Liebes Forum, ich habe eine schwierige Frage.
Es geht um ein Gewehr 98, welches ich gern zu Dekozwecken wieder etwas in Stand setzen möchte.
Die Waffe war ein Geschenk, in einem erschreckendem Zustand.
Brünierung und Schloßteile unbeweglich, Rost über Rost, allein das Gangbarmachen des Mauserschloßes hat
ca. 10 Stunden in Anspruch genommen. Holzteile und Schaft mehrfach durchbohrt und in jeder Hinsicht
unnachsichtig behandelt.
Ich habe in meiner Aufarbeitung dessen bereits viel erreicht.
Mauserschloß und Lauf sind von Rost befreit.
Mechanik ist wieder gangbar, Gewehr ist von der Mechanik her funktional.
Magazin + Patronenlager sind wieder gangbar.
Mit viel Liebe und Hingabe, wurden die durchbohrten Löscher in Schaft und Handstück ausgefüllt und versiegelt,
sowie auch eine Lackierung und Ölung folgt.
Eine WEB ist vorhanden, ich schieße ebenfalls (im Verein) eine Mosin Nagant und ein K98K.
Somit habe ich auch eine Berechtigung zum führen scharfer Waffen.
Bei diesem Gewehr (ein anderer würde es sicherlich in den Müll werfen, in seinem Urzustand wie ich es erhielt)
ist ein Beschuß unmöglich (und auch nicht das Ziel, weder zu Salut, noch zu Scharfbeschuß).
Sämtliche beschußfähigen Teile, sind (in meinen Augen) "überentmilitarisiert" d.h. man hat es hier "zu gut" gemeint.
Folgende Sicherheitsmaßnahmen wurden ergriffen:
1. - der Lauf ist von einer ca. 40 cm. langen Stahlrohrstange durchschweißt, die einen Beschuß, selbst
zum Salut unmöglich machen würde.
2. - Der Schlagbolzen ist ausgebaut (vorher war er abgesägt, ich habe ihn d.h. selbst verkürzt so das ein
Anschlag auf eine Patrone unmöglich ist)
3. - Der Lauf ist mehrfach durchbohrt (nicht nur oben angebohrt, wie bei Salutgewehren, sondern durchbohrt!)
Somit ist ein scharfer oder auch ein Salutbeschuß, absolut auszuschließen!
Mich stören nun 2 Dinge, die ich in Dekozwecken gern umsetzen würde.
1. - das Patronenlager im Lauf ist "durchsplintet" d.h. es ist nicht möglich, eine Dekopatrone zu laden - und wieder
zu entladen. Ich möchte diese Funktion jedoch gern erhalten.
2. - Das Gewehr wurde zu "Wendezeiten" entmilitarisiert d.h. es liegt kein BKA Stempel vor, es liegt auch keine
Abnahme durch das BKA vor. Generell handelt / und handelte es sich, um eine Menge an "Metallschrott"
Erhalten möchte ich diese Waffe gern zu Dekozwecken, da sie eine wahre Seltenheit ist. Die komplette Nummerierung ist
durchlaufend, und das Gewehr 98 wurde wesentlich weniger hergestellt als der K98(k)
Besonders die durchlaufende Nummerierung sämtlicher Teile, sowie der Originalerhalt mit sämtlichem Zubehör (Außer leider
dem Bajonett) ist bei Erhalt einer eigentlich "schrottreifen" Dekowaffe, für mich ein Highlight.
Das richten sämtlicher Funktionsteile, nahm bereits so viel Zeit in Anspruch, das ich mit "kleinem Geld" ein schönes
Ausstellungs / Dekostück erstellen möchte.
Jetzt habe ich 2 Fragen:
1. - Muß ich mit einer solchen Waffe - die keine mehr ist - noch beim BKA antanzen und dort einen "Sicherheitsstempel"
draufsetzen lassen? Normal pflastern die mir noch das Patronenlager zu - dann habe ich das Gegenteil von dem
was ich haben will.
2. - da das Patronenlager im Lauf gespintet ist, möchte ich diesen Spint gern entfernen. Ich möchte mit Dekopatronen
die Möglichkeit erhalten, das Magazin zu laden, und wieder zu entladen. Normal bekommt man selbigen Splint
problemlos mit Bohrmaschine oder Drehbank raus. Macht auch nichts, wenn der Lauf komplett durchbohrt wird,
es soll ja lediglich eine Deko / Lade / Entladefunktion bestehen.
3. - vielleicht hat jemand hier damit Erfahrungen.
Ich möchte (da eine Brünierung bedeutend zu teuer, und auch zwecklos zu einer solchen Dekowaffe wäre) gern
Lauf und Metallteile lackieren. Im Moment experimentiere ich mit Metalllacken, die möglichst matt sind, und
eine möglichst gute Endwiedergabe bei Pflegeleichtigkeit ergeben (d.h. das das Gewehr so aussieht wie es
aussehen sollte, aber pflegeleichter, nicht zu ölen, und möglichst über Jahre so haltbar / ansehnlich bleibt).
Wenn dazu jemand schon Erfahrungen gesammelt hat - ich möchte ungern das Geld ausgeben, die Waffe
brünieren zu lassen. Das würden weder Zustand noch Alter im Preis rechtfertigen, vor allem auch deshalb,
da das gute Stück nur zu einzig und allein Dekozwecken nütze ist und bleibt.
Ich war bei uns im Ort bereits beim Waffenhändler meines Vertrauens. Selbiger bot mir an, "setzen Sie doch
einen neuen Lauf ein, da können Sie schießen, haben Freude an der Rekonstruktion des Schaftes (die er
für seht gut befand) und melden die Waffe über Ihre WEB einfach mit an.
möchte ich aber nicht, da dies die Nummerierung der Teile zerstört.
Auch wenn als "Sammlerwaffe" natürlich nach Lackieren der Metallteile und Instandsetzen des Schaftes
nicht mehr viel Sammlerwahn bleibt, so möchte ich die durchgehende Nummerierung wenigstens
als Geschichtsandenken behalten - Febel von mir, und nicht durch Neuteile ersetzen lassen.
Mein K98 besteht bereits aus 4 Nummerierungen - das reicht dann auch.
Das funktioniert zwar prima, aber schöner wäre es, wenn es noch das Original wäre, und nicht
aus X Gewehren und Ersatzteilen zusammengestückelt.
Ich freue mich sehr über Antworten.
der Alte.