Beiträge von NC9210

    Was wir nicht wissen ist wie stark sich welcher Einfluss auf die Flugbahn auswirkt.


    Es gibt leider nur wenige überprüfbare Untersuchungen
    für Luftgewehre und die Erkenntnisse der Heißgaser sind
    nicht alle übertragbar. Eine grobe Abschätzung ist aber
    durchaus möglich.

    Unterschiedliche Streukreise auf unterschiedliche Entfernungen halte ich für wenig realistisch.


    Da muss man unterscheiden. Größer werdende Streukreise
    sind der Normalfall. Das liegt ganz einfach daran daß eine
    Bewegung von der optimalen Linie weg nicht linear verlaufen
    muss. Das Beispiel der Unterschiedlichen Mittelpunkte von
    Masse und Geometrie ist eines dieser Beispiele. Durch die
    Zentrifugalkraft wird die Bewegung aus der Achse heraus
    beschleunigt und nimmt daher ständig zu. Daraus folgt ein
    Streukreis der überproportional mit der Entfernung zunimmt.

    Um mit der Entfernung kleiner werdende Streukreise zu er-
    zeugen bräuchte es eine Kraft die das Geschoß wieder auf
    die gewünschte Bahn zurückbringt. Woher soll die kommen?

    Viel eher Abweichungen in Spiralform auf unterschiedliche Entfernung, also daß sich die Treffpunktlage auf halber Drallänge
    in einer entgegengesetzter Richtung anzeigt.


    Ja, das ist nachvollziehbar. Ich hatte einen Fall bei dem das
    Diabolo beim Zuführen einseitig beschädigt wurde. Die Treffer
    gingen bei gleichbleibender Entfernung immer in der selben
    Richtung daneben.
    Wenn das Diabolo durch die Luftströmung vor dem Lauf aus
    dem Gleichgewicht gebracht wird ist das weniger reproduzierbar
    auf die Lage im Raum und der Streukreis geht in alle Richtungen
    auf. Eine so hervorgerufene Bewegung des Diabolos wird durch
    die Kreiselbewegung stark bedämpft, das Geschoß stabilisiert
    sich. Das geht sehr schnell. Bei Heißgasern hat man das unter-
    sucht und 8-15 Kaliberlängen ermittelt.
    Diabolos sind durch den Kelch am Heck deutlich anfälliger für
    dieses Phänomen. Allerdings ist der Wirkbereich selbst bei
    50 Kaliberlängen nur wenig über 2 Meter. Das Geschoß taumelt
    dabei, fliegt aber weiterhin eine ballistische Kurve.
    Die verursachte Bewegung aus der Achse heraus kann jedoch
    nicht mehr kompensiert werden und nimmt mit der Entfernung
    zum Ziel linear zu.


    Noch Vorschläge?


    Gründe für unerwünschte Abweichungen gibt es leider mehr
    als uns allen lieb ist. Stark unterschätzt wird offensichtlich die
    Unwucht von Diabolos. Dazu gibt es eine höchst interessante
    Untersuchung bei den Meisterschützen.

    Ein Fakt ist das mein 9003 auf 17 Meter schlechtere Streukreise liefert als auf 25m.


    Ich habe nicht bestritten daß das aufgetreten ist.
    Die Ursache ist aber völlig unklar.
    Aber wenn temporal bedeutet daß es nur gelegentlich Auftritt
    widerspricht das deiner Aussage es wäre reproduzierbar.
    An der Reproduzierbarkeit zweifle ich allerdings.

    und auch gleich dabei erwähnt das du es ja eh besser wissen wollen wirst


    Das war nicht so schwer. Würde ich behaupten daß die Erde
    eine flache Scheibe ist würd wohl auch jeder vernünftige
    Mensch widersprechen.

    Nutation und Korkenzieherspirale (trudeln) sind zwei paar Schuhe!


    Nicht ganz. Zwar ist die Nutation genau betrachtet "nur"
    die Ursache für die Korkenzieherbahn, aber trennen kann
    man die beiden Elemente nicht. Die Nutation selbst kann
    einer Dämpfung unterliegen was dazu führt daß Sie
    abnimmt, die einmal begonnene Korkenzieherbahn unter-
    liegt jedoch dem Impulserhaltungssatz und nimmt nicht
    wieder ab.

    Technix hat es erklärt.


    Nö.

    er sagt doch das mit dem Gewehr alles in Ordnung sei


    Ich hab zu dem Gewehr von Technix nichts gesagt.
    Wie könnte ich auch? Ich kenne es ja nicht einmal.

    Zitat von »NC9210« Zitat von »jollyhoker« Es gibt auch temporale Störungen die dazu führen können.
    Die kenne ich bisher nur vom Rauschiff Voyager.
    Klärst du mich auf?
    Da kommst du bestimmt noch alleine drauf, soviel traue ich dir jedenfalls zu.


    Also du nimmst eine Störung im Zeit-Raum-Kontinuum
    als Ursache an. Das betrachte ich jetzt mal nicht als
    vernünftigen Diskussionsbeitrag.

    NÖ, gar nicht! Dass Geschossen eine Stabilisierungsphase zueigen ist, in denen sie kurzzeitig nutieren, ist nun wirklich nicht neu. Stöbere doch mal ein paar englische Foren durch.


    Das was du beschreibst ist keine Nutation. Diese tritt auf
    wenn der Masseschwerpunkt nicht mit dem geometrischen
    Schwerpunkt übereinstimmt. Das stabilisiert sich nicht mehr.

    Was du meinst ist das folgende:

    Zitat

    Im Abflug aus dem Rohr bis einige Kaliberlängen ((8 – 15) vor der Mündung reitet das Geschoß noch auf einen hochgespannten schnellen Gasstrahl. Wegen des hohen Druckes am Boden des ungeführten Freifliegenden Geschosses vor der Mündung, lenken bereits kleine Abweichungen der Geschoßlage aus der Flucht oder eine nur leicht schräge Mündung das Geschoß ab. Die Ablenkung lässt das Geschoß taumeln.


    Diese Taumelbewegungen sind aber nach kurzer Strecke
    (8-15 Kaliberlängen) vorbei und führen NICHT zur Nutation
    und kann mit Kompensatoren wirksam reduziert werden.

    Wie ein Geschoß an einem beliebigen Punkt auf der optimalen
    Flugbahn vorbei trotzdem ins Ziel fliegen kann ist offensichtlich
    nur mit Voodoo zu erklären - nicht mit Ballistik.

    Wenn Nutation auftritt fliegt das Geschoß eine Flugbahn die
    einem Korkenzieher ähnelt. Wenn das passiert ist es mit der
    Präzision auf jeder Entfernung vorbei denn das ist nicht
    reproduzierbar.
    Selbst wenn das reproduzierbar wäre, das wäre es das auch
    für jede Entfernung - denn dann wäre die Flugbahn ja immer
    die Gleiche.

    Genau deshalb halte ich es auch für unmöglich daß eine
    beliebige Waffe auf weitere Entfernung präziser ist als auf
    eine Kurze.
    Wenn auf der kurzen Entfernung eine Abweichung von der
    optimalen Flugbahn auftritt bringt nichts und niemand das
    Geschoß wieder zurück auf die Wunschbahn. Das ist aus
    physikalischen Gründen völlig unmöglich.

    Wenn dieser Effekt scheinbar auftritt sind andere Gründe
    dafür Verantwortlich.

    Übrigens, Geschoße die sich stabilisieren findet man nur
    bei den Heißgasern und da auch nur die extrem langen
    Match-Geschoße die ganz am Anfang Ihres Fluges ein
    wenig taumeln - die Flugbahn bleibt davon aber völlig
    unbeeinflusst.

    Nochmal: bei einer Distanz von 11 Metern ist ein umschlossener
    Kreis von 7,3mm ein sehr respektables Ergebnis. Umgerechnet
    auf die üblichen 10m sind das 7,05mm.
    Selbst für Match-Waffen gelten 6mm als ausgezeichneter Wert.

    Zitat

    Weihrauchläufe können mehr.


    Mag sein, aber ein Gewehr besteht nicht nur aus dem Lauf.

    Wie jeder Benchrester bestätigen wird hat auch die Schäftung
    einen Einfluss auf den Streukreis. Ausschäften würde ich unter
    Schummeln subsummieren.

    Evtl. hilft es den Text von Herrn Dr. König einfach nochmal zu lesen.
    Ich erkenne da keinerlei Gewaltphantasien. Lediglich eine korrekte
    Darstellung der Rechtslage und Überlegungen zum Grundgesetz
    und seinen Einschränkungen.
    Zugegeben ist es eine abstrakte Denkweise die Nicht-Juristen in der
    Regel schwer fällt. Wenn man sich darauf einlässt wird man sehen:
    es aber völlig zutreffend.
    Und ein Gesetzbuch/Kommentar im Regal hilft auch nicht wenn man
    die Grundlagen der Juristerei nicht versteht.