Diana 66 Restauration

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 5.672 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. November 2007 um 00:46) ist von cisan.

  • Tja, nun will ich auch mal ...
    habe mir vor einiger Zeit eine Diana günstig (30 Euro bei egun) zugelegt, der Zustand war auch danach. Metallteile verrostet, Feder gebrochen, Dichtungen nicht mehr vorhanden, Schaft angebrochen und vergammelt.
    Nach und nach habe ich dann angefangen, erst mal zerlegen, reinigen. Neue Dichtungen und Federn kamen von Diana schnell und preiswert, wirklich ein freundlicher Service (lediglich die Achsschrauben für die Zahnräder waren nur noch für die D75 lieferbar und die scheinen ein anderes Gewinde zu haben).
    Das System wurde innen poliert (auch die Kolben) und neu brünniert, allerdings bin ich mit dem Ergebnis der Brünnierung nicht so zufrieden und werde demnächst das Ganze nochmal glasperlstrahlen und wiederholen.
    Der Schaft wurde geleimt und da er mir arg kurz vorkam bei der Gelegenheit noch am Pistolengriff sowie am Vorderschaft mit Nussbaum ergänzt. Alles in allem muss ich sagen, hat richtig Spass gemacht, von der Technik der alten Dame bin ich begeistert. Die Schussabgabe ist weich und wirklich prellschlagfrei. Bis jetzt bin ich nur drinnen zum testen gekommen. Aber eingespannt mit JSB exakt auf 10 m 5 Schuss nahezu Loch in Loch. Vo derzeit 208 ms. Schätze, wenn die Federn sich gesetzt haben, wird es ein bischen weniger.
    So und nun hier die Bilder:
    01 am Anfang nach dem reinigen

  • 06 ich hoffe, das macht vielen Mut zum Restaurieren der Dianas, die Doppelkolben-Knicker sind hervoragende Luftgewehre ...und wenn man weis wie es geht :) ist das Zerlegen und Zusammenbauen nicht weiter schwer (Dank der vielen Anleitungen hier im Forum), man bekommt auf diese weise ein wirklich gutes Luftgewehr und ist mal was anderes als die modernen "Presslüfter" wie meine HW100, zumindest muss ich keine Kartusche vor dem Schießen füllen und für ein paar Schuss zwischendurch genau das Richtige

    cisan

    Einmal editiert, zuletzt von cisan (17. Oktober 2007 um 03:50)

  • hi
    nettes gewehrchen :nuts:

    für das geld hätte ich die auch gekauft ;D

    ich habe nur ne diana 27, die ist zwar auch net schlecht, hat aber nen heftigen prellschlag, und ist viel zu leicht....

    mal sehen, vieleicht bekomm ich ja auch mal so ne günstige 66er ;)

  • Tja, nach ca. 100 Schuss sind von den anfänglichen 208 m/s nicht mehr viel übrig geblieben. Die Vo nahm schnell ab (wahrscheinlich ist doch beim Zusammenbau etwas von dem Teflonspray in den Kolbenraum und damit in den Lauf geraten) und hat sich jetzt konstant bei 160 m/s eingepegelt (RWS Match Flachkopf 0,53g). Habe noch zwei mal das LG zerlegt, und sorgfältig zusammengebaut, da ich dachte, vileicht hat die Dichtung beim ersten Zusammenbau etwas abbekommen, Dichtungen und Getriebe... sieht aber alles bestens aus. Jetzt habe ich 30 Schuss durchs Crombo gemacht und die Vo liegt absolut konstant bei 160 m/s, lediglich 3 Schuss waren bei 159 bzw 161 m/s. Präzision immer noch top, musste lediglich den Diopter nach unten korigieren.
    Jetzt meine Frage an die anderen Diana 66 Besitzer, ist das normal oder ist meine 66er etwas schwach auf der Brust. Ich hatte gehofft nach der ganzen Mühe (Kolbenraum poliert, Kolben überarbeitet, neue Dichtungen und neue Federn usw.) wäre ein bischen mehr drin.

    ???

    MfG C

    cisan

  • Hallo,
    schau dir mal die Laufdichtung an, wie groß das Luftloch ist.

    Kommt schon mal vor, wenn die zu dick ist, dass dann das Loch zugedrückt wird. Ergebnis ist dann, dass weniger Druckluft auf das Dia kommt.

    Das könnte schon ein paar Meter V0 ausmachen.

    Gruß
    Roland

    Gruß
    Roland

  • Sieht ja schon mal nicht schlecht aus.
    In einem anderen Thread habe ich beschrieben, wie ich einen spanischen Karabiner restauriert habe.
    Ich bin mit dem Brünierergebnis mehr als zufrieden.
    Mittel: Nu-Blak, Bremsreiniger, Stahlwolle und Geduld. Den Vorgang mindestens 3-4 mal wiederholen und mit feinster Stahlwolle zwischendurch polieren. Das geht aber an einem Tag, da der Brüniervorgang max. 10 Min dauert. Selbst mein BüMa war von der Arbeit beeindruckt. Er wollte mir für 60 - 80 € die Teile strahlen und Tauchbrünieren. Allerdings wäre dann alles matt geworden. Dann sind auch kleine Rostnarben auch nicht mehr sichtbar.

  • Hallo! Ich habe eine neu überholte 65 (ist vom System gleich). Hat jetzt ca. 200 Schuss durch mit konstanten 172m/s +- 1m/s mit RWS Meister(0,53g). Auch mit JSB 4,52 annähernd gleiche Vo ( im Schnitt 170m/s, also nahezu exakte 7,5Joule) auch mit sehr geringer Vo Abweichung. Meine Dichtung habe ich im Gegensatz zu Dir gleich mit Teflonfett behandelt, anstatt mit den Teflonöl (dieselt die ersten Schuss immer,auch mit den guten Öl von Interflon, passiert bei reinen Fett nicht, gleichbleibende Vo vom ersten Schuss an). Zu Deiner Vo kann ich nur sagen die 60er Serien sind absolute Ballerinas. Ich hatte mal eine 60er überholt die machte nur 155m/s im Durchschnitt mit ebenfalls RWS Meister 0,53g. Habe daraufhin das Gewehr nochmals zerlegt und einen weiteren neuen Federsatz verbaut. Wieder das gleiche. Daraufhin habe ich mal die Stirnradschrauben nur leicht gelockert und siehe da fast 10m/s mehr. Die Dianas reagieren hier sehr empfindlich auf das Spiel zwischen Kolbenverzahnung und Stirnradverzahnung. Auch eine Glättung und Politur der Zahnflanken von Kolben und Stirnrädern kann hier unter Umständen sehr viel bringen. Hab ich alles schon durch. Sind halt zickige und hochempfindliche Divas, jede einzelne ist eine eigene Persönlichkeit in sich ;-). Wenn die aber dann gescheit funzen , gibts nix besseres.
    Hallo Roland! Die Dianas der 60er Serie haben Einstiche im Laufende für die O-Ringe. Selbst bei grössere dimensionierten O-Ringen wird da die Laufbohrung nicht zugedrückt. Habe selbst schon mit grösseren O-Ringen (orig. 7x2,5)experimentiert.

  • vielen dank, das tröstet mich ja ... :-), dann werde ich mich demnächst mal wieder ransetzen und weiter machen. Ich wollte das System sowieso noch mal glasperlstrahlen und neu brünieren. Dann versuche ich noch mal ein paar m/s mehr herauszuholen. Erst mal kann ich damit leben.

    MfG C

    cisan