die speerschleuder in nordeuropa

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 1.559 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. April 2017 um 10:07) ist von edwin2.

  • Die Speerschleuder in Nordeuropa
    Nach der letztzen Eiszeit wurden um 10.000 v. Chr. die Menschen in Deutschland seßhaft und betrieben Ackerbau , zum Beispiel mit Einkorn.
    Zusätzlich mußte weiterhin gejagt werden.
    Bis 12.000 v. Chr. wurde das mit Speer oder dem sogenannten Atlatl getan, einem dünnen befiederten Wurfspeer
    mit Armverlängerung.
    Jagdentfernung lag hier bei 25 - 35 Meter.

    Der Europarekord mit Spassspeeren liegt bei inzwischen 182 metern Weite.

    Mit den fotographierten historischen Nachbauten von mir komme ich ungeübt auf 65 Meter Wurfweite.
    Ein Hobbyspeerwerfer schafte auf Anhieb 115 Meter und der lange Pfeil schlug danach mit der Knochenspitze in eine Eichenbohle ein und musste, da heilgeblieben!!!!, mit Stecheisen rausgemeißelt werden.
    Das bedarf einer enormen Wucht.
    Die Jagdweise war, Tiere durch eine Schlucht zu treiben und wie am Beispiel Ahrendsburger Tunneltal bei Hamburg von den Hängen aus die Tiere zu bewerfen.
    Ein etwas größeres Tier , welches schwer verletzt in den am Ende des Tals liegenden See flüchtete und dort ertrank, haben Archäologen geborgen und anhand 45!! !Pfeilverletzungen die Jagdweise rekonstruiert.


    Die Projektile des Atlatl -Wurfspeers haben dieselbe Größe wie Pfeilspitzen, daher liegt zwar heute der älteste Fund
    bei noch vor 13.000 v. chr. für Projektile, aber das sie an einem Pfeil nachweisbar befestigt waren,
    läßt sich nur bis 8.000 v. Chr. bestätigen und für Bögen ist die einwandfreie Nachweisgrenze bei 6.000 v. Chr.
    Theoretisch könnte es aber Bögen sehr viel länger gegeben haben.
    Der bisher älteste Bogenfund von Ahrensburg mit ca. 8.900 v.chr. wurde im 2 Wk.weggebombt.
    Nur die Pfeilspitzen konnten im Mueumsschutt geborgen werden.

    edwin 2 hat folgendes Bild angehängt:

    texte und bilder sind geistiges eigentum von edwin 2 , früher carbonator genannt

    INVICTUS

  • Ich würde schätzen, daß es Bögen und solche Speerwaffen noch viel früher gab. Stahlschwerter, und das sind recht moderne Waffen, gab es ja schon ca. 500-800 v.C.

    Das Problem ist halt, daß viele Funde schon verwittert sind, verrostet, vergammelt, ... Holz und Eisen sind halt keine sehr haltbaren Materialien. Die Fundlage daher extrem problematisch ist. Und wenn man dann mal das Glück hat, z.B. ein nahezu nagelneues, unversehrtes Schwert aus der Hallstattzeit zu sehen, ist das ein großes Privileg.
    Ähnlich ist es sicher mit frühen Bögen und Speeren.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • moin. du kannst dich mal zusanmmenreißen. finde das unfair mich hier so zu beschuldigen, du kannst froh sein, das ich fc wiki auf deren freundliche anfrage es damals genehmigt habe, das sie das veröffentlichen können von mir.

    ich finde das unverschämt von dir.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • So ein Atlatl will ich mir auch noch mal bauen. Alleine schon, um meine kleine historische Waffensammlung um einen wesentlichen Typ zu erweitern.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • playstation,
    für holzfunde aus so langer zeit braucht es bestimmte böden, sonst ist das weg. so findest du in bederkesa soagr die ersten germanischen möbel super erhalten, woanders dagegen nix aus der zeit aus holz.
    wenn du 2000 jahre alte holzgegenstände aus dem sumpf ziehst oder ne moorleiche, das ist schon noch was übrig.

    es gibt witzigerweise einen langzeitversuch mit holzteilen im moor die einmal im jahr dann untersucht werden, um zu schauen wie sich das verhält. dabei sind auch einige nydampfeile nachgebaut und versenkt worden.

    nach nur 1 jahr waren federn weg,das holz ausgelaugt und fast schwarz, und dann blieb das so.
    im grunde fertig eingetüttet da hätten die nächsten 1700 jahre nichts mehr angerichtet. gruß edwin

    INVICTUS

  • moin play der atlatl ist eben der vorläufer von pfeil und bogen, im grunde nur ein überlanger pfeil.durch seine schaftschwingungen in der luft kommt er halt sehr weit

    ein speerwerfer den ich mein atlatl gegeben hat aus spass hat den 115 meter weiter in eine alte eisenbahnbohle geworfen die das ende des schiessplatzes darstellte.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Das stimmt. Trotzdem sind z.B. kaum Schildfunde (Holzteil vom Schild) übrig geblieben. Bei Stahl ist es genau so. Am besten sind Kalkböden, ein Flußbett (Sauerstoffabschluß) oder stark alkaliische Moore. Bei Holz und Textilien glaube eher saure Moore. Das dumme ist aber. Die Waffe muß jemand da reingeschmissen haben. Und bei Holz muß Sie einer auch als solche erkennen.

    Ja. Habe mir schon einige Videos zum Atlatl angeschaut. :)

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • atlatl kampfplatz war in der steinzeit das tunneltal von ahrensburg bei hamburg. da gibt es ein tierfund in einem see mit weit über 20 einschüßen bevor in den see geflüchtet und verendet ist.

    nachgestellt ist man dort an beiden hängen des tals gestanden und das das durchgetriebene wild mit atlatl beharkt als jägerudel. bei dem gefunden tier gibt eseinschüße vor vorn , seite und hinten..
    irgendwass trifft man dann halt.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Matt Graham hat den Atlatl ja in den Sendungen recht erfolgreich genutzt. Fand ich recht leistungsstark. Und geübt haben die vor 8000 Jahren sicher auch entsprechend.
    20 Einschüsse erscheinen mir recht viel.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Ich finds cool auch über alte Waffen zu sprechen, sind schließlich die Vorgänger unserer heutigen Bögen und ABs
    Die Speerschleuder ist anscheinend noch älter, in der Steinzeit müßte es sie schon gegeben haben lt. Höhlenzeichnungen, eindeutig verlängerungen indem die Speere gelegt wurden.
    In der Inkazeit benso, zuerst Steine dann verkürzte Speere, ein Urwaldvolk benutzt sie noch heute.

  • Einmal editiert, zuletzt von Czecky (2. April 2017 um 23:45)

  • Yup. Und so gehen noch mehr Funde verloren. Man ist froh über jeden erhaltenen Fund weil Er etwas über das Leben, den Kampf, ... preisgibt. Gerade aus der früheren Zeit, wo es noch keine Aufzeichnungen gab bzw keine erhalten geblieben sind.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • moin. playstation . es waren 27 verwertbare einschüße in dem tier, wie man an knochentreffern sehen kann.
    so eine atlatl war eher was für rentiere und hirsch und solche weichziele, da ging sie bis 20 cm weit in den körper.
    bei ledriger haut wie wisent nur um 6 cm.
    hat man im zoo an einem toten wisent getestet.
    gruß edwin

    INVICTUS