Alternative Pfeilfangnetze?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 13.451 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Februar 2009 um 16:19) ist von Lennoxman.

  • Hallo,

    da die Suchfunktion nichts hervor brachte, muss ich meine Frage in einem neuen Thema starten.

    Was könnte eine Alternative zu den recht teueren Pfeilfangnetzen sein? Könnte man auch einfach ein paar alte Bettlagen aufhängen, oder sind die Pfeilfangnetze so speziell gefertigt, dass nur diese die verschossenen Pfeile und Bolzen sicher auffangen? Funktionieren die so, dass die Energie des Pfeils nur umgelenkt wird und dieser zu Boden fällt oder dass der Pfeil direkt drin stecken bleibt.

    Gibt es da schon Erfahrungen? Ich möchte hier nicht unnötig rum experimentieren, da das ehe schon kleine Grundstück (20-30 m) auf dem wir evtl. bald schießen mit einer Mauer (ohne Fenster!) vom Nachbarhaus endet und ich möchte ungern bei einem verrissenen Schuss den Pfeil gleich verschrotten und den Putz des Nachbarhauses ruinieren.

    Vielen Dank für Eure Antworten

    MfG

    Wingi

    Wer nichts weiß, muss alles glauben!

  • Es wird dir wohl nichts anderes bleiben als ein Pfeilfangnetz zu kaufen. Die 100 € für ein 3 m Netz wirst Du aus geben müssen.
    Ich habe mal eine Baustelleplane getestet (so eine Plane mit der auf der Baustelle z.B. Sachen vor regen geschützt werden). Die war sehr dick und Reissfest, konnte aber auf 18 m noch nicht mal Pfeile fangen die mit einem 20 Lbs Bogen verschoßen wurden.
    Selbst mein Pfeilfangnetz fängt die Pfeile die ich mit meinem Bogen ( ca. 45 Lbs ) auf 18 m nicht immer.
    Die meistens Pfeil fallen zu Boden, einige bleiben stecken und ein paar gehen durch.

    Die einzige alternative die mir einfällt wäre gut gepresst Strohballen.

    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Zitat

    Original von AB Wingi
    Was könnte eine Alternative zu den recht teueren Pfeilfangnetzen sein?

    Sicher keine alten Bettlaken. Ob Pfeilfangnetze eine ausreichende Sicherung sind, hängt von Armbrust- oder Bogenmodell und den verwendeten Spitzen ab.

    Auf kurze Entfernungen kannst Du glatt durch so ein Netz schießen, und bei Hochleistungsmodellen können die Pfeile sogar noch auf große Weiten durch so ein Netz, obwohl die Netze aus einem schweren Kunstfasergewebe gefertigt sind, das bei weitem robuster als irgendwelche Decken oder Planen sind.

    Eine andere Frage ist, wie Dein Grundstück nach den Seiten oder nach oben abgesichert sind, so daß keine Pfeile das Grundstück verlassen können, und möglichst auch keine Blick von außen durch Deine Pfeilbeschleunigung beunruhigt werden. (Der durchschnittliche Nachbar hat i. A. wenig Verständnis für Schießbetrieb im Garten nebenan.)


    viele Grüße

    Andreas

  • Schonmal mehrere Lagen alter Teppich versucht?

    Ich kenn mich da so garnicht aus, was Bögen und Armbrüste angeht, aber locker aufgehängt (also nur oben befestigt) fängt ein alter teppich bei mir sicher alle Blasrohrschüsse. mal von den stundarts abgesehen, die fallen runter.

    vllt. reichen mehrere Lagen, die man evt. mit einander "vernäht" ja auch für bogen/armbrust? sicher braucht man viele lagen für die hochleistungsmodelle auf kurzer distanz, aber für die etwas schwächeren modelle ists ja vllt. n versuch wert.

    teppich gibts übrigens jeden sperrmüll recht günstig am straßenrand, für die die sagen "teppich ist ja auch nicht viel billiger".

    R.I.P. Sir Terry Pratchett

  • das problem habe ich auch.
    bei teppichen muss man evtl darauf achten, dass sie möglichst dicht geknüpft sind. bei uns im verein werden auch in matten geschnittene förderbänder benutzt, aber wenn einmal ein pfeil drinnen steckt, braucht man 2mann um ihn wieder herauszubekommen.
    ansonsten eignet sich ein erdwall recht gut.

    Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden!!!

  • Erdwall ist leider nur sehr wetterabhängig... Bei Frost prallen die Pfeile teilweise ab, bei richtigem Nasswetter verschwinden sie u.U. ganz im Erdreich... :crazy3:

  • Schon mal vielen Dank für Eure schnellen Antworten. Ich hätte das sonst mit den Bettlagen selber mal probiert und mir dabei den ersten teuren Carbonpfeil geschrottet.

    Vielleicht hat ja doch noch der ein oder andere Member noch eine gute Idee?

    Zitat

    Original von pupsnase...Die meisten Pfeile fallen zu Boden, einige bleiben stecken und ein paar gehen durch...

    Zitat

    Original von T-gnom Schon mal mehrere Lagen alter Teppich versucht?...


    Ich hatte eigentlich vermutet, dass der Sinn und Zweck eines Pfeilfangs nicht darin besteht, dass der Bolzen/Pfeil drin stecken bleibt, sondern nur abgebremst wird und nicht mehr unnötig weiter gerade fliegt. Der Pfeil trifft auf das Netz, dieses ist ja am Boden nicht befestigt und gibt von unten her nach und lenkt den Pfeil der ja immer noch gerade weiter fliegen will zum Boden um und durch die Reibung an dem Netz entlang wird auch gleich Energie abgeben. Ist das richtig so?

    Wenn ja, wird das mit einem schweren Teppich so nicht funktionieren und dieser mit Sicherheit von einer Armbrust voll durchstoßen werden, weil er durch sein Gewicht so träge reagiert, bohrt sich der schnellere Pfeil durch.

    Zitat

    Original von kreuzbogen...Ob Pfeilfangnetze eine ausreichende Sicherung sind, hängt von Armbrust- oder Bogenmodell und den verwendeten Spitzen ab....


    Ich bekomme morgen meine TenPoint Armbrust GT Flex geliefert und ich denke ich brauche auf die max. 30 m nur mit der kleinsten Auszugslänge (184 fps) schießen. Als Pfeile verwende ich die leichten Carbonpfeile mit Sportspitzen von AIA. Ich glaube Hr. Nischan hat was von 400 grain gesagt. Könnte da ein Pfeilfangnetz noch was nützen?

    Zitat

    Original von kreuzbogen Eine andere Frage ist, wie Dein Grundstück nach den Seiten oder nach oben abgesichert sind, so dass keine Pfeile das Grundstück verlassen können, und möglichst auch keine Blick von außen durch Deine Pfeilbeschleunigung beunruhigt werden. (Der durchschnittliche Nachbar hat i. A. wenig Verständnis für Schießbetrieb im Garten nebenan.)


    Ich bin mir meiner Verantwortung (auch gegenüber allen anderen Hobbyarmbrustschützen) bewusst.

    Das Grundstück ist mehr eine Art Hof und nicht einsehbar. Das Nachbarhaus hat 2. Etagen und zur Hofseite keine Fenster oder Türen und ein Spitzdach und ist soweit ich weiß unbewohnt? Muss ich da noch was nach oben absichern?

    MfG

    Wingi

    Wer nichts weiß, muss alles glauben!

    Einmal editiert, zuletzt von AB Wingi (9. Februar 2009 um 21:26)

  • Pfeilfangnetz ist auf jedenfall so gedacht, dass ein Pfeil NICHT hindurchfliegt. Auch steckenbleiben sollte er eigentlich nicht.
    Richtig funktionieren tut ein Pfeilfangnetz dann, wenn die Pfeile dagegenstoßen und davor zu Boden fallen....

  • also ein pfeilnetz besteht aus groben bis engen maschen aus kunststoff, darin setzt der pfeil beim aufprall an und wird dadurch festgehalten, also er rutscht nicht auf dem netz zu boden er wird abgebremst und fällt dann zu boden....
    die dinger sind häufig recht schwer, deswegen ist die bremswirkung für langsamere pfeile noch ausreichend.

    Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden!!!

  • Parity & Fel_ix: Wieder was gelernt! Danke

    Aber schon, stellen sich mir die nächsten Fragen:

    1. Dann könnte es also auch Sinn machen, um Bolzen einer starken Armbrust zuverlässig zu stoppen zwei Netze auf dem gleichen Stahlseil hintereinander (doppellagig) aufzuhängen?

    2. Eine andere Überlegung: Was wäre, wenn das Pfeilfangnetz (nicht so ein original Kunststoffnetz) beim Aufprall des Pfeils den dann nicht gleich wie eine Mauer abbremsen würde, sondern nachgeben würde und noch ein Stück mit dem Pfeil mitfliegen würde. Beispiel: Ich mache den dünnen Pfeilfang einfach nur leicht mit Wäscheklammern an der Leine fest, der Pfeil trifft mit seiner Wucht den Stoff und reißt diesen einfach los und fliegt noch ein Stück in diesem, weit könnte das Gewirr aus Pfeil und Stoff/Netz (was auch immer?) doch nicht mehr kommen? Da das Material sich ja erst mal verdrängen lässt, würde der Pfeil es ja nicht durchstoßen können?

    ???

    MfG

    Wingi

    Wer nichts weiß, muss alles glauben!

    Einmal editiert, zuletzt von AB Wingi (10. Februar 2009 um 20:35)

  • Ich glaub nicht dass der Pfeil ein Betttuch von der Leine zupft. Getestet habe ich es allerdings noch nicht.
    Versuch macht klug.
    Mein Tipp ist dass ein Betttuch einfach durchflogen wird und ein schwereres Netz eben sich nicht loszupfen lässt.

    Allgemein zu den Netzen: Die werden ja immer so aufgehängt, dass sie NICHT gespannt sind, sondern eben das nötige bisschen nachgeben. Also auf jeden Fall nicht oben und unten befestigen, sondern nur oben aufhängen und frei flattern lassen.
    Auch nicht irgendwas unten zum beschweren/fixieren drauflegen. Ich habe selbst bei teuren "echten" Pfeilfangnetzen schon mitbekommen das Pfeile durchfliegen, weil jemand versucht hat das Flattern im Wind durch Holzscheite im unteren Bereich des Netzes zu verhindern,

    Grüße, Parity

  • Pfeilfangnetze halten nicht hundertprozentig die Pfeile ab. Bei Carbonis sowieso nicht. weil sie dünner und schneller sind und wenn sie " unglücklich" treffen, sind sie durch. ( bei Bögen!, AB weis ich nicht) . Bei Carbonpfeilen empfehlen die Hersteller auch sie doppelt zu hängen, mit ein paar Zentimeter Abstand. Eng gepresstes Stroh( haben wir auch) ist unter Umständen auch nicht optimal, da verschwinden die Pfeile einfach drin und dann muss man den irgendwann aufmachen um an die Dinger wieder dranzukommen.

  • Zitat

    Original von AB Wingi
    Ich bekomme morgen meine TenPoint Armbrust GT Flex geliefert und ich denke ich brauche auf die max. 30 m nur mit der kleinsten Auszugslänge (184 fps) schießen. Könnte da ein Pfeilfangnetz noch was nützen?

    Muss ich da noch was nach oben absichern?

    Erstmal Glückwunsch zur neuen Armbrust. :marder:

    Mit dem genannten Setup wirst Du auf 30 m schießen können, und in der kleinsten Auszuglänge könnte ein Pfeilfangnetz durchaus noch halten. Um sicherzugehen, kannst Du beim Anbieter oder Hersteller ja mal erfragen, welche Angaben zu den Belastungsgrenzen er macht.

    Wenn Du nach oben keine Absicherung hast, kannst Du nur auf den richtigen Umgang mit der Armbrust achten, d. h. Armbrust zwischen Laden und Entladen nach vorne, zum Ziel hin gesenkt halten, Pfeil einlegen und stets von unten nach oben ins Ziel führen. Die Armbrust darf niemals "in den Himmel" geladen oder angelegt werden. --- Den Vorgang anfangs bewußt üben, weil fast alle Einsteiger die Armbrust intuitiv anheben oder den Schaft auf dem Oberschenkel ablegen, wenn sie den Pfeil einlegen. Auch das von Anlegen von oben her scheint intuitiv zu sein. Beides ist aber riskant, weil die Schlösser versagen oder der Schuß versehentlich ausgelöst werden kann.

    Ein Bogenplatz gilt normalerweise als abgesichert, wenn er einen fast deichhohen Erwall hinten und an beiden Seiten hat und zudem vollständig eingezäunt ist, oder wenn die freie und nicht zugängliche Fläche nach hinten mindestens 150 Meter beträgt.


    viele Grüße

    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von kreuzbogen (10. Februar 2009 um 10:38)

  • Zitat

    Original von kreuzbogen
    Ein Bogenplatz gilt normalerweise als abgesichert, wenn er einen fast deichhohen Erwall hinten und an beiden Seiten hat und zudem vollständig eingezäunt ist, oder wenn die freie und nicht zugängliche Fläche nach hinten mindestens 150 Meter beträgt.
    viele Grüße

    Andreas

    nach deinen angaben ist dann unser schiesplatz vom verein nicht optimal abgesichert, vll haben sich seit 1990 die angaben geändert.

    Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden!!!

    Einmal editiert, zuletzt von FeI_ix (10. Februar 2009 um 13:01)

  • Zitat

    Original von FeI_ix
    nach deinen angaben ist dann unser schiesplatz vom verein nicht optimal abgesichert, vll haben sich seit 1990 die angaben geändert.

    Keine Ahnung, wie oft sich die Schießstandrichtlinie seit 1990 in bezug auf Bogenschießplätze geändert hat. --- Eine andere Frage ist sowieso, wieviele Bogenplätze streng nach dieser Richtlinie angelegt und durch einen Sachverständigen abgenommen wurden. Die Richtlinie ist ja nicht Gesetz, und hier sowieso nur als Anregung zu verstehen, wie man die Pfeilbeschleunigung unter freiem Himmel absichern kann.


    viele Grüße

    Andreas

  • Nach meinem Wissensstand brauchen die Plätze beim Bogenschießen auch nicht von einem Sachverständigen abgenommen werden. Der Leiter bzw Trainer kann das selbst machen. Wenn aber ein Stand einmal von einem Sachverständigen abgenommen wurde muß dies alle 5 Jahre erneut gemacht werden. Deshalb scheuen viele Verein sich davor.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Ein Sportverein bei uns hat auch vor eine Bogenabteilung zu gründen.
    Aber dafür werden von unserer Stadt ein paar Auflagen gefordert die mit Sicherheit auch überprüft werden. Wenn ich mehr weis, sag ich Bescheid