Holz"finish"

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 4.907 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. November 2007 um 18:16) ist von crassmike.

  • Also, hallo erstmal^^

    ich hab von holzverarbeitung eigentlich nicht so wirklich ahnung, jedenfalls nicht, wenns über die formgebung hinausgeht.

    erstmal das wahrscheinlich wichtigste: die holzart(en):
    ich hab hier kiefer sowie buche.


    beides wurde bereits in die richtige form gebracht, und auch ein wenig optisch bearbeitet: ich hab die stücke "flambiert", also mit einer lötlampe rüber, biss das ganze holz leicht dunkler wurde, die maserung kommt nun besser zur geltung.
    sieht auch alles wundervoll aus, genau so goldbraun getoastet, wie ich es haben wollte (naja, zumindest für nen laien sehr gut^^), aber... ich wollte das holz nun noch irgendwie versiegeln, also gegen feuchtikeit, schmutz etc. schützen.

    allerdings möglichst ohne den look großartig zu verändern... und da ist nun das problem, ich kenn mich da nichtmal weit genug aus, um nen lack von ner lasur zu unterscheiden oder zu wissen, wie beizen funktioniert... und hoff da jetzt einfach mal auf eure tips^^

    also kurzfassung: buche und kiefer sollen versiegelt werden, dabei aber das aussehen möglichst nicht oder nur minimal verändern.

    das ganze hat auch ruhig ne weile zeit, ich muss das eine teil sowieso nochmal überarbeiten vorher...

    danke schonmal im vorraus^^

    R.I.P. Sir Terry Pratchett

  • Hallo,

    was sind das denn für Teile? Und was soll später damit gemacht werden? Je nach Verwendungszweck kommen verschiedene Möglichkeiten in Betracht.

    Gruß Kurt

    50% + 1

  • bei den drei buchenteilen handelt es sich um mundstück, handgriff und mündungsschutz eines blasrohres, und bei der kiefer um die "ummantelung" desselben.


    (an alle aus dem blasrohrforum: ja, die phönix nimmt endlich form an^^)

    R.I.P. Sir Terry Pratchett

  • Ich benutze immer einfachen Holz-Klarlack.

    Das Holz wird optimal geschützt und sieht auch etwas glänzender aus. Ich streiche sogar häufig mehrere Schichten drüber, damit es richtig schön glatt und glänzend wird, allerdings kann man das natürlich auch lassen ;)

    jaja, so ist das...

  • Überlege, ob Du einen Lack- oder Ölschaft haben willst. Lack wird mit der Zeit unschön und lässt sich nur schwer ausbessern. Gelangt Waffenöl an das Holz wo zudem noch der Lack nicht dicht ist, unterwandert das Öl den Lack und färbt die Stelle dunkel. Bekommt man nicht wieder weg.
    Ölschäfte sind robuster, sehen schön aus und man kann sie jederzeit nachölen. Waffenöl macht nichts und der Schaft ist wasserabweisend. Einziger Nachteil: Man bekommt das Holz nicht hochglänzend und die Herstellung ist zeitaufwendiger.

    Ich bin auch gerade dabei meinen spanischen Destryer zu restaurieren. Ich bin so vorgegangen und der Schaft sieht im Prinzip aus wie gekauft:

    Schaft schnmiergeln, zum Schluss mit 800'er Papier
    Als letztes des Schaft gut feucht - nicht nass - abwischen, wieder trocknen lassen und den letzten Schliff machen. Gemerell darauf achten, dass man mit der Schleiferei die Kanten nicht so stark rundet.
    Dann Schaft im gewünschten Farbton beizen. Aber Achtung: Ich habe Nussbaum mittel gewählt. Ist mir im nachhinein noch zu dunkel. Beizen ist eine einfache Sache. Verwenden wie Wasserfarbe, nach der ersten Trocknung leicht (!) schleifen und beizen wiederholen.
    Nach mindestens 12 Stündiger Trocknung Leinöl Firnis satt auftragen.
    Das Öl wird gierig vom Holz aufgesogen. Nochmals auftragen. Was innerhalb von 2 Stunden nicht aufgesogen wird, mit einem Lappen abwischen. 24 Std trocknen lassen. Dann Schaft mittels der feinsten erhältlichen Stahlwolle polieren. Nicht übertreiben. Nochmal ölen.
    Zum Schluss Holz mit einem festen Baumwoll- oder Leinenlappen polieren. Das Holz bekommt einen schönen seidigen Glanz. Aber die Trocknunszeit kann durchaus eine Woche oder länger sein. Dann hat man einen richtig schönen Ölschaft.

    Achtung: Leinöl in einem Baumwolllappen neigt zur Selbstentzündung, solange es nicht getrocknet ist. Lappen in einer luftdichten Dose aufbewaren!!!

    Einaufsliste:
    Schmirgelpapier in den Körnungen 200, 800 (je einen Bogen 0,60 €)
    Feinste Stahlwolle (7,70 €)
    Leinöl Firnis (0,5 l 3,50 €, Farbenhandel, Baumarkt) Nicht reines Leinöl kaufen, es muss Firnis sein!
    Beize, ich habe eine Tüte zum in Wasser anrühren gekauft (3,15 €)

    Foto: Schaft von dem altem Lack befreit.

  • naja, mit waffenöl werd ich bei nem blasrohr wohl keinerlei probleme haben...

    allerdings... wie sieht das mit spucke aus? könnte die auch dadrunterkriechen?


    ansonsten... hochglänzend will ichs ja garnicht, so seidig-matt ist schon völlig in ordnung^^
    und die zeitaufwendige herstellung... ich hab aus nem großenstück buchenholz einen griff und ein mundstück geschnitzt, und sitz jetzt ca. n halbes jahr bei dem projekt, da kommts mir auf das bisschen länger nun echt nicht mehr an^^

    gibt es die beize auch in farblos?
    denn wie gesagt, die färbung gefällt mir so schon sehr gut ;)

    das mit der selbstentzündung sollte eig. kein problem sien, da hab ich im chemie lk mit ganz anderem krams zu tun... aber danke für die warnung, sonst wär da vllt. doch was passiert ;)


    so, danke jedenfalls für die anleitung und die tipps, sobald ich das mundstück nochmal überarbeitet und wieder etwas zeit hab (schule ist grade etwas stressig), werd ich mich da dann wohl mal dran machen, fotos folgen dann, wenns fertig ist im blasrohr-bereich.

    R.I.P. Sir Terry Pratchett

  • Beize dient nur dazu um das Holz zu färben. Vergleiche es mit sehr dünner Wassermalfarbe, die ins Holz einzieht. Wenn man das Holz im Originalfarbton belassen will, wird halt nicht gebeizt.
    Auf die Versiegelung mit Öl oder Lack hat das keinen Einfluss.
    Das es ein Blasroht werden sollte, habe ich nicht gesehen. Dennoch immer an ein Probestück Holz austesten.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (27. Oktober 2007 um 15:35)

  • das probestück sollte kein problem sein, ich hab ja auch das "toasten" vorher erstmal geübt... nehm ich das halt wieder.

    ich glaube, ich werd hauptsächlich aufpassen müssen, dass mein schöner brandeffekt vom schmirgel nicht wieder zunichte gemacht wird, ich weiß ja nicht genau, wie tief das nun angebrannt wurde... wahrscheinlich ist das ja nur die oberfläche... naja, wird das probestück dann wohl demnächst zeigen.

    wie wichtig ist das vorherige schleifen denn?

    ich hatte es bereits mit 800er geschliffen, dann "nagekokelt", und nun ja... in dem zustand ist es jetzt^^

    also es war ja im prinzip schon sehr glatt, und fühlt sich immernoch recht glatt an...

    ich denke mal, wenn ich nach den ersten beiden ölungen nochmal polier, müsste das doch auch schön werden, oder?


    mit dem flambieren hat hier leider keiner erfahrung, nehm ich an?

    R.I.P. Sir Terry Pratchett

  • Zitat

    Original von T-gnom
    mit dem flambieren hat hier leider keiner erfahrung, nehm ich an?


    Warum machst Du das? IMHO hat man das früher gemacht, damit es als Außenholz nicht so schnell vergammelt. Schmirgele es glatt, feuchte es an und schmirgele es nochmals. Wiederhole da so oft Du meinst. Dann öle das Holz wie beschrieben und gut is'.

  • weil ich das aussehen einfach mag ;)

    nicht ganz so regelmäßig wie es eben beim beizen wohl geworden wär... außerdem sieht es einfach schöner aus, finde ich... und ich hab noch in diversen sprachen "glück" hineingebrannt, also das wort bzw. schriftzeichen, da ich das nicht mit farbe machen wollte, und ich mich an die kleinen spielchen mit der lupe im garten bei sonnenschein von früher erinnert hatte... nun ja, einbrennen erschien mir i-wie... stilvoll.

    und ich finde, das sieht auch recht schön aus ;)


    dein gewehr sieht übrigens auch sehr gut aus, hast du vllt. mal eine nahaufnahme vom schaft? man sieht hier jetzt nichts von der maserung mehr, ist das bei genauerem hinsehen anders?

    R.I.P. Sir Terry Pratchett

    Einmal editiert, zuletzt von T-gnom (27. Oktober 2007 um 20:47)

  • Zitat

    Original von T-gnom
    dein gewehr sieht übrigens auch sehr gut aus, hast du vllt. mal eine nahaufnahme vom schaft? man sieht hier jetzt nichts von der maserung mehr, ist das bei genauerem hinsehen anders?


    Bitteschön.

  • Na ja, nicht perfekt. Aber für mein erstes Restaurationsprojekt bin ich zufrieden. Es war mein erster überarbeiter Schaft und das erste Brünieren. Das Gewehr habe ich sozusagen geschenkt bekommen und da es ein Exotenkaliber ist, wollte ich da nicht soviel Geld reinstecken. Ich bin mit 62 € einschließlich Gewehr hingekommen.
    Allerdings gibt es dafür keine Patronen mehr. Diese muss ich selbst machen. Passende Hülsen sind bestellt.

  • Hui, der Destroyer sieht ja mal in der Tat gut aus!

    Mal am Rande, auch wenn es eigentlich nicht hier her gehört: Faßt das Gewehr auch im Originalzustand 9mmPAK- Kartuschen, oder wurden die Salutumbauten abgesehen vom zugebratenen und zerfrästen Lauf noch anderweitig verändert, mittels eines wie auch immer verkürzten Patronen- bzw. Kartuschenlagers? (Und: gibt das Waffengesetz irgendwas her zum Thema "Verschießen frei erhältlicher Platzkartuschen aus EWB-pflichtigen Langwaffen"?)

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • 1. Die Originalpatrone ist 9x23. Zum Vergleich - bekannte Polizeipatrone ist 9x19. Eine 9 mm PAK ist kürzer. Da diese Patronen Hülsenmundanlieger sind, rutscht eine kürzere Patrone zu tief ins Patronenlager um dann noch vom Schlabo erreicht werden zu können.

    2. Es gibt aber auch Platzpatronen im Originalkaliber für scharfe Waffen. Allerdings EWB-pflichtig.

    3. Das Gesetz verbietet das schießen mit EWB-Waffen im Garten. §12 erlaubt nur das schhießen mit F-Waffen und Zitat:" 3. mit Schusswaffen, aus denen nur Kartuschenmunition verschossen werden kann," Das trifft ja nicht für scharfe Waffen zu.
    4. Wenn ein BüMa diese Waffe zu Salut umbauen würde, müsste ja Lauf zugeschweißt und Patronenlager umgebaut werden. Die Lauflängsfräsung ist m.E. eine BKA Forderung und würde ja auch bei jedem anderen Gewehr gemacht. Dann würde sich der Destroyer funktional nicht von anderen umgebauten Salutwaffen, wie den K98 unterscheiden. Dann wäre wieder ein Stück Geschichte zerstört.
    5. Wenn ich nicht irre, ist bei allen Salutumbauten die Mehrladeeinrichtung auch blockiert, was die Dinger dann zum Einzellader macht.

    Ich habe mich noch nicht mit Salutwaffen beschäftigt, weil mir Originale im scharfen Kaliber lieber sind. Sie sind auch billiger, als Umbauten und lassen sich einfach auf eine gelbe WBK eintragen.
    Zum schießen gehe ich auf einem Schießstand. Daher ist gerade der Destroyer so interessant, weil die Geschossenergie nur unwesendlich über dem üblichen 9 mm Pistolen liegt und somit prinzipiell auf den üblichen 1500 Joule-Schießständen geschossen werden kann.

  • 1. Das wollte ich wissen. Und "Schlabo" ist eine tolle Abkürzung. :) Ich messe übrigens 9,4x21,6mm Außenmaße der PAK. Könnte gut sein daß der Durchmesser auch noch ein Problem darstellt.

    2. Ja, ich weiß (warum auch immer das so ist...), dachte bloß die PAK könnte für diesen zugegebenermaßen speziellen Karabiner technisch gesehen eine Alternative sein.

    3. Sowas hatte ich mir schon gedacht...

    4. Um Himmels Willen, das wollte ich keineswegs nahelegen. Wär schade drum.

    5. Die gängigen Ladehülsen sind, um in das auf Salut umgearbeitete (zugebratene) Patronenlager) zu passen, nur ca. halb so lang wie die Originalhülsen. Dadurch läßt sich bei einem Repetierer eine einzelne Ladehülse noch aus dem Magazin zuführen; wenn man jedoch zwei oder mehr lädt, verschluckt sich der Mechanismus, weil die jeweils aktuelle Hülse beim Zuführen vor die unteren ins Magazin fällt. So wars jedenfalls bei einem Salut-FR8 (98er System), mit dem ich mal das Vergnügen hatte.

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • Der Themenstarter möge verzeihen, dass sein Thema wieder einmal so stark abdriftet.

    Zitat

    Original von Schnurbel
    1. Das wollte ich wissen. Und "Schlabo" ist eine tolle Abkürzung. :) Ich messe übrigens 9,4x21,6mm Außenmaße der PAK. Könnte gut sein daß der Durchmesser auch noch ein Problem darstellt.


    Na gut, extra für Dich bin ich in die Werkstatt Messschieber geholt, Munitionsschrank aufgeschlossen und Kamera gesucht:
    Ich messe was anderes:
    9 mm PAK 8,76 mm x 21,19 mm
    9 mm Largo = 9,64 x 22,8 mm, mit Geschoss 32,69 mm
    9 mm Para = 9,68 mm x 18,76 mm, mit Geschoss 29,38 mm
    Alle drei Patronen zum Vergleich im Foto.

    Zitat

    Original von Schnurbel
    2. Ja, ich weiß (warum auch immer das so ist...), dachte bloß die PAK könnte für diesen zugegebenermaßen speziellen Karabiner technisch gesehen eine Alternative sein.


    Selbst wenn sie passen würde und könnte auch vom gezündet werden, ich wüsste nicht wozu das gut sein sollte. Solange das Teil scharf ist, geht man damit auf dem Schießstand. Ist es zum Dekogewehr umgebaut, passen auch die dafür vorgesehenen Platzpatronen.

    (Foto - von links nach rechts: 9 PAK, 9x19, 9x23)

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (29. Oktober 2007 um 00:44)

  • Meine H&K P30 in 9 Para verriegelt mit einer 9 mm PAK nicht. Den Karabiner habe ich zum Schaft trocknen wieder auseinander. Daher kann ich nun schlecht das auch ausprobieren.

    2 Mal editiert, zuletzt von Floppyk (29. Oktober 2007 um 00:46)