Lieber Schütze Benjamin,
lieber Flitzpiepe,
ich befürchte, dass eure Diskussion etwas am Ziel und Gegenstand dieses Thread vorbeigeht. Eure Argumentationen basieren hauptsächlich auf Vermutungen und Unterstellungen, die mit dem eigentlichen Thema der Hausdurchsuchungen wegen Exportfeder/-ventilen nur sehr mittelbar etwas zu tun haben. Ich glaube, es ist sehr optimistisch zu hoffen hier eine Regelung zu finden, ob und wie Gegenstände gehandelt werden sollten, die geeignet sind, freie Waffen in ihrer Leistung über das gesetzlich erlaubte Maß hinaus zu steigern. So wie ich den Thread verstanden habe (und es scheinbar auch viele andere haben), werden hier in erster Linie Bedenken zum Ausdruck gebracht, dass die Behörden den Erwerb zweier legaler Gegenstände zum Anlass nutzen, um massiv Persönlichkeitsrechte einzuschränken (= Hausdurchsuchung).
Ich kenne die konkreten Vorwürfe nicht, die zu den bereits stattgefundenen Hausdurchsuchungen geführt haben. Ich könnte aber nachvollziehen, dass die Behörden die Maßnahme der Hausdurchsuchung damit rechtfertigen, dass sich aus der Kombination der angesprochenen Hatsans und Exportkits doch ein erhebliches Gefährdungspotential ableitet. Daher würde ich die "Untersuchung" solcher Einkäufe auch noch nicht als Indikator für einen pathologischen Zustand unseres Rechtsystems akzeptieren, selbst wenn es zu einem erheblichen Teil durch die Profilierungsabsicht einer Staatsanwältin verursacht sein sollte (sorry Play, aber auch mir als durchaus technikinteressierter Mitbürger wäre dein Einkaufsverhalten suspekt). Zu denken würde mir allerdings geben, wenn auch Käufer einer Dominator + 16 Joule Exportventil, HW100 + FAC-Hammer oder Haenel 312 Exportfeder von der Exekutive besucht werden. Wenn es tatsächlich so weit kommt (oder schon gekommen ist), scheint den Behörden jegliches Augenmaß und Umsicht und vor allem dem Rechtsstaat Vertrauen in seine Bürger verloren gegangen zu sein. Wollen wir hoffen, dass es nicht so weit kommt.
Viele Grüße