Vorderlader Kanone Energie

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.229 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Dezember 2014 um 11:43) ist von Floppyk.

  • Ich hatte mal eine nette Old Ironside im Kal. .69, was metrisch 17,53 mm entspricht. Wenn man ein Standard 0,2 mm Schusspflaster verwendet, passt eine 17,15 mm Rundkugel. Diese Kugeln wiegen 461 Grain = 29,87 Gramm.
    Nun ist das nicht einfach die Geschossgeschwindigkeit zu messen. Erstens darf die Lichtschranke wegen dem reichlichen Mündungsfeuer, Pulverdampf und -Partikel nicht zu nah an der Mündung stehen und zweitens kann man mit Kanonen nicht so exakt zielen, so dass die Sicherheit der Lichtschranke gewährleistet ist. Das verschärft sich noch, weil die Lichtschranke mehrere Meter von der Mündung entfernt stehen muss.
    Daher kann ich mit plausiblen Messwerten nicht dienen.
    Geht man aber davon aus, dass die Geschwindigkeit üblicherweise irgendwo bei 200 - 250 m/s liegen dürften, errechnen sich mit o.a. Geschossgewicht 934 Joule. Das mag auch ein gutes Stück darunter oder gar darüber liegen. Aber als Anhaltspunkt sollte das reichen.

    Allerdings relativiert sich das schnell, denn die gleiche Kugel aus einer langläufigen Muskete verschossen erreicht ganz andere Energien, die sicherlich leicht bei 2000 Joule und mehr liegen dürften.
    Die DWJ hat mal die Frage geklärt, ob die gesetzlichen Anforderungen zur Jagd auf Hochwild mit einem VL-Gewehr zu erfüllen wären. Dazu sind mindestens 2000 Joule in 100 m Entfernung von Nöten. Wenn ich mich recht erinnere, gelingt das mit einem VL-Gewehr im Kal. .45 nur schwer, sicher aber ab Kal. .54.

    Man darf sich nicht täuschen lassen. Auch VL haben ordentlich Energie und auch Präzision, die unter günstigen Bedingungen sogar besser als moderne Patronenwaffen sein kann. (Test in einer Visier im Vergleich VL Unterhammer .36 gegen Sig Sauer 45 ACP unter Matchbedingungen. Der VL war genauer!)

    Also ich bräuchte nur so ein paar infos über m/s, wieviel schwarzpulver usw.


    Die Energie interessiert den Sportschützen im Prinzip nicht. Bei VL überhaupt nicht. Die Ladedaten lernst du im nötigen Kurs zum Pulverschein kennen, den du vor Antrag einer Erlaubnis als Fachkundenachweis nunmal benötigst.
    Faustformel ist aber bei VL- Kurzwaffe = 0,1 g bzw. Langwaffe = 0,25 g pro Millimeter Kaliber.
    Die Beschussladung, sowie die maximale Gebrauchsladung einschließlich Vorlagengewicht ist immer in der Beschussbescheinigung angegeben, die jedem VL beiliegen sollte.

    2 Mal editiert, zuletzt von Floppyk (8. Dezember 2014 um 11:56)