Es ist nicht alles Gold was glänzt....

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 4.492 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Oktober 2004 um 01:47) ist von Rübezahl.

  • Hallo!
    Heute möchte ich Euch mal ein neues Pflegeprodukt vorstellen, von dem ich absolut begeistert bin. Es heisst Tru Oil und ist von der Firma Birchwood Casey. Ich habe viel in englischen Foren darüber gelesen, wollte aber nicht extra in England bestellen. Jetzt habe ich aber einen deutschen Importeur entdeckt, bei dem ich es online bestellen konnte. Stifters-Gunflints
    Bei der Verarbeitung ist es sehr wichtig, nicht zu viel auf einmal zu nehmen. Am Besten wärmt man das Öl im Wasserbad leicht an und reibt es mit der Hand in das Holz ein. Bitte wirklich 24 Stunden trocknen lassen, da sich dann eine nicht ölenede oder klebende, harte Außenschicht bildet, die sehr griffig ist, obwohl sie hochglänzend bleibt. Für die Finger ist das nichts, deshalb empfehle ich bei der Verwendung Gummihandschuhe. Um mehrere Schichten aufzutragen, sollte man nach 24 Stunden mit 1500er Schleifflies oder Stahlwolle 000 über die Waffe gehen, bevor man die nächste Schicht aufträgt. Ich habe bisher 3 Schichten aufgetragen und bin echt begeistert.

  • Ja, da kann ich nur zustimmen. Das Zeug ist klasse.

    Ich habe es mit einem kleinen fusselfreien Läppchen aufgetragen, auf der Fischhaut mit einer (alten ;-)) Zahnbürste, damit sie sich nicht zusetzt.

    Wie carfanatic schon sagte, mindestens 24 Stunden trocknen lassen..und: je mehr Schichten schon drauf sind, umso länger muss es trocknen. Nach der dritten Schicht habe ich vier Tage gewartet.

    Warum so lange warten? Wenn das bereits aufgetragene Öl nicht absolut durchgetrocknet ist, löst neu aufgetragenes Öl das bisher aufgetragene wieder auf, es "schmiert" und man ist im besten Fall wieder da, wo man beim vorletzten Mal war. Man sollte daher etwa 14 Tage "Behandlungszeit" einplanen. Bei vorsichtigem Umgang kann man nach der zweiten Schicht und 24 Stunden Wartezeit das Gewehr zwischenzeitlich "ausnahmsweise" mal nutzen.

    Ich habe 5 Schichten aufgetragen und eine 6. würde dem Schaft auch nicht schaden. Es empfiehlt sich dringend, vorher zu überlegen von wo nach wo der Auftrag stattfindet, wo man am Schaft anfängt und wo man aufhört. Insbesondere ab der dritten Schicht läuft die erste Phase der Trocknung in Minuten ab, dann bleibt jeder Fingerabdruck dauerhaft erhalten. Auch Tränen müssen sofort entfernt werden, sollten sie trotz des dünnen Auftrags entstehen.

    Ist man fertig kommt die Gewissensfrage: Glänzend oder matt? Ohne Nachbehandlung erhält man einen hochglänzenden Schaft, der sich, wie carfanatic schon geschrieben hat, wunderbar griffig anfühlt. Mag man eher ein mattes Endfinish, muss man nur mit 000 Stahlwolle ein wenig mattpolieren.

    Musashi

  • Zitat

    Original von carfanatic
    Hallo!
    Heute möchte ich Euch mal ein neues Pflegeprodukt vorstellen, von dem ich absolut begeistert bin. Es heisst Tru Oil und ist von der Firma Birchwood Casey. Ich habe viel in englischen Foren darüber gelesen, wollte aber nicht extra in England bestellen. Jetzt habe ich aber einen deutschen Importeur entdeckt,

    Hallo Carfanatic,
    was heißt denn hier neu?
    Das gabs schon vor 20 Jahren! Und man bekommt es beim BÜMA. Vom gleichen Hersteller gibt es auch ein Wax für Schäfte , eine Kaltbrünierung für Läufe etc. und vieles mehr in dieser Richtung.
    Beim Rest hats Du allerdings recht, es ist wirklich gut!
    Grüße
    scenar

  • Hallo,

    was auch recht gut bei frisch gebeizten bzw. unbehandelten Schäften funktioniert, ist Hartöl aus dem Baumarkt (z.B. Bahr). Das Hartöl kostet ca. 10 Euro die Dose (750 ml), reicht für ne Unmenge Schäfte und ist ursprünglich gedacht für Dielenfußböden oder Natur-Küchenarbeitplatten (also recht unempfindlich und haltbar).

    Es kann ebenfalls in mehreren dünnen Schichten aufgebracht (eingerieben) werden und anschließend - sofern der Wunsch besteht - mit Hartwachs endbehandelt werden.

    Das Zeug's ist übrigens aus Naturstoffen hergestellt und lebensmittelecht (wenn jemand mal aus Verzweiflung in den Schaft beissen sollte).

    Gruß Kurt

    50% + 1

  • Zitat

    Original von carfanatic
    Für mich ist es neu. Habe hier noch nichts davon gelesen. Wenn Du es schon so lange kennst, warum hast Du uns dann nicht mal den Tipp gegeben?


    Habe es vor 4 Wochen Musashi empfohlen, als sein Gewehr hingefallen ist, und so halt Macken in den Schaft bekam :(
    Nun ist es schöner als vorher :huldige:

    Nein , ehrlich, die Produkte von Birchwood Casey sind alt bekannt, dachte das die jeder kennt!
    Grüße
    scenar

    PS: Must mal öfter nach Dorsten kommen, da gibt es jede menge Tipps! ;)

  • Zitat

    Original von Scenar

    Habe es vor 4 Wochen Musashi empfohlen, als sein Gewehr hingefallen ist, und so halt Macken in den Schaft bekam :(
    Nun ist es schöner als vorher :huldige:

    Ja, es war ein wirklich guter Tipp, Scenar. Danke :huldige: :lol:

    Kann mich bis heute nicht entscheiden, ob glänzend oder matt.

    Mal sehen.....

    Gruss

    Musashi

  • Das ist genau die "Plörre", von der ich immer Rede.
    Es ist echt keine Kunst, mit dem Zeug etwas zum Glänzen zu bringen.

    Zum schnellen Renovieren ist das aber supi!

    Früher hat das Thema Schäfte und Holzbearbeitung keinen interessiert - komisch.

    Ein absoluter Profi auf diesem Gebiet ist aber unser User "robur".
    Manche Stimmen sagen, er bade in Drachenblutlack und esse Kreide.

    Ich, als unerfahrener Troll, habe zwar schon in mancher "Plörre" gebadet, muß
    aber zu meiner Ehrenrettung feststellen, daß ich doch schon einmal eine
    Oberfläche mit anspruchsvollen Mitteln spiegelblank bekommen habe!
    Die Fotos waren aber nicht so geil, als daß sie in den Playboy gehört hätten.
    Insgesamt bin ich aber total verzweifelt - an diesem Werkstoff namens Holz.

    Für Leute, die wenig Schmerz ertragen können, ist ein effektives und extrem leicht
    anwendbares Mittel sicherlich der beste Weg zum schnellen Erfolg.

    Entschuldigt bitte meinen falschen Hochmut, aber auf Holz bin ich nicht mehr gut zu sprechen.
    Ich übe schon heute für meine baldige Seebestattung - von einem Gummiboot.