ZF Reparatur möglich?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 556 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Dezember 2014 um 01:05) ist von Lt. Columbo.

  • Mir ist heute aufgefallen, daß ich an einem Simmons Pro Air 6-18x40 vermutlich einen Prellschlagschaden habe. Das ZF ist nun geschätzt ca 10 Jahre alt. Vorne wackelt das Objektiv leicht, bzw hat deutliches Spiel, wodurch es auch zu Treffpunktverlagerungen kommt. Aus einem Bauchgefühl heraus würde ich schätzen daß dort irgendwas lose ist. Man sieht aber von außen nicht wie man das Objektiv abschrauben könnte - oder sagen wir: Ich sehe da nichts. Vielleicht bin ich dazu einfach zu unerfahren und leider eher der Grobschlosser...
    Meine Frage: Kann man sowas vielleicht noch reparieren?

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Die vordere Linse wird mit einem Ring festgehalten.
    Den kann man rausdrehen.
    Dazu sind (meistens) in dem Ring zwei Aussparungen.
    Mit einer Spitzzange kann man diesen Ring rein- oder rausdrehen.
    Wahrscheinlich hat sich dieser Ring gelöst und dadurch wackelt die Linse.
    Reparieren lassen kostet mehr als ein neues ZF.
    Also ruhig mal probieren.

    Obba Gerrit

  • Über dem Ring ist im allgemeinen eine Blende. Die kann man
    von Hand abschrauben. Dann sieht man auch die 2 Schlitze
    besser. Ich nehme statt einer Spitzzange lieber einen Spachtel
    der in die Schlitze passt, man rutscht nämlich sehr leicht ab.
    Jetzt lässt sich das Objektiv leicht herausdrehen.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • ...wenn die Blende sich nicht drehen lassen will, bei mir half leichtes Erwärmen mit einem Haarföhn.

    airgunsmith.tumblr.com
    "Sportverbände sind von ihrem Wesen her Verbreiter von Unsinn, von Bürokratie und profilierungsgetränkten Wichtigtuern."
    Dieter Hildebrandt, faz.net, 09.07.2012

  • Leute ihr seid klasse :thumbsup:

    Also der Stand ist nun folgender:
    Auf eure Hinweise hin habe ich das Objektiv inspiziert und relativ halbherzig versucht den Konter-Ring für die Obejektivlinse zu lösen. Ein Abrutschen wollte ich um jeden Preis verhindern, sowie ein Zerkratzen der Linse... aus Bedenken habe ich dann auch sehr schnell aufgegeben. Dann fiel mir der Hinweis mit dem Ring bzw der Blende ein, also versuchte ich mal so frei Hand das Objektiv an sich auseinander zu drehen, woraufhin der lediglich angeklebte Ring mit der Skalierung aufgegeben hatte und nachgab - zerstörungsfrei natürlich ;) Nun gab dieser eine winzige Schlitz-Madenschraube frei. Nachdem ich diese eingeklebte Schraube entfernt hatte ließ sich das Objektiv einfach so abdrehen. Irrwitzigerweise brachte das aber nichts, da sich die Frontlinse nicht im Objektiv befindet, sondern scheinbar unter sehr starker Federlast nach vorne in den abschraubbaren Teil des Objektiv gepreßt wird. Der Tubus mit der Frontlinse gleitet auf einer Art Gleitring im Objektiv vorne.

    Nach dieser Demontage versuchte ich die Quelle des Spiels auszumachen, aber da war keins... sehr ratlos habe ich dann überall dran gewackelt, aber es war alles bombenfest. Schließlich kam ich auf die nunmehr über 10 Jahre alte Weihrauch Dampa Mount Montage - und siehe da, die wackelte minimal. Nicht sichtbar, aber fühlbar. Gelöst hatte sich die vordere Schraube welche das Oberteil auf dem Unterteil hält. Also alles demontiert, gereinigt und dünn neu gefettet. Anschließend habe ich die beiden Schrauben mit Loctite niedrigfest eingeklebt.

    Nachdem ich nun alles wieder montiert hatte und kurz testen war: Erster Schuss auf 10m weniger als eine Kaliberbreite neben der alten Einstellung. Bis jetzt habe ich noch nicht einen Klick korrigiert und es schießt nahezu mittig auf 10m. Wenn man bedenkt, daß ich wirklich alles auseinander hatte ist das ziemlich gut würde ich sagen, das spricht für eine sehr hohe Fertigungspräzision.

    Nun habe ich nur eine winzige Madenschraube am ZF vergnaddelt, die war eingeklebt und hat etwas arg gelitten. Es handelt sich um den Endanschlagsbgegrenzer für das Obejektiv. Zum Glück habe ich vor der Demontage alles exakt photographiert und nachgemessen sowie den exakten Stand der Skalierung festgehalten. Den Skalenring habe ich mit einer winzigen Menge Loctite niedrigfest wieder angeklebt, bekommt man wohl jederzeit wieder ab wenn man wollte. Man muß jetzt nur darauf achten nicht mehr als zwei Umdrehungen über die kürzeste Einstellung von 10yds hinauszudrehen, sonst hat man das Objektiv in der Hand. Dafür läßt es sich nun problemlos auf 7m bei 18x scharfstellen :D


    Also nochmals danke an euch, ohne die Tipps wäre ich heute nicht weiter gekommen. :thumbsup:

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

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