Crosman 357 - Schrott wird flott

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 6.940 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. Januar 2006 um 20:01) ist von Hokus_pokus.

  • Vor längerer Zeit hatte ich mir mal einen Crosman 357 Sechszöller zugelegt, einfach nur mal so zum Spaßschießen.
    Irgendwann wanderte er mal sammlungsmäßig an die Wand.

    Mein Einstieg in MD holte ihn dann wieder von der Wand, und trotz seiner technischen Unzulänglichkeiten war die Präzision nicht allzu schlecht.

    Dank zweier günstiger Angebote von defekten und unvollständigen Modellen dieses Typs, darunter einem silbernen Achtzöller, konnte ich dann ein wenig basteln.

    Die Steuernut des Spannhebels innen wurde etwas poliert und die Kanten gerundet.
    Die Originalschmierung, soweit vorhanden, wurde entfernt und durch MoS-Fett für Achswellengelenke ersetzt.
    Der Schlossgang wäre jetzt einigermaßen brauchbar, wenn der Kunststoffdrücker der Ventilöffnung die Trommel nicht mit unnötiger Kraft an den Lauf drücken würde. Also kam da eine neue, etwas schwächere Feder rein. Beim Schuss kein Problem, da drückt das CO2 das Teil kräftig gegen die Trommel.
    Der Lauf war hinten recht lieblos abgedreht, noch ein Grund für unnötige Reibung. Die Kanten wurden leicht gebrochen und die Ringfläche hochglanzpoliert.
    Die Trommel stand schon vorher etwas schief, da ihre untere Reibfläche etwas hoch war. Zusätzlich war sie durch die Lackierung zu griffig. Also auch hier abfeilen, entgraten und polieren.
    Der Schlossgang hat es gedankt.

    Irgendwie muss die Trommel ja rein und raus. Crosman hat einen Kipplauf gewählt, also eigentlich die schlechteste Variante, zumindest wenn man als Hersteller nicht weis, was man tut.
    Die Platte, wo die Klinke einhakt, war so dünn, dass der Lauf ein paar Grad kippen konnte und nur durch Trommel und Ventildrücker gegen die Klinke gedrückt wurde. Die Platte wurde durch eine etwa doppelt so dicke ausgetauscht, die jetzt auch auch nicht mehr klappert.

    Der Lauf geht hinten durch diese Platte und sichert die gegen das Rausfallen. Leider hatte der Lauf etwa einen Milimeter Höhenspiel, da er nur im Kunststoffabschluss des Aussenlaufs eingesteckt und hinten nur schlecht geführt ist.
    Das Höhenspiel wurde durch eine von oben in den Laufmantel gedrehte Madenschraube (am Übergang zwischen Maufmantel und Laufwurzel) verhindert, der Lauf sitzt jetzt bombenfest im Mantel.
    Die Klinke wurde an ihrer Haltefläche teilweise etwas angeschrägt, dadurch zieht sie den Kipplauf an den Rahmen. Damit dieser Andruck auch gleichmässig ist und gleichzeitig die Klinke leicht auszulösen ist, wurde der Gummiblock, der ursprünglich als Federelement diente, gegen eine Schraubenfeder getauscht.
    Der Lauf lässt sich jetzt leicht abkippen und rastet dennoch spielfrei ein.

    Die Trommelachse wurde an ihrer Spitze etwas entgratet, dadurch ist die Trommel leichter aufzustecken.

    Das Korn wies durch einen Versatz der beiden Gussformhälften eine Längsstufe auf, die sich über die volle Lauflänge fortsetzte. Diese wurde beigearbeitet. Der blanke Druckguss wurde dann brüniert (Opa's Schnellbrünierung, nicht gut, aber ausreichend.
    Damit war auch die Originalvisierung ganz ok.
    Die Kimme der 357 ist leider aus Kunststoff und daher sehr bruchempfindlich, zusätzlich nicht wirklich gut zu justieren.
    Da mir aber ein schönes RedDot in die Hände fiel (danke, steffirn!), wurde das Problem auch gelöst.
    Doch erstmal musste eine Weaverschiene auf den Lauf (Rahmenmontage verbot sich wegen der Laufverriegelung). Die Schiene wurde eigentlich nur provisorisch, aus einer 5mm.Aluplatte, gefeilt und mit zwei M4-Senkkopfschrauben im Lauf verschraubt, und zwar in den Blöcken der Laufschiene. Diese hatte eine konische Rampe, die zum Korn hin ansteigt, aber die wurde kurzerhand im Bereich der Weaverschiene bis auf die Oberkante der Laufschiene abgefeilt.


    Fazit:
    Die Waffe selbst hat mich etwa 30-40 Euro gekostet, die Arbeit waren schon ein paar Stunden, aber das Ergebnis ist zumindest im Hinblick auf den Werkszustand schießtechnisch ein Erfolg.
    Durch das dazugekomme RD erst recht.

    Stefan

  • Hallo

    Schönes Teil hast du da.

    Ich habe auch den selben doch leider fluchten die Trommelkammern nicht mit dem Lauf. Ich bin gerade dabei den Lauf hinten etwas "tieferzulegen". Die Mündung war auch nicht sauber entgratet. Zum Test hab ich einen Diabolo durch den Lauf geschoben wobei dieser wiederum an der Mündung hängen blieb. Ja da kann man einiges machen. :crazy2:

    Was mir auch noch aufgefallen ist. Wenn der Lauf an der Trommel anliegt und anschliessend geschossen wird, schiebt sich dieser ein Stückchen nach vorne. Somit vergrössert sich natürlich der Trommelspalt. Vielleicht schafft hier Tesafilm Abhilfe.

    Mfg

  • 22.1.06
    Hallo HW Junkie !
    Habe Deinen Bericht (etwas verspätet) mit Interesse gelesen, weil ich mir eben auf Grund mehrerer positiver Berichte auch so ein Teil bei eGun erstanden habe. Was mir auffällt (und anderen Mitgliedern auch), ist die klapprige Klinke zur Lauf-Verriegelung. Da sind ja wirklich "Winkelgrade" zu finden... :confused2:
    Leider bin ich mechansich nicht so gut drauf, wie Du. Meine Frage: Macht das "Kippeln" bei der Energieübertragung des Drucks was aus ??? Sollte ich also durch eine Beilage an der Klinke bzw. dem Durchbruch am Lauf das Ganze spielfrei gestalten ? ???

    :johnwoo: Auch beim Schießen ist der Einäugige der König unter den Blinden... :lol: