lauf bis zur Sprengung auf.

    Solid, fantastic, aerodynamic, safe, honest, sometimes evil. Attractive to have, bloody when you don't have her.
    When she talks, she talks about death. My Azra saves non-life imagination. We love you Azra, because you are evil.

  • Einen VL zu sprengen ist "fast" nicht möglich. Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber würde man den Lauf komplett mit SP vollstopfen wird das SP mit dem ersten Druckaufbau unverbrannt aus dem Lauf geblasen und "wahrscheinlich" auch nichts weiter passieren. Viel gefährlicher sind da Hohlräume zwischen der Treibladung und dem Geschoss. Das kann durchaus Laufaufbauchungen verursachen und im Extremfall den Lauf zum Platzen bringen, bzw. das Piston- oder Schwanzschraubengewinde reißt aus.

    Bei Waffensprengungen muss man immer unterscheiden bei welcher Waffe und unter welchen Umständen das passiert ist. Nebenbei ist auch noch erwähnt, dass es bei VL Revolvern zu Nebenzündungen der Nachbarkammern kommen kann, wenn entweder kein Zwischenmittel oder nicht alle Pistons mit ZH bestückt waren. Das hat aber mit einer klassischen Waffensprengung durch Überdruck nichts zu tun.
    Die allermeisten Waffensprengungen passieren aber mit Patronenwaffen und das häufiger bei falschem Pulver oder Hinderniss (Geschoss) im Lauf.

    Aber egal - man hat sich an Ladedaten zu halten und dann passiert bei ordnungsgemäßer Waffe auch nichts.

    Zusätzlich:
    PS: Ich behaupte, dass bei Patronenwaffen kein Pulver in der Hülse weit gefährlicher ist, als (geringfügig) zu viel Pulver. Das ZH treibt das Geschoss in den Lauf und bleibt stecken. Bemerkt der Schütze mangels fehlendem Rückschlag und Knall das nicht und denkt an ein fehlerhaftes Nicht-Zuführen der Patrone und kontrolliert in der Folge nicht den Lauf, ist der nächste Schuss fatal. Ich kenne persönlich zwei Waffensprengungen dieser Art, die aber für den Schützen glimpflich ausgegangen sind.
    Zu viel Pulver ist fast kaum möglich, denn die allermeisten Laborierungen haben eine Ladedichte > 0,5, bei Langwaffenpatronen > 0,8. D.h. eine Hülse ist dann bis zum Geschossboden zu mindestens 50 bis 80 % gefüllt. Würde man aus dem Pulverdosierer eine zweite Schüttung in dieser Hülse machen, läuft die Hülse über, bzw. man kann das Geschoss gar nicht setzen. Das muss zwangsläufig auffallen.
    Zusammen mit verwechseltem Pulver in der Patrone beim Wiederladen sind das die beiden häufigsten Ursachen einer Waffensprengung. Daher immer nur eine Pulverfllasche auf dem Tisch!
    Zusätzlich kann auch ein vergessener Faden eines Putzlappens im Lauf, das Ölbad im Lauf oder der Jäger, der beim Bücken den Lauf in den Dreck tunkt und ähnlich gelagerte Sachen zur Waffensprengung führen. Das ist aber eher selten.

    2 Mal editiert, zuletzt von Floppyk (21. Dezember 2014 um 14:40)

  • Ok. Also richtig zu stopfen/laden ist also ganz wichtig. Ich versuche mir gerade vorzustellen wie das früher zur Zeit der VL wohl so war. Es waren ja sicher nicht nur Profis die mit diesen Waffen rumliefen. Die hatten dann ein Säckchen mit mehr oder weniger gutem Pulver, geschätzt und reingekippt und dann zugestopft, oder? Teilweise haben die die VL sicher geladen unter der Kleidung geführt. Wenn ich mir das so vorstelle.. ein wenig mulmig wird mir bei dem Gedanken.
    Oder gab es in dieser Zeit ständig Unfälle, wo sich jemand was weggeschossen oder gesprengt hat?

  • Sicher wird es früher Waffensprengungen gegeben haben, zumal es früher keine Beschusspflicht gab. Dort musste der Büchsenmacher im Beisein von Zeugen mit seiner gefertigten Waffe einige Schüsse abgeben.
    Ein geladener VL wohl möglich mit aufgesetzten ZH ist immer gefährlich, zumal VL keinerlei Sicherungen verfügen. Fällt die Waffe unglücklich auf den Hahn knallt es. Aber keiner führt mehr so ein Ding, bundesweit vielleicht 6 Jäger mal ausgenommen (die aber das Zündmittel auch erst kurz vor dem Schuss aufsetzen werden).
    Unfälle gibt es immer und überall. Aber im Schießsport sind sie Gott sei Danke selten. Der gefährlichste Part an der Sache ist das Schwarzpulver selbst. Manchmal habe ich den Eindruck, dass manche meinen, dass dieses eher alte historische Treibmittel wenig taugt und demnach auch nicht so gefährlich ist. Nitrocelluose klingt wegen dem Beinamen "Nitro" schon brisanter, auch weil es bekannt ist, dass schnelle Sorten mit bis zu 30 % Nitroglycerin versetzt ist. Das muss doch gefährlich sein. Nein, in diesem Zustand sind alle NC Pulver weitaus handhabungssicherer als SP. Deswegen ist uns (Erlaubnisinhaber) auch in etwa die dreifache Lagermenge erlaubt, als SP.

  • Also ich merke das ich anfange mich auch geschichtlich für die VL zu interessieren. Kann mir jemand dazu ein gutes geschichtliches Buch empfehlen was sich interessant liest und wo es viel um die Handhabung und Technik der VL geht?

    Wenn ich so meinen Derringer anschaue kann ich mir gut vorstellen das es damit viele Unfälle gab. Da braucht man den ausgeklappten Abzug nur anzupusten und es knallt. Diese Derringer waren ja wahrscheinlich zur Nahverteidigung gedacht. Also wurden diese Giftzwerge doch sicher geladen geführt damit es auch Sinne machte. Meine Güte... :rolleyes: Und wo die Kugel damit traf konnte man ja auch nicht so genau sagen. Alles sehr interessant wie ich finde :^)