Kaufberatung für billige Armbrust

Es gibt 2.306 Antworten in diesem Thema, welches 240.208 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. März 2021 um 00:15) ist von Musashi.

  • Es geht darum, daß man das Schießen übt. Üben bedeutet Schießen bedeutet Spannen. Was nutzt eine 400fps AB, die man gerade 3x spannen kann und mit der Man nicht besser wird? Das limitierende Element ist oft der Schütze. Egal ob beim Treffen oder Spannen.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • @the_playstation
    Was den Schützen angeht absolut richtig.

    Was die FPS angeht lässt du dich von den Recurves und den hohen Zuggewichten täuschen.
    Ich habe einige ABs über 400 fps und keine Probleme damit die 20-30x zu spannen. Es sind aber fast alles Compound AB, die Recurves über 400fps sind schon etwas anderes. Da ist die Kurbel schon fast Pflicht.

  • Ich habe auch Compound-ABs. Du bist ein langjähriger, erfahrener Schütze. Es geht darum, wie bei Bögen, daß sich Anfänger gerne völlig übernehmen, sich 80lbs Bögen oder 400fps ABs kaufen, die dann schnell in der Ecke landen oder mit denen 10x geschossen wird.

    Das ist der falsche Weg!

    Viel wichtiger ist ein Bogen oder eine AB, mit der man auch mal länger schießen kann. Völlig egal ob Recurve oder Compound.

    Im übrigen ist die durch das Spannen reingesteckte Energie bei der Compound größer. ;)

    Gruß Play

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  • Danke für die vielen Interessanten Meinungen. Habe nur einmal den Acelerator 410 mit 185 LBS gespannt für einmal war es noch relativ leicht. Habe mich bloß gewundert das die Blade bei 175 bloß 340 schafft. Habe jetzt allerdings gesehen da die "nur" 12.5 zoll Powerstroke hat, also dadurch noch leichter zu spannen geht.

  • Ah, ok du meinst "the need for speed". Es ist sicher blöd wenn man merkt, dass der 60lbs Langbogen auf den Rücken geht. Zum Einstieg sollte eine AB gutmütig und verzeihend sein statt ein empfindliches Leistungsmonster. Reine Leistung sagt nichts über Handling, Qualität usw. aus.

    "Im übrigen ist die durch das Spannen reingesteckte Energie bei der Compound größer. "
    Das bezweifele ich nicht aber wenn ich dir eine 440 Bulldog mit Seilspannhilfe hinstelle und mir eine 480 Aculeus mit Seilspannhilfe nehme weiß ich welche AB gespannt wird. :whistling:

  • Yup. Die Auszugslänge ist mit entscheidend. Die Energie ist ein Produkt aus Kraft x Weg und entspricht dem Integral (der Fläche) unter der Kraft-Weg-Kurve.

    Die Maximalkraft ist bei Recurve-ABs größer.
    Die reingesteckte Energie ist wegen dem schlechteren Wirkungsgrad bei einer Compound höher.
    Die Kraft aber über die Strecke gleichmässiger verteilt. Dadurch erscheint das Spannen einfacher.

    Dazu kommt noch, daß die neueren Recurve-ABs einen recht kurzen Powerstroke und dafür eine sehr hohe Auszugskraft haben.

    Meiner Meinung nach eine Fehlentwicklung der letzten ca. 8 Jahre.

    Gruß Play

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  • Physikalisch alles richtig aber wenn ich die fps ansehe kann ich die Recuves ab 400-420fps mit der Seilspannhilfe nicht mehr spannen. Weil der Powerstroke nicht viel weiter verlängert werden kann um die WAs nicht gleich zu killen.
    Davon abgesehen ist eine Recurve in gemäßigten Leistungsregionen 300-350 fps meine Empfehlung für AB Einsteiger.

    p.s. Happy Birthday

  • Es geht darum, wie bei Bögen, daß sich Anfänger gerne völlig übernehmen, sich 80lbs Bögen oder 400fps ABs kaufen, die dann schnell in der Ecke landen oder mit denen 10x geschossen wird.

    Wieso übernimmt man sich damit als Anfänger? Highspeed-AB haben doch ohnehin ein Kurbelsystem.

    Ich hatte ja seinerzeit eine AB gesucht, die hinsichtlich Treffsicherheit, Durchschlagskraft und Führigkeit einer PCP gleichkommt. Die einzige, die so annähernd in die Richtung geht, wäre die Tenpoint Nitro XRT gewesen. Für den Preis kann man sich dann allerdings auch eine Matchbüchse zulegen. Also habe ich es bleiben lassen.

    Aber ~600 Euro für eine Einsteiger-AB zu investieren, die dann nicht die eigenen Ansprüche erfüllt, halte ich für rausgeworfenes Geld.

    When any nation mistrusts citizens with guns it's sending a clear message that the government has evil plans.

    - George Washington -

  • Mit Kurbel natürlich nicht. Aber mit einer Spannhilfe / einfacher Flaschenzug sind manche ABs schwer mehrfach zu spannen.

    Gerade Anfänger können da schnell überfordert sein oder konzentrieren sich nicht mehr auf den Schuß, zittern wegen der Kraftanstrengung, ...

    Gruß Play

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  • Ich glaube der Fehler liegt darin eine AB mit einer Büchse zu vergleichen. Wer ein Gewehr sucht landet nicht automatisch bei .50 BMG. Bei den ABs hat man den Eindruck dass die Leute nur in den obersten Prozent der Leistung suchen aber nicht die Nachteile beim Verschleiß und Handling sehen. Das führt dann zu der Enttäuschung von der Play spricht. Der Spannvorgang mit Kurbel dauert eben, mit einem 90lbs WA kann man mehr Spaß haben, nur eben nicht auf 100m.

  • 340 FPS hören sich nicht so reizvoll an.
    Eigentlich möchte ich mehr Power und keine Einstiegsarmbrust.
    Will mir ja in einem Jahr nicht schon wieder eine neue holen.

    Typischer Anfängerfehler, nur auf die Fps zu achten!
    Was dabei immer nicht bedacht wird, je stärker die Armbrust, desto höher werden die einzelnen, va. beweglichen Teile beansprucht. Je mehr bewegliche Teile bei hoher Belastung, desto mehr kann kaputt gehen. Bzw. Der Wartungsaufwand ist tendenziell auch höher. Verschleißsachen wie Sehne, Kabel MW usw. ist auch deutlich höher, als bei "schwächeren" Modellen. Jenseits der 400er Marke sind in erster Linie für Armbrustjäger konzipiert. Die machen mit Übungsschüssen im Jahr vllt ein paar hundert Schuss. Der Sportschütze hierzulande, der mehrere tausend Schuss macht, bringt das Material schnell an seine Grenzen.

    Was auch oft nicht bedacht wird: Hohe Pfeilgeschwindigkeit bedeutet auch immer einen unruhigeren Pfeilflug, was die Fehlerverzeihung immer stärker beeinträchtigt, je schneller die Armbrust oder der Bogen ist.

    Auch zu bedenken ist der Sinn und Nutzen einer starken Armbrust. Gerade beim 3d gibt es da etliche Ziele, bei denen man die Pfeile schnell einbetoniert und sie kaum noch ziehen kann. Das kostet unnötig Kraft und Energie, die später beim schießen fehlt. Alles über 300 Fps ist mehr als ausreichend, sowohl fürs Scheibenschießen, als auch fürs 3d.

    4 Mal editiert, zuletzt von ben1287 (21. Oktober 2020 um 23:33)

  • Meine damit die Streukreise die Sie beim Einschießservice mit Bock in der Halle haben.
    Ist mir schon klar das Pfeil und Wind eine große Rolle spielen.

    Das ist doch kaum messbar und kaum zu pauschalisieren! Schießt du nen billigen Chinapfeil wirst du andere Ergebnisse erzielen als wenn du einen hochwertigen Pfeil nimmst. Gewicht des Pfeils und der Spitze beeinflussen ebenfalls den Pfeilflug. Und dann kommt es selbstverständlich drauf an, wer damit schießt. Was nützt es, wenn der erfahrene Armbrusthändler auf 60 Meter 10 Pfeile alle ins Gold einer 60cm Scheibe nagelt, dies dann angibt und hinterher beschweren sich die ganzen Anfänger, dass sie nicht mal ansatzweise ähnliche Ergebnisse erzielen!?

    Wetter, Luftfeuchtigkeit und Wind beeinflussen außerdem auch noch zusätzlich. Jeder Armbrust und Bogenschütze weiß, dass zb. bei Regen keine Bestleistungen geschossen werden.

    Mein Tipp für einen stabilen Pfeilflug und letztenendes auch um enge Gruppierungen zu schießen, ist Gewicht. Ein Pfeil sollte im Idealfall immer mehr Gewicht als das Mindestpfeilgewicht haben. V.a. in der Spitze empfiehlt es sich mindestens 145 Grain zu nehmen. (Auch beim Bogen ab ca. 40 - 45lbs)

    Das stabilisiert den Flug und der Pfeil bekommt einen Zug zum Ziel.

    3 Mal editiert, zuletzt von ben1287 (21. Oktober 2020 um 23:39)

  • „Eigentlich“ fehlt jetzt nur noch eine neue Erfindung, bei der der Powerstroke ebenfalls ein- und aus- gefahren werden kann, wie ein AR-15 Schaft, möglichst automatisch beim Spannen :D

    Hydraulisch oder anders technisch wäre das heutzutage sogar recht sicher für den Anwender bestimmt irgendwie möglich ...

    So könnte auch aus der kürzesten PAB noch eine richtig große & zeitweise lange Power-AB werden 8o


    Vielleicht sollte man J.S. diese „Idee“ einfach mal als seine eigene unterschieben ... und abwarten - LOL

    2 Mal editiert, zuletzt von Delphin (22. Oktober 2020 um 00:34)

  • Danke ben1287. Genau so sieht es aus.

    Richtige Pfeile statt dem FPS Wahn erliegen.
    Durch FPS wird man nicht besser und auch ein schlechter oder ungeeigneter Pfeil nicht.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Mich persönlich regt ja der Fps Wahn wirklich auf. Wenn ich denke, dass die ersten Modelle schon fast die 500er Marke knacken. Das ist schon ein bisschen krank und braucht eigentlich nicht mal mehr der Großwildjäger. Das ist doch nur noch sinnbildlich wie ein Schwanzvergleich...

    Was mich außerdem nervt, dass die angegebenen Fps schon fast wie ein Gütesiegel angepriesen werden, als ob nur Armbrüste jenseits der 400 Fps qualitativ hochwertig sind.

    @Natumo
    Kauf dir was ausgewogenes. Die von Leerschuss genannten 300 - 350 Fps. sind genau richtig für eine ausgewogene Armbrust und das nicht nur für Anfänger!

    Ich persönlich warte ja immer noch vergeblich auf ne 310er Bulldog... :|

  • Irgendwie sehe ich hier die Parallele zu Messerstählen. Vor 20 Jahren war 440C noch das Gütesiegel schlechthin, heute nennt man das gerade mal Mittelmaß. Ist der Stahl seitdem schlechter geworden? Wohl kaum.

    Vor 20 Jahren sahen die Excaliburs noch so aus wie die billigen Nachbauten heute; hatten "durchschnittliche" FPS und ließen sich auch mit Hand spannen. Rehböcke umnageln konnte man mit denen trotzdem. Haben sich nicht auch die Pfund-Limits bei Armbrust- und Bogenjagd in den USA über die Jahre stetig nach oben geschraubt?

    Superstähle mögen toll sein, mögen sogar die hohen Ansprüche erfüllen, aber ich sehe den Unterschied zwischen einem gescheiten 440C und einem hypermodernen Puderstahl in der Praxis nicht gespiegelt. Davon abgesehen, dass der 440C eine sehr ausgewogenen Charakter hat und man sich an ihm nicht gleich die Finger wund schleift wenn man ihn auf Schärfe bringen will.