Neue Flinte für Sportschütze zu passablen Preis?

Es gibt 43 Antworten in diesem Thema, welches 12.466 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Januar 2012 um 18:35) ist von Jogi79.

  • Hallöchen,

    wollte mal fragen ob jemand von euch Erfahrung mit neuen Flinten von Akkar, Scirocco oder Hoglu gemacht hat? Speziell die Langlebigkeit für Sportschützen (ca. 800 Schuss/Jahr) würde mich interessieren.


    Dank und Gruß,

    Jogi

    EWB-Waffen: Remington 700 CDL, Oberland Arms OA-15 BL2, Forest Favorit, Remington 887 Nitro Mag Tactical, Tanfoglio Stock III & Mosin Nagant M91/30
    F-Waffen: Beretta M92 FS, Colt 1911, Walther CP 99 Compact, Röhm TM Trainer Combat Rifle LS // Haenel Suhl 303-4
    SSW: Colt Double Eagle Combat Commander Shining // Zimmerkaliber: Weihrauch Arminius HW 4/4" (4 mm M20) und 6" (4mm R)

    Einmal editiert, zuletzt von Jogi79 (27. Dezember 2011 um 12:40)

  • Ich würde die erste Flinte nicht so teuer einkaufen und Erfahrungen sammeln. Nicht weniger wichtig ist ein Büma, der den Schaft einer Flinte dem Schützen anpassen kann. Sonst wird das nix. Eine Flinte von der Stange passt selten.
    Sportliche Flinten brauchen einen Wechselchoke. Ansonsten schießt man eine Flinte nicht aus. Bei regelmäßiger Nutzung eine etwas gründliche Reinigung nach ein paar tausend Schuss.
    Bei Gebrauchtkauf auf spielfreien Verschluss achten. Er solte satt ins Schloss fallen, dabei den Verriegelungshebel nicht nachdrücken. Er darf etwas schief stehen und steht dann eher für Reserve im Verschluss.
    Für sportliche Flinten ist die Magnumeignung - also die 76 mm Patronen - überflüssig, da sportlich bei Trap und Skeet sowieso nicht zugelassen. Da es aber neue Flinten nur im Magnumkaliber gibt, muss man beim Bedürfnisantrag das berücksichtigen. Sofern man auf einen Voreintrag angewiesen ist, kann man keine neue Flinte im Kal. 12/76 kaufen, wenn der Voreintrag bedürfnisgemäß 12/70 lautet. Wer eine gelbe WBK oder den JS hat, ist dieser Hinweis uninteressant, da er ohne Voreintrag kaufen kann. Das Standardkaliber der Flinten ist 12/76, wobei die Patronen 12/65 od. 12/70 mit Vorlagen von 2 mm/24 g bis 2,8 mm/28 g zulässig sind. Alles darüber ist zumindest im DSB auf den üblichen Skeet/Trap unzulässig. Aber keine Sorge, auch die machen dem ungeübten Schützen nach ein paar Durchläufen ne blaue Schulter.
    Letztlich - Pumpen sind im DSB verboten.

    Die Waffe und die Munition sind übrigens recht preiswert. Günstige Trapmnition kostet ab ca. 5€ pro 25 Schuss und dürfte somit auf das Niveau günstiger 9 mm PAK liegen (wobei klar ist, wo mehr drin ist :D ). Aber ein Durchlauf mit 15 Wurfscheiben kosten gerne 4€ und mehr und pro Tag kann man schon mehrere Durchläufe schießen ( so denn die Schulter das mitmacht).

    Ansonsten - Flintenschießen ist geil. Viel Spaß damit.

    Ich vergaß - meine Hauptflinte ist eine Miroku MK 10 Trap (ist Browning), Frau schießt ne Frankonia Schirocco)

  • Irgendein Baikalmodell hattem wir in der Jägerausbildung. Ich fand das Teil schwer und etwas grobschlächtig verarbeitet. Mag wohl funktional sein, schön ist aber anders. Also eher reines Zweckteil für die Jagd im Regen, womit man auch mal den Stacheldrahtzaun runterdrücken kann.
    Wenn ich mich recht erinnere, haben die auch keinen Wechselchoke. Das wäre für den sportlichen Einsatz ungünstig. Ich bin da mit den Modellen aber auch nicht auf dem neuesten Stand.


  • Günstig und Robust, aber nicht schön. Baikal Tundra.

    Gruß Kante

    Wirklich hässlich ist die aber auch nicht.
    Eher schlicht, aber...das Auge schießt ja mit!

    Gruß Nico

    AGB:
    1. Da der Autor dieses Schrifstückes Künstler ist fallen alle ortographischen Fehler unter die Künstlerfreiheit.
    2. Betreffend der Grammatik - siehe 1.

  • Gibt es auch mit Wechselchokes, ca.600€ Was nützt mir die Schönheit einer 500 € Flinte , wenn sie nicht lange hält. Wobei ich zu den wohl meist türkischen Fabrikaten keine Erfahrung habe.Meine Tundra ist bestimmt 20 Jahre alt,aber wie gesagt wohl sehr Robust. Ein Frankonia Verkäufer hätte mir auch eher zu Baikal als zB. zu Gladius geraten.

    Gruß Kante

  • Flinten werden in Rußland nicht nur von Baikal hergestellt. Einen vorzüglichen Ruf haben die Produkte des Zentralen Forschungs- und Konstruktionsbüros für Jagd- und Sportwaffen in Tula (siehe hier und hier), die unter dem Namen "MZ" (auch "MC" oder "MTs" geschrieben) laufen. Auf Rang zwei in der Beliebtheit stehen die Baikal-Flinten von Izhmech in Ishewsk, auf Platz 3 folgt schließlich das Tulaer Waffenwerk (TOZ).

    Suum cuique.
    "Blessed are those who, in the face of death, think only about the front sight." - Jeff Cooper

  • Die anderen Marken hab ich bei den Büma's und auch bei Franzkonia gar nicht gesehen. Schon etwas seltener zu bekommen oder?

    EWB-Waffen: Remington 700 CDL, Oberland Arms OA-15 BL2, Forest Favorit, Remington 887 Nitro Mag Tactical, Tanfoglio Stock III & Mosin Nagant M91/30
    F-Waffen: Beretta M92 FS, Colt 1911, Walther CP 99 Compact, Röhm TM Trainer Combat Rifle LS // Haenel Suhl 303-4
    SSW: Colt Double Eagle Combat Commander Shining // Zimmerkaliber: Weihrauch Arminius HW 4/4" (4 mm M20) und 6" (4mm R)

  • Hallo zusammen,

    wie an anderer Stelle schon erwähnt bin ich gerade dabei, den Jagdschein zu machen, und da stellt sich mir folgende Frage: kann es rechtliche Probleme geben, wenn ich eine über den JS erworbene Waffe sportlich nutze? Oder eine als Sportwaffe bewilligte jagdlich? Kann es sogar so sein, dass man mir meine zwei jagdlichen Kurzwaffen verwehrt mit der Begründung, dass ich schon fangschußtaugliche Kurzwaffen als Sportschütze besitze?

    Rein intuitiv nehme ich mal an, daß es unproblematisch ist, jagdlich besessene Waffen mit auf den Sportschützenschießstand zu nehmen, die sportlichen Kurzwaffen sollten bei der Jagdausübung aber besser zu Hause bleiben, oder?

    Vielen Dank und viele Grüße,


    vincula

    Forum Waffenrecht Lifetime Member Nr. 500

    "Gun control" means using both hands!

  • Das ist eine gute Frage. Da man die Waffen immer nur nach einem Bedürfnis bekommt und diese auch nur so benutzen darf, halte ich diese Frage für durchaus berechtigt.
    Ich würde ( und habe) meine Flinten über JS erworben und die sind folglich auf der grünen WBK eingetragen. Es könnte nach meiner Überzeugung problematisch werden, wenn man mit einer Flinte auf gelber WBK - die ja ein Sportschützenbedürfnis darstellt - jagdlich benutzt. Umgekehrt aber darf, bzw. soll sich der Jäger ja im Umgang gerade mit der Flinte üben und darf selbstverständlich seine Jagdflinte auf Schießstände nutzen. Das dauernde Schießtraining kann man auch im Sinne eine Jagdverantwortung bzw. Waidgerechtigkeit ableiten.

    Zudem dürfte formal eine Sportschützenwaffe niemals geführt werden. Das widerspricht dem JS, wo die Waffe zwingend geführt wird. Einziger Unterschied: geht es zum Schießstand oder auch zum Büma, darf die Waffe nur transportiert werden. Auf dem Weg zur oder von der Jagd ist das anders. Dann darf sie auch ungeladen geführt werden.

    Einziger Nachteil: man bekommt auf der grünen WBK als Jäger nicht automatisch den Munitionserwerb, bzw. muss diesen gesondert bezahlen. Denn der JS erlaubt (gebührenfrei) jedlichen Munitionserwerb für alle (!) Langwaffen. Somit braucht es den Stempel in Spalte 6 nicht.

    Wenn man nun schon eine gelbe WBK hat und möchte das Training für die Jäger Schießprüfung mit eigener Waffe absolvieren, kann man natürlich so machen. Der Umtrag von Gelb auf Grün ist möglich und kostet u.U. Ca. 30€. Wenn man dem SB die Problematik erklärt, macht der das beim Eintrag einer anderen Waffe auf grüner Wbk vielleicht in einem Rutsch kostenlos mit. Man hat sich gute Gedanken gemacht.

    Ich persönlich trenne die Bedürfnisse. Denn weiter gedacht müsste man vom Sammler mit halbwegs antiken Waffen selbiges verlangen, denn eine C 96 oder eine P 08 beispielsweise schießen auch.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (28. Dezember 2011 um 10:29)

  • Ich kann mich FloppyK da nur anschließen.

    Ich bin zwar kein Sportschütze, aber Jäger. Ich schiesse auch mit meinen Jagdwaffen auf dem Schießstand. Wie es Wettkampftechnisch aussieht kann ich aber nicht sagen, wenn man als Spörtschütze und Jäger mit der Jagdwaffe zu einem Wettkampf antritt. Hat in diesem Sinne eigentlich nichts damit zu tun.

    Wenn du schon Kurzwaffen als Sportschütze hast, bekommst du dennoch 2 Kurzwaffen auf Jagdschein. Da hat das eine nichts mit dem anderen zu tun. Das hat uns unser Ausbilder erklärt, der ist Rechtsanwalt in Sachen Waffenrecht und hat das selber so. Er hat selber sogar geschafft glaubhaft nachzuweisen das er als Jäger eine dritte Kurzwaffe benötigt und diese auch bekommen.

    Gruß Frank

  • Ich würde ( und habe) meine Flinten über JS erworben und die sind folglich auf der grünen WBK eingetragen. Es könnte nach meiner Überzeugung problematisch werden, wenn man mit einer Flinte auf gelber WBK - die ja ein Sportschützenbedürfnis darstellt - jagdlich benutzt.

    Halte ich für totalen *nonsense*, wenn man eine legale Berechtigung zum Besitz der Waffen hat, kann man die problemlos wechselweise einsetzen, warum auch nicht.
    Das ist formaljuristische Haarespalterei und nicht nachvollziehbar.
    Mich hat noch NIE jemand nach der Farbe einer WBK gefragt, höchstens auf der Jagd beim ersten mal nach dem JJS.
    Und wenn man das erste mal auf einem Schiessstand erscheint, wird formell nach der WBK gefragt.
    Vorzeigen, kurzer Vergleich, wenn überhaupt und das war´s.

    Wird wohl kaum jemand im Wald ´rumrennen, außer Rumpelstilzchen vielleicht und sagen:
    Erwischt, hahaha ... du gehst mit dem falschen Fabrikat zur Jagd, oder umgekehrt, sofort waffenrechtliche Befugnisse entziehen lt. Paragraph XYZ, da mit der Jagdflinte Trap geschossen wird.

    Das glaubst Du doch jetzt nicht allen Ernstes? :whistling:

    Gruß!

  • Doch, das glaube ich schon. Schließlich steht auf der gelben WBK "WBK für Sportschützen" groß und breit drauf. Jagd und Sport sind nunmal unterschiedliche Bedürfnisse. Vergleiche das mit den Regularien einer roten Sammel- WBK. Damit ist nur das temporäre Schießen im Sinne eines Funktionstestes zulässig, jedoch keine regelmäßige sportliche Nutzung. Steht auch irgendwo in der WaffVwV. Gleiches gilt bei der Waffenleihe, wo geliehene Waffen immer nur bedürfnisumfasst benutzt werden dürfen. Deswegen darf der Sportschütze auch keine rein jagdliche Waffe vom Jäger verliehen bekommen, weil er diese mangels Disziplin gar nicht sportlich nutzen kann. Umgekehrt schon, weil es dem Jäger ja erlaubt ist, sportliche Waffen zur Jagd einzusetzen.

    Ob und wie das überprüft wird, steht ja auf einem anderem Blatt.

  • Ob und wie das überprüft wird, steht ja auf einem anderem Blatt.

    Genau so isses, welchen Sinn hätte auch eine Überprüfung? - Nur einen überflüssigen Formaljuristischen! :bash:
    Ein weiterer Beweis für hirnlose Regularien im deutschen WG.

    Irgend ein Sicherheitsaspekt, ...die ja ständig vorgeschoben werden, um die permanenten Verschärfungen "begründen" zu können ist nicht ersichtlich. :n19:

    Wenn man weiß wie die Knarre funktioniert und das nachgewiesen hat durch eine Prüfung, sollte der Drops auch gelutscht sein.
    Ende, Amen, aus!

    Alles andere ist hirnrissig!

    Gruß!

    NB:
    Das temporäre Schießen, auf rote WBK ist genau so ein Schwachsinn.
    Bin früher mit den ausgefallensten Sammlerwaffen regelmäßig schießen gefahren. Warum auch nicht.
    In Kalibern, wo die meisten hier noch nie was von gehört haben.

  • Die anderen Marken hab ich bei den Büma's und auch bei Franzkonia gar nicht gesehen. Schon etwas seltener zu bekommen oder?

    Das stimmt. Baikal/Izhmekh hat weltweit die beste Vertriebsorganisation. Doch wenn Du mal über eine MZ-Flinte stolpern solltest, würde ich zu einem Test raten. Die reinrassigen TOZ-Flinten sollen nicht so toll sein, da hat man wohl nichts verpaßt, obgleich sie oft sehr billig sind.


    @ MountainGun45LC:

    FloppyK und TheHunter81 haben schon recht. Die Bedürfnisse Sport und Jagd sind zu trennen - ganz gleich, ob man das für formaljuristischen Quatsch hält (was es m.E. auch ist). Es gibt dazu mittlerweile Gerichtsurteile, wonach auf JS erworbene Kurzwaffen nicht für Sportwettkämpfe benutzt werden dürfen. (In der Tat hirnrissig, wenn man an die Angst von Politik und Medien vor GK-Pistolen denkt. Doch so ist die derzeitige Rechtslage nun einmal.)

    Suum cuique.
    "Blessed are those who, in the face of death, think only about the front sight." - Jeff Cooper

  • Danke für Bestätigung.

    Das Bedürfnisprinzip ist 2003 eingeführt worden, weil es unter den Rockern in der Hamburger Gegend (?) Sportschützen gab, die ihre Pumpe als Türsteher dabei hatten. Um solche "Entgleisungen" zu verhindern, hat man das Bedürnisprinzip strenger und nicht nur auf den Erberb, sondern auch auf die Nutzung ausgelegt.
    Allerdings läuft das für die drei Hauptbedùrfnisse, Sport, Jagd, Sammeln verkehrt, weil man sich mit einer Vermischung anerkannter Bedürfnisse schwer tut. Das sieht man schon daran, dass ansich jeder Waffenbesitzer mit seiner Waffe im Umgang dauernd üben soll und das meistens auch geboten ist.
    So ist es logisch, dass man seine als Sportschütze erworbene Waffe nicht zur Bewachung (fremder Grundstücke) benutzen darf. Aber warum ein Sportschütze, der zugleich Jäger ist seine Waffe nicht in beiden, für ihn anerkannten Bedùrfnis kreuzen darf, ist schlicht Unsinn.
    Aber es ist ein weiter Stein im Puzzle der Erschwerung für uns Legalwaffenbesitzer, aber es passt zum Bild den gesamten Waffenzweig so schwer und unattrakktativ zu machen, wie möglich. Aber das hat Methode und ist gewollt.

  • aber es passt zum Bild den gesamten Waffenzweig so schwer und unattrakktativ zu machen, wie möglich. Aber das hat Methode und ist gewollt.

    Genau so ist es!

    Ein US-Präsident hat mal gesagt: (George Washington?)

    Immer dann wenn ein Staat anfängt die Bürger zu entwaffnen,
    ist es an der Zeit schnellstens aufzurüsten!
    Denn dann ist unsere Freiheit und Demokratie in höchster Gefahr!

    Dem wäre nichts hinzuzufügen,
    Gruß!

  • So, und was ist mit dem "Jagsportlichen Schiessen"?
    Braucht der Jäger jetzt also eine Flinte für´n Wald und eine für Jagdsportliche Wettbewerbe?

    Viele meiner Kameraden sind Jäger und Sportschützen zugleich und alle nutzen Ihre Waffen überkereuz.
    Meiner Meinung nach ist das auch völlig Okay, den die Grundvoraussetzungen (legaler Waffenbesitz etc.) sind gegeben.


    Diese Gerichtsurteile würden mich interessieren.......Armer Kerl, der sich morgens im Schrank vergriffen hat und das Falsche Gewehr eingepackt hat.