Beiträge von Joda_B

    Die Produktionszahl 500.000 für die glattläufige 1928A1 kann nicht stimmen, das wäre fast die gesamte Produktion der Modellreihe 28. Vielleicht eher 50.000: Die Seriennummern des Modells 1928A1 aus Savage-Fertigung enden zwischen 500.000 und 600.000 und haben bei 15.000 als 1928 angefangen (im Anschluss an die Colt-Fertigung des Modells 1921). Bei AOC ging der Seriennummernbereich des Modells 1928 nur bis <200.000. Wahrscheinlich bezieht sich die Zahl auf die M1/M1A1, die ja auch einen glatten Lauf hat.

    Die Geschichte, dass die Sowjetunion die Thompsons aus Munitionsmangel nicht benutzt hat, ist ein urbaner Mythos: Es wurde genug .45 ACP geliefert, außerdem dürften noch Reste aus dem 1.WK vorhanden gewesen sein. Diese Bestände wurden in den 90ern zusammen mit den 1911A1 und den 1911 aus der Zarenzeit in den Westen verkauft.
    Der Grund ist vielmehr der logistische Aufwand, der sich bei den (im Vergleich zu den PPSh41) geringen Stückzahlen wohl nicht richtig gelohnt hat. Die Ursprünglichen Lend-Lease Bestellungen der UdSSR für MPs wurden recht bald storniert. Der Großteil der Thompsons wurde als Standard-Zubehör zu Panzern (im wesentlichen M3 Stuart, kenne mich da aber nicht so aus) geliefert und von den Russen nicht benötigt.
    Außerdem wurde ein Teil der Waffen doch benutzt. Es heißt, dass ein Schwerpunkt der Verwendung die Nordfront war. Die Thompson muss bei Kälte/Schmutz Probleme mit dem Ausziehen der Hülsen gehabt haben. Deswegen wurde der Putzstock griffbereit mitgeführt, um feststeckende Hülsen entfernen zu können. Neben den offensichtlich gestellten Propagandaphotos gibt es ein Bild, auf dem ein russischer Soldat eine 1928A1 mit Standkimme führt; der Ladestock ist an den Riemen gebunden. Ich denke dass man sowas nicht für ein Propagandaphoto (von denen es mehr gibt) macht. Außerdem gibt es zwei Boden-/Wasserfunden aus Karelien. Da es ebenfalls 1928A1er mit Standkimme waren, ist es unwahrscheinlich, dass die von Deutschen dorthin gebracht wurden. Die Bilder von Wehrmachtssoldaten an der Ostfront zeigen immer 1928 oder 1921, die wahrscheinlich schon 1940 erbeutet wurden.

    Die 28A1 Version mit glattem Lauf ist von den Produktionszahlen her seltener als die mit geriffeltem Lauf. Da sie (und vor allem die Version mit Lyman-Sight) begehrter sind, liegt wahrscheinlich im wesentlichen daran, dass sie näher an der Gangster-Version sind. Ein vertikaler Vordergriff an einer 28A1 ist zwar as original as pink paint, sieht aber immerhin noch stimmiger aus (Wobei man sagen muss, dass es auch eine späte 28er Version von AOC mit glattem Lauf und vertikalem Vordergriff gab, da wurde dann aber das US und A1 ausgeschliffen).
    Meiner Meinung nach sind die Kühlrippen und das Lyman-Visier den Aufpreis nicht wert, es sei denn man möchte eine (minimal) ältere Version mit entsprechend anderer Geschichte. Die glattläufige 1928A1 finde ich sehr interessant. Sie wurde vereinfacht, hat aber noch fast alle unsinnigen, aber aufwändigen Features (Cutts Comp, Blish-Lock, Aufnahme für TM, abnehmbarer Vorderschaft), und kostet im Moment wesentlich weniger als eine M1.


    @ John Matrix: Hmm. Warum baut dann ein bekannter Händler seine Halbauto-Umbauten zu Deko um und versucht sie zu Preisen loszuwerden, die unter dem Marktwert einer Deko liegen, bei der nicht der Feuerwahlhebel entfernt und das Verschlussgehäuse zerfräst wurde? Klar finde ich Deko-Umbauten nicht schön. Aber hier brauchen wir uns wirklich (noch) nicht zu beklagen. Da sind die tausenden von in die USA exportierten Teilsätze wesentlich schlimmer: Was nützt einem da ein unveränderter Lauf und Verschluss, wenn das Verschlussgehäuse mit der Seriennummer (und damit alle Info über die Geschichte) unwiederbringlich verloren ist?

    Sorry, dass ich diesen Thread auch noch missbrauche. Aber diese zwei Punkte müssen einfach raus:
    1) Um gesunden Menschenverstand oder sinnvolle Argumente geht es bei diesen Plänen (wie auch in der Vergangenheit) nicht.
    2) Auf eine Altbestandsregelungen oder Entschädigungsregelung würde ich nicht hoffen. Das hat die Vergangenheit doch gezeigt. Siehe LEP, falls sich da noch jemand erinnert. "Lagern Sie Ihre Waffen bis zum Grundsatzurteil ein" war da noch ein Werbeslogan mancher Händler (Haha, noch mehr Geld hinterhergeworfen). Ich habe damals meine Sammlung wie ein paar andere legalisiert und das war nicht einfach (Geld und sehr viel Zeit). Da war die Sachlage aber auch noch viel besser, da die Sachen ja nur erlaubnispflichtig wurden und nicht verbotene Gegenstände. Erteilte Ausnahmeregelungen bei verbotenen Gegenständen wie die zitierten Einhandmessern waren die Ausnahme. Oder hat jemand eine Ausnahmegenehmigung für einen Taser oder gar eine PSM-Pistole bekommen? Wenn ich mich recht entsinne haben sich sogar einzelne Händler strafbar gemacht, weil sie die PSM-Pistolen besorgter (Ex-)Legalbesitzer unbrauchbar gemacht haben ("Bearbeitung verbotener Gegenstände ohne Erlaubnis").
    Ich lasse mich sehr gern eines Tages vom Gegenteil überzeugen aber ich halte die Hoffnungen schlichtweg für unrealistisch. Ich habe jedenfalls meine Deko-AK gedanklich schon halb abgeschrieben. Das Geld war es wert, zumindest einmal eine besitzen und in Ruhe ins Detail studieren zu können.
    Allen die anders denken wünsche ich aufrichtig viel Glück!
    Joda_B

    Hallo,

    ein sehr schönes finnisches Gewehr 91 (Das Modell 24 ist das fast identische ursprünglich von der Heimwehr verwendete Modell), auch noch mit dem seltenen Puolustuslaitos-Stempel. Dieser wurde nur wenige Monate verwendet.

    Ein geteilter Schaft ist bei diesem Modell korrekt, solche Schäfte wurden an allen finnischen Mosin-Nagant Gewehren verwendet.

    Auf dieses Modell passen sowohl die russischen Bajonette 91 als auch 91/30. Korrekt wäre aber nur das Modell 91. Solche Stücke gibt es mit finnischem Abnahmestempel, diese sind aber sehr selten, da die Verwendung der Nadelbajonette in Finnland unüblich war.

    Ein Zielfernrohr nachzurüsten wäre technisch möglich (gebogener Kammerstängel ~100€, Montage ~100€, Zielfernrohr 100-1000€). Auf dem Modell 91 hat aber ein Zeilfernrohr nichts zu suchen. Es wäre schade ein doch recht seltenes Modell so zu verändern.
    Sinnvoller wäre es, ein originales oder nachgebautes PU-Zielfernrohrgewehr zu kaufen. Arsenalüberholte Stücke gibt es als Salut moment z.B. bei Transarms. Wenn es gebraucht aussehen soll, findet man auch bei egun nachträglich zusammengebaute PU-Gewehre aus finnisch gestempelten Gewehren 91/30 und teils sogar original russischen PU-Optiken.

    Es gibt übrigends sehr wohl eine große Anzahl finnischer Zielfernrohrgewehr-Varianten:

    http://www.jaegerplatoon.net/RIFLES7.htm

    Im Vergleich zu den finnischen Eigenkonstruktionen sind da aber die genau 213 offiziell im Winterkrieg erbeuteten (+ wenige im Fortsetzungskrieg) sowjetischen Zielfernrohrgewehre noch häufig.
    Mit Glück kann man sowas hierzulande aber auch finden. :D

    Danke für die Klarstellung, David.

    Die bulgarischen AK 47 (nicht AK74 oder AKM) gab es vor längerer Zeit mal. Die wurden von Transarms importiert und auch von verschiedenen Händlern angeboten, ich glaube so um die 300-400€, war alles damals noch teurer. M&F hatte glaube ich auch mal eine zusammen mit dem frühen glatten Magazin.
    Allerdings waren da ziemlich interessante Stücke z.T. aus der Anfangsproduktion dabei, als noch russische Teile (z.B. Gehäuse) mitverwendet wurden. Vielleicht waren es auch russische Waffen, die in Bulgarien überarbeitet wurden. Auf jeden Fall gab es welche, die neben der 10 im Kreis noch den Pfeil im Dreieck von Ischewsk gestempelt hatten.
    Leider war mir das (und ist es eigentlich immer noch) etwas zu teuer.

    Mir bitte auch nicht böse sein, ich wusste nicht, dass es erlaubt ist, es direkt zu schreiben.
    Ich meine die polnischen Granatgewehre bei ZIB.
    Mich würde aber interessieren, wo es sonst noch Typ IIIA AKs gibt. Seit die bulgarischen abverkauft wurden, hab ich nichts mehr gesehen. ?(


    Kann mich den Vorrednern anschließen, Qualität ist top, allerdings würde ich nicht die für 169€ kaufen, sondern die mit roter Farbe für 135€. Wenn man die Bilder groß zoomt, sieht man, dass man sonst etwa 30€ mehr dafür bezahlt, dass einem schon jemand die Farbe abgekratzt hat. Außerdem bin ich sowieso für Farbe dranlassen, wenn schon eine Deko-Waffe, warum nicht eine originale militärische Dekowaffe (mit zusätzlichen Änderungen natürlich).

    Allerdings hat Sgt_Elias natürlich Recht, dass sich das Ding dann nicht unbedingt zum Fotografieren eignet (Skolny -Schriftzug, und zusätzliche Fräßung von unten ins Patronenlager). Kommt halt darauf an, was man haben möchte. Übrigends sind sehr viele AK-Fotos auf Wikipedia Fotos von Skolny-Versionen von der offiziellen Webseite der polnischen Armee.

    Und sorry, wenn ich mal pingelig sein darf, AK 47 gibts momentan eigentlich nirgends zu kaufen (bitte korrigiert mich, das einzige ist das polnische Schnittmodell bei zib), höchstens von Privat die bulgarischen, die vor einiger Zeit importiert wurden.


    Ich widersprech mir mal wieder selbst und mach etwas Schleichwerbung:
    Bei einem bekannten Händler gibt es jetzt AKs, die dem Typ IIIA (gefräßtes Gehäuse, Festschaft) ziemlich nahe kommen. Auf den ersten Blick sehe ich die folgenden Unterschiede:
    -Befestigungsmöglichkeit für Gummipuffer am Kolben
    -Gasabnahme mit Ventil
    -teilweise Schichtholzschäftung
    -polnische Fertigung

    Ich überleg mir echt, da zuzuschlagen, Zustände sehen auf den Bildern toll aus, allerdings hab ich keinen Platz...

    Ja, aber in erster Linie sind es immer noch Kriegswaffen, d.h. bis die Kriegswaffeneigenschaft verloren ist, ist das BMWi zuständig. Wenn die Kriegswaffeneigenschaft durch Unbrauchbarmachung verloren ist, ist das Teil sowieso nur noch Schrott und man braucht keine Beschussamtsraute, oder?
    Eine Deko-Abänderung in D würde auch eine Ausnahmegenehmigung zur Bearbeitung von verbotenen Gegenständen erfordern.

    Von Kriegswaffen steht da aber nichts. Kriegswaffen sind im WaffG explizit ausgenommen.
    Der letzte Stand (bitte korrigieren) war doch, dass dafür das BMWi zuständig ist und dazu nur eine Richtlinie (VB3-101703) herausgegeben hat?

    Auch wenn es OT ist, vielleicht interessiert es jemanden:
    Ein bekannter Händler hat letzte Woche die gebrauchten AK74SU um 50 € im Preis reduziert (jetzt knapp 300€) und anscheinend einen neuen Posten AMD65 reingekriegt.


    Wirklich schönes Teil. Es hieß mal irgendwo, dass bei den bulgarischen AK74 der untere Handschutz immer aus (dunklerem) Nussholz ist. Falls also jemand so eine Kombi bekommt, wäre das durchaus korrekt. Würde ja auch Sinn machen, das Teil war ja auch das letzte, das bei der Mpi KM durch Plaste ersetzt worden ist.

    Die Polen Aks bei Zibmilitaria sind wie neu und für Fotos top sind gefrässt uns Sauber verarbeitet Preis 170 findest gleich rechts auf der Startseite


    Kann mich den Vorrednern anschließen, Qualität ist top, allerdings würde ich nicht die für 169€ kaufen, sondern die mit roter Farbe für 135€. Wenn man die Bilder groß zoomt, sieht man, dass man sonst etwa 30€ mehr dafür bezahlt, dass einem schon jemand die Farbe abgekratzt hat. Außerdem bin ich sowieso für Farbe dranlassen, wenn schon eine Deko-Waffe, warum nicht eine originale militärische Dekowaffe (mit zusätzlichen Änderungen natürlich).

    Allerdings hat Sgt_Elias natürlich Recht, dass sich das Ding dann nicht unbedingt zum Fotografieren eignet (Skolny -Schriftzug, und zusätzliche Fräßung von unten ins Patronenlager). Kommt halt darauf an, was man haben möchte. Übrigends sind sehr viele AK-Fotos auf Wikipedia Fotos von Skolny-Versionen von der offiziellen Webseite der polnischen Armee.

    Und sorry, wenn ich mal pingelig sein darf, AK 47 gibts momentan eigentlich nirgends zu kaufen (bitte korrigiert mich, das einzige ist das polnische Schnittmodell bei zib), höchstens von Privat die bulgarischen, die vor einiger Zeit importiert wurden.

    Das lange Warten hat sich NICHT gelohnt :(

    Teil 3 sind 10 ungarische MG KGK!

    Warum wieder sone Plempe die keiner will... grrrr..


    Gruß, David

    Trotzdem sind jetzt alle weggegangen, auch wenn bei den RPDs noch welche übrig gewesen wären.
    Überrascht mich eigentlich, weil diesmal wirklich nur Modelle mit (vermutlich) Absatzschwierigkeiten dabei waren. Nicht dass ich jetzt sagen würde, dass die Angebote schlecht waren. Aber der AK74 hat (zumindest im Normalpreis) die neue Ausführung für nur 10€ mehr wahrscheinlich das Wasser abgegraben. Und so ein MG, da muss man ja schon den Platz dazu haben, das reduziert wahrscheinlich die Nachfrage.