Welches Kaliber für Signalmunition?

Was fuer ein Revolver ist das?

.45er als Schreckschuss kommt mir etwas seltsam vor, oder ist das ein scharfer (Also, einer, der richtig Blei spucken kann?)?

...ok. da war cz schneller, vergiss, was ich getippselt hatte.

BTW, irgendwie ist das dann ganz sicher kein CO2

Wie Signalmunnition verschießen ?
Mit nem Gas-Revolver (Laufsperre) + Aufsatz ?

Zitat

Original von Xenator
Wie Signalmunnition verschießen ?
Mit nem Gas-Revolver (Laufsperre) + Aufsatz ?

Genau.
Mit dem Abschußbecher oder dem Multishooter.

:35Knall hat die gleiche Ladung wie eine 9mmPAK, nur die Hülse ist länger. Die Patrone musste verkürzt werden, weil in Magazin und Lager eine scharfe 7,65Browning reinpasste, daher wurde das neue Kaliber 9mmPAK eingeführt.

Die .45K ist nicht viel kräftiger als 9mmK, macht aber durch den Schwarzpulveranteil und das grosse Hülsenvolumen etwas mehr Feuer.

Wer Feuer sehen will: 9mmK mit Schwarzpulverladung!
Muss zwar hinterher alles sehr gut geputzt werden, aber lohnt sich!

Alle Platzpatronen, also egal ob 6mmFlobert, .22Knall, 8x20, .320Knall, .35Knall, 9mmKnall, 9mmPAK und .45Knall sind, wenn die Waffe über einen eingebauten oder im Laufgewinde montierbaren und für die Waffe gedachten Signalbecher verfügt, zur Zündung von 15mm-Signalmunition geeignet.

Der Becher muss zur Waffe passen (nicht einfach nur zum Gewinde), denn für die stärkeren Kaliber hat der Becher Entlastungsbohrungen, damit am Leuchtstern immer ein in etwa gleicher Feuerstrahl ankommt, der den Stern sauber zündet und nicht gleich in eine Umlaufbahn befördert.

Der S&W Combat Magnum in .45K ist der grosse Bruder des S&W Combat Special in 9mmK, beide von Umarex.
Gab es baugleich auch als Reck Agent 45.

Stefan

Zitat

Original von HWJunkie
:35Knall hat die gleiche Ladung wie eine 9mmPAK, nur die Hülse ist länger. Die Patrone musste verkürzt werden, weil in Magazin und Lager eine scharfe 7,65Browning  reinpasste, daher wurde das neue Kaliber 9mmPAK eingeführt...
Stefan

Nur mal so `ne Frage. War das nicht das Kaliber 9 mm Luger welches in die .35 Knall passte ?? 7,65 Browning ging doch in die 8 mm Knall- Patronenlager, deshalb wurde das verkürzte .315 Knall geschaffen. Jaja die lieben Bastler

7,65 und 8mm liegen zwar nah beieinander, haben aber umbautechnisch nichts miteinander zu tun.

Ich hatte dazu schon mal was geschrieben:

Bei den Pistolen wurden die .35Knall durch die 9mm P.A.K. ersetzt, da in das Magazin der 35er eine scharfe 7,65er passt.
Die 8mm Knall wurde durch die .315Knall ersetzt, in das Magazin passte eine scharfe 6,35er.
Alle anderen Erklärungen zur Grösse des Patronenlagers sind Mumpitz, die neuen Patronen sind nur kürzer, der Inhalt und der Durchmesser der alten sind geblieben, und letzterer war so gewählt, dass keine scharfe Patrone passte:
Der Durchmesser der .35/9mmP.A.K. liegt unter dem der scharfen 9mm-Automatik-Munition, und weit über der scharfen 7,65er, die wiederum ist zu dick für 8mm/.315-Lager, die wiederum sind zu gross für scharfe 6,35er.
Auch die .380/9mmKnall -Lager der Gasrevolver sind zu klein für eine scharfe .38er. Die Trommelwandung wäre nach einem Aufweiten der Lager viel zu dünn.
Lediglich die .22Knall hat ein reales scharfes Gegenstück, daher ist die Herstellung von Waffen dieses Kalibers als erste vom Gesetzgeber verboten worden (es gibt zwar noch die Röhm RG 600, aber da stehen die Patronen hochkant, der Gasstrahl wird beim Schuss um 90° nach vorne abgelenkt).
Probleme traten allerdings dennoch auf:
In manchen alten 8mmK/.35Knall-Pistolen liessen sich OHNE Umbau 6,35er/7,65er zünden, was dem Gesetzgeber dann doch etwas zu heikel war.

Hier mal die Maße:
9x19, 9Para: 29mm lang, 10mm Bd.
.35K: 25mm lang, 9,4mm Bodendurchmesser
7,65Browning: 25mm lang, 9mm Bd
9mmPAK: 22mm lang, 9,4mm Bd
8x20Knall erklärt sich von sebst.
6,35Browning: 23mm lang, 7,5mm Bd
.315K: 17mm lang, 8mm Bd

Stefan

Das konnte mir bisher auch kein Händler wirklich schlüssig erklären.

Auf einigen steht es drauf, auf einigen noch andere Kaliber, auf einigen gar keine Einschränkung.
Auch ich habe mich eine Zeitlang gefragt, warum es fast nur für 6mmFlobert zugelassene Signale gibt, aber bei Waffen jeden Kalibers ein Becher dabei war.
Funktioniert hat bei mir bisher jede getestete Kombination, denn wenn Becher und Waffe zusammen passen, dann kommt ja am Signalgeschoss immer der richtige "Dampf" an.

Kennt hier jemand den Grund?

Stefan

@HW Junkie, danke für die ausführliche Erklärung

Die Beschränkung auf 6 mm Flobert rührt wahrscheinlich daher, weil die Hersteller auf Nummer Sicher gehen wollen. Praktisch ALLE Arten von Signalmunition lassen sich gefahrlos mit 6 mm zünden. Bei größeren Kalibern KANN es theoretisch zu Problemen kommen, z.B. dass ein Signalstern noch brennend zu Boden fällt oder einfach ungezündet davonfliegt. Viele Hersteller von Singalmunition schreiben aber auch dazu in die Anleitung, dass sie ihre Munition mit größeren Kalibern erfolreich getestet haben. Aber um etwaigen Prozessen weitestgehend aus dem Weg zu gehen, beschränkt man sich offiziell auf 6 mm.
Nach meinen Erfahrungen kann man mit allen Kalibern jede Signalmunition zünden.

So jedenfalls meine Interpretation...

Lucky

Zitat

Original von promillo
Was fuer ein Revolver ist das?

.45er als Schreckschuss kommt mir etwas seltsam vor, oder ist das ein scharfer (Also, einer, der richtig Blei spucken kann?)?

...ok. da war cz schneller, vergiss, was ich getippselt hatte.

BTW, irgendwie ist das dann ganz sicher kein CO2

Zitat

Original von LEnnox77

habe eine combat-magnum,

gabs da nich mal ein (ssw-)revolver von ME (=Melcher)?

Mir bekannte .45K-Revolver:

PTB/ Hersteller/Modell:
334 HS Mod.45 Army 1873
340 HS Mod. 45 Frontier
345 HS 45 Bulldog
372 ME 45 Officer, Sergeant, 453, 454, 456, HS Bison
374 ME MARSHALL MOD. 1887 Revolvergewehr
457 Mauser Magnum
487 Reck R45 Magnum
501 Reck Agent
617 S&W/Umarex Combat Magnum

Stefan

Es gab eine ganze Latte von Revolvern im Kaliber .45 short Knall, so die offizielle Bezeichnung dieses exotischen und unverschämt teuren Kalibers. Mit Hilfe unserer viel gerühmten Suchen-Funktion kannst Du sicher einige Exemplare dieser mittlerweile selten gewordenen Spezies kennenlernen. Ich selbst hatte mal einen ME 454 Sergeant, ein von der inzwischen verschiedenen Firma "HS" hergestellter Vierzöller. Die Qualität war so naja. Aber dazu gabs erst vor kurzem einen Thread. Ein heißer Tipp: Guck mal ins Unterforum "Sammeln - Gas-, Signal, Schreckschuss".

Lucky

/edit: Mipft !! Der Junkie ist immer schneller als ich !

Explodiertes Geschoss?
Noch nie erlebt.
Könnte so passiert sein (Qualitätsproblem?):
Die Füllung der Signalgeschosse wird feucht in die Hülse gepresst.
Normalerweise härtet sie (evtl. unterstützt durch Bindemittel) zu einem steinharten Block ohne Luftblasen oder Risse aus.
In seltenen Fällen kann aber genau das passieren oder ein Teil der Masse hat wegen Klümpchenbildung beim Mischen kein Bindemittel mitbekommen. An diesen Stellen erfolgt nun ein extrem beschleunigter Abbrand, der wie eine Explosion wirkt.***

Der geschilderte Vorfall wäre wäre also möglicherweise auch mit 6mmFlobert passiert.
Ich hatte auch schonmal den falschen Becher an einer Waffe: draussen wars dunkel, falschen Becher (für eine 6mm) gegriffen und auf eine 8mmK geschraubt. Das Signalgeschoss war einfach nur weg, mehr nicht.

War es bei deiner der Original-Becher?
Vielleicht gibt es Kombinationen, die trotz starkem Druck eine Zündung herbeiführen?
Oder mechanisch sehr empfindliche Geschosse, die bei zu viel Druck Risse bekommen, trotzdem dann aber sauber zünden?

Ist mir halt noch nie live passiert (will ich auch nicht unbedingt erleben).
Gut, dass dir dabei auch nichts Ernstes passiert ist!

Stefan

***
Das kann übrigens auch bei normalen Silvesterraketen passieren.
Deren Treibsatz ist nichts weiter als normales Schwarzpulver, was allerdings staubfein und nass in die Hülse gepresst wird.
Nur durch Mahlen und Pressen ist die Abbrandgeschwindigkeit auf ein nutzbares Mass reduziert worden.

Naja, "man hat schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen" oder wie das heißt.

Wer kennt das nicht: da zündet man einen China-Böller an und sssssss.... ssssssssss.... fängt die Lunte langsam an abzubrennen und ssssss... verschwindet sie in der Papprollen und BOOOMMMM!!! geht das Ding hoch.
Das klappt bei den nachfolgenden Knallern genauso. Man kann sie also bequem werfen oder gar vorher noch eine Weile festhalten, damit sie in der Luft explodieren.
Und wenn man dann glaubt, man wüsste, wie die Knaller funktionieren ("wie die so drauf sind"), dann passiert folgendes: man hält das Feuerquelle an das äußerste Ende der Zündschnur und sssst... ist die Zündschnur weggebrannt und BOOOOM!!!

ODER:
Ein Freund von mir hatte sich zu Silvester die gleich Waffe wie ich gekauft (RG600),
ich hatte für uns beide beim gleichen Händler die gleiche Munition und auch das gleiche Sortiment an 15mm-Pyrotechnik gekauft.
Und?
Bei mir funktioniert (fast) alles einwandfrei: die Geschosse zündeten, starteten und machten, was sie machen sollten (knallen, explodieren, schöne Buketts, etc.)
Und bei dem Freund? Gut ein Drittel der Pyrotechnik wurde einfach nur aus dem Becher herauskatapultiert. Es zündete einfach nicht. Selbst einige Platzpatronen zündeten nicht.

Insofern muss ich sagen: ich trau all der Pyrotechnik nicht. Aber ich freue mich umso mehr, wenn alles klappt und meine Umgebung und ich auch Neujahr noch gesund und munter sind!