So...
Ich kann leider nicht mit derart kreativen Bastelmethoden auftauchen (bis auf das einfachste der einfachen Dinge... Styroporplatten vom Wertstoffhof mit Panzertape zusammenkleben. Stoppt eigentlich jeden Pfeil, hält aber nur recht kurz und Nachschub muss eben da sein, aber darum ging's mir eigentlich gar nicht)
Aaaalso habe ich mir eine brandneue Lamellenzielscheibe von AIA geholt (Bilder habe ich noch keine machen können, folgen aber noch. Bis dahin kann man ja selbst auf http://www.arrowinapple.de/norm/armbrust.html ==> Zielscheiben) nachsehen. Die Daten auf der Homepage stimmen auch, also:
Schussfläche ca. 65cm x 65cm
Tiefe ca. 40cm
Gewicht ca. 17kg
Soweit, so gut. Da steht sie nun bei mir und das beschreibt es auch schon recht gut. Sie STEHT da und wenn man kein Auto oder ein kleines Transportwägelchen hätte, würde sich daran auch nichts ändern. Ja, sie ist groß und sperrig und lässt sich nur schwer durch die Gegend schleppen, daher werde ich mir demnächst auch mal auf eben genanntem Wertstoffhof einige alte Räder von einem Kinderwagen etc. besorgen und mir einen kleinen Karren zimmern. In einem Mitsibishi Carisma lässt sie sich allerdings bequem auf der Rückbank transportieren, bei Kleinwägen dürfte es eventuell schon etwas kritisch werden.
Nächstes Problem ist das aufstellen, als Schütze von Welt möchte man sein Ziel ja in Augenhöhe haben, also braucht man entweder einen guten "Ständer", oder eben einen Hang, an welchen man selbige stellen kann, hügeliges Gelände hat sich bislang aber auch bewährt. Wer die Scheibe natürlich auf einem weitläufigerem Gelände abstellen kann, ist natürlich fein raus, aber das ist wohl eher unwahrscheinlich.
Nun zu den Eigenschaften der Scheibe selbst
Aufbau:
Die Scheibe besteht aus einer ganzen Menge Schaubstoffschichten (nein, ich habe sie nicht gezählt... aber jede Lage ist ca. 0,5cm stark), welche an Ober- und Unterseite durch ein relativ dickes Kiefern(?)brett verstärkt werden. Der ganze "Packen" ist dann durch 2 dicke Stahlbänder zusammengeschnürt, die seitlich in Kerben im Holz und Schaumstoff verlaufen. Verrutschen kann also absolut nichts.
Pfeilstoppwirkung:
Sie bietet dank der Größe natürlich eine wunderbare Scheibe für Weitschüsse und dank der enormen Pfeilstoppwirkung auch für Schüss aus kürzerer Distanz. Dazu muss gesagt werden, dass ich selbige seit neuestem mit einer Great Lakes Stinger befeuere und beim Einschießen waren das Anfangs gerade mal 25-30m. Ein 22'' Pfeil dringt schon recht weit ein, aber vor der recht langen Befiederung war eigentlich immer noch genug Platz für eine Faust & Pfeilzieher (Gorilla Grip etc würde also auch funktionieren). Also auch bei Schüssen auf gerade mal 25m mit einer sehr starken Armbrust musste ich nicht um meine Federn bangen. Mein Vater hat zur gleichen Zeit mit seiner Horton Explorer auf die Scheibe geschossen, auch kein Problem. Und zum guten Schluss hatte ich noch meine alte Panzer II dabei, deren recht kurze Pfeile auch nicht sonderlich weit in die Scheibe eindrangen.
Pfeilentfernung:
Wie gesagt, es war bei meinen Pfeilen immer noch genug Platz für eine Faust bei 22'' Pfeillänge. Bei den kurzen Pfeilen der Panzer II (13''-15'') waren es zwar nur 2-3 Finger, aber dank der kurzen Pfeile und dem geringen Widerstand beim Ziehen auch kein Problem.
Die Pfeile selbst stecken schon relativ fest, aber man kann sie eigentlich immer mit einer Hand und notfalls auch ohne Pfeilzieher wieder herausnehmen. Lediglich einmal hatte das ein ziemliches Problem, da ich 3 Schüsse im Gold direkt nebeneinander hatte (Meine Güte, sah' aus wie in Robin-Hood-Filmen), lediglich knapp einen Zentimeter nebeneinander, so dass ich sie nicht greifen konnte. Zum Glück fand ich heraus (dachte nicht, dass es klappt), dass man die Pfeile zwischen den Lamellen problemlos ein wenig "verschieben" kann, bis man einen Pfeil gut greifen kann, um ihn dann hinauszuziehen.
Haltbarkeit:
Kann ich zwar noch nicht sehr gut beurteilen, wurde erst einmal beschossen, aber von den Einschüssen sieht man im Nachhinein eigentlich nichts, bis auf ein paar wenige, die den Schaumgummi etwas zerdrückt haben. Aber da das der Pfeilstoppwirkung beim nächsten Treffer an der Stelle nichts tun wird, dürfte sie problemlos einige tausend Schuss wegstecken und wenn es so weit gekommen ist, beschießt man einfach die Rückseite.
(Für Broadheads soll sie auch geeignet sein, aber das kann ich mangels Broadheads nicht bestätigen, aber ich zweifle keineswegs daran)
Bewertung:
Vorteile:
- Enorme Pfeilstoppwirkung
- Pfeile können nicht verbiegen
- Vanes können nicht beschädigt werden
- (vermutlich) geeignet für Broadheads
- Pfeile lassen sich einfach entfernen
- Robuster Aufbau
- Hohe Haltbarkeit
- Große Trefferfläche (65cm x 65cm)
- Keine Pflege notwendig
- Auch als Ablage/Hocker/Tresen geeignet
Nachteile:
- Schwer (17kg)
- Sperrig (65x65x40cm)
- Auto oder Wägelchen für Transport dringend zu empfehlen
- Hoher Kostenpunkt (inkl. Sperrgutzuschlag 200€)
- (vermutlich) sehr empfindlich gegenüber Nässe; die dürfte das Ding noch schwerer machen, vielleicht kann's auch schimmeln.
Fazit:
Ich würde sie jedem empfehlen! Auch wenn sie beim Kauf sehr kostspielig ist, rentiert sich das auf Dauer sicherlich, da sie nun wirklich nahezu unzerstörbar ist. Es gibt außerdem auch kleinere Modelle von Horton (halb so groß, halb so teuer) und aus Amerika "The Block", aber den habe ich in Deutschland noch nicht gefunden, allerdings machen die beiden kleineren Alternativen auf micht bei weitem keinen so robusten und soliden Eindruck, wie meine neue Scheibe.
Bilder werden bei Gelegenheit folgen