Welche messerstahl ist denn nun gut

Es gibt 34 Antworten in diesem Thema, welches 30.159 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. November 2010 um 13:45) ist von eyvind.

  • Gewisse Smith& Wesson Messer sind nicht gerade das gelbe vom Ei (soviel ich weis soll das die Cutting Horse serie sein) Hab selber ein HRT Magnesium (440 C) von S&W (Taylor Brands LLC ist der wahre hersteller) und bin mit den ding mehr als zufrieden und in Ebay für um die 20-30 Euro zu bekommen.

    Ebenfalls hab ich ein Buck 110 (420 HC Stahl) welches ebenfalls ein super Messer ist, nur mir leider zu schwer für den Alltag. Die Schnitthaltigkeit und schärfe sind sehr gut, allerdings nicht einfach nachzuschärfen meiner meinung nach.

    "Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn ich bin die absolut gemeinste Drecksau in diesem verdammten Tal!!!"

  • also es sollte schon ein klassischess einhandmesser sein ohne wellenschliff und tarnkappenbomber optik...

    Das perfekte messer für mich ist das böker turbine. leider auch sehr teuer. Für ein backupmesser würd ich so um die 60€ ausgeben.

  • Da fallen mir spontan die folgenden ein:

    Spyderco Delica
    Byrd CaraCara
    Victorinox Sentinel
    Böker Trance
    CRKT Drifter
    Benchmade P30
    SOG SogZilla

    nicht geordnet und nicht spezifisch in dieser Reihenfolge...

  • Hab mir grad das Böker Trance plus geholt. Super verarbeitetes Messer, dass aber etwas schärfer sein könnte. Ansonsten werd ich das mal die nächsten Tage auf der Arbeit testen.

  • welcher stahl ist gut? tja nun das ist so eine sache. persönlich finde ich ja die nicht-rostfreine kohlenstoff stähle mit am besten. wirklich SAUSCHARF zu bekommen, relativ leicht zu schärfen und gute schnitthaltigkeit. bei uns leider weniger verbreitet, dafür in den USA für wenig geld zu bekommen: 1095er high-carbon steel. habe gerade wieder selbst eines geordert auf das ich warte, zu einem bruchteil dessen, was man hier zahlt.


    cheers

    Art 2 GG (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.

  • moin.

    es heißt "welcher", aber egal.


    Was habt ihr immer wieder mit stahl?

    Ider gesamten Geschichte der eisenzeit(nicht Stahlzeit) seit 1800 v. Chr. in deutschland haben Weicheisenmesser aus Raseneisenerzgewinnung hervorragend ihre Dienste getan.

    Scharf wie eine Rasierklinge , schärfer gehts auch heute nicht.

    In der Varusschlacht bei kalkriese 9. n. chr. Wurden die Römermit ihren Vollstashlschwertern(die hatten schon ansatzweise in Italien eine Stahlherstellung) von Germanen mit Holzschwertern niedergestreckt,welche vorne als Schneide nur ein umgedengelten Blech dran hatten.

    Jedes noch so weiche Eisen macht jedenfalls ein Gebrauchsmesser ausreichend.

    Insofern ist jeder Stahl heutzutage ein Gewinn.

    selbst ein Weichstahl.

    deswegen sind auch die billig opinel völlig ok.

    wenn man seine auswahl mal nach solchen gesichtspunkten trifft. wäre mancher euro gespart.


    gruß rabe

  • deswegen sind auch die billig opinel völlig ok.

    wenn man seine auswahl mal nach solchen gesichtspunkten trifft. wäre mancher euro gespart.

    Dem kann ich mich nur vollkommen anschliessen!
    Ein Opinel mit Kohlenstoffstahlklinge kostet sehr wenig und hält bei einem Minimum an Pflege ein Leben lang. Ich habe ein N°8 seit gut 20 Jahren in Gebrauch und es ist, abgesehen von der regelmäßig schnell nachgeschliffenen Klinge mit ihren leichten Gebrauchsspuren, ohne Verschleiß.
    Wer ein gutes Taschenmesser mit hohen Nutzwert zu einem top Preis-/Leistungsverhältnis sucht, kommt an einem Opinel kaum vorbei. Absehen von Messer für spezielle Einsatznotwendigkeiten sind die ganzen Klappmesser mit ihren Klingen aus supertollen wasweißichfür Stahl eher etwas für Sammler oder Strassenecken-Poser.
    Denkt mal darüber nach, für was ihr das Messer benötigt - und in 90 % ist ein Opinel die richtige Wahl!

  • Der Klingenstahl des Opinels soll gerade in der rostanfälligen Version gut sein. Dennoch muss ein Taschenmesser nicht rasierklingenscharf sein. Denn zum einen steigert es das Verlezungsrisiko und zum anderen gilt an sich immer - gut scharf ist auch schnell wieder stunpf. Für die allermeisten alltäglichen Dinge ist ein sauscharfes Messer auch nicht nötig. Mir ist da ein Taschenmesser ohne scharfe Kanten wichtiger. Denn es macht ansonsten die Hosentaschen kaputt.

  • Normaleiweiße ist die scharfe Kante auch im Messer ;)https://www.co2air.de/wcf/images/smilies/cool.png
    Meine Messer sind alle samt rasier- fähig. Ich hab Jahrelang ein Opinel geführt und es hat alle Aufgaben erledigt. In letzter Zeit führe ich ein Spyderco, weil es mir einfach besser gefällt.
    Mit einem Opinel machst du auf keinen Fall etwas falsch und mehr Leistung bekommst du für den Preis nicht!

    gruß master

    Dass ihr Menschen, rief ich aus, um von einer Sache zu reden, gleich sprechen müsst:
    Wisst ihr mit Bestimmtheit die Uhrsachen zu entwickeln, warum sie geschehen musste?
    Hättet ihr das, ihr würdet nicht so eilfertig mit euren Urteilen sein.

    frei nach -Goethe-

  • Ich habe mir erlaubt einen Beitrag aus dem Messerforum hier rein zu stellen weil ich denke es schafft einen guten überblick.
    Die Übersicht ist von dem User "TimM." und wenn jmd Copyright rechte auf den Text erhebt nehme ich ihn sofort hier raus.

    http://www.messerforum.net/showpost.php?p=112382&postcount=47


    Legierungsbestandteile


    Es folgt eine alphabetische Auflistung der gängigsten Elemente, die in Stahllegierungen anzutreffen sind.


    Chrom

    Cr ist ein Karbidbilder, der hauptsächlich der Rostresistenz zu Gute kommt.


    Kohlenstoff

    Neben Eisen der wichtigste Bestandteil. Nur durch dieses Element wird eine Eisenlegierung überhaupt erst zu härtbarem Stahl. C kann zusammen mit einigen anderen Legierungsbestandteilen in der Stahlmatrix Karbide bilden, die unterschiedlich hart, aber allesamt härter als das umgebende Stahlgefüge sind und daher der Schnitthaltigkeit zuträglich sind.


    Mangan

    Durch die Zugabe von Mn sind Stähle leichter zu bearbeiten. Außerdem ist dieser Legierungsbestandteil der Zähigkeit und zuträglich.


    Molybdän

    Mo ist ein Karbidbilder, der den Stahl unempfindlicher gegen hohe Temperaturen macht.


    Nickel

    Ni macht den Stahl zäher und verbessert die Härtbarkeit.


    Phosphor

    P ist eine Verunreinigung, die der Zähigkeit abträglich ist.


    Schwefel

    Ein mit S versetzter Stahl lässt sich zwar leichter bearbeiten, wird aber spröder.


    Silizium

    Si erhöht die Zähigkeit.


    Vanadium

    V bildet sehr harte Karbide und sorgt für ein feines Gefüge.


    Grundsätzlich ist zwischen rostfreien und sogenannten Kohlenstoffstählen zu unterscheiden. Eigentlich sind beide Bezeichnungen unzutreffend, da
    1. jeder Stahl rosten kann und
    2. jeder Stahl Kohlenstoff enthält (siehe oben).
    Da diese Terminologie allerdings so verbreitet ist und der Einfachheit halber auch in Fachkreisen verwendet wird, behalte ich diese Bezeichnungen im folgenden Text bei.

    Als rostfrei werden Stähle mit mindestens 13% Chromanteil in der Legierung bezeichnet.

    Hinweis: der bei einigen Stählen in eckigen Klammern angegebene Name ist die deutsche Bezeichnung des jeweiligen Stahls.


    Rostfreie Stähle

    Im Folgenden werden lediglich einige (nicht alle!) der härtbaren „stainless steels“ näher betrachtet, neben denen gibt es aber noch sogenannte austensitische Stähle, die extrem korrosionsbeständig sind und daher häufig für preisgünstige Tauchmesser verwendet werden. Diese Stähle sind nicht härtbar und liegen daher auf der Rockwell-Härteskala noch weit unter der weichen 420-Serie, was sich entsprechend negativ auf die Schnitthaltigkeit auswirkt.


    420

    Die 420er Stahlreihe besteht aus mehreren, sich geringfügig unterscheidenden Varianten, der meistverwendete 420er ist wohl 420J2 [4034].
    Ebenfalls in diese Kategorie fällt 425M, der von vielen als minimal besser als 420J2 angesehen wird.

    Generell ist zu sagen, dass alle 420er-Stähle sehr weich sind, was dazu führt, dass ein Messer aus diesem Klingenmaterial extrem häufig nachgeschliffen werden muss, was allerdings recht leicht zu bewerkstelligen ist. Ihr Vorteil ist neben ihrer guten Biegsamkeit die außerordentlich gute Korrosionsresistenz.

    Schnitthaltiger als 420J2 sind die „high carbon“-Variante 420HC und der schwedische 12C27, die – wie beim amerikanischen Produkt der Name schon sagt – mit einem höheren Kohlenstoffanteil ausgestattet sind.

    Viele „no-name“-Messer bestehen aus 420J2, weil dieser sehr leicht zu bearbeiten ist. Für die meisten Anwendungen (bei denen das Messer nicht gerade extensiv mit Salzwasser in Kontakt kommt), halte ich 420er allgemein für ziemlich ungeeignet.


    X-15-T.N.

    Ein ziemlich neuer Stahl, der vor allem für Tauchmesser Verwendung findet. Trotz einer gegenüber den 420ern leicht erhöhten Schnitthaltigkeit soll er Korrosion ebenso gut widerstehen können.


    440 / AUS

    Zu unterscheiden ist hier zwischen den amerikanischen Werkstoffen 440A, 440B [1.4112] und 440C [1.4125], sowie den japanischen AUS-6, AUS-8 und AUS-10.
    440A entspricht etwa AUS-6, 440B AUS-8 und 440C ähnelt AUS-10.
    AUS-Stähle werden hin und wieder auch als 6A, 8A und 10A bezeichnet.

    Die grundlegendsten Unterschiede zwischen den 440ern und ihrer AUS-„Varianten“ liegen darin, dass man den japanischen Stählen nachsagt, sich leichter nachschleifen zu lassen und - bedingt durch ihre feinere Gefügestruktur - eine etwas schärfere Schneide anzunehmen als ihre amerikanische Pendants, während letztere als höher härtbar gelten.

    440A / AUS-6 sind die korrosionsbeständigsten Vertreter dieser Kategorie, 440C / AUS-10 die am wenigsten rostresistenten.
    Bezüglich der Schnitthaltigkeit verhält es sich genau umgekehrt, hier liegen die letztgenannten Stähle an der Spitze und 440A bzw. AUS-6 am Ende innerhalb dieser Stahlfamilie.

    440C wird von vielen als der Allzweckstahl überhaupt angesehen, keine seiner Eigenschaften ist herausragend, allerdings hat er auch keine auffälligen Schwächen.
    Aber auch 440B ist ein ordentlicher Messerstahl, 440A liegt dann noch eine Stufe darunter, ist aber zumindest für die meisten Verwendungszwecke (außer Tauchen) praxistauglicher als ein Stahl der 420er-Reihe.


    GIN-1

    Ein recht selten verwendeter stainless, auch als G-2 bekannt, ähnelt bezüglich der Eigenschaften 440B.


    154-CM /ATS-34

    Auch bei diesen Stählen handelt es sich - quasi analog zu den 440ern und AUS-Stählen - um einen US-amerikanischen (154-CM) und ein japanisches Äquivalent (ATS-34). Zwischen diesen beiden Varianten sind die Unterschiede vernachlässigbar gering, bzw. kaum feststellbar.

    Noch vor wenigen Jahren waren sie der „letzte Schrei“ im custom knife-Sektor, weil sie eine sehr gute Schnitthaltigkeit (erheblich besser als 440C) gepaart mit einer recht guten Rostresistenz und Zähigkeit aufweisen.
    Sie sind jedoch schwerer nachzuschärfen als 440C.
    Für Gebrauchsmesser sehr empfehlenswert.

    Des weiteren gibt es die pulvermetallurgisch hergestellte schwedische Version RWL-34, die ziemlich selten ist. RWL-34 ist etwas leichter nachzuschärfen, weil er durch das besondere Herstellungsverfahren eine feinkörnigere Struktur als der bezüglich der Legierungszusammensetzung fast identische ATS-34 besitzt.


    ATS-55

    Dieser Stahl enthält deutlich weniger Molybdän als ATS-34, dem er ansonsten ziemlich ähnlich ist. Er ist bekannt dafür, eine sehr scharfe Schneide anzunehmen und eine große Zähigkeit aufzuweisen, rostet jedoch verhältnismäßig leicht. Die Schnitthaltigkeit würde ich etwa im Bereich von 440C einordnen, also unter der von ATS-34.


    VG-10

    Ein sehr vielseitiger Stahl, der bezüglich der Schnitthaltigkeit im Bereich von 154-CM / ATS-34 liegt, aber aufgrund seines Kobaltgehaltes korrosionsbeständiger ist.


    BG-42

    Hierbei handelt es sich um einen Stahl mit noch besserer Schnitthaltigkeit als 154-CM / ATS-34, da er zusätzlich noch zäh und recht rostresistent ist, gilt BG-42 als absoluter Spitzenstahl. Allerdings ist er nicht leicht nachzuschärfen.


    CPM

    CPM steht für Crucible Particle Metallurgy. Da die Bezeichnungen kürzlich geändert wurden sind die Namen der Stähle etwas verwirrend. S60V hieß früher CPM-440V, S90V war früher als CPM-420V bekannt.
    S90V ist eine neue, verbesserte Version von S60V. Letzteres wiederum ist eine teurere und härtere Variante von S30V. Doch selbst S30V, als augenscheinlich „schlechtester“ Stahl dieser Reihe zählt aufgrund seiner Schnitthaltigkeit und der Korrosionsresistenz momentan zu den beliebtesten High-Tech-Stählen.
    Durch die pulvermetallurgische Herstellungsweise nehmen diese Stähle eine außerordentlich feine Schneide an.

    Die Schnitthaltigkeit der drei Metalle nimmt von 30 über 60 auf 90 zu, wobei S90V aufgrund seiner extremen Härte und der karbiddurchsetzten Strukur so schwer nachzuschärfen ist, dass er für die meisten Benutzer trotz seiner herausragenden Schnitthaltigkeit, guten Biegsamkeit, ausgeprägten Widerstandsfähigkeit gegen Rost, nicht unbedingt zu empfehlen ist.

    Diese drei Stähle sind ziemlich teuer, aber extrem hochwertig.


    Kohlenstoffstähle

    10xx

    Bei dieser niedrig legierten Stahlfamilie handelt es sich um sehr preisgünstige Metalle, von denen 1050 oft für Schwerter benutzt wird, 1095 kommt eher im Messerbereich zum Einsatz und ist dort oft in billigeren Messern anzutreffen.

    Die beiden letzten Zahlen im Namen dieser Materialien stehen für den Anteil an Kohlenstoff, so hat z.B. 1060 einen Kohlenstoffgehalt von 0,6%.

    Generell sind die Stähle dieser Serie sehr zäh und lassen sich relativ mühelos sehr scharf schleifen, da sie eine feine Struktur besitzen, aber sie sind nur mäßig schnitthaltig.


    5160

    Nicht übermäßig schnitthaltig, aber für eine nicht rostfreie Legierung ziemlich korrosionsresistent. Die Zähigkeit von 5160 [1.7137] ist bemerkenswert.


    52100

    52100 [1.3505] ist nicht so zäh wie die meisten anderen Karbonstähle, dafür aber hält die Schneide ihre Schärfe enorm lang.


    O-1

    Bei O-1 [1.2510] handelt es sich um einen Werkzeugstahl, der eine beeindruckende Schnitthaltigkeit aufweist und auch ziemlich zäh ist, jedoch rostet er (selbst im Vergleich zu anderen Kohlenstoffstählen) extrem leicht.


    M-2

    Eine der Toplegierungen im Bereich der nicht rostfreien Klingenstähle stellt M-2 [1.3343] dar, weil er einer der schnitthaltigsten Stähle überhaupt ist. Ziemlich biegsam, aber schwer nachzuschärfen.
    Er ist einer der relativ wenigen „modernen“ Karbonstähle.


    A-2

    A-2 [1.2363] ist einer der zähesten Stähle auf dem Markt und hält zudem seine Schärfe sehr gut. Eine hervorragende Wahl für große Messer.


    D-2

    Dies ist ein sogenannter rostträger Stahl, der bezüglich der Korrosionsresistenz sozusagen eine Brücke zwischen rostfreien und nicht rostfreien Eisenlegierungen bildet. Technisch zählt er mit seinen 12% Chromanteil jedoch zu den Karbonstählen.

    D-2 [1.2379] ist sehr beliebt, was neben seiner ausgewogenen Komposition (die Schnitthaltigkeit kann trotz der recht guten Rostresistenz als erstklassig bezeichnet werden und auch hinsichtlich der Biegsamkeit liegt er im oberen Durchschnitt).

    Mittlerweile gibt es von D-2 auch eine rostfreie Variante, die allerdings ziemlich neu und daher noch weitgehend unbekannt ist.


    Andere Klingenmaterialien

    Titan

    Hier ist grundsätzlich zwischen (sehr teurem) Beta-Titan, das eine für Messer geeignete Härte annehmen kann (die dennoch deutlich unter der eines halbwegs ordentlich gehärteten Qualitätsstahls liegt) und 6Al4V, einer erheblich preiswerteren, aber auch sehr weichen Titanlegierung, zu unterscheiden.

    Titan ist meiner Meinung nach für ein Messerklingen nur empfehlenswert, wenn man völlige Korrosionsfreiheit und nichtmagnetische Eigenschaften benötigt (Minentaucher arbeiten mit Titanklingen).


    Keramik

    Es gibt verschiedenste Zusammensetzungen von Keramik, da solche Klingen aber eher selten sind, belasse ich es hier bei generellen Charakteristiken. Diese Klingen sind natürlich vollkommen rostfrei und antimagnetisch und wesentlich schnitthaltiger als die härtesten Stähle.

    Zwei große Nachteile sind die enorm hohe Bruchgefahr (weil Keramik nun mal sehr spröde ist) sowie die Tatsache, das ein Nachschleifen mit herkömmlichen Mitteln im Prinzip nicht möglich ist.

    Für leichte Arbeiten kann man mit einer Keramikklinge genau richtig liegen. Hebeln oder ähnliches steht allerdings außer Frage, weil sonst die Klinge mit hoher Wahrscheinlichkeit bricht.


    Talonite / Stellite

    Beides sind Kobaltlegierungen, die generell ähnliche Eigenschaften wie Beta-Titan besitzen und auch sehr teuer sind. Die Schnitthaltigkeit wird oft als geringfügig höher eingestuft als die von Beta-Titan.


    Ich hoffe, diese zugegebenermaßen verhältnismäßig kompakte und daher nicht sehr ins Detail gehende FAQ bietet dem ein oder anderen einen Ansatzpunkt für eigene Recherchen im Bereich der Klingenstähle und für weniger an diesem Thema Interessierte eine kleine Hilfe bei Messerkaufaufentscheidungen.


    Ich möchte mich hiermit bei Joe Talmadge bedanken, dessen (englischsprachige) FAQ mich nicht nur zum Schreiben des vorliegenden Textes inspiriert hat, sondern auch ein wichtiger Anhaltspunkt meiner Nachforschungen zum Thema Klingenmaterialien gewesen ist."


    gruß master

    Dass ihr Menschen, rief ich aus, um von einer Sache zu reden, gleich sprechen müsst:
    Wisst ihr mit Bestimmtheit die Uhrsachen zu entwickeln, warum sie geschehen musste?
    Hättet ihr das, ihr würdet nicht so eilfertig mit euren Urteilen sein.

    frei nach -Goethe-

  • Also...

    ich habe mir kurz nach der eröffnng dieses Themas eim marttiini mfk 2t und ein böker trance geholt. Das marttiini ist mein angelmesser und das Böker mein Arbeitsmesser. Das böker ist aud aus 8 und das Marttiini aus 420 er stahl. Das Böker ist tadellos, super scharf und lässt sich toll nachschleifen. Das marttiini dagegen ist totaler mist. Ganz besonders das nachschleifen ist ne Katastrophe. Sobald man nur einen minimalen druck ausübt versaut man die Klinge. Das entgraten ist do gut wie unmöglich, da die Klinge danach immer stumpf ist.

    Beim Böker war es so, dass es mit ner guten schärfe ankam. Nachdem ich es das erste mal auf einem 800/2000er Wasserstein geschliffen hatte, war es so scharf, dass ich damit Barthaare rasieren konnte.

    Soviel zur Qualität (aus meiner Sicht!!) zu böker.

  • Sicher ist die richtige Stahlwahl sehr wichtig, allerdings taugt der "beste" Stahl nichts wenn die Wärmebehandlung nicht richtig gemacht wurde.

    Gerade in diesem Bereich gehen viele Anbieter auf Nummer sicher in punkto Bruchsicherheit, d.h. man härtet lieber etwas weniger
    hoch als es für den Stahl angemessen wäre.

    So z.B. ein bekannter Anbieter aus dem Survival-Bereich dessen 1095er-Klingen 54-55HRC aufweisen oder ein noch
    bekannterer Hersteller aus dem Taktikbereich der CPM S30V mit 56HRC anbietet.

    Daher kommt es auch vor, dass zwei Messer mit dem gleichen Stahl ganz unterschiedlich in Sachen Schnitthaltigkeit abschneiden.

    Leider sind die Härteangaben der Hersteller oft ungenau im Bereich von +/- 2HRC.

    Gruss Martin