Beiträge von Mad_Goodman

    Ich hab mal was selbst verfasst und an diverse Adressen geschickt - vielleicht bringts was. Hier mein Brief:


    Stellungnahme zur geplanten Änderung des Waffengesetzes


    Sehr geehre Damen und Herren,

    zu der aktuellen Dabatte im Bundestag über eine Änderung des bestehenden Waffengesetzes und den schriflichen Ergebnissen der Sachverständigen möche auch ich mich äußern. Einige Punkte in der Neufassung des Gesetzes spreche ich hier an, wobei aber auch die Problematik der Anpassung an den wachsenden Weltmarkt der Anscheinwaffen behandelt wird.

    Ziel des Waffengesetzes ist es den Umgang, die Anwendung, die Verwahrung und Verbringung von Waffen und deren Zubehörteilen zu regeln. Hierbei ist auch geregelt was als Waffe zu bezeichnen ist. Das bisherige Waffengesetz mit der Verschärfung von 2003 und des Erlasses des Bundesgerichtshof 2006 ist völlig ausreichend. Die aufgeworfene Debatte sollte lediglich unser
    Waffengesetz in hinsicht auf das UN Schusswaffenprotokol angleichen und nicht neue Verbote einbinden.

    Innere Sicherheit kann nur gewährleistet werden wenn man die illegalen Waffen aus dem Verkehr zieht und nicht legale Waffen zu illegalen erklärt. In vielen kriminellen Kreisen ist es alltäglich eine illegale Waffe zu tragen, und genau dem muß vorgebeugt werden. Ein gesetzestreuer Bürger wird sich nicht illegal eine Waffe zulegen. Es wäre sarkastisch im Haushalt die
    Küchenmesser, welche täglich zum Einsatz kommen, unter das Waffenrecht zu stellen.

    Es ist nunmal so das viele Waffenbegeisterte auch gerne ihre individuelle Waffe haben möchten und das auf verfassungsmäßig legalem Weg. Im Grunde geht es nicht dabei die Waffe auf Mensch oder Tier zu richten, sondern einfach eine zu haben oder sich mit anderen im Wettbewerb Messen zu können. Sei es ein Luftdruckgewehr welches derzeit mit der Volljährigkeit frei zu erwerben ist, bis hin zu Sport- und Jagdwaffen, welche mindestens die Waffenbesitzkarte benötigen. Würde man die Waffenhändler dazu verpflichten jeder Waffe ein Begleitschreiben zuzufügen in dem aufgeführt wird was man damit darf und was nicht, wäre mehr Aufklärung geleistet und kriminalität durch Unkenntnis vorgebeugt. Dies betrifft besonders die freien Waffen, welche mit der Volljährigkeit erwerbbar werden.

    Sollte sich Deutschland nicht in kleinen Schritten den internationalen Waffengesetzen annähern wird bald ein Brieföffner Waffenscheinpflichtig. Im Ausland gibt es neue Sportarten wie Paintball und Softair die von vielen Begeisteren ausgeübt werden. Der Markt für diese Sportarten und deren
    Artikel ist weltweit einer der größten geworden. In Amerika gibt es sogar schon eigene Fernsehkanäle dafür. Doch genau diesen Sportarten verschließt sich Deutschland. Ist es wieder unsere Geschichte oder die Angst vor neuen Dingen die Deutschland davon abhält diesen Sportbetätigungen legalen einzug zu gewähren? Die Richtlinien und die dafür anzuwendenden
    Paragraphen vermisse ich vollständig im neuen Gesetzesentwurf. Da die meisten dieser neuen Sportgeräte (Markierer und Softair) einer Anscheinwaffe gleichgestellt sind wäre hier mein Vorschlag lediglich das Führen dieser Waffen weitgehend einzuschränken. Zudem sollte sich die Rechtsprechung darauf einigen Verstöße mit Anscheinwaffen denen keine Gewalttat oder Straftat zugrunde liegt nicht mit deren Vorbildmodell zu urteilen. Bußgelder, Verwarnungen und Auflagen können dazu genutzt werden Vergehen dieser Art zu unterbinden. Es kann nicht sein das ein 19jähriger mit einer Plastik-Anscheinwaffe für ein Vergehen abgeurteilt wird als hätte er eine echte Schußwaffe zugriffsbereit im Gepäck gehabt und deshalb noch vorbetraft wird. Auch hier gilt sich den Maßstäben, welche die neuen Märkte fordern, anzupassen. Mittlerweile gibt es bei den "Freien Waffen" so viele unterschiedliche Kategorien das es für den Laien kaum nachvollziehbar ist was denn nun Anscheinwaffe, Replika, Dekomodell oder echte Schußwaffe ist. Und grade dieser Markt wächst stetig, er überwiegt sogar teilweise dem Markt mit Waffenscheinpflichtigen Schusswaffen.

    Ich kann mir nicht vorstellen das es in unserem Land so viel kriminelle Energie gibt, welche eine Lockerung des Waffengesetzes in diversen Punkten ausnutzen würde. Fakt ist, wer eine Straftat begehen will wird dies auch tun, da hilft auch kein verschäftes Waffengesetz den Täter abzuhalten. Selbst wenn alle Messer und Waffen aus dem Verkehr gezogen würden gäbe es genug andere Gegenstände bis hin zur zerschlagenen Glasflasche um eine folgenschwere Gewalttat auszuüben. Man kann dem nunmal nicht vorbeugen indem man Verbote und Einschränkungen erläßt. Es wäre sinnvoller die Gründe und Ursachen, aus denen Gewalttaten entstehen, zu bekämpfen bzw. den Personen die eine Gewalttat begehen wollen alternative Wege aufzuzeigen. Die Motive für Gewalttaten sind mittlerweile bekannt, da gilt es anzusetzen. Ziel und Aufgabe bleibt es die Gewaltverbrechen in unserem Land zu dezimieren, unabhängig davon ob sie mit einer Waffe oder mit anderen Hilfsmitteln ausgeübt werden.

    Es wäre falsch den gesetzestreuen Bürger weiter einzuschränken. Die Legalwaffenbesitzer haben über Jahrzehnte gezeigt das sie sich an das Gesetz halten und die Auflagen erfüllen. Der erbrachte Vertrauensbeweis den die über 20 Millionen Besitzer einer legalen Waffe erbracht haben darf nicht einfach ignoriert werden. Ein wenig mehr vertrauen seitens der Politik in die gesetzestreuen Bürger wäre der richtige Weg. Ich hoffe das ihnen meine Stellungnahme bei der Entscheidungsfindung hilfreich ist und vielleicht sogar neue Gedankengänge aufzeigt.

    Mit freundlichem Gruß

    (sorry wegen der formatierung das ist beim einfügen passiert)

    Man kann nur hoffen das unsere Herren Politiker nicht wieder die Gesetzesschraube enger drehen - ist nämlich bald kein Platz mehr in diesem Land für gesetzestreue Bürger. Ich könnte jetzt zwar wieder mal Frust ablassen - aber das erspare ich euch lieber.

    Die Idee mit den Briefen und die vielen die sich die Mühe machten es uns leichter zu machen diese abzusenden möchte ich hiermit mal danken. Mal abwarten wie sich die Dinge für die wir eingetreten sind entwickeln.