Kornoptik oder Diopter-Optik?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 6.315 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Juni 2013 um 19:26) ist von emgee.

  • Hallo Schützen,
    Ich habe an mein Walther LGR das Gehmann 570 Diopter Iris mit Optik gekauft. Tolles Teil, finde ich.

    Meine Frage ist, in Vergleich, wie ist dagegen ein Kornoptik, zum Beispiel mit verstellbaren Iris, und das 1.5 Vergrößerung?

    Ist das Ziel Bild (10 Meter) gleich?

    Abgesehen von Farbfiltern, ist das Bild, also das Ziel vergleichbar mit Diopter-Optik?

    Hat jemand Erfahrung mit diesen wohl kleinen aber Kostspieligen Teilen?

    Ich bin Senior, und das verstellbaren Iris ist schon eine deutliche Verbesserung im Sehfeld. Die Farb Filtern sind auch gut mit verschiedenen Lichtverhältnissen. Aber taugt ein Kornoptik was?

    Danke im voraus.

  • Nach meiner bescheidenen Erfahrung (bin Auflageschütze) hilft nur ausprobieren.
    Ich persönlich bin zum einfachen (selbstgeferigten) Blechringkorn zurückgekehrt (Durchmesser 5,3mm).
    Vor meiner Augen-OP (Grauer Star) habe ich mit Farben, Durchmessern, Recht- und Dreieckskornen
    experimentiert, hat aber alles nicht wirklich was gebracht.

    Einfach mal klein beginnen ohne kostspielige Experimente !

  • Noch ein Nachtrag:
    Eine verstellbare Iris hat sich bei mir durchaus bewährt, je nach Tagesform verstelle ich zwischen 0,8 und 1mm Durchmesser.
    Für mich bringt das was.

  • Ich glaube, hier werden Äpfel mit Birnen verglichen.
    Das Ringkorn soll in seiner Größe so bemessen sein, dass es einen weißen Rand um den schwarzen Spiegel belässt. Wie groß dieser aber ist, bleibt in gewissen Grenzen Geschmachssache. Außerdem gibt es beim KK Gewehr mehrere Disziplinen, die auf 50 und 100 m geschossen werden. Dazu müsste man das Ringkorn wechseln oder eben anpassen, wenn man sich ein verstellbares Ringkorn geleistet hat.
    Eine Irisblende im Diopter hat eine völlig andere Aufgabe. Im Idealfall sieht man das Ringkorn und den schwarzen Spiegel im Ziel gleich scharf. Je älter aber der Schütze wird, so wird sein Auge im Alter die Tiefenschärfe zug um zug verlieren. Wenn man nun eine Irisblende im Diopter setzt, so kann man durch verkleinern des Lichtdurchganges eine größere Tiefenschärfe erreichen. Das funktioniert exakt genau so, wie ein Kameraobjektiv. Je kleiner die Öffnung bzw. je größer die Blendenzahl, so größer wird die Tiefenschärfe auf den Fotos.
    Will man das Ziel etwas größer machen, so kann man zusätzlich entweder eine Linsenoptik im Diopter oder im Korntunnel setzen. Letzteres wird auch Adlerauge genannt. Das holt das Ziel etwa auf 7,5 m heran. Wer nach dem Regelwerk des DSB schießt, dem erlaubt die Altersklasse ab 46 Jahre eine (!) Optik bis max. 0,5 Dioptrien, um die Altersfehlsichtigkeit etwas auszugleichen. Aber es immer nur eine Optik, entweder im Diopter oder im Korntunnel zusätzlich zur Brille erlaubt.

    Deswegen sind das alles unterschiedliche Sachen mit verschiedenen Wirkungen.

  • Danke Floppyk, das hilft mir.

    Mit Diopter Optik sehe ich der Korn als sehr schwammig, aber das Ziel ist sehr gut und Klar. Auch ist eine Umrandung um das Ziel, ich hätte es aber gerne etwas kleiner. Ist aber OK so.

    Ich habe beim Versand Händler eine Kornoptik mit verstellbaren Iris mit 1.5 Vergrößerung gesehen und ich denke es ist für mich nicht so gut wie das Diopter Optik.

    Ich bin 62J, aber ich schieße 10 Meter Zuhause, nicht im Verein.

    Danke für das Info.

  • Prima!
    Aber man kann und darf auch im Verein mit 62 Jahren schießen ;)
    BTW: Wenn man nicht irgendeiner Sportordung verhaftet ist, kann man im Diopter und im Korntunnel einsetzen. Ich vergaß bei der Irisblende noch - kein Vorteil ohne Nachteil. Das gilt auch für die Irisblende wie auch für eine Objektivblende einer Kamera. Je kleiner die Blendenöffnung, desto größer wird zwar die Tiefenschärfe, aber desto mehr Licht geht auch verloren. Die Belichtungsautomatk einer Kamera gleicht das mit einer längeren Belichtungszeit aus. Der Schütze muss dann das Ziel besser beleuchten. Irgendwo ist es immer ein Kompromiss, den man aber einstellen kann.

  • :thumbup:
    Eine wirkliche Verbesserung ist das Diopter Blende als solche! Das Ziel ist sehr Klar geworden und vor allem auch heller.

    Ich werde mich näher damit beschäftigen. Vielleicht preislich interessant wäre doch ein Adlerauge und verstellbare Korn für ein anderes Match LG das ich sehr gerne schieße.

    Auf jeden Fall ist das LGR ein besseres Gerät dank Diopter Iris und Optik.

    PS: Floppyk, Ich habe anderswo hier im Forum von 2009 eine ähnliche Topic gelesen. Auf jeden Fall kaufe ich ein Diopter Iris mit das Adlerauge!

  • Also heller wird das Ziel durch eine Irisblende nicht. Sie kann nur zugedreht werden, was dann Licht kostet, jedoch die Tiefenschärfe vergrößert. Bei meinem LG/KK kann ich die Iris fast ganz zudrehen, so dass kaum noch Licht durchkommt. Sehen kann man dann nix mehr.
    Wenn du in ein Fachgeschäft gehst, wird man dir sicher auch Optiken als vorschraubbare Vorsätze zum Diopter zeigen. Die beinhalten auch wechselbare Farbfilter. Im Prinzip sollen die Farbfilter einen Kontrastgewinn bringen, insbesondere wenn sie die Lichtbedingungen verschiedener Schießstände ändern. Ich habe das wieder runtergeschraubt. Denn jeder Farbfilter kostet wieder Licht. Da drehe ich lieber die Iris ein Stück weiter zu, als das mir ein farbiges Zielbild was bringt.
    Letztlich sei noch erwähnt, dass man mit so einem Dioptervorsatz locker 150 € ausgeben kann (Gehmann,Centra). Auch so ein verstellbares Ringkorn liegt nahe am dreistelligen Bereich. Letzteres halte ich für überflüssig, denn wenn man sich an eine Ringkorngröße gewöhnt hat, bleibt man dabei. Im Vereinsschießen sind Spiegelgröße und Entfernung zum Ziel feste Größen, die sich nicht ändern. Daher reicht eine einmal richtig ausgesuchte Ringkorngröße aus (Ausnahme KK auf 100 m).

  • :thumbup:
    Eine wirkliche Verbesserung ist das Diopter Blende als solche! Das Ziel ist sehr Klar geworden und vor allem auch heller......

    Was meinst Du mit heller geworden?
    Ist genau das Gegenteil von dem was Floppyk gerade vorher richtig beschrieben hat.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Ich kann mir vorstellen das ich mir selbst täusche. Heller erscheint es mir mit Diopter Irisblende. Womöglich weil das Ziel klarer ist. Auf jeden Fall eine Verbesserung. Da das Zimmer (Souterrain) in dem ich meinen Schießstand habe, wechselnden Lichtverhältnissen aufzeigt, hat diese Farbfiltern auch Positives gebracht.

    Einmal eingestellt, erscheint mir jetzt ein Iris am Korn auch als übertrieben. Wenn der Balken in Korntunnel unscharf ist, aber das Ziel gut Sichtbar ist und Klar ist, was brauche ich mehr?

    Diese Spielerei ist aber schon kostspielig. Auch habe ich festgestellt, das Gehmann 570R schraube ich einfach ab und wieder auf ein anderes LG. Geht auch.

  • Ja, das Erlebnis durch vorgesetzte Irisblende wesentlich schärfer zu sehen als vorher, täuscht da sicher die Sinne, und man meint auch heller zu sehen.

    Das mit der abnehmenden Helligkeit habe ich bei mir durch eine Leuchtstofflampe direkt am Ziel gelöst. So hat man immer die gleich gute Ausleuchtung.

    Ich komme aber jetzt immer mehr durch schlechter werdende Augen in den Bereich wo ich zum Ausgleich um ein Zielfernrohr nicht mehr drum herum komme.

    Den Kopf nicht nur zum Haare schneiden nutzen

  • Genau. Ich dachte langsam muss ich einiges an Scheinwerfer montieren um das Ziel besser zu sehen! :D Nix da.

    ZF's habe ich auch probiert, und gute Erfahrungen mit Nikko Sterling Gold Crown, aber ich mag sie nicht sonderlich auf 10 Meter und draußen schieße ich nicht.

    Das Gehmann Diopter mit Optik ist gut genug für mich jetzt.

    Nur, Fliegen sehe ich besser auf 10M mit das Nikko auf mein Diana 75! Butter aufs Brett und die Fliegen können kommen. Aber nur bei Langeweile. :D