Luftgewehr aufarbeiten

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 16.190 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. April 2006 um 10:20) ist von Sip.

  • Hallo Leute, ich habe mir bei Egun eine alte Haenel 303 zum basteln beschaft. Das Gewehr ist technisch noch einigermassen gut, nur das Aussehen.......

    Den Schaft abschleifen und neu lackieren ist kein Thema, aber der Rest.

    Wer von euch hat da Erfahrungen?

    Wie bekomme ich am schonensten der Rost wieder ab. Eine Stahlbürste ist wohl nicht angebracht.

    Muss man die Metalteile zum brünieren geben? Hilt ein Brünierpulver aus dem Fachhandel?

    Bitte um Tips und anregungen.

    Ein Frau ist fürs Leben genug! :n1: Aber nur ein Gewehr???

    HW35, HW77, HW80, HW97K, FWB300S, Haenel 49a, 303, 310, 311, 312
    HW70, CP99, FWB65

  • Wenn du das System wieder wie neu haben möchtest dann schicke das zu der Firma WTS (Waffentechnik Suhl), die Brünieren dir das ganze System komplett neu und schleifen es auch wenn nötig endsprechend ab. Mit Brüniermitteln würde ich es nicht weiter versuchen, die sind eher zum Ausbessern schadhafter Brünierungen geeignet, nicht aber zum kompletten Brünieren einer Waffe

    Was den Schaft angeht so gibts hier massig Themen zum überarbeiten von Schäften, einfach mal suchen (Schaftrestauration, Schaft abschleifen usw.)

    Gruß
    Para

  • Den Rost bekommst du am besten mit feiner Stahlwolle oder Schmirgelpapier weg (500er Korn)wenn du Brünieren willst.Damit sind wir auch schon beim nächsten Thema das Brunieren.Ich würde diew Brünierpaste nehmen da sie einfacher ist als das Brüniersalz alternativ könntest du auch die Klever-Schnellbrünierung nehmen die kann aber Flecken machen.

  • Bevor es an das brünieren geht noch eine weitere Frage. Gibt es eine Anleitung wie man die 303 auseinander bekommt???? ICh will die Passstiffte hinten ungerne lösen, ohne zu wissen, wass einem alles entgegen kommen kann.

    Ein Frau ist fürs Leben genug! :n1: Aber nur ein Gewehr???

    HW35, HW77, HW80, HW97K, FWB300S, Haenel 49a, 303, 310, 311, 312
    HW70, CP99, FWB65

  • Habe mein Haenel 303-Super auch mal bissel hergerichtet. Brünierung war total abgegriffen und leichter Rostansatz. Brüniert habe ich mit Tetra Gun Schnellbrünierung und ich muß sagen das Ergebnis ist nicht schlecht. Keine Flecken und schön schwarz. Ob ich den Schaft noch aufarbeite weiß ich noch nicht sieht eigentlich noch ganz gut aus. Na mal sehen.
    Bilder sind vor und nach dem brünieren.

  • Hallo sibby

    Ich habe schon ein paar "antike" Waffen aus dem Besitz meines Grossvaters wieder auf Vordermann gebracht. Wie Rambo bereits schrieb, lässt sich Rost am besten mit Stahlwolle und Schmirgelpapier entfernen.

    "Brüniert" habe ich die Waffen auf eine zugegebenermassen eher unorthodoxe Weise: mit einem Camping-Gasbrenner wurde die Waffe etappenweise stark erhitzt und anschliessend in Altöl getaucht. Durch diesen "Ablöschvorgang" nimmt die entsprechende Stelle eine schwarz-blaueFärbung an, welche an frühere Bunthärtungen erinnert.

    Gruss - Sip

    Hier noch ein Beispiel dazu:

  • schiessen würd ich mit so einer weichgeglühten wumme allerdings nicht mehr - die hier ist auch im "guten" zustand eher ein selbstmordgerät ;)

  • Zitat

    Original von robur
    schiessen würd ich mit so einer weichgeglühten wumme allerdings nicht mehr - die hier ist auch im "guten" zustand eher ein selbstmordgerät ;)

    Hallo robur

    Du kannst absolut beruhigt sein: Die Waffe wurde keineswegs "weichgeglüht". Zudem habe ich einige Trommeln im Kaliber .22 Long verfeuert, ohne dass die Waffe oder ich daran Schaden genommen hätte (andernfalls könnte ich diese Zeilen ja nicht mehr verfassen) :ngrins:

    Bei einem LG-Lauf dürfte ferner ohnehin nicht die Gefahr bestehen, dass einem nach einer solchen Prozedur etwas um die Ohren fliegt.

    P.S. Diese "Brünierung" habe ich übrigens anhand eines Bericht es in einer älteren DWJ-Ausgabe durchgeführt.

    Gruss - Sip

    http://www.protell.ch - Gesellschaft für freiheitliches :W:affenrecht :schiess1: Bibere humanum est, ergo bibamus :drink:

    Einmal editiert, zuletzt von Sip (6. April 2006 um 01:18)

  • Wem das von mir erwähnte "Brünier"-Verfahren durch Erhitzung des Metalles und anschliessendem Abschrecken in Öl als zu riskant erscheint, kann auch das nachstehende Verfahren anwenden:

    Es handelt sich um die Erzeugung einer Kohlenstoff–reichen Schicht auf dem Metall, die eine tiefschwarze Farbe aufweist. Das kann durch direktes Abbrennen von Fetten, Ölen oder Wachsen auf der Metalloberfläche geschehen bzw. bei sehr vielen, kleineren Stücken in speziellen Trommeln. Das entsprechende Öl wird auf das gut gereinigte, blanke Metall aufgetragen und dann langsam auf 200 bis etwa 400 Grad erhitzt. Es bildet sich dann zunächst eine bräunliche, später tiefschwarze Farbe, die ziemlich fest haftet. Besonders geeignet dazu sind Braunkohlenteeröle und ähnlich Stoffe. Allerdings können gute Resultate auch mit Leinöl und verschiedenen Wachsen erzielt werden.

    Das Auftragen der Öle darf nur sehr dünn erfolgen, am besten wird das mit einem Pinsel oder Schwamm vorgenommen, Bei zu starkem Auftrag entstehen Flecken. Die zu färbenden Gegenstände müssen außerdem vor dem Auftrag des Öls etwas angewärmt werden, und zwar soweit, bis sie beginnen anzulaufen, was etwa bei 230 Grad der Fall sein sollte(blassgelbes Anlaufen). In diesem warmen Zustand verlaufen die Öle sehr dünn auf der Metalloberfläche. Der Metallgegenstand wird dann über Kohlefeuer oder auch in einem Ofen so lange erwärmt, bis die flüchtigen Ölbestandteile völlig verdampft sind und kein Geruch mehr wahrzunehmen ist. Der Ölfilm ist dann völlig angetrocknet. Dabei muss das Erhitzen langsam erfolgen, das Öl darf auf der Metalloberfläche nur ganz langsam abbrennen.

    Quelle: http://www.restaurierung-und-mehr.de/html/brunieren…warzfarben.html

    http://www.protell.ch - Gesellschaft für freiheitliches :W:affenrecht :schiess1: Bibere humanum est, ergo bibamus :drink:

    3 Mal editiert, zuletzt von Sip (6. April 2006 um 10:21)