Alltagstaschenmesser gesucht

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 5.210 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Dezember 2006 um 15:59) ist von knifemaker.

  • Hallo,

    ich suche ein gutes Taschenmesser in der Preiskategorie bis max. 130 € .
    Es sollte groß sein (ich hab große Hände), keinen zu dünnen Griff haben (ich hab gern was in der Hand) und keine Tanto haben.
    Bei meiner Suche bin ich auf das CRKT M21-4 gestoßen, was ich sehr ansprechend finde. In diese Richtung sollte es gehen. Ich hab mir bei meinem Waffenhändler mal ein Paar angeschaut. Smith&Wesson gefällt mir vom optischen her nicht. Böker wär ok, aber leider hatten alle Messer von Böker eine wackelige Klinge. Darauf hin wurde mir CRKT empfohlen.
    Automatik scheidet aus, wegen der Anfälligkeit. Es soll einfach lang halten.

    Dann wäre ich noch Dankbar für ein paar Begriff-Erklärungen wi z.B. "Liner-Lock", "Carson-Flipper" und "Auto-LAWKS-Sicherung" ??? Danke.

    Gruß Jan

  • Hallo Jan!

    In diesen "Formen" gibt es tausende Messer auf dem Markt, das könnte fast
    schon schwierig werden. CRKT und Cold STeel sind aber in jedem Fall keine
    schlechte Wahl. Mir persönlich gefällt aber auch die AK-74 (ja, 74!) Serie in
    allen ihren Varianten. Preislich sind die auch sehr günstig zu haben und der
    Stahl (AUS-8) ist ja auch nicht verkehrt.

    Liner Lock:
    Einfachste Areetiermethode. Die Klinge wird in ausgeklappten Zustand durch
    ein Stück gebogenes Blech in ihrer Position fixiert. Durch herunterdrücken dieser
    Metallzunge (je nach Halteart mit Daumen oder Zeigefinger) wird die Klinge
    wieder freigegeben und lässt sich einklappen.

    Carson Flipper:
    Die "Parierstange", wie du sie auch beim M-21 findest. Also dieser "Flipper"
    ("Aufklapper"), durch den due die Klinge mit dem Daumen öffnen kannst

    AutoLAWKS:
    Das erkläre ich nicht (dazu müsste ich zuuu weit ausholen), schau einfach hier
    nach: http://www.messerforum.net/showthread.php…light=crkt+m16*

    Ich hoffe mal, dass dir das geholfen hat.

    Gruß,
    Dennis

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W

  • Aber warum AUS-8 nehmen, wenn man für das Geld 440C bekommt? :confused2:

    OK, kommt immer noch drauf an WIE gehärtet wurde, ist bei den Teilen aber eh alles vom Band.

    molon labe FWR-Mitglied #2xxxx
    4mm-Kurzwaffen mit :F:, auf WBK.
    Manchmal verliert man, manchmal gewinnen die Anderen. :nod:

  • die LAWKS-sicherung ist eine kleiner hebel an den Klappmessern von CRKT.

    http://www.crkt.com/images/M16MIL06.jpg

    auf dem bild sieht man ein zusammengeklapptes M16 messer mit einem roten punkt..

    das ist der hebel um die klinge zu verriegeln. damit kann das messer nicht versehentlich zusammenklappen.

    "Wenn man sich in die Hose pisst, hält das nicht lange warm."

  • Warum AUS-8?

    Einfach nur, weil ich die Optik des Messers an sich ansprechender finde und
    AUS-8/440B sind für ein normales Alltagsmesser eigentlich vollkommen
    ausreichend, meistens ist da auch 440A noch schnittlastig genug. Viel mehr
    als Papier, Kabelbinder und ähnliches wird ja so schnell nicht damit geschnitten ;)

    Gruß,
    Dennis

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
    ehe sich die Zeilen schließen, glaub' ich frei zu sein, meist.

    W

  • Hmmmm, vielen Dank schonmal für die Tip's und Erklärungen. Jetzt weiß ich mehr.
    Kann mir noch jemand erklären, was die Bezeichnungen der Stähle heißen? AUS8 ist eine andere Bezeichnung für 440B. Aber was heißt A, B, C und 440. Und welcher ist die bessere Wahl?

  • "440" ist eine amerikanische Bezeichnung, "AUS" eine japanische. Die Stähle
    sind zwar verschiedener Herkunft, ähnen sich aber so stark, dass man sie
    fast 1:1 vergleichen kann.

    440A / AUS-6
    440B / AUS-8
    440C / AUS-10

    Allerdings lassen sich die japanischen Stähle etwas einfacher nachschleifen.
    Das ist aber auch schon der einzige Unterschied, den man als Normalnutzer
    feststellen kann.

    Sämtliche dieser Stahsorten sind härtbar und sich relativ ähnlich in den
    Eigenschaften. So sind z.B. alle ziemlich rostträge, gleichzeitig aber härter
    als der bekannte 420er Stahl.

    Ansonsten die Unterschiede.
    Von den Drei Pärchen in meiner "Liste" ist das oberste am rostbeständigsten,
    dafür aber auch am weichsten. Das zweite Paar stellt die "Mitte" dar und das
    letzte ist am härtesten, dafür aber auch anfälliger für Rost, was aber noch lange
    nicht heißen soll, dass dieser Stahl einfach rostet... sie zählen immer noch zu
    den rostträgen Stählen.

    Gruß,
    Dennis

    Edit:
    440C ist übrigends der teuerste und auch vielseitigste Stahl in dieser Gruppe.
    Er ist viele Fähigkeiten aber kaum markante Schwächen, eigentlich ein
    "idealer" Stahl. 440B und A stehen dann jeweils ein Stück darunter.

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    W

    Einmal editiert, zuletzt von HassesFreigang (19. Dezember 2006 um 19:10)

  • Oha, Danke Dennis. Fällt Dir spontan ein Messer ein, das aus 440C gefertigt ist? Sind die Unterschiede in der Härte/Schnitthaltigkeit wirklich sooooo groß zw. B und C, oder eher minimal?
    440B ist also völlig ausreichend, für den Alltagsgebrauch? Es macht mir ja nichts, wenn ich das Ding alle paar Tage mal nachschleife. Das kann ich in Kauf nehmen.

  • die kennzeichnungen A, B und C geben die Mischungsverhältnisse der einzelnen stahlsorten an.

    d.h. profis erkennen anhand der bezeichnung, wieviel chrom, nickel, molibdän, etc. in einem stahl enthalten ist.

    "Wenn man sich in die Hose pisst, hält das nicht lange warm."

  • Hallo Jan!

    Spontan fallen mir da einige ein, aber diese entsprächen dann nicht mehr
    deinem Wunsch oder sind erheblich teurer. Das schließt aber natürlich nicht aus
    dass es da doch welche geben könnte ;)

    Und der Unterschied zwischen 440B und 440C ist zwar merkbar, aber nicht
    gigantisch. Du wirst es das eine oder andere Mal öfter nachschleifen müssen,
    das war's dann aber auch schon. Und auch 440B ist noch bei weitem hart
    und schnittlastig genug; selbst 440A kann eine ganze Weile Beanspruchung
    ertragen, ohne merklich stumpf zu werden, bei 440B musst du dir da also
    gar keine Gedanken machen. Die ~56HRC sind gewiss ausreichend hart
    für eine Klinge dieser Art. Wöchentlich schleifen wirst du es aber kaum müssen,
    solange du es nicht zum Graben in felsigem Boden benutzt :))

    Gruß,
    Dennis

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    W

  • Hallo Blattschuss.

    Nicht nur Profis erkennen das an der Bezeichnung, das kann man auch in
    überall erhältlichen Tabellen ablesen ;)

    Hier mal zwei(edit) passende Links zum Thema:
    Das "Stahl-FAQ"
    Stahlsorten und Anteile in der Legierung

    Gruß,
    Dennis

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    W

    Einmal editiert, zuletzt von HassesFreigang (19. Dezember 2006 um 19:50)

  • yo schon..aber wirklich was damit anfangen können nur die profis...

    €:

    sind das eigentlich Prozentangaben in den tabellen?

    "Wenn man sich in die Hose pisst, hält das nicht lange warm."

    Einmal editiert, zuletzt von OG Blattschuß (19. Dezember 2006 um 20:00)

  • Anfangen kann gewissermaßen jeder etwas damit, zumindest Grundzüge lassen
    sich damit abschätzen. Je mehr Wissen man aber über dieses Thema besitzt,
    desto mehr spielt auch die Erfahrung eine Rolle und man kann noch mehr
    herauslesen, für den "Einsteiger" sind ja sowieso nur Chrom und Kohlenstoff
    großartig relevant.

    Aber ja, es ist Prozentangaben ;)

    Gruß,
    Dennis

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    W

  • Servus,

    jangei

    also bei Messer kommt es immer auf die Verwendung an. Aber wie du schon sagtest, willst ein Taschenmesser haben. Die Größe ist also eingeschränkt. Würde aber meinen das 130€ ein wenig überdimensioniert ist vom Kostenrahmen. Ich habe auch das Ak74 - Messer, vollkommend ausreichend, wenn man damit beim camping, Wurst schneiden will, oder geschwind ein paar "dünne" Seile kappen möchte.

    Natürlich bleibt bei einem höherwertigen Stahl die Klinge länger scharf, aber wie hofft schneidet man wirklich?

    mfg

    Thomas

    :nuts: Ich hatte eine Vision: BLEI fliegt :nuts:

    :direx: Wer Rechschreibfehler sieht kann sie behalten.

  • Hey Karsten.

    Das mit dem Wurzelholz sieht wirklich schick aus (könnte ja fast schon
    Bruyere sein), aber ich fürchte, dass das nicht ganz in's Schema passt.
    Irgendwie ist die Tendez zum Einhand-Folder doch überall wieder zu spüren,
    wenn es um Klappmesser geht. Naja... bei mir persönlich liegt's eher daran,
    dass ich Herbertz nicht sonderlich mag :))

    Gruß,
    Dennis

    Versuch' in Zeichen fortzueilen, ungefangen ist mein Geist,
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    W

  • Na dann polierste das herbertszeichen einfach wech...lach. ich mag diese Importkönige auch nicht, aber dieses Messer eines Japanischen Messermachers(Hab den Namen vergessen) ist ausgesprochen schön(meiner Meinung nach) und das Preis/leistungsverhältniss ist recht gut....aber in das gesuchte Chema passt es nicht....stimmt.
    LG,Karsten

    Kein Stahl kann so hart sein, wie das Leben...es sei denn, er hat eine Schneide und einen Griff...

  • Na klasse...

    Erstens bekommt man das nicht an jeder Ecke, zweitens wird's wohl um einiges
    teurer und drittens wird Jan wohl lieber etwas rostfreies haben wollen, daran
    dürfte man bei einem Alltagsmesser wohl weit mehr Freude haben.

    Gruß,
    Dennis

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    W

  • Wieso ausgerechnet C75...hast du einen konkreten Vorschlag?
    Da gibt es ja noch weitere gute "Kohlenstoffstähle"
    Aber wie Dennis schon sagte, die gibt es nicht einfach mal so von der Stange...Ausnahmen sind Opinel und Co), aber die fallen völlig aus dem Raster.
    Der Rohstahlpreis für C 75 ist zwar um einiges günstiger als bei 440C aber da kaum ein Foldergroßhersteller noch Klingen aus recht schnell oxidierenden Stahl herstellt sehe ich da kaum eine Chance in dem Preisrahmen zu bleiben, denn wenn man einen Messermacher beauftragt ein Folder zu bauen, wird es ungleich teurer.
    LG,Karsten

    Kein Stahl kann so hart sein, wie das Leben...es sei denn, er hat eine Schneide und einen Griff...