Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 4.887 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. August 2012 um 13:16) ist von LEP FAN.

  • Ich befasse mich gerade mit Bismarck.

    1866 wurde ein Attentat auf ihn verübt und zwar mit einem Revolver ohne Lauf. Ähnelt entfernt einer Pepperbox hat aber eine drehbare Trommel, die etwas länger ist als sonst üblich. Dies dient wohl als Lauf. Kennt jemand solche Waffen , bzw. speziell das Modell mit dem das Attentat verübt wurde.

    Es war wahrscheinlich Kleinkalibrig, Bismarck wurde nicht verletzt. (Evt. hat er auch eine schusssichere Weste getragen). Er hat es aber auf die Vorsehung geschoben.

  • Ich weiss leider auch nicht mehr genau was es für eine Waffe war. Ich habe jedoch mal eine Doku gesehen in der näher darauf eingegangen wurde. Die Waffe ging nach dem Attentat in seinen Besitz über und blieb dort auch bis zu seinem Tode. In irgendeinem Museum wird sie heute noch ihr Dasein fristen. Ich will mich nicht drauf versteifen, aber ich meine es war kein amerikanisches oder englisches Fabrikat, eher Deutschland, Österreich oder Belgien oder so was.
    Edit:
    Sie liegt im "Bismarck-Museum Friedrichsruh"
    http://www.bismarck-stiftung.de/index.php/aktuelles/item/197-wer-scho%C3%9F-auf-bismarck?

    When I was just a baby, My Mama told me, "Son, Always be a good boy, Don't ever play with guns"

    by Johnny Cash "Folsom Prison Blues"

  • Die Kombi-Waffe finde ich ja sehr putzig. Wenn die schießerei vorbei ist, steckt man(n) den Schlagring an und geht zum Nahkampf über. OK soweit so klar, aber wenns umgekehrt ist, erst als Schlagring und noch geladenen Kammern, zeigt doch das Pistölchen zum eigenen Oberarm. Meiner Ansicht nach hat sich das nicht gut verkauft, wenn man(n) sich selbst anschießen kann.

    Die Fotos sind historisch sehr schön anzuschauen. Wenn du mal Zeit hast (und Lust) könntest du dann mehr dvon einstellen?

    MfG Meister-Petz

    :dafuer: Einigkeit und Recht und Freiheit :schland:

  • Das Ding hat sogar einen umklappbaren Dolch – sollte man Angst haben, den Schlagring zu benutzen.

    Die Bilder sind aus dem Doppelband „LUGS HANDFEUERWAFFEN“ von 1956. Band eins umfasst Bilder und techn. Zeichnungen, Band zwei enthält die dazugehörigen Informationen (Geschichte, Verbreitung, Einsatzgebiet, techn. Details usw.).
    Wenn Interesse besteht, kann ich gern mehr daraus zitieren (aber dann in einem neuen Thread …). ;^)

    Fortis Fortuna Adiuvat...

  • Evtl. war es ja einer von diesen Waffen?! Sorry, wegen der schlechten Qualität – ich hatte gerade keinen Scanner dabei und habe es einfach abfotografiert …


    Jaroslav Lugs, Handfeuerwaffen, Militärverlag der DDR, 1956

    In Band 1 sind die Texte, in Band 2 die Bilder. Habe beide Bände hier stehen...

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Um Klarheit über Hersteller und Modell der Waffe zu bekommen habe ich das Museum in Friedrichsruh wo sich die Originalwaffe befindet angeschrieben. Ich hoffe daß ich dort näheres erfahren kann. Ich gebe dann hier Bescheid.

  • Zitat aus Lugs Handfeuerwaffen:

    Lefaucheux 1853

    Der Revolver von Lefaucheux ist der erste für Metallpatronen und für das Laden von hinten eingerichtete Revolver. Die Konstruktion der Waffe vereinigt in sich die Vorzüge des Revolvers von Colt und Adams. In der Griff- und Gehäuseform ähnelt er dem Coltrevolver. Die Revolverpatrone von Lefaucheux aus dem Jahre 1853 hat eine metallene Patronenhülse aus Kupferblech, die Schwarzpulver und das Geschoss enthält; im Patronenboden sitzt ein kleiner Zündstift aus Messing, der im Inneren die Zündhütchen zündet, wenn auf ihn der Hahn aufschlägt.

    Ursprünglich besaß der Revolver Hahnspannung, später erhielt er einen Mechanismus mit doppelter Bewegung. Die leeren Patronenhülsen werden von dem Entladestock, der im Laufansatz an der rechten Seite angeordnet ist, ausgestoßen. Einige Taschenrevolver haben eine Stange zum Ausstoßen der Patronenhülsen im Pistolengriff. Im Jahre 1855 wurde der absolut zuverlässige Lefaucheuxrevolver als Dienstwaffe bei der franz. Marine eingeführt. Auch im amerikanischen Bürgerkrieg wurde er häufig verwandt. Als Taschenrevolver stellten ihn zahlreiche französische, belgische, deutsche und österreichische Büchsenmacher her. Die meisten Revolver tragen Gravierungen, die Griffschalen sind aus reich geschnitzten kostbaren Hölzern oder aus Elfenbein gefertigt. Wertvolle Lefaucheuxrevolver in Luxusausführung produzierte auch der Prager Büchsenmacher A.V.Lebeda jr. Erst bei der späteren fabrikmäßigen Herstellung wurde diese Waffe weniger prunkvoll gefertigt.

    In Belgien kehrten einige Waffenproduzenten zu dem Prinzip der mehrläufigen kleinen Taschenpistolen System Lefaucheux zurück. In vielen Sammlungen sind diese Verteidigungswaffen zu finden, zum Beisp. Besitzt das Bedrich-Smetana-Museum aus dem Besitz des Komponisten eine solche fein gearbeitete Taschenpistole.

  • ich dachte, der Attentäter hat den Revolver selber abgesägt. (in einer Doku wurde mal sowas gesagt )

    Auf alle Fälle hatte er 2 Schuss blind abgegeben aus nächster Nähe und nicht getroffen. Erst als Bismark mit ihm rangelte, wurde dieser verletzt.

    Gruß

    Carsten :rolleyes:

  • Ich halte von diesem System nichts, diese Lefaucheux-Zündung ist Murks. Deswegen wurde der Versand dieser Munition per Post verboten. Sobald die geladene Waffe, oder auch die Munition auf den Zündstift fällt gehts rund. Die Munition hat ja kein konventionelles Zündhütchen, sondern das sitzt innen, und wird mit einem seitlich angebrachten Stift gezündet...deswegen hat die Trommel auch so Rillen, da schaut dann der Stift raus, und der Hahn haut dann von oben auf den Stift und zündet die Patrone.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Lefaucheux-Z%C3%BCndung

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Wenn man beo germi seinen WIKI Link auf den englischen umschaltet bekommt man auch ein paar Bilder.
    Die Pepperbox dabei sieht bis auf die Gravuren eigendlich genauso wie der Revolver auf Klassiker2000 seinem Bild aus.
    Wird wohl sowas gewesen sein.
    Besonders wirkungsvoll scheinen solche Waffen ja nicht gewesen zu sein, wenn man da auf seinen Attentäter einfach zugeht und ihn festhält während der weiterfeuert.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!