Hallo an alle,
ich bin neu hier und habe mich extra angemeldet, um explizit zu diesem Thema meine eigene Meinung beizutragen.
Es ist natürlich schwer, zum JPX etwas zu äußern, ohne immer wieder auf die Gesetzgebung der einzelnen Länder einzugehen. Insofern mag einiges von dem Folgenden massiv out of topic erscheinen - nur muss meine eigene Motivation, mir eine JPX zuzulegen, eben auch erklärt werden.
Zu mir als Person: ich lebe in Frankfurt am Main, pendle oft nach Hamburg und befinde mich somit in Städten, in denen man mit einer gewissen "Gefahr" rechnen muss, mal Opfer eines Überfalls oder einer sonstigen Straftat werden zu können.
Ich selbst besitze weder EWB noch WBK und zähle daher sicher nicht zum "üblichen Stammpublikum" der hiesigen Userschaft.
Bin auch kein Waffenfreak - obwohl natürlich auch für mich eine gewisse Faszination von Waffen ausgeht. Aber dies ist vermutlich ein Phänomen, wie es allgemein zu beobachten ist in der Gesellschaft Ich pflege diese Faszination jedoch nicht besonders. Spiele noch nicht mal Ballerspiele.
Ich verlasse mich allgemein schon darauf, dass die Exekutive mich einigermaßen ausreichend *hüstel* "beschützt".
Aber klar, mir ist auch bewusst, dass solcher Schutz immer seine Grenzen findet. Wenn ich morgen überfallen werden sollte oder Zeuge einer Straftat werden sollte, dann wird der nächste Polizist aller Wahrscheinlichkeit nach weit weg sein?!
Also habe ich das Bedürfnis, mich ausreichend selbst zu beschützen. Und nicht immer kann ich mich darauf verlassen, mich nur mit meiner reinen Körperkraft oder mit ausreichend ausgebildeten verbalen Fähigkeiten zu schützen.
Das hieß für mich irgendwann, mich umzuschauen nach legalen Möglichkeiten, einen "potentiellen Gegner" auf Distanz zu halten oder gar
"auszuschalten".
Um dies noch fest zu halten - ich wurde tatsächlich bereits Opfer eines Überfalls (ein paar Angehörige einer sogenannten "mobilen ethnischen Minderheit" wollten mich vor einiger Zeit um meine EC-Card bringen und attackierten mich dazu, während ich nachts mithilfe dieser Card Zutritt zum Geldautomaten einer Bankfiliale suchte. Ich rangelte daraufhin mit einem der Beiden, bis meine EC-Card
zerbrach und beide daraufhin die Flucht ergriffen. Gab ja nix mehr zu holen für die. Was aber, wenn die stattdessen richtig sauer geworden wären? Das fragte ich mich danach nicht nur einmal).
Zudem bin ich Leader eines sogenannten "Ghosthunting-Teams" (Ja, merkwürdiges Hobby ) und halte mich mit meinem Team oftmals nachts an Orten auf, die ansich schon düster genug sind. Und im Laufe unserer Aktionen hatten wir schon unschöne Begegnungen sowohl mit verwahrlosten Hunden als auch mit "merkwürdigen Gestalten", die wir wohl bei pseudosatanistischen Ritualen gestört haben.
Diese Erfahrungen haben mich nun irgendwann veranlasst, mir Gedanken über adäquate Verteidigungsmittel zu machen.
Die Gesetzgebung kam und kommt mir da nicht wirklich entgegen. Die technischen Hilfsmittel, die einem da zur Verfügung standen bzw. stehen, werden ja scheinbar immer mehr zusammen gestaucht.
Taser sind raus, E-Schocker größtenteils auch, selbst Teleskopknüppel werden ja mittlerweile als "pöhse" geächtet.
Abgesehen davon, dass ich mir gerne die Option offen halten möchte, einen potentiellen Angreifer wenn möglich schon auf Distanz zu halten.
Taser wären dazu wohl am geeignesten, aber das Thema is ja nunmal erledigt in unseren Breitengraden.
So kam ich schließlich auf die JPX. Und angesichts der Tatsache, dass ich (mit Ausnahme der 15 Monate P 38 und G 3 beim Bund) keine weiteren Erfahrungen mit Schusswaffen habe und entsprechend ungeübt bin im Umgang damit, legte ich mir also eine solche zu.
Bisher habe ich noch keine Übungssession damit durch geführt. Kenne also das Verhalten des "Gerätes" noch nicht im realen Einsatz. Frage mich da immer noch, wieso man hierzulande keine Übungskartuschen erwerben darf, um das Handling mit der JPX üben zu können.
In Österreich geht das ja schließlich auch. Und es entzieht sich hier in Deutschland jeglicher Logik, warum man nicht auch mit einem Tierabwehrgerät üben kann? Soll man damit nicht wirklich sicher umgehen dürfen? Oder sind Trainingseinheiten mit OC-Kartuschen hier eher gewünscht? Wie merkwürdig is das denn? Wenn ich mit OC-Kartuschen übe, dann könnte doch sicher eher ein "Mißgeschick"
geschehen und jemand könnte "kontaminiert" werden.
Darf ich mir als Piefke eigentlich in Austria Übungskartuschen kaufen? Darf ich die dann auch mit in meine Heimat bringen oder ist auch das schon verboten?
Darf ich alternativ dazu meine JPX über die Grenze mit nach Österreich nehmen und dann dort üben?
Könnt Ihr mir dazu was sagen?
Zur JPX selbst:
Ja, das Ding war sauteuer. Und es ist ziemlich gewöhnungsbedürftig, das Teil am Gürtel im Holster mit im Alltag herum zu tragen. Man will ja schließlich keine Mißverständnisse provozieren. Also immer ne weite Jacke oder ein zweites Hemd drüber tragen. Letztens ging der Alarm im Kaufhof los, als ich den Laden verließ. Hatte was gekauft, der Diebstahlschutz war nicht ausreichend ausgeschaltet worden und prompt hielt mich der nette Herr vom Sicherheitsdienst auf, als ich den Laden verlassen wollte. Das war jetzt kein Thema, weil der gekaufte Artikel noch in der Einkaufstüte war - was aber wenn solche Situationen nicht immer so schnell zu klären sind?
Wenn ich dann meine anderen Taschen vorzeige, um zu beweisen, dass ich nicht anderes eingesteckt habe, dann ist das "Gerät" am Gürtel sicher nicht immer ganz sicher zu verstecken? Sowas kann sicher dann und wann mal für erschreckte Gesichter sorgen - hoffentlich nicht zu irgendwelchen Überreaktionen, bevor es möglich ist, den Sachverhalt zu erklären?!
Sollte ich irgendwann mal in eine Situation geraten, in der mich ein Gesetzeshüter anhält, dann ist es sicher angebracht, ganz, gaaaanz vorsichtig zu agieren und möglichst keine zu ruckartige Bewegung zu machen, wenn man nur die Brieftasche aus der Gesäßtasche ziehen will?!
Klobig ist sie also, die JPX. Schwer? Naja, nicht für mich. Als Frau würde ich mich allerdings schwer tun, sowas in der Handtasche mit mir rum zu schleppen.
Aber ich fühle mich rein psychologisch schon recht "sicher" mit diesem Ding.
Das Ding ist KEINE Anscheinwaffe. Aber ausgerechnet die Zivilversion komplett in Schwarz?! Auch so ne Merkwürdigkeit in der staatlichen
Bewertung.
"Nur" zwei Schuss? Ja, aber im Vergleich zu vorher, als ich noch ohne unterwegs war, immerhin schonmal zwei Schuss mehr.
Habe auch ne zweite Kartusche am Holster. Keine Ahnung, ob ich die jemals ziehen muss? Ich hoffe, nicht.
Überhaupt kann man sicher der Meinung sein: Wenn nach zwei bzw. vier Schuss noch immer nicht gelungen ist, eine Sitiuation zu deeskalieren bzw. sich vom Acker zu machen, dann hat man eh verkackt. Die Nutzer "scharfer" Waffen mögen mir da widersprechen. Aber ich gehe hier einfach von dem Fall eines "Durchschnittbürgers" aus, der grundsätzlich eher NICHT mit der Glock im Halfter durch die Gegend läuft. "Wir" in der Regel Unbewaffneten können ansonsten nur das Handy zücken und die Polizei rufen, den Ganoven in ein psychologisch deeskalierendes Gespräch verwickeln oder einfach nur laufen, wie wir noch nie gelaufen sind.
Das alles klappt nicht immer so glatt. Wenn wir in einer dunklen Gasse gedrängt mit dem Rücken zur Wand stehen und die Ganoven nicht so gerne mit einem über ihre verkorkste Kindheit sprechen wollen, dann habe ich lieber zwei Schuss zur Hand als gar keinen.
Die Verabeitung des "Gerätes" ist wirklich erstklassig. Da passt alles, es sieht hochwertig aus und liegt verdammt gut in der Hand. Ein Hoch auf die schweizerische Qualitätsarbeit.
Der Abzug ist zwar etwas klobig geraten (Zarte Fingerchen mögen sich da schwer tun?!), ein Sicherungshebel wäre vielleicht wünschenswert gewesen und die beiden Läufe übereinander anstatt nebeneinander hätten vielleicht wirklich zu einer etwas
bequemeren Handhabbarkeit beigetragen, aber immerhin ist die aktuelle JPX nunmal die erste regulär zu nutzende auf dem deutschen Markt.
Für ein so revolutionär neues Produkt ist das doch die beste aller Möglichkeiten - zur Zeit. Wer weiß, was sich in Zukunft da ja noch tut?
Vielleicht kommt ja demnächst noch was Eleganteres auf den Markt?
Vielleicht aber (und dies befürchte ich eher) bemerkt der Gesetzgeber in absehbarer Zeit, dass es doch ein Fehler war, dem Bürger ein solch effektives Verteidigungsgerät mit so viel Freiraum zuzugestehen? Und dann werden diese Geräte dann ebenfalls "pöhse" und niemand darf sie mehr mit sich herum tragen?
Ich rechne damit.
Und auch wenn das jetzt vielleicht albern klingt für Vollprofis, wie sie hier im Forum aktiv sind - ich rechne auch bei anderen Produkten mit einem rückwirkenden Verbot und so hab ich mir (wenn auch aus einer Mischung aus Jux und Trotz) nun noch schnell eine Gummigeschoss-Flinte bestellt, deren Schussenergie zwar nur 7,5 Joule beträgt und die man natürlich nicht mit auf die Straße oder auf die "Geisterjagd" nehmen darf. Aber zuhause im Schrank kann das Ding ja rumliegen und wer weiß, vielleicht werde ich ja nun irgendwann auch nochmal "Paintballer"?
Bei mir ist es halt so, dass nun meine Sinne geweckt wurden dafür, dass wir in Deutschland insgesamt ein merkwürdig rigides Waffengesetz haben und dass die Selbstverteidigungsmöglichkeiten des deutschen Volkes tatsächlich mehr und mehr beschnitten werden.
Nach der nächsten Bundestagswahl wirds sicher nicht besser damit?!
Und selbst wenn Produkte wie der JPX oder (noch weniger) die Walther SG 68 nicht wirklich effektive Verteidigungsmittel sind, so sind diese für "waffenlose" Durchschnittsbürger zumindest sowas wie ein Zeichen dafür, dass man mal über manches nachdenken sollte, für was uns Schweizer, Österreicher oder Franzosen milde belächeln. Schlimmer isses wohl nur noch auf der Insel?! Aber da gibts zumindest noch Baseballschläger.
Keine Ahnung, ob das jetzt irgendwas Konstruktives beigetragen hat zu diesem alten Thema, aber ich hatte einfach mal das Bedürfnis, mich hier zu äußern.
;^)
Gruß an Euch alle, Euer Hirntoter