Ich hab mich etwas durch die auf der Wolfszeit - Seite aufgestellten Theorien gequält und frage mich nun, wie gewisse Aussagen zu stande kommen. Jedenfalls waere eine Diskussion dazu hilfreich.
1.)
Zitat: "....Bei vergleichbaren Wurfarmen und gleichem Pfeil ist der Wirkungsgrad von Recurvearmbrusten stets viel höher als von Compoundarmbrusten.....Da diese (Compound AB) folglich stärkere Wurfarme und somit viel mehr Spannenergie benötigen, verpufft auch viel mehr Energie im Compoundbogen.....Für einen ausreichenden Wirkungsgrad und somit hohe Schusszahl müssen Compoundarmbruste schwerere Pfeile verschiessen und werden daher niemals die Vmax. von Recurvearmbrusten haben (bei vergleichbaren Wurfarmen und ähnlicher Auszugslänge)."
So viel zur Theorie....und nun zur Praxis
Nun mal die Grundlagen meiner Überlegung dazu;
Great Lakes Impact: Auszugsgewicht 75 KG, Auszugslänge 43,2 cm, Pfeigeschw. (32,8 g) 104 m/s, 177 Joule
Excalibur Exomax: Auszugsgewicht 102 KG, Auszugslänge 41,9 cm, Pfeilgeschw. (32,8) 94 m/sec, 145 Joule
Wie kommt denn Herr Wolfszeit auf die obige Theorie? Hat man hier aus Versehen die Worte Compound und Recurve konstant vertauscht?
Wie die Daten zeigen, ist es genau umgekehrt. Wie man sieht, hat eine Recurve AB bei weitaus hoeherem Auszugsgewicht einen weitaus geringeren Wirkungsgrad. Selbst wenn man mit einer Exomax einen 22,6 Gramm Pfeil schiesst erreicht der Pfeil nicht die Geschwindigkeit eines 32,8 Gramm Pfeiles einer Impact, geschweige denn auch nur annähernd die Energie.
2.)
Zitat: "....Compoundarmbruste haben also eine integrierte Spannhilfe, was auch der eigentliche Erfindungszweck des Compoundsystems war. Aber für die Pfeilbeschleunigung ergibt diese Zugcharakteristik keinerlei nachweisbaren Vorteil."
Nun der Vorteil liegt ja einigermassen klar auf der Hand. Während ich bei der Impact 75 KG Spannkraft aufwenden muss um einen 32,8 Gramm Pfeil auf 104 m/sec zu beschleunigen, muss ich bei einer Exomax 102 KG Spannkraft aufwenden um den selben Pfeil auf 94 m/sec zu beschleunigen
3.)
Noch so eine eigenartige Theorie die dort geschrieben stand, die ich aber gerade nicht mehr finden kann war (ich denke es war in Zusammenhang mit einer dort angebotenen Durango expree), dass zwar die V0 einer Compound Armbrust hoeher sei als einer Recurve AB, dass aber konstruktionsbedingt die Pfeilgeschwindigkeit einer Compound AB auf Distanz schneller abnehme als bei eine Recurve AB, so also die Pfeilgeschwindigkeit einer Recurve AB konstsnter auf Distanz sei.
Wie wir aber (fast) alle wissen, ist die Geschwindigkeit einer höheren Masse konstanter als die einer geringeren Masse....also wenn man einen Tischtennisball mit 100 m/sec beschleunigt und im Vergleich eine gleich grosse Bleikugel auf 100 m/sec beschleunigt kann sich jeder vorstellen, dass der Tischtennisball wohl kaum die selbe Geschwindigkeit wie die Bleikugel nach 50 Meter erreicht.
Wenn also eine Compound AB einen Pfeil mit 32,8 Gramm auf 104 m/sec V0 beschleunigt und eine Recurve AB einen 27 Gramm Pfeil auf 99 m/sec V0 beschleunigt, dann würde mich schon interessieren, wieso der Pfeil der Recurve AB auf eine höhere Distanz eine hoeheren Geschwindigkeit haben soll?
4.)
Zur Streukreismessung die dort abgebildet ist; Hier wurde ein grosser Aufwand betrieben und davor habe ich Respekt. Allerdings weiss ich aus eigener leidiger Erfahrung, welche grosse Auswirkung die Pfeilwahl auf den Streukreis hat, vorallem bei den Compound Powershootern. Ich weiss nicht ob bei obigem Test die Pfeilauswahl fuer die Nicht-Excalibur Modelle mit gleicher Erfahrung und Sorgfalt durchgeführt wurde wie für die Excalibur Modelle. Ein falsch konfigurierter Pfeil kann hier schon beträchtlich größere Streukreis bringen als ein richtig konfigurierter Pfeil.